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Gefahr durch deutsche Islamisten - Die Welt

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WELT KOMPAKT<br />

26 INTERNET<br />

UPLOAD – DIE SOCIAL MEDIA KOLUMNE<br />

Führungswechsel bei Twitter<br />

■ Der überraschende Führungswechsel<br />

beim Kurznachrichtendienst<br />

Twitter beschäftigte gestern<br />

die Blogosphäre. Der Twitter-<br />

Mitgründer und bisherige CEO<br />

Evan Williams hatte die Leitung<br />

des rasant wachsenden Unternehmens<br />

an den bisherigen Geschäftsführer<br />

(COO) Dick Costolo<br />

abgegeben. Costolo war vor einem<br />

Jahr vom Internetkonzern Google<br />

zu Twitter gekommen. Zuvor hatte<br />

er die Plattform FeedBurner erfunden,<br />

die 2007 von dem Suchmaschinenkonzern<br />

für 100 Millionen<br />

Dollar gekauft worden war.<br />

Williams will sich künftig verstärkt<br />

um Produktstrategie kümmern,<br />

wie er in einem Blogbeitrag<br />

schrieb. Im zahlreichen Foren<br />

wurde spekuliert, wie Costolo das<br />

Unternehmen ausrichten wird.<br />

In seinem Blogbeitrag hob Williams<br />

die besonderen Anstrengungen<br />

Costolos bei der Entwicklung<br />

und Verbesserung der Einnahmestrategie<br />

hervor. In der Vergangenheit<br />

war der Kurznachrichtendienst,<br />

der seit seiner Gründung<br />

im März 2006 auf inzwischen 165<br />

Millionen Nutzer weltweit gewachsen<br />

ist und täglich um<br />

370 000 weiter wächst, oft wegen<br />

seines nicht erkennbaren Geschäftsmodells<br />

kritisiert worden.<br />

Investoren steckten seit der Grün-<br />

dung rund 160 Millionen US-<br />

Dollar (115 Millionen Euro) in das<br />

Unternehmen und hoffen darauf,<br />

ihr Geld irgendwann auch zurück<br />

zu bekommen. Inzwischen hat<br />

Twitter 300 Beschäftigte.<br />

„Als Evan die Führung übernahm,<br />

hatten wir eine Million Tweets pro<br />

Tag. Jetzt sind wir bei 90 Millionen<br />

Tweets pro Tag und haben<br />

damit eine Ertragsmaschine“,<br />

sagte Costolo dem Technologieblog<br />

Techcrunch. Ein erster<br />

Schritt dazu könnten die „Promoted<br />

Accounts“ sein, deren Start<br />

gestern bekannt gegeben wurde.<br />

Das Konzept dieser personalisierter<br />

Werbeform ist, interessierten<br />

Nutzern das Folgen von Markenaccounts<br />

zu empfehlen.<br />

Während es mit Twitter steil<br />

bergauf geht, strich ein artverwandtes<br />

Start-up die Segel: der<br />

Kurznachrichten-Videodienst<br />

„12seconds“ wird im Laufe des<br />

Monats eingestellt. Es sei nicht<br />

gelungen, eine kritische Masse zu<br />

entwickeln, heißt es beim Technik-Blog<br />

Mashable. Jürgen Stüber<br />

FACEBOOK-POSTINGS UND LESERBRIEFE<br />

Facebook<br />

Michael Bartels Supermacht Facebook?<br />

Das ist eher eine<br />

Bewegungstherapie für<br />

gelangweilte Büroangestellte,<br />

die ständig<br />

Farmville spielen.<br />

Leserbriefe<br />

Zu: Stuttgart 21<br />

Als ich am 30. September die<br />

Fernsehberichte über Stuttgart 21<br />

gesehen habe, trieb es mir Tränen<br />

in die Augen. Tränen der Fassungslosigkeit,<br />

Tränen über die Brutalität,<br />

mit der von der Polizei gegen<br />

Kinder, Jugendliche und Rentner<br />

vorgegangen wurde, Tränen der<br />

Ohnmacht gegenüber den arroganten,<br />

machtgeilen und überheblichen<br />

Politikern. In keinem Bericht<br />

war zu sehen, dass Demonstranten<br />

gewalttätig waren.<br />

Clemens Jaeckel<br />

<strong>Die</strong> Eskalation bei den Demonstrationen<br />

gegen das umstrittene<br />

Bahnprojekt Stuttgart 21 kommt<br />

nicht von ungefähr. <strong>Die</strong> Wut ist in<br />

der Mitte der Gesellschaft angekommen.<br />

Längst sind die Auseinandersetzungen<br />

keine Sache von<br />

autonomen Linken mehr.<br />

Thomas Henschke<br />

