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Gefahr durch deutsche Islamisten - Die Welt

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WELT KOMPAKT<br />

4 POLITIK<br />

TERMIN DES TAGES<br />

Das bayerische Kabinett tagt heute<br />

über die Münchner Bewerbung<br />

um die Olympischen Winterspiele<br />

2012. Zum einen wollen die Minister<br />

über das Bewerbungsbuch<br />

beraten, das im Januar beim Internationalen<br />

Olympischen Komitee<br />

abgegeben werden muss. Zum<br />

anderen soll ein Olympia-Gesetz auf<br />

den Weg gebracht werden.<br />

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Fabian Gartmann<br />

auf Twitter<br />

twitter.com/wk_gartmann<br />

POLITIK KOMPAKT<br />

BAFÖG-ERHÖHUNG<br />

Zwei Prozent mehr Geld<br />

<strong>Die</strong> vom Bundestag beschlossene<br />

Bafög-Erhöhung um zwei Prozent<br />

ist nahezu perfekt. Im Vermittlungsausschuss<br />

einigten sich<br />

die Vertreter von Bundestag und<br />

Bundesrat gestern Abend in<br />

Berlin auf einen Finanzierungskompromiss.<br />

Das teilte die CDU-<br />

Bundestagsabgeordnete Antje<br />

Tillmann, als Mitglied des Vermittlungsausschusses,<br />

im Anschluss<br />

an die Sitzung mit.<br />

ENTWICKLUNGSHILFE<br />

Niebel erhöht Aids-Hilfen<br />

Entwicklungsminister Dirk Niebel<br />

(FDP) hat versprochen, den<br />

Kampf gegen die Krankheiten<br />

Aids, Malaria und Tuberkulose,<br />

in den nächsten drei Jahren weiterhin<br />

mit 600 Millionen Euro zu<br />

unterstützen. Eine entsprechende<br />

Zusage machte Niebels Ministerium<br />

auf einer internationalen<br />

Konferenz in New York. Niebel<br />

fordert eine Erhöhung seines<br />

Etats um 400 Millionen Euro, was<br />

Finanzminister Wolfgang Schäuble<br />

(CDU) bisher ablehnt. <strong>Die</strong><br />

Zusage, die Arbeit der Hilfsorganisation<br />

Global Fund, die<br />

den Kampf gegen die drei Krankheiten<br />

organisiert, weiterhin zu<br />

unterstützen, stammt nicht von<br />

Niebel, sondern von Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel. Niebel<br />

