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Gefahr durch deutsche Islamisten - Die Welt

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men für den Austausch zwischen<br />

verschiedenen Branchen unter dem<br />

Namen „Frankfurt Hot Spots“ geschaffen.<br />

Dort erhalten Hersteller<br />

für elektronische Lesegeräte, das<br />

mobile Internet, Softwareanbieter,<br />

Internetportale, Bildungsverlage<br />

und weitere <strong>Die</strong>nstleister Raum für<br />

Präsentationen. Eine zweitägige<br />

Herbst spaziert<br />

Jan Küveler<br />

MITTWOCH, 6. OKTOBER 2010 WELT KOMPAKT<br />

BÜCHER 25<br />

Roman Nr. 1 Roberto Bolaño, „Lumpenroman“<br />

(Hanser, 14,90 Euro) –<br />

Das Herz der Finsternis<br />

ist weit: Immerhin<br />

reicht es<br />

vom mexikanischen<br />

Ciudad Juárez bis<br />

nach Rom. Im filigranenSchauermonstrum<br />

„2666“ –<br />

der Sensation des<br />

Konferenz und ein Handelsplatz für<br />

crossmediale Rechte unter dem Titel<br />

„Frankfurt StoryDrive“ soll Vertreter<br />

der Branchen Print, Film, Musik,<br />

Spiele, Telekommunikation und Internet<br />

an einem Tisch zusammenbringen.<br />

Mit der Kultur und Politik des Ehrengasts<br />

Argentinien beschäftigen<br />

vergangenen Literaturherbstes – verhackstückte<br />

der 2003 verstorbene<br />

Chilene Bolaño Frauen und Literaturwissenschaftler.<br />

In seinem letzten<br />

Romänchen (nur knapp über 100<br />

Seiten) massiert er traumatisierte<br />

Teenager und lässt blinde Bodybuilder<br />

sehr scharf sehen: eben ins düstere<br />

Herz der Menschen. Das ist ein<br />

Pendel zwischen Leiden und Hoffen.<br />

Roman Nr. 2 Vladimir Nabokov, Ada<br />

(Rowohlt, 38 Euro) – <strong>Die</strong> beste<br />

Selbstbefriedigungsszene der <strong>Welt</strong>literatur<br />

hat doch bestimmt Truman<br />

Capote in „Erhörte Gebete“ geschrieben,<br />

denkt man. Falsch! Den<br />

Vogel hat – wenn man so sagen darf –<br />

ein greiser Russe abgeschossen. Dazu<br />

muss man gar nicht weit hinabsteigen<br />

in die furios verkleidete Privathölle<br />

der hochbegabten und in<br />

sich rund 300 Veranstaltungen. Auch<br />

der Fußball kommt nicht zu kurz:<br />

Am 9. Oktober werden die beiden<br />

<strong>Welt</strong>meister-Trainer Franz Beckenbauer<br />

und César Luis Menotti miteinander<br />

diskutieren. Das Rahmenprogramm<br />

zur Buchmesse umfasst<br />

bis zum Abschluss am Sonntag insgesamt<br />

rund 2500 Veranstaltungen.<br />

unmöglicher Liebe<br />

entflammten Halbgeschwister<br />

Ada<br />

und Van. <strong>Die</strong> hohle<br />

Hand des Bruders<br />

begrüßt uns nach<br />

wenigen Seiten.<br />

Insgesamt sind es<br />

1152 in der neubearbeitetenÜbersetzung<br />

von <strong>Die</strong>ter E. Zimmer und Uwe<br />

Friesel, dem elften Band der seinem<br />

Inhalt entsprechend fantastisch gestalteten<br />

Werkausgabe.<br />

Roman Nr. 3 Szilárd Rubin, „Eine beinahe<br />

alltägliche Geschichte“ (Rowohlt<br />

Berlin, 16,95 Euro) – Rowohlt<br />

Berlin legt uns unermüdlich tote Ungarn<br />

aufs Kopfkissen. <strong>Die</strong> haben sich<br />