Zu: Euro-Scheine werden im Ausland<br />

gedruckt<br />

500- und 200-Euro-Scheine werden<br />

fast nirgendwo mehr angenommen,<br />

trotzdem aber fleißig<br />

weitergedruckt. Nun sollen die<br />

Euro-Scheine ab 2012 im Ausland<br />

gedruckt werden können. Damit<br />

stehen 400 Arbeitsplätze in<br />

Deutschland auf der Kippe, und<br />

die Bundeshoheit und die absolute<br />

Kontrolle über das Drucken unseres<br />

Geldes entfallen. Ich schlage<br />

vor, die Euro-Scheine künftig in<br />

Schurkenstaaten drucken zu lassen.<br />

Dann wird der Euro eines<br />

Tages die <strong>Welt</strong> überschwemmen<br />

und zu einer Crash-Währung<br />

verkommen, weil mit den überlassenen<br />

Druckplatten und dem<br />

Papier statt Blüten einwandfreie<br />

Euro in Umlauf kommen können.<br />

Roland Klose<br />

SO FUNKTIONIEREN DIE CODES<br />

■ Sie brauchen ein internetfähiges<br />

Handy, eine Datenflatrate und<br />

einen QR-Code-Reader. Das ist<br />

eine Software, die Sie von der<br />

Seite mobil.welt.de/reader herunterladen<br />

können. Es gibt auch<br />

kostenfreie Apps für iPhone und<br />

Android-Handys – etwa von Lynkee.<br />

■ Starten Sie den installierten<br />

Reader und fotografieren Sie mit<br />

ihm den QR-Code. Ein Klick genügt.<br />

Und schon öffnet sich die im<br />

QR-Code hinterlegte Website automatisch<br />

auf dem Handy-Display.<br />

Folgen Sie<br />

Jürgen Stüber<br />

auf Twitter<br />

twitter.com/wk_stueber<br />

Und wo bist Du<br />

gerade?<br />

Facebook startet den <strong>Die</strong>nst „Orte“<br />

nun auch in Deutschland – <strong>Die</strong> Angst<br />

vor Überwachung ist groß, aber<br />

unbegründet<br />

VON JÜRGEN STÜBER<br />

Nico ist am Morgen von Hamburg<br />

nach Frankfurt geflogen. Hendrik verbringt<br />

seine Mittagspause in einer Bar<br />

im Hamburger Schanzenviertel. Frank,<br />

Oliver und André sitzen in ihren Berliner<br />

Büros. Klas ist in seiner Agentur.<br />

Ein schneller Blick auf das Handy<br />

zeigt, wo die Freunde sind und wie sie<br />

sich die Zeit vertreiben. Sie alle haben<br />

bei Facebook „eingecheckt“, wie die<br />

Mitteilung des eigenen Standortes im<br />

Plattform-Jargon heißt.<br />

Seit gestern können Facebook-Nutzer<br />

ihren Freunden nicht nur mitteilen,<br />

was sie gerade machen oder was ihnen<br />

im Augenblick gefällt. Sie haben jetzt<br />

auch in Deutschland die Gelegenheit,<br />

ihre Community mit einem Klick darüber<br />

zu informieren, wo sie sich gerade<br />

aufhalten und was sie dort tun. Bislang<br />

war „Places“ nur in den USA, Japan,<br />

Australien, Frankreich und Großbritannien<br />

verfügbar.<br />

Um auf „Facebook Orte“, wie der<br />

<strong>Die</strong>nst in Deutschland heißt, zugreifen<br />

zu können, genügt ein internetfähiges<br />

Mobiltelefon, das die Website touch.facebook.com<br />

abbilden kann. Wer ein<br />

iPhone verwendet, benötigt die aktuellste<br />

Version der Facebook-App. Mit<br />

ihr können Anwender an Orten „einchecken“<br />

und damit Freunden in Echtzeit<br />

mitteilen, wo sie sind. Nutzer haben<br />

auch die Möglichkeit zu erfahren,<br />

welche ihrer Freunde gerade in der Nähe<br />

sind. Zudem besteht die Möglichkeit,<br />

auch neue Orte kennenzulernen,<br />

die Freunde entdeckt haben.<br />

<strong>Die</strong> Möglichkeit, Freunden, Bekannten<br />

und Kollegen mitzuteilen, wo man<br />

sich aufhält, hat dem Mobiltelefon<br />

schon vor Jahrzehnten mit zum Durchbruch<br />

verholfen. Doch bislang war das<br />

entweder teuer oder umständlich.<br />

Denn es bedurfte eines Anrufs, einer<br />

fingerakrobatischen SMS-Kurznachricht<br />

oder einer Mail.<br />

Ortsbasierte Internetdienste haben<br />

das vereinfacht. Sie verwenden Informationen<br />