knüpfte die Zusagen noch an die<br />

Zustimmung des Bundestags.<br />

BANKER<br />

Grenze für Banker-Boni<br />

<strong>Die</strong> schwarz-gelbe Koalition will<br />

sich noch diese Woche auf einen<br />

Gesetzentwurf zur Begrenzung<br />

der Boni von Bankern staatlich<br />

kontrollierter Kreditinstitute<br />

einigen. Der Chef der CSU-Landesgruppe<br />

im Bundestag, Hans-<br />

Peter Friedrich, sagte gestern in<br />

Berlin, es solle eine schnelle<br />

Einigung über die verschiedenen<br />

Vorschläge aus Kabinett und<br />

Fraktionen geben. <strong>Die</strong> Koalition<br />

will damit verhindern, dass Mitarbeiter<br />

solcher Banken unterhalb<br />

der Vorstandsebene mehr<br />

als 500 000 Euro verdienen.<br />

DPA/MARIJAN MURAT<br />

McAllisters halber Fehlstart<br />

Niedersachsens Ministerpräsident zieht Bilanz nach 100 Tagen<br />

Hannover – Niedersachsens<br />

Ministerpräsident David<br />

McAllister (CDU) sieht sein<br />

Land auf einem guten Kurs.<br />

Seit seinem Amtsbeginn habe<br />

er auf „Kontinuität und<br />

Verlässlichkeit“ gesetzt, sagte<br />

McAllister am <strong>Die</strong>nstag in<br />

einer Bilanz in Hannover.<br />

Am Freitag ist der 39-Jährige<br />

als jüngster Ministerpräsident<br />

Deutschlands genau<br />

100 Tage im Amt – als Nachfolger<br />

von Christian Wulff, der<br />

Bundespräsident wurde.<br />

Fünf Kilo hat McAllister nach eigenen<br />

Angaben abgenommen,<br />

mehr Termine, mehr Stress und<br />

David McAllister – hier auf Indien-Reise –<br />

zieht nach 100 Tagen im Amt Bilanz<br />

weniger Fastfood nennt er als<br />

Gründe. Auch im Landtag ist<br />

McAllister seither ein anderer:<br />

Der Politiker der Kategorie „Attacke“,<br />

der er als Fraktionschef nicht<br />

DPA/MARCO HADEM<br />

nur am Rednerpult des Landtags<br />

war, ist sichtlich und hörbar bemüht,<br />

diplomatischere Töne anzuschlagen.<br />

„Ironie, Spott und Sarkasmus<br />

sind nur bedingt geeignet<br />

für einen Ministerpräsidenten. Daran<br />

muss ich noch arbeiten“, sagte<br />

McAllister gestern.<br />

<strong>Die</strong> Opposition im Landtag sieht<br />

McAllisters 100-Tage-Bilanz als<br />

„glanzlosen Zwischenbericht einer<br />

Übergangsregierung“, urteilt<br />

Grünen Fraktionschef Stefan Wenzel.<br />

Auch SPD-Fraktionschef Stefan<br />

Schostok ist enttäuscht. Sowohl<br />

in der Schul- als auch in der<br />

Umweltpolitik habe McAllister eine<br />

„schwache Figur“ abgegeben.<br />

* MITTWOCH, 6. OKTOBER 2010<br />

Der Südflügel des Bahnhofs bleibt<br />

Landesregierung macht Zugeständnisse bei Stuttgart 21 – Polizei räumt Fehler ein<br />