aber prächtig gehalten! Vor ein paar<br />

Jahren ließ uns der vortreffliche Ele-<br />

DAPD/TORSTEN SILZ<br />

Lesungen, Gespräche, Partys<br />

■ <strong>Die</strong> 62. Frankfurter Buchmesse<br />

widmet sich Argentinien. Am Sonntag<br />

erhält David Grossmann den Friedenspreis<br />

des Deutschen Buchhandels in<br />

der Paulskirche.<br />

■ Für Privatbesucher ist die Buchmesse<br />

am 9.10. (9 bis 18.30 Uhr:)<br />

und am 10.10. (9 bis 17.30 Uhr:)<br />

geöffnet. Eine Tageskarte (inkl. Nahverkehrs-Ticket)<br />

kostet 14 Euro.<br />

■ Schon während der Fachbesuchertage<br />

müssen Literaturhungrige<br />

aber nicht darben: Eine Vielzahl von<br />

Veranstaltungen lässt es seltsam<br />

erscheinen, dass<br />

offiziell nirgends<br />

von einem Literaturfestival<br />

die<br />

Rede ist. Wohl um<br />

Köln und Leipzig<br />

nicht zu vergrätzen,<br />

wo die kom-<br />

merziellelit.colognebeziehungsweise in Leipzig<br />

die immer schon auf die Leser zugeschnittene<br />

Messe stattfindet. In<br />

Frankfurt ist alles kostenlos, dafür ist<br />

das Angebot umso größer. Im folgenden<br />

eine kleine Auswahl.<br />

■ Heute und morgen lädt das städtische<br />

Kulturamt zu „Literatur im Römer“<br />

in die traditionellen Römerhallen<br />

und bietet eine Orientierung über die<br />

literarischen Herbstprogramme. Vorgestellt<br />

werden anspruchsvolle, in<br />

manchen Fällen kontrovers diskutierte<br />

literarische Neuerscheinungen der<br />

<strong>deutsche</strong>n Gegenwartsliteratur. An<br />

den beiden Abenden werden insgesamt<br />

16 Autorinnen und Autoren zu<br />

Gast sein. Befragt werden sie heute<br />

von Gerwig Epkes<br />

(SWR2) und Sigrid<br />

Löffler, sowie<br />

morgen von Alf<br />

Mentzer und Kathrin<br />

Fischer (beide<br />

hr2-kultur). Der<br />

Frankfurter DJ<br />

Pedo Knopp legt<br />

Platten auf. Los<br />

geht es jeweils um<br />

Alina Bronsky<br />

Thomas Lehr<br />

20 Uhr. Das komplette Programm gibt<br />

es unter http://bit.ly/bCtko3. Im folgenden<br />

einige Highlights:<br />

■ Heute: 20.15 Uhr: Joachim Zelter,<br />

Der Ministerpräsident; 20.30 Uhr:<br />

Hansjörg Schertenleib, Cowboysommer;<br />

20.45 Uhr: Péter Esterházy, Ein<br />

Produktionsroman; 21.15 Uhr: Alina<br />

Bronsky, <strong>Die</strong> schärfsten Gerichte der<br />

tatarischen Küche.<br />

gant Dezsö Kosztolányi vor lauter<br />

Leseglück nicht einschlafen. Wer<br />

„Ein Held seiner Zeit. <strong>Die</strong> Bekenntnisse<br />

des Kornél Esti“ noch nicht<br />

kennt, sollte das schleunigst nachholen!<br />

Es ist jedenfalls traurig, dass die<br />

Wiederentdeckung von Kosztolányis<br />

Landsmann Szilárd Rubin im<br />

Frühling dieses Jahres mit seinem<br />

Tod zusammenfiel. Doch wer weiß.<br />

Der „geistreiche Melancholiker“<br />

(Rowohlt) hätte die Pointe womöglich<br />

zu schätzen gewusst. Nach „Eine<br />

kurze Geschichte der<br />

ewigen Liebe“<br />

kommt jetzt jedenfalls<br />

der Roman „Eine<br />

beinahe alltägliche<br />

Geschichte“. Der Titel<br />

ist, gelinde gesagt,<br />

eine schamlose Untertreibung!<br />

PA/DPA/ARNO BURGI<br />

