mecklenburgisches st aa ts thea ter schwerin 201 3/201 4
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DIE GRöNholM-MEthoDE<br />
VON JORDI gaLVERaN<br />
aUS DEM SPaNISCHEN VON STEFaNIE gERHOLD<br />
n „dies i<strong>st</strong> die Schlussphase unseres Auswahlverfahrens für die Besetzung<br />
der Stelle des kaufmännischen direktors. Sie sind unsere<br />
letzten kandidaten. dies wird keine gewöhnliche Prüfung.“<br />
Vier Menschen bauen erfolgversprechend an ihren Karrieren. Sie haben einen Termin<br />
in der Personalzentrale des großkonzerns Dekia: zum Vor<strong>st</strong>ellungsgespräch.<br />
Doch vom Un<strong>ter</strong>nehmen erscheint keiner. Stattdessen bekommt die gruppe in<br />
ominösen briefbo<strong>ts</strong>chaften eine aufgabe nach der anderen ge<strong>st</strong>ellt. Die gruppe<br />
muss en<strong>ts</strong>cheiden, ob sie jemanden entlassen würde, weil er gerade auf einer<br />
privaten Dur<strong>st</strong><strong>st</strong>recke versackt, ob einer der Mitbewerber wegen einer bevor<strong>st</strong>ehenden<br />
geschlech<strong>ts</strong>umwandlung aus dem Rennen i<strong>st</strong>, wie es mit dem Teamgei<strong>st</strong><br />
<strong>st</strong>eht, wenn bei einem Flugzeugab<strong>st</strong>urz nur einer, entweder der Vertre<strong>ter</strong> für Kun<strong>st</strong>,<br />
Kultur, glaube oder Politik einen Fallschirm bekommt und ob jemand, dem ein<br />
naher angehöriger <strong>st</strong>irbt, Sonderkondition innerhalb des Teams erhält. Schnell<br />
wachsen in der ungewöhnlichen Situation einersei<strong>ts</strong> die Konkurrenz und anderersei<strong>ts</strong><br />
das Mis<strong>st</strong>rauen un<strong>ter</strong>einander – bis zur Verzweiflung. I<strong>st</strong> nicht ein Vertre<strong>ter</strong><br />
von Dekia läng<strong>st</strong> inkognito Teil der gruppe, um alle Reaktionen zu regi<strong>st</strong>rieren?<br />
Und was wird überhaupt gete<strong>st</strong>et? I<strong>st</strong> Mitgefühl wichtig am arbei<strong>ts</strong>platz? Hilft es,<br />
ein glücklicher Mitarbei<strong>ter</strong> zu sein? Hilft es, eine unerschüt<strong>ter</strong>lich gesunde und<br />
effektive Kraft im Un<strong>ter</strong>nehmen zu haben? wieviel Familiensinn sollte sich ein ange<strong>st</strong>ell<strong>ter</strong><br />
bewahren – nicht in der Familie, sondern fürs Un<strong>ter</strong>nehmen? am Ende<br />
muss jeder allein en<strong>ts</strong>cheiden, wem er treu bleibt.<br />
Diesen unheimlichen Psychotrip im Karrierekampf inszeniert für Schwerin beate<br />
Rothmann, deren Handschrift in ihrer letzten Inszenierung „Frau Müller muss weg“<br />
zu sehen war, in der der Kampf der El<strong>ter</strong>n um erfolgreiche Schulkarrieren ihrer<br />
Kinder vorgeführt wird.<br />
Inszenierung: Beate Rothmann<br />
Bühne: detlef-michael Schultz<br />
ko<strong>st</strong>üme: Beate Rothmann<br />
Premiere: 14. Juni <strong>201</strong>4 · E-Werk<br />
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SCHAUSPIEL