VON HANNELORE CROLLY<br />

Stuttgart – Entschärfen, deskalieren,<br />

beruhigen, befrieden: So oft<br />

wie in den letzten Tagen hat Baden-WürttembergsMinisterpräsident<br />

Stefan Mappus diese Wörter<br />

sicher noch nie in den Mund genommen.<br />

Seit dem Gewaltausbruch<br />

zwischen Polizei und Demonstranten<br />

am vergangenen<br />

Donnerstag sagt der CDU-Landeschef<br />

fast gebetsmühlenartig, er<br />

werde alles dafür tun, dass sich die<br />

erhitzten Gemüter abkühlen und<br />

„solche Bilder“ nie mehr wiederholen.<br />

Sogar zu einer Art Baustopp<br />

hat sich Mappus <strong>durch</strong>gerungen:<br />

Vorerst sollen keine weiteren Bäume<br />

im Schlossgarten oder Teile<br />

des Bahnhofs fallen. Allerdings<br />

möchte Mappus weder eine Entschuldigung<br />

für den Polizeieinsatz<br />

geben, wie sie Gegner von Stuttgart<br />

21 fordern, noch den kompletten<br />

Baustopp anordnen. Auch ein<br />

Volksentscheid kommt für ihn<br />

nicht in Frage. Er präsentierte gestern<br />

ein Gutachten des früheren<br />

Verfassungsrichters Paul Kirchhof,<br />

nach dem eine Volksbefragung<br />

„verfassungswidrig“ wäre – denn<br />

das Etatrecht des Landtags könne<br />

ebenso wenig wie das Planungsrecht<br />

des Bundes Gegenstand einer<br />

solchen Befragung sein.<br />

<strong>Die</strong> SPD wehrte sich umgehend<br />

gegen die Einschätzung und warf<br />

Kirchhof „Irrtum“ vor. Fraktionschef<br />

Claus Schmiedel unterstellte<br />

Mappus, Angst vor einer Entscheidung<br />

des Volkes zu haben.<br />

Gegner des Projekts haben mittlerweile<br />

eine Unterschriftensammlung<br />

gestartet, um über einen<br />

Volksentscheid die vorzeitige<br />

Auflösung des baden-württembergischen<br />

Landtags zu erzwingen.<br />

Am Montag Abend hatten erneut<br />

bis zu 50 000 Menschen demonstriert.<br />

Wegen des Polizeieinsatzes<br />

wurden auch zahlreiche Strafanzeigen<br />

gegen Polizisten und Polizeipräsident<br />

Siegfried Stumpf erstattet,<br />

der den Einsatz leitete.<br />

Mappus will heute bei einer um<br />

einen Tag vorgezogenen Regierungserklärung<br />

ein Paket an Maßnahmen<br />

vorlegen, um endlich einen<br />

Dialog zwischen Gegnern, Befürwortern<br />

und Bauherren zu ermöglichen.<br />

„Es kann schließlich<br />

nicht Normalzustand sein, dass Sie<br />

Ein Protestplakat hängt vor der Baustelle des Stuttgarter Hauptbahnhofs<br />

in Deutschland die Polizei brauchen,<br />

um eine Baustelle zu sichern“,<br />

sagte er und zeigte sich<br />

überzeugt, dass seine Ideen „gar<br />

nicht abgelehnt werden können.“<br />

Über den Inhalt der Vorschläge<br />

schwieg sich der 44-Jährige zwar<br />

aus. Aber aus Unionskreisen verlautete,<br />

Mappus werde unter anderem<br />

wohl einen angesehenen Ver-<br />

mittler einzuschalten versuchen.<br />

Der Bürgerrechtler Joachim<br />

Gauck, von FDP-Chef Guido Westerwelle<br />

ins Gespräch gebracht,<br />

hatte aber bereits aus Zeitgründen<br />

abgewinkt. Von den Landtags-Grünen<br />

war die Personalie des ehemaligen<br />

CDU-Generalsekretärs Heiner<br />

Geißler aufgebracht worden.<br />

Doch es ist unklar, ob es tatsäch-<br />

DPA/BERND WEISSBROD<br />

lich auf den immerhin schon 80-<br />

Jährigen hinausläuft.<br />

Den Abriss-Stopp am Südflügel<br />

des denkmalgeschützten Bahnhofs<br />

will Ministerpräsident Mappus<br />

nun als ein „deutliches Signal“ an<br />

seine Bereitschaft sehen, auf die<br />

Bürger zuzugehen. Es wäre<br />

schließlich einfacher und billiger<br />

gewesen, die Abrissarbeiten einfach<br />

weiterführen zu lassen, so<br />

Mappus. Der Nordflügel wurde<br />

bereits im Sommer niedergerissen.<br />

Umwelt- und Verkehrsministerin<br />

Tanja Gönner (CDU) versicherte<br />

zugleich, dass vorerst keine Bäume<br />

mehr im Schlossgarten gefällt werden.<br />

<strong>Die</strong>s gilt jedoch nicht für die<br />

80 Bäume rund um den Nordflügel:<br />

Sie sollen wie geplant bis Februar<br />

fallen. Grünen-Chef Cem<br />

Özdemir begrüßte den Abrissstopp<br />

als Zeichen, dass beide Seiten<br />

ins Gespräch kommen könnten.<br />

Über die Eskalation im Stuttgarter<br />

Schlossgarten am 30. September<br />

zeigte sich Mappus „tief betroffen“.<br />

Er könne bisher aber keine<br />

Fehler beim Polizeieinsatz erkennen.<br />

Allerdings habe er auch<br />

selbst keinerlei Erfahrungen mit<br />

Demonstrationen und hätte sich<br />

„nicht vorstellen können, wie sich<br />

so etwas abspielt“. Er habe als Ministerpräsident<br />

auch mit dem Einsatz<br />

nichts zu tun gehabt und überhaupt<br />

erst am Nachmittag des Vortages<br />

davon erfahren. Zu keinem<br />

Zeitpunkt des Einsatzes habe die<br />

Polizei bei der Regierung oder einzelnen<br />

Minister „nachgefragt“,<br />

was zu tun sei, stellte Mappus klar.<br />

„Das Operative ist und bleibt Sache<br />

der Polizei.“<br />

Zuvor hatte die Führung der<br />

Stuttgarter Polizei versucht, mit<br />

Videoaufnahmen zu belegen, dass<br />

ausschließlich die Demonstranten<br />

die Schuld an dem Gewaltausbruch<br />

hatten. Der „massive Widerstand“<br />

der Projektgegner habe erst<br />

dazu geführt, dass die Polizei Pfefferspray,<br />

Wasserwerfer und<br />

Schlagstöcke habe einsetzen müssen,<br />

sagte Inspekteur <strong>Die</strong>ter<br />

Schneider. Polizeipräsident Siegfried<br />

Stumpf räumte allerdings<br />

Fehler ein. So habe das massive<br />

Auftreten der Demonstranten die<br />

Polizei überrascht. „Ich hätte nie<br />

gedacht, dass uns so starker Widerstand<br />

entgegenschlägt.“<br />

Uni Tübingen will<br />

als erste Lehrer für<br />

Islam ausbilden<br />

Stuttgart – Der erste Fachbereich<br />

für Islam an einer <strong>deutsche</strong>n Universität<br />

soll im Wintersemester<br />

2011/12 in Tübingen seine Arbeit<br />

aufnehmen. Im Januar hatte der<br />

Wissenschaftsrat die Ausbildung<br />

von Imamen und Religionslehrern<br />

empfohlen. Bildungsministerin<br />

Annette Schavan (CDU) sagte, für<br />

sie gehöre dieser Schritt „zu einer<br />

überzeugenden Integrationspolitik<br />

in modernen Gesellschaften“.<br />

<strong>Die</strong> Entscheidung für Tübingen<br />

überrascht nicht, da katholische<br />

und evangelische Theologie, sowie<br />

orientalische und arabische<br />

Sprachen zur Spezialität der Universität<br />

gehören.

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