Arbeitsprogramm 2013 - Institut Wohnen und Umwelt GmbH

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10 Forschungsfeld Wohnen Soziale Absicherung des Wohnens Ausgangslage Die soziale Absicherung des Wohnens erfolgt über zwei Systeme: die Mindestsicherung und das Wohngeld. Die Mindestsicherung soll das Existenzminimum sichern, das sich grob gesehen aus dem Regelbedarf zur Sicherung des Lebensunterhalts, dem Mehrbedarf und dem Bedarf für Unterkunft und Heizung zusammensetzt. Das Wohngeld gewährt zur wirtschaftlichen Absicherung des Wohnens einen Zuschuss zu den Wohnkosten. Eine Deckung des sonstigen Lebensunterhalts ist nicht vorgesehen. Die Mindestsicherung wird nur gewährt, wenn sich die Hilfebedürftigkeit über vorrangige Leistungen nicht vermeiden lässt. Zu den vorrangigen Leistungen gehört neben dem Wohngeld auch der Kinderzuschlag, der mit dem Wohngeld kombiniert werden kann. Die Mindestsicherung einerseits und das Wohngeld und der Kinderzuschlag andererseits, sind somit zwei Systeme, die sich gegenseitig ausschließen, wobei das Wohngeld und der Kinderzuschlag Leistungen sind, die oberhalb der Mindestsicherung angesiedelt sind. Ziele Das Projekt setzt sich aus drei Teilen zusammen. 1. Empirische Analyse der Wohnungsversorgung im Niedrigeinkommens- und Transferbereich 2. Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen 3. Erstellung eines Mikrosimulationsmodells Im ersten Teil wird der Frage nachgegangen, ob mit den Instrumenten das Ziel der sozialen Wohnungspolitik erreicht wird, die Zielgruppen angemessen mit Wohnraum zu versorgen. Neben den Transferempfängern gehören den Zielgruppen auch Haushalte mit niedrigem Einkommen an, die keine Transferleistungen erhalten. Weiterhin wird untersucht, ob es auf den unteren Marktsegmenten zu einem Mietanstieg gekommen ist, der vor allem Niedrigeinkommensbezieher ohne Transferleistungen benachteiligt? Schließlich wird gefragt, ob die Konzentration der Zielgruppen in bestimmten Wohnungsbeständen zugenommen hat. Im zweiten Teil werden die rechtlichen Regelungen der Transfersysteme durchleuchtet. Mit dem Mikrosimulationsmodell sollen Vorschläge zur Reform der rechtlichen Regelungen untersucht werden. Vorgehen Im Rahmen der empirischen Analyse werden die Sozialstruktur, die Wohnungsversorgung, die Mieten und die Mietbelastung der Transfer- und Niedrigeinkommensbezieher untersucht. Diese Analyse wird regional und zeitlich differenziert. Die regional differenzierte Untersuchung basiert auf der EVS 2008, die zu diesem Zweck um die Mietenstufen des Wohngeldgesetzes ergänzt wurde. Die zeitlich differenzierte Analyse greift auf das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) aus den Jahren 2006, 2008, 2010 und 2011 zurück. Anhand des Panels Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS) wird untersucht, wie zwischen Bezug und Nichtbezug von Transferleistungen sowie zwischen den Transferarten hin und her gewechselt wird. Die Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen beginnt mit einer Beschreibung der Mindestsicherung, des Wohngelds und des Kinderzuschlags. Anschließend werden die Schnittstellen zwischen den Instrumenten anhand eines Budgetlinienmodell untersucht, das anzeigt, bei welchen Einkommen die Leistungen einsetzen und auslaufen, welchen Umfang sie haben und mit welcher Transferentzugsrate sie abgebaut werden.
Forschungsfeld Wohnen Auf Basis der EVS 2008 wird ein Mikrosimulationsmodell konstruiert, mit dem sich die Auswirkungen von Reformvorschläge zur Mindestsicherung, zum Wohngeld und zum Kinderzuschlag auf die Zahl der Transferempfänger und die Transferansprüche ermitteln lassen. Kontakt Dr. Joachim Kirchner Tel.: 06151 / 2904-76 E-Mail: j.kirchner@iwu.de Auftraggeber Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR) Bearbeitungszeitraum 2010 – 2013 Partner Keine 11
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