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Neuronale Netze - D. Kriesel

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Ist wi,j positiv, versucht es die beiden Neurone zur Gleichheit zu zwingen, je größer<br />

wi,j, desto stärker ist der Zwang. Wenn das Neuron i den Zustand 1 hat, das<br />

Neuron j aber den Zustand −1, vermittelt ein hohes positives Gewicht den beiden<br />

Neuronen, dass es energetisch günstiger ist, wenn sie gleich sind.<br />

Ist wi,j negativ, verhält es sich analog, nur werden hier i und j zur Unterschiedlichkeit<br />

gedrängt. Ein Neuron i mit Zustand −1 würde versuchen, ein Neuron j in den<br />

Zustand 1 zu drängen.<br />

Null-Gewichte sorgen dafür, dass sich die beiden beteiligten Neurone nicht beeinflussen.<br />

Die Gesamtheit der Gewichte beschreibt also offensichtlich den Weg zum nächsten<br />

Minimum der Energiefunktion vom aktuellen Netzzustand aus – wir wollen nun untersuchen,<br />

auf welche Weise die Neurone diesen Weg einschlagen.<br />

8.2.3 Ein Neuron wechselt den Zustand anhand des Einflusses der<br />

anderen Neurone<br />

Die Funktionsweise des einmal trainierten und mit einem Anfangszustand initialisierten<br />

<strong>Netze</strong>s liegt darin, die Zustände xk der einzelnen Neurone k nach dem Schema<br />

⎛<br />

xk(t) = fact ⎝ <br />

⎞<br />

wj,k · xj(t − 1) ⎠ (8.1)<br />

j∈K<br />

mit jedem Zeitschritt zu ändern, wobei die Funktion fact in aller Regel die binäre<br />

Schwellenwert-Funktion (Abb. 8.2 auf der rechten Seite) mit Schwellenwert 0 ist. Umgangssprachlich:<br />

Ein Neuron k berechnet die Summe der wj,k · xj(t − 1), die angibt,<br />

wie stark und in welche Richtung das Neuron k von den anderen Neuronen j gedrängt<br />

wird. Der neue Zustand des <strong>Netze</strong>s (Zeitpunkt t) ergibt sich also aus dem Netzzustand<br />

zum vorherigen Zeitpunkt t − 1. Die Summe ergibt dann die Gesamtrichtung, in die<br />

das Neuron k gedrängt wird. Je nach Vorzeichen der Summe nimmt das Neuron den<br />

Zustand 1 oder −1 an.<br />

Ein weiterer Unterschied der Hopfieldnetze zu anderen Netztopologien, welche wir<br />

bereits kennengelernt haben, ist das asynchrone Update: Es wird jedes mal ein Neuron k<br />

zufällig gewählt, welches dann die Aktivierung neu errechnet. Die neuen Aktivierungen<br />

der jeweils vorher geänderten Neurone nehmen also direkt Einfluss, ein Zeitschritt<br />

bezeichnet also die Änderung eines einzigen Neurons.<br />

Ungeachtet der hier beschriebenen zufälligen Wahl des Neurons findet die Implementierung<br />

eines Hopfieldnetzes oft einfacher statt: die Neurone werden einfach nacheinander

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