Neuronale Netze - D. Kriesel
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unübersichtlich werden) – oder man hängt im Falle der <strong>Neuronale</strong>n <strong>Netze</strong> einfach ein<br />
Outputneuron mehr an und nutzt Wissen von beiden Zeitreihen für beide Ausgaben<br />
(Abb. B.6 auf der linken Seite).<br />
Mehr und allgemeineres Material zum Thema „Zeitreihen“ findet sich unter [WG94].<br />
B.5 Bemerkungen zur Vorhersage von Aktienkursen<br />
Viele Personen schauen sich die Veränderung eines Aktienkurses in der Vergangenheit<br />
an und versuchen daraus auf die Zukunft zu schließen, um Profit daraus zu ziehen.<br />
Aktienkurse sind aus sich selbst heraus unstetig und daher prinzipiell schon einmal<br />
schwierige Funktionen. Weiterhin kann man die Funktionen nur zu diskreten Werten<br />
abrufen, oft beispielsweise im Tagesrhytmus (wenn man Glück hat, noch mit Maximalund<br />
Minimalwerten pro Tag), wo natürlich die Tagesschwankungen wieder wegfallen.<br />
Dies macht die Sache auch nicht einfacher.<br />
Es gibt nun Chartisten, also Personen, welche sich viele Diagramme anschauen und mit<br />
viel Hintergrundwissen und oft Jahrzehnten an Erfahrung entscheiden, ob Wertpapiere<br />
gekauft werden sollten oder nicht (und damit auch oft Erfolg haben).<br />
Neben den Wertpapierkursen sind auch Wechselkurse von Währungen sehr interessant<br />
vorherzusagen: Wenn man 100 Euro in Dollar umtauscht, diese in Pfund und diese wieder<br />
in Euro, kann passieren, dass man zum Schluss 110 Euro herausbekommt. Wenn<br />
man das allerdings herausgefunden hat, würde man das öfter machen und somit selbst<br />
die Wechselkurse in einen Zustand verändern, in dem ein solcher vermehrender Kreislauf<br />
nicht mehr möglich ist (wäre das nicht so, könnte man ja Geld herstellen, indem<br />
man sozusagen ein finanzielles Perpetuum Mobile erschafft).<br />
Gute Wertpapier- und Wechselkursbroker heben oder senken den Daumen an der Börse<br />
– und geben damit an, ob eine Aktie oder ein Wechselkurs ihrer Meinung nach<br />
steigen wird. Sie geben also mathematisch ausgedrückt das erste Bit (Vorzeichen) der<br />
ersten Ableitung des Wechselkurses an. Exzellente Weltklasse-Broker erreichen damit<br />
Erfolgsraten von etwas über 70%.<br />
In Großbritannien ist es mit einer heterogenen One-Step-Ahead-Prediction gelungen,<br />
diese Vorhersagerichtigkeit auf 76% zu steigern: Zusätzlich zu der Zeitreihe des Wertes<br />
wurden noch Indikatoren miteinbezogen, wie z.B. der Ölpreis in Rotterdam oder die<br />
US-Staatsverschuldung.<br />
Das einmal zur Größenordnung der Richtigkeit von Börsenschätzungen – wir reden ja<br />
immer noch über das Erste Bit der Ersten Ableitung! Damit ist uns auch noch keine