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1 SOZIOLINGUISTIK: HANDOUTS ZUR VORLESUNG Grundliteratur ...

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(2) Die verhältnismäßig große Ähnlichkeit der verschiedenen Dialekte untereinander.<br />

(3) Das strenge strukturelle Auseinanderhalten von Dialekt und Standardvarietät („Dialekt-<br />

Purismus“)<br />

Ausnahme: „Papiermundart“ in vorgefertigten Reden, sog. Großrats- / Bundeshausjuristendeutsch<br />

De Bundesrat het geschter in seyner Sitzung beschlosse,<br />

De Bundesrat het geschter i synere Sitzig bschlosse, (Dialekt)<br />

Der Bundesrat hat gestern in seiner Sitzung beschlossen, (Standard)<br />

vo de Ergäbnis vo dere Vernäämlassung<br />

vo de Ergäbnis vo dere Vernäämlassig<br />

von den Ergebnissen dieser Vernehmlassung<br />

in zustimmendem Sinn Kenntnis z nää.<br />

i zuestimmendem Sinn Kenntnis z nää.<br />

in zustimmendem Sinn Kenntnis zu nehmen.<br />

(4) Die ziemlich konsequente funktionale Trennung von Dialekt und Standardvarietät nach<br />

ihrem Gebrauch in den Domänen (v.a. „monovarietätische“ Domänen; mediale Diglossie:<br />

mündlich/schriftlich)<br />

(5) Die durchgängige Verwendung des Dialekts in allen Sozialschichten der Bevölkerung.<br />

(6) Die Verwendung des Dialekts auch in gewissen öffentlichen Domänen (Schulunterricht,<br />

v.a. in der Sekundarstufe; Seminare an den Hochschulen; Kantonsparlamente, bestimmte<br />

Radio- und Fernsehsendungen, Kirchen).<br />

(7) Die Verwendung des Dialekts für Gesprächsthemen jeglicher Art (Ausbaudialekt).<br />

(8) Die weitgehende Erhaltung der Unterschiede zwischen den verschiedenen Dialekten und<br />

das Fehlen eines einheitlichen, überregionalen Schwyzertütsch. (Aber: „Züritütsch“.)<br />

(9) Die Rolle des Dialekts als Nationalsymbol und seine Bewertung als Nationalsprache (vgl.<br />

Gegenargumente).<br />

(10) Die verbreitete Vorstellung von der Fremdsprachlichkeit oder zumindest Exonormativität<br />

der Standardvarietät<br />

6.3.3. Zusammenfassung: Dialekte nach ihrer Geltung (vgl. Dittmar 1997: 185):<br />

(1) Dialekt als Relikt;<br />

(2) Dialekt als soziales Symbol;<br />

(3) Dialekt als Hauptvarietät.<br />

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