DAPD/THOMAS LOHNES<br />

■ Morgen: 20 Uhr, Thomas Hettche,<br />

<strong>Die</strong> Liebe der Väter; 20.15 Uhr, Martin<br />

Mosebach, Was davor geschah; 20.30<br />

Uhr, Thomas Lehr,<br />

September. Fata<br />

Morgana; 20.45<br />

Uhr, Alexander<br />

Osang, Königstorkinder;<br />

21.45<br />

Uhr, Peter Wawerzi-<br />

nek, Rabenliebe;<br />

22 Uhr, Christoph<br />

Peters, Sven<br />

Hofestedt sucht<br />

Geld für Erleuchtung; 22.15 Uhr, Harald<br />

Martenstein, Gefühlte Nähe.<br />

■ „Open Books“, das Begleitprogramm<br />

zur Buchmesse mit 160 Veranstaltungen,<br />

gibt es in diesem Jahr zum zweiten Mal.<br />

Zentrum der „Open Books“ bleibt der<br />

Frankfurter Kunstverein. 2010 sind aber<br />

weitere Spielorte hinzugekommen: Rund<br />

um den Römerberg werden auch das<br />

Haus am Dom – mit dem Sachbuchprogramm<br />

– die Evangelische Stadtakademie<br />

(Römer 9) sowie die Heussenstamm-Galerie<br />

zur Lesebühne. Hinzu<br />

kommen das Literaturhaus Frankfurt,<br />

das Hessische Literaturforum und als<br />

einmaliger Gastspielort das MA* (ehemalige<br />

Frankfurter Diamantenbörse,<br />

Stephanstraße<br />

1–3). Roger Willemsen,<br />

Andreas<br />

Maier, Jutta Ditfurth,<br />

Gerhard<br />

Stadelmaier, Nike<br />

Wagner und Sibyl<br />

Gräfin Schönfeldt,<br />

aber auch Petra<br />

Gerster und Tom<br />

Buhrow gehören<br />

Roger Willemsen<br />

Tom Buhrow<br />

zu den über 170 teilnehmenden Autoren.<br />

Das komplette Programm findet<br />

sich unter:<br />

http://www.openbooks-frankfurt.de.<br />

■ Am Samstag, 9. Oktober, ist im<br />

Literaturhaus Frankfurt die „Open Party“<br />

unter dem Motto „Literatur legt auf“.<br />

Am DJ-Pult stehen Protagonisten des<br />

Literaturbetriebs. Der Eintritt zu sämtlichen<br />

Veranstaltungen der „Open Books“<br />

– mit Ausnahme der Party – ist frei. In<br />

allen Häusern gibt es Büchertische mit<br />

den dort präsentierten Werken.<br />

■ Der Frankfurter Kunstverein zeigt im<br />

Rahmenprogramm von „Open Books“<br />

außerdem die Ausstellung über das<br />

Gastland „Tales of Resistance and<br />

Change. Artists from Argentina“. <strong>Die</strong><br />

Heussenstamm-Galerie zeigt die Ausstellung:<br />

„Kirsten Hammerström +<br />

Gabrielle Hattesen: THERE IS NOTHING<br />

LIKE PAPER“.<br />

Sachbuch Moritz von<br />

Uslar, „Deutschboden“<br />

(Kiepenheuer &<br />

Witsch, 19,95 Euro) –<br />

Der Schnelldenker<br />

Moritz von Uslar, der<br />

mit „100 Fragen“ das<br />

Interview auf eine<br />

neue Erkenntnisebene<br />

schoss, hat rübergemacht.<br />

Nach Brandenburg, Stätte totaler<br />

Stagnation. Nach „Hardrock-<br />

Schweinigel-Assi-Abschaum-<br />

Hartz-Höllen-Hausen“ bzw. Oberhavel.<br />

Drei Monate hängt der Reporter-Dandy<br />

am Tresen der Gaststätte<br />

Schröder. Wo er in Biergläser<br />

und Köpfe guckt. <strong>Die</strong> Rückkehr<br />

der literarischen Reportage? Solange<br />

es solche Bücher gibt, ist weder<br />

der Journalismus noch der Osten<br />

verloren.<br />

PA/DPA/ROLF VENNENBERND<br />

DPA / STEPHANIE PILICK

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