06.10.2013 Aufrufe

Evaluation innerbetrieblicher Lernprozesse in Theorie ... - IT-Services

Evaluation innerbetrieblicher Lernprozesse in Theorie ... - IT-Services

Evaluation innerbetrieblicher Lernprozesse in Theorie ... - IT-Services

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Diplomarbeit<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong><strong>in</strong>nerbetrieblicher</strong><br />

<strong>Lernprozesse</strong> <strong>in</strong> <strong>Theorie</strong> und Praxis.<br />

Mit e<strong>in</strong>er Fallstudie zur Wirksamkeit von Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />

bei Siemens, Programm- und Systementwicklung.<br />

von<br />

Tatjana Maria Heiszenberger<br />

betreut von<br />

Mag. Dr. Benedikt Lutz<br />

im Fachbereich<br />

Management & Controll<strong>in</strong>g<br />

Fachhochschul-Studiengang Informationsberufe<br />

Eisenstadt, 2007


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

EHRENWÖRTLICHE ERKLÄRUNG<br />

Ich habe diese Diplomarbeit selbstständig verfasst, alle me<strong>in</strong>e Quellen und Hilfsmittel<br />

angegeben, ke<strong>in</strong>e unerlaubten Hilfen e<strong>in</strong>gesetzt und die Arbeit bisher <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Form<br />

als Prüfungsarbeit vorgelegt.<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />

II


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

DANKSAGUNG<br />

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Personen bedanken, die mich während<br />

me<strong>in</strong>es ganzen Studiums und der Zeit der Diplomarbeit unterstützt haben. Besonderer<br />

Dank gilt me<strong>in</strong>en Eltern und me<strong>in</strong>em Mann, die mir das Studium ermöglicht haben<br />

und mir e<strong>in</strong>e wichtige Stütze während dieser Zeit waren.<br />

Ich möchte mich aber auch bei me<strong>in</strong>em Betreuer, Benedikt Lutz, für se<strong>in</strong>e Hilfe und<br />

Unterstützung bedanken. Er hat es mir ermöglicht, e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> dieses <strong>in</strong>teressante<br />

und spannende Thema zu erhalten. Danke sagen möchte ich auch für die <strong>in</strong>teressanten<br />

Diskussionen während der Schreibphase und die vielen Verbesserungsvorschläge<br />

bezüglich der Diplomarbeit.<br />

Vielen Dank!<br />

III


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

KURZREFERAT<br />

Unternehmens<strong>in</strong>terne Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramme s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e gängige Methode um das Wissen<br />

der Mitarbeiter aktuell zu halten und somit konkurrenzfähig zu bleiben. Daher ist es<br />

wichtig herauszuf<strong>in</strong>den, ob e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar erfolgreich ist oder nicht. Das Problem besteht<br />

dar<strong>in</strong>, dass die <strong>Evaluation</strong> e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars nicht so e<strong>in</strong>fach ist. Meist wird am Ende<br />

e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars e<strong>in</strong> Fragebogen mit Fragen zur allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit von den<br />

Sem<strong>in</strong>arteilnehmern ausgefüllt. Diese Ergebnisse s<strong>in</strong>d meist jedoch nicht so aussagekräftig<br />

wie so genannte „Key Performance Indicators“ (KPI), also „Kennzahlen zur<br />

Arbeitsleistung“. Das Ziel dieser Diplomarbeit war es, die verschiedenen Ansätze zur<br />

<strong>Evaluation</strong> von Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu durchleuchten und e<strong>in</strong>en Ansatz zur Evaluierung zweier<br />

Sem<strong>in</strong>are, des SEM Sem<strong>in</strong>ars und des JPM Curriculums, <strong>in</strong>nerhalb Siemens Programm-<br />

und Systementwicklung (PSE) heranzuziehen. Als theoretische Basis für diese<br />