aus drei Quellen. Zum Ersten<br />

erkennen sie über Satelliten-Daten<br />

(GPS-<strong>Die</strong>nste), WLAN-Netze oder Koordinaten<br />

von Mobilfunkstationen den<br />

exakten Standort des Nutzers. Aus einer<br />

Datenbank beziehen sie dann Informationen<br />

über Lokalitäten in der<br />

Nähe, die angeklickt werden können.<br />

Und zum Dritten erfahren sie aus dem<br />

eigenen Netzwerk, welche anderen<br />

Nutzer sich ebenfalls dort aufhalten.<br />

<strong>Die</strong>se drei Quellen werden verknüpft,<br />

und fertig ist der Geolocation-<strong>Die</strong>nst.<br />

Am erfolgreichsten ist mit einem<br />

solchen ortsbasierten <strong>Die</strong>nst bislang<br />

die Plattform Foursquare, auf der nach<br />

eigenen Angaben etwas mehr als drei<br />

Millionen Internetnutzer einchecken.<br />

Foursquare nutzt einen spielerischen<br />

Ansatz: Nutzer erwerben Orden („Badges“)<br />

für ihre Aktivitäten. Und wer am<br />

häufigsten an einem Ort eingecheckt<br />

hat, erhält den Titel des „Mayor“ (Bürgermeister).<br />

Ähnlich, aber weniger spielerisch<br />

funktioniert der <strong>Die</strong>nst „Latitude“ des<br />

Internetkonzerns<br />

Google. Dort erfährt<br />

der Nutzer nicht nur,<br />

welche Freunde sich gerade<br />

in der Nähe aufhalten<br />

und was sie dazu mitteilen.<br />

Er kann auch sein eigenes Bewegungsprofil<br />

freigeben und für<br />

die Community sichtbar ins Netz<br />

stellen.<br />

<strong>Die</strong> Geolocation-Plattform „Gowalla“<br />

hat einen anderen Ansatz gewählt<br />

und bedient die Leidenschaft Reisender,<br />

Stempel fremder Grenzbehörden<br />

in ihrem Reisepass zu sammeln. Nutzer<br />

dieses <strong>Die</strong>nstes können <strong>durch</strong><br />

Check-ins solche Stempel erwerben<br />

und da<strong>durch</strong> Ansehen in der Community<br />

gewinnen.<br />

Nutzer erhalten aber auch den Anreiz,<br />

Entdeckungen ihrer Freunde<br />

selbst zu erkunden. Gowalla bietet zusätzlich<br />

Exkursionen an, die beispielsweise<br />

von Organisationen wie National<br />

Geographic oder dem Nachrichtensender<br />

CNN angeboten werden.<br />

Wie bei Foursquare werden auch bei<br />

Gowalla soziale Netzwerke wie Facebook<br />

oder Nachrichtendienste wie<br />

Twitter zum Verbreiten der eigenen<br />

Status-Updates genutzt.<br />

Warum machen Internetnutzer das?<br />

Neben der Freude am Social Networking<br />

und dem Drang, beiläufig die eigene<br />

<strong>Welt</strong>läufigkeit zu unterstreichen (@<br />

Hyatt Regency Crown Center oder @<br />

Frankfurt International Airport (FRA)<br />

w/ 12 others) dürfte es wohl vor allem<br />

die Lust am Spiel sein, die Internetnutzer<br />

dazu zu bringen, immerzu mitzuteilen,<br />

wo sie gerade sind.<br />

Geolocation-<strong>Die</strong>nste sind aber auch<br />

Plattformen für Schnäppchenjäger, die<br />

Vergünstigungen ergattern wollen:<br />

Freigetränke oder Gratistickets in Locations,<br />

in denen sie Mayor-Titel erworben<br />

haben. Vor allem in den USA<br />

* MITTWOCH, 6. OKTOBER 2010<br />

Kanzleramt<br />

Straße des 17. Juni Yitzhak-Rabin-Straße<br />

ist das ein verbreitetesGeschäftsmodell.<br />

<strong>Die</strong>ses Konzept hat sich der<br />

<strong>deutsche</strong> Foursquare-Klon „Friendticker“<br />

zu Eigen gemacht. <strong>Die</strong>se Plattform<br />

setzt gezielt auf materielle Güter<br />

als Belohnung für häufige Check-ins.<br />

Nutzer können dort beispielsweise<br />

Gratis-Übernachtungen in Hotels, kostenfreie<br />

Cocktails, Wellness-Behandlungen<br />

oder Gutscheine erwerben.<br />

Für die Anbieter der Plattformen ist<br />

Der Nutzer erfährt mit einem Blick<br />

aufs Handy, wo die Freunde sind<br />

St<br />

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