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1 SOZIOLINGUISTIK: HANDOUTS ZUR VORLESUNG Grundliteratur ...

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(9) SITUATIONSSPEZIFISCHE / DIAPHASISCHE VARIETÄTEN bzw. SITUOLEKTE<br />

Domänen = soziale Situationen, in denen Interaktionspartner je nach ihren sozialen Rollen in<br />

einem spezifischen sozialen Umfeld in privater oder geschäftlicher Beziehung interagieren.<br />

9.1. Soziale Rollen<br />

soziale Rolle = Menge kulturell definierter gegenseitiger Rechte und Verpflichtungen / Menge all<br />

derjenigen Erwartungen, die sich an das Verhalten der betreffenden Person in einer gegebenen<br />

Interaktionssituation richten<br />

Rollentypen: (1) Feste (permanente) soziale Rollen<br />

(2) Institutionelle bzw. organisatorische Rollen<br />

(3) Akzidentelle funktionale Rollen<br />

Rollenhandeln (verbal + nonverbal)<br />

Normverstoß – negativ oder positiv bewertet<br />

Rollendistanzierung bei rollenkonformem Handeln (Ironiesignale, Übertreibung)<br />

Konflikte: innerhalb ein und derselben Rolle<br />

Rollenwechsel<br />

9.2. Register und Stile<br />

zwischen zwei Rollen<br />

Situolekte: wer mit wem wie in welchem sozialen Kontext über was redet.<br />

Register = Varietät des Sprachgebrauchs (die an wiederkehrende Situationstypen gebundenen<br />

Sprachgebrauchsformen)<br />

Kontext-/Musterwissen<br />

Parameter des Registers nach Halliday:<br />

(1) das diskursive Feld = das Thema;<br />

(2) der Tenor / Diskursstil = Stilausprägung je nach den sozialen Rollen der Interaktionspartner<br />

und je nach dem Grad der Formalität;<br />

(3) der Diskursmodus = sprachliche Gestaltung des Diskurses je nach dem Medium und je nach<br />

der kommunikativen Funktion der Mitteilung (referentiell, expressiv, konativ = persuasiv,<br />

phatisch, poetisch, metasprachlich)<br />

Beispiel: (a) das Register der Fernsehwerbung:<br />

(1) Gerichtetheit auf ein bestimmtes (neues) Produkt oder auf einen bestimmten Dienst,<br />

(2) informelles Herangehen der Autoren ans Publikum (es werden freundliche bis familiäre<br />

Beziehungen simuliert),<br />

(3) audio-visuelle Darstellung (mündlich und schriftlich und non-verbal: auch Musik und Bild),<br />

(4) informative und persuasive Funktion, Appell (d.h. jn. zum Kauf bewegen, vgl. Hoffmanová<br />

1997: 138).<br />

Oder Bsp. (b) das Baby-Register (engl. Motherese) und das Fremdenregister (Xenolekt, engl.<br />

Foreigner Talk, vgl. Dittmar 1997: 216-218).<br />

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