KAUFLEUTE KAUFLEUTE - Kaufmännische Verband Zürich
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Ilustration: Sonja Studer<br />
höchschTi ZiiT<br />
Für FEriE!<br />
Die moderne Arbeitswelt stellt hohe<br />
Anforderungen an die Arbeitnehmer.<br />
Das setzt wache, flexible, aber auch<br />
ausgeruhte Mitarbeiter voraus. Ferien<br />
sind also wichtig und nötig, nicht nur<br />
zum kurzfristigen Aufladen der körperlichen<br />
und geis tigen batterien, sondern<br />
auch zur langfristigen Pflege und Erhaltung<br />
der ressourcen. Aber: Nur eine<br />
Auszeit und ein Tapetenwechsel alleine<br />
genügen oftmals nicht.<br />
Für die einen sind Ferien gleichbedeutend<br />
mit Ruhe, Nichtstun und Entspannung.<br />
Andere suchen Aktivitäten<br />
aller Art, Events und spannende,<br />
neue Erfah rungen. Nicht immer ist der<br />
Erholungsertrag befriedigend. Kaum<br />
zurückgekehrt an den Arbeitsplatz,<br />
besteht schon wieder der Wunsch nach<br />
der nächsten Ferienpause.<br />
Was muss ich über Ferien wissen, damit<br />
sie die gewünschte Erholung bringen?<br />
Ferien sollen den Menschen in seinen<br />
Funktionen ganzheitlich regenerieren.<br />
Dazu gehören die physischen Bausteine<br />
(v. a. Motorik, Nerven), die psychischen<br />
(Denken, Fühlen, Wollen) und<br />
die sozia len (Interaktionen). Die Arbeitswelt<br />
beansprucht Menschen sehr<br />
unterschiedlich. Für die einen steht der<br />
Stress durch ein hohes Arbeitstempo<br />
im Vordergrund, andere fühlen sich<br />
durch konstant ho he kognitive Anforderungen<br />
oder herausfordernde Sozialkontakte<br />
belastet. Ferien sollten so<br />
geplant und genutzt werden, dass sie<br />
spezifische Erholungs massnahmen in<br />
Abhängigkeit zur vorangegangenen Beanspruchung<br />
beinhal ten. Das kann aber<br />
auch heissen: Wenn zwei oder mehr<br />
Personen zusammen in die Ferien ge-<br />
hen, bestehen jeweils andere Ferienbedürfnisse.<br />
Gemeinsam geteilte Ferienzeit,<br />
aber auch individuelle Aktivitäten<br />
sind dann angezeigt, damit alle erholt<br />
zurückkehren.<br />
Was auch noch zu beachten ist! Genauso<br />
wichtig ist auch die Gestaltung von<br />
Beginn und Ende der Ferien. Wer vom<br />
Arbeitsort direkt ins Auto steigt oder<br />
erst in der Nacht vor dem Arbeitsbeginn<br />
zurückfliegt, spart zwar Ferientage,<br />
gewinnt aber keine Erholung. Der gestress<br />
te Organismus braucht Zeit,<br />
von seinem Aktivitätsmodus auf den<br />
Ferienmodus umzustellen. Das Abschalten<br />
und Distanz nehmen ist zentral,<br />
weil die weitere gedankliche Beschäftigung<br />
mit der Arbeit den Erholungsprozess<br />
stört. Das Gleiche gilt für den<br />
Abschluss der Ferien: Nehmen sie sich<br />
Zeit für eine Rückorientierung: Sie<br />
leitet gedanklich wieder über in den Arbeitsprozess.<br />
Ausreichende ganzheitliche<br />
Erholung zeigt sich daran, dass<br />
sich spontan Lust zur Arbeit einstellt.<br />
carte bleue<br />
Die tägliche Kurzerholung ist wichtig.<br />
Das Bedürfnis nach Ferien ist oft<br />
grösser als die zur Verfügung stehende<br />
Zeit. Die tägliche Stressprävention<br />
besteht in einem bewussten Beanspruchungsausgleich:<br />
Der Kopfarbeiter<br />
braucht den körperlichen Ausgleich,<br />
der «Sozialarbeiter» Rückzugsmöglichkeiten,<br />
der Routinearbeiter geistige<br />
Anregung. Auch innerhalb der Arbeit<br />
kann Erholung wirk sam werden, wenn<br />
bei einem gemischten Aufgabenprofil<br />
die Arbeitssequenzen bewusst auf<br />
die wechselweise Aktivierung und<br />
Regeneration der Systeme hin ausgerichtet<br />
werden.<br />
Prof. Dr. phil. Ulrike Zöllner ist Psychologin<br />
und Leiterin des Bereichs Studium am<br />
Departe ment Angewandte Psychologie der<br />
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
ZHAW. Sie doziert im Fachbereich<br />
Test- und Ent wicklungspsychologie und<br />
ist als Autorin und Referentin mit Fragen der<br />
Lebensführung befasst.<br />
impressum. herausgeber: <strong>Kaufmännische</strong>r <strong>Verband</strong> <strong>Zürich</strong>, Pelikanstrasse 18, Postfach 2928, 8021 <strong>Zürich</strong>, Telefon 044 211 33 22, Fax 044 211 09 13, www.kvz.ch,<br />
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