Forschungsarbeit sollten die Themen Personalentwicklung und <strong>Evaluation</strong> allgeme<strong>in</strong><br />

dienen.<br />

Zunächst wurde e<strong>in</strong>e Literaturrecherche durchgeführt, um den geeigneten <strong>Evaluation</strong>sansatz<br />

und die Erhebungsmethoden zu identifizieren. Für die Befragung der Teilnehmer<br />

der zwei ausgewählten Sem<strong>in</strong>are wurde e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen erstellt. Zusätzlich<br />

wurden Vorgesetzten<strong>in</strong>terviews durchgeführt, um e<strong>in</strong>e zusätzliche Perspektive<br />

bezüglich der Effektivität der beiden Sem<strong>in</strong>are zu erhalten.<br />

Die Literaturrecherche ergab, dass der 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick e<strong>in</strong> geeigneter<br />

<strong>Evaluation</strong>sansatz ist. Weiters zeigte die Literatur, dass die KPIs zwar wichtig s<strong>in</strong>d,<br />

jedoch qualitativen Aussagen mehr Bedeutung zugemessen werden sollte. Dies war<br />

auch e<strong>in</strong> Ergebnis der Vorgesetzten-Interviews und des Onl<strong>in</strong>e-Fragebogens. Sowohl<br />

die Vorgesetzten als auch die Mitarbeiter konnten Verhaltensänderungen im Berufsalltag<br />

feststellen; „harte“ Kennzahlen für diese Änderungen konnten die Vorgesetzten<br />

jedoch nicht nennen. Die Ergebnisse der qualitativen Interviews und der Onl<strong>in</strong>e-<br />

Umfrage zeigen, dass beide Sem<strong>in</strong>are im Großen und Ganzen erfolgreich s<strong>in</strong>d, auch<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der mittelfristigen Wirksamkeit.<br />

Schlagwörter: Personalentwicklung; Evaluierung von Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaktivitäten; Kirkpatrick;<br />

<strong>in</strong>terne <strong>Lernprozesse</strong>; Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gseffekte<br />

IV


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

ABSTRACT<br />

Internal tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g programs <strong>in</strong> companies are a common method for establish<strong>in</strong>g employees’<br />

knowledge and stay<strong>in</strong>g competitive. Therefore, it is important to f<strong>in</strong>d out<br />

whether these tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g programs are effective or not. However, the evaluation of tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

programs is not as easy as it seems. Ma<strong>in</strong>ly, employees are asked for their general<br />

impressions, which are not as valuable as some Key Performance Indicators (KPI) or<br />

statements about the usage of skills ga<strong>in</strong>ed <strong>in</strong> daily work life. The aim of this thesis is<br />

to look at the different methods for evaluat<strong>in</strong>g tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g programs and to use one for<br />

evaluat<strong>in</strong>g two programs, the SEM sem<strong>in</strong>ar and the JPM curriculum, with<strong>in</strong> Siemens’<br />

Program and System Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g (PSE) department. Personnel development and<br />

evaluation <strong>in</strong> general build a theoretical basis for this thesis.<br />

First, a review of current literature is undertaken <strong>in</strong> order to identify the appropriate<br />

evaluation and research methods. An onl<strong>in</strong>e questionnaire is then used for ask<strong>in</strong>g<br />

former participants of the SEM sem<strong>in</strong>ar and the JPM curriculum. Additionally, qualitative<br />

<strong>in</strong>terviews with the superiors of some of these participants will give another perspective<br />

on the effectiveness of these tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g programs.<br />

The literature has shown that Kirkpatrick’s 4-level approach is an adequate evaluation<br />

method. Furthermore, KPI are not as important as they seem: they should be used as<br />

additional <strong>in</strong>formation besides qualitative <strong>in</strong>formation. This is also one f<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g of the<br />

qualitative <strong>in</strong>terviews and the onl<strong>in</strong>e questionnaire. As well as the superiors as the employees,<br />

realized changes <strong>in</strong> the employee’s behavior, but the superiors can not give<br />

ratios for these changes. To summarize the outcome of the qualitative <strong>in</strong>terviews and<br />

the onl<strong>in</strong>e questionnaire, the two sem<strong>in</strong>ars are successful.<br />

