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Neuronale Netze - D. Kriesel

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1. Haben wir überhaupt Anhaltspunkte dafür, dass die Zukunft der Zeitreihe auf<br />

irgendeine Weise von ihrer Vergangenheit abhängt? Steckt in der Vergangenheit<br />

der Zeitreihe also Information über ihre Zukunft?<br />

2. Haben wir genug vergangene Werte der Zeitreihe als Trainingsmuster?<br />

3. Im Falle einer Vorhersage einer kontinuierlichen Funktion: Wie müssen wir ∆t<br />

sinnvollerweise wählen?<br />

Wir wollen diese Fragen nun etwas näher beleuchten.<br />

Wieviel Information über die Zukuft ist in der Vergangenheit einer Zeitreihe vorhanden?<br />

Dies ist mit Abstand die wichtigste Frage, die wir für jede Zeitreihe, die wir in<br />

die Zukunft abbilden wollen, beantworten müssen. Sind die zukünftigen Werte einer<br />

Zeitreihe beispielsweise überhaupt nicht von den vergangenen abhängig, so ist überhaupt<br />

keine Zeitreihenvorhersage aus ihnen möglich.<br />

Wir gehen in diesem Kapitel von Systemen aus, deren Zustände auch auf ihre Zukunft<br />

schließen lassen – deterministische Systeme. Dies bringt uns erst einmal zu der Frage,<br />

was ein Systemzustand ist.<br />

Ein Systemzustand beschreibt ein System für einen bestimmten Zeitpunkt vollständig.<br />

Die Zukunft eines deterministischen Systems wäre durch die vollständige Beschreibung<br />

seines aktuellen Zustands also eindeutig bestimmt.<br />

Das Problem in der Realität ist, dass ein solcher Zustandsbegriff alle Dinge umfasst,<br />

die auf irgendeine Weise Einfluss auf unser System nehmen.<br />

Im Falle unserer Wettervorhersage für einen Ort könnten wir die Temperatur, den<br />

Luftdruck und die Wolkendichte als den Wetterzustand des Ortes zu einem Zeitpunkt<br />

t durchaus bestimmen – doch der gesamte Zustand würde wesentlich mehr umfassen.<br />

Hier wären weltweite wettersteuernde Phänomene von Interesse, genauso wie vielleicht<br />

kleine lokale Phänomene, z.B. die Kühlanlage des örtlichen Kraftwerks.<br />

Es ist also festzuhalten, dass der Systemzustand für die Vorhersage wünschenswert,<br />

aber nicht immer zu bekommen ist. Oft sind nur Teile des aktuellen Zustands erfassbar<br />

– wie beim Wetter die verschiedenen angesprochenen Wettergrößen.<br />

Wir können aber diese Schwäche teilweise ausgleichen, indem wir nicht nur die beobachtbaren<br />

Teile eines einzigen (des letzten) Zustandes in die Vorhersage mit einfließen<br />

lassen, sondern mehrere vergangene Zeitpunkte betrachten. Hieraus wollen wir nun<br />

unser erstes Vorhersagesystem formen:

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