Keywords: personnel development; evaluat<strong>in</strong>g tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g activities; Kirkpatrick; <strong>in</strong>ternal<br />

learn<strong>in</strong>g processes; tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g effectiveness<br />

V


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

EXECUTIVE SUMMARY<br />

In den letzten Jahrzehnten erfolgte e<strong>in</strong> Wandel der Gesellschaft von der Industrie- h<strong>in</strong><br />

zur Wissensgesellschaft. Das bedeutet unter anderem, dass die Ressource Mitarbeiter<br />

und se<strong>in</strong> Wissen immer mehr zum Wettbewerbsvorteil für Unternehmen wird. Aus<br />

diesen Gründen werden die Bereiche Personalentwicklung und Wissensmanagement<br />

immer bedeutender. Sie s<strong>in</strong>d nicht als e<strong>in</strong>zelne Diszipl<strong>in</strong>en zu betrachten, sondern gehen<br />

Hand <strong>in</strong> Hand im Unternehmen. In diesem Zusammenhang spielen auch <strong>in</strong>terne<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs und deren Wirksamkeit e<strong>in</strong>e große Rolle: Nur erfolgreiche Sem<strong>in</strong>are haben<br />

positive Auswirkungen auf die Mitarbeiter und somit das gesamte Unternehmen. Wie<br />

misst man jedoch ob e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar erfolgreich war oder nicht bzw. ist es überhaupt<br />

wert, die Wirksamkeit von Sem<strong>in</strong>aren zu überprüfen? Dieser Frage g<strong>in</strong>g diese Diplomarbeit<br />

nach. Zwei ausgewählte Sem<strong>in</strong>are der PSE, das SEM Sem<strong>in</strong>ar und das JPM<br />

Curriculum dienten als Fallstudie für e<strong>in</strong>e <strong>Evaluation</strong>.<br />

Für diese Diplomarbeit wurden deshalb zwei zentrale Fragestellungen ausgearbeitet:<br />

1. Generell: Welche Möglichkeiten gibt es, den Erfolg von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />

messen?<br />

2. Speziell für die Fallstudie: Welche Auswirkungen haben die Aus- und Weiterbildungsmaßnah-<br />

men von zwei ausgewählten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf die Teilnehmer und das Unternehmen, wobei die unmittel-<br />

bare/kurzfristige Erfassung der allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit der Teilnehmer e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle<br />

spielt?<br />

Im theoretischen Teil der Diplomarbeit wurde die aktuelle Literatur zur Personalentwicklung<br />

als Bestandteil <strong>in</strong>nerbetrieblichen Wissensgutes, zur <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

sowie der dazu e<strong>in</strong>gesetzten Methoden aufgearbeitet. Der<br />

4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick war die Basis für die Fallstudie. Bei der Fallstudie<br />

wurden neben e<strong>in</strong>er Onl<strong>in</strong>e-Umfrage von ehemaligen Teilnehmern der beiden Sem<strong>in</strong>are<br />

auch e<strong>in</strong>ige Vorgesetze mittels qualitativen Interviews befragt, um neben der<br />

Selbste<strong>in</strong>schätzung der Teilnehmer auch die Fremdsicht zu erhalten.<br />

VI


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit bezogen auf Fragestellung 1 waren:<br />

1. Generell: Welche Möglichkeiten gibt es, den Erfolg von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />

messen?<br />

Man kann die verschiedenen <strong>Evaluation</strong>sansätze <strong>in</strong> unterschiedliche Kategorien e<strong>in</strong>teilen.<br />

Gerlich (1999, S. 34) versucht, <strong>in</strong> Anlehnung an Thierau et al. (1999), e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung<br />

<strong>in</strong> folgende Ansätze:<br />

prozess- bzw. phasenorientiert<br />

ebenenorientiert<br />

handlungsorientiert<br />

kostenanalytisch<br />

<strong>in</strong>vestitionstheoretisch<br />

kennzahlenorientiert<br />

Für die Ausarbeitung der Fallstudie wurde der 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick<br />

herangezogen, da dieser e<strong>in</strong>e erprobte und die <strong>in</strong> der Praxis am häufigsten angewandte<br />

Vorgehensweise (vgl. Arthur et al., 2003) ist.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse bezogen auf Fragestellung 2 waren:<br />

2. Speziell für die Fallstudie: Welche Auswirkungen haben die Aus- und Weiterbildungsmaßnah-<br />

men von zwei ausgewählten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf die Teilnehmer und das Unternehmen, wobei die unmittel-<br />

bare/kurzfristige Erfassung der allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit der Teilnehmer e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle<br />

spielt?<br />

1. Im Großen und Ganzen kann man behaupten, dass das SEM Sem<strong>in</strong>ar und das<br />

JPM Curriculum erfolgreiche und nützliche Sem<strong>in</strong>are s<strong>in</strong>d. Dies wurde durch die<br />

Onl<strong>in</strong>e-Umfrage (Rücklauf von 47 %) und die Vorgesetzten-Interviews bestätigt.<br />

2. Sowohl die SEM und JPM Teilnehmer als auch Vorgesetzten gaben an, positive<br />

Verhaltensänderungen auf Grund der Sem<strong>in</strong>arteilnahme zu erkennen. Auch die<br />

Sem<strong>in</strong>are selbst wurden positiv beurteilt, obwohl e<strong>in</strong>e generelle Verschlechterung<br />

der Noten vom Jahr 2006 auf 2007 erkennbar war (auf e<strong>in</strong>er Schulnoten-Skala von<br />

1 bis 5 um durchschnittlich 0,23):<br />

Das SEM Sem<strong>in</strong>ar wurde im Jahr 2007 mit der Note 1,5 beurteilt<br />

Das JPM Curriculum wurde im Jahr 2007 mit der Note 1,6 beurteilt.<br />

VII


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

„Zu den Gew<strong>in</strong>nern der herausfordernden Zukunft<br />

werden die Unternehmen zählen, die es verstehen, ihre<br />

Personalentwicklungs- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

systematisch den strategischen Zielsetzungen anzugleichen<br />

und mit klar def<strong>in</strong>ierten Erfolgssteuerungs<strong>in</strong>strumenten<br />

e<strong>in</strong>e hohe Kompetenz der Umsetzung zu gewährleisten.<br />

Je aufgeschlossener die Menschen <strong>in</strong> Unternehmen s<strong>in</strong>d, je<br />

deutlicher jeder e<strong>in</strong>zelne S<strong>in</strong>n und Zusammenhänge<br />

se<strong>in</strong>es Tätigkeitsfeldes erkennen kann, je offener über<br />

Lernen und Weiterbildung kommuniziert wird, desto<br />

erfolgreicher werden die Entwicklungs- und<br />

Bildungsmaßnahmen se<strong>in</strong>.“<br />

VIII<br />

- Brandt, J. (1992) -<br />

(Zitat <strong>in</strong> Petra Gerlich; Controll<strong>in</strong>g von Bildung, <strong>Evaluation</strong><br />

oder Bildungs-Controll<strong>in</strong>g, 1999, S. 1)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

1. E<strong>in</strong>leitung ........................................................................ - 1 -<br />

1.1. Ausgangssituation und Problemstellung.....................................- 3 -<br />

1.2. Fragestellung und Forschungsfragen ..........................................- 4 -<br />

1.3. Vorgehensweise und Methodik....................................................- 6 -<br />

1.4. Ziele der vorliegenden Arbeit.......................................................- 6 -<br />

1.5. Aufbau der Diplomarbeit..............................................................- 7 -<br />

2. Theoretischer Teil............................................................- 9 -<br />

2.1. Personalentwicklung und betriebliche Weiterbildung ................- 9 -<br />

2.1.1. Allgeme<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung ............................................................................... - 9 -<br />

2.1.2. Funktionen und Aufgaben der <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklung .......- 14 -<br />

2.1.2.1. Funktionen............................................................................................................ - 14 -<br />

2.1.2.2. Aufgaben ............................................................................................................... - 14 -<br />

2.1.3. Momentaufnahme der betrieblichen Weiterbildung <strong>in</strong> Österreich ............- 18 -<br />

2.1.4. Alternative Lehr- und Lernmethoden ........................................................ - 29 -<br />

2.1.5. Resümee des Abschnitts „Alternative Lehr- und Lernmethoden“............ - 33 -<br />

2.2. <strong>Evaluation</strong> von Fortbildungsmaßnahmen ................................. - 34 -<br />

2.2.1. <strong>Evaluation</strong> – <strong>Evaluation</strong>sforschung allgeme<strong>in</strong>.......................................... - 34 -<br />

2.2.2. <strong>Evaluation</strong> und Bildungs-Controll<strong>in</strong>g ....................................................... - 35 -<br />

2.2.3. Ansätze und Konzepte für die Kontrolle von Fortbildungsmaßnahmen... - 37 -<br />

2.2.3.1. Ansätze und Konzepte allgeme<strong>in</strong> .........................................................................- 37 -<br />

2.2.3.2. Resümee der dargestellten Ansätze und Konzepte.............................................. - 41 -<br />

2.2.4. 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick............................................................ - 42 -<br />

IX


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

2.2.4.1. Kriterien für die Erfolgsmessung .........................................................................- 42 -<br />

2.2.4.2. Level 1 – Reaktion.................................................................................................- 43 -<br />

2.2.4.3. Level 2 – Lernen....................................................................................................- 44 -<br />

2.2.4.4. Level 3 – Verhalten................................................................................................- 45 -<br />

2.2.4.5. Level 4 – Ergebnisse .............................................................................................- 46 -<br />

2.2.5. Resümee des Abschnitts „<strong>Evaluation</strong> von Fortbildungsmaßnahmen“..... - 49 -<br />

2.3. Angewandte Methoden .............................................................. - 50 -<br />

2.3.1. Quantitative und Qualitative Methoden.................................................... - 50 -<br />

2.3.2. Fragebogen – Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen............................................................. - 52 -<br />

2.3.3. Qualitative Interviews mit Interviewleitfaden ........................................... - 56 -<br />

2.3.4. Resümee des Abschnitts „Angewandte Methoden“.................................. - 58 -<br />

2.4. Folgerungen für die Fallstudie................................................... - 59 -<br />

3. Empirischer Teil: Fallstudie.......................................... - 61 -<br />

3.1. Beschreibung der ausgewählten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs ............................... - 61 -<br />

3.1.1. „Systementwicklungsmethode-SEM“ ....................................................... - 62 -<br />

3.1.2. „Junior Promote Curriculum for PSE RoA“ .............................................. - 63 -<br />

3.2. Untersuchungsmethoden ........................................................... - 64 -<br />

3.2.1. Design und Stichprobe des Fragebogens.................................................. - 65 -<br />

3.2.2. Design und Stichprobe der qualitativen Interviews .................................. - 66 -<br />

3.3. Durchführung der Untersuchung .............................................. - 67 -<br />

3.3.1. Beschreibung der Vorgehensweise............................................................ - 67 -<br />

3.3.2. Rücklauf..................................................................................................... - 68 -<br />

3.4. Auswertung................................................................................. - 69 -<br />

3.4.1. Toolbeschreibung ...................................................................................... - 69 -<br />

3.4.2. Ergebnisse und Interpretation................................................................... - 70 -<br />

3.4.2.1. Gesamtauswertung ...............................................................................................- 70 -<br />

X


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

3.4.2.2. E<strong>in</strong>zelauswertungen .............................................................................................- 75 -<br />

3.4.2.3. Auswertung der offenen Fragen – JPM Teilnehmer............................................- 93 -<br />

3.4.2.4. Auswertung der offenen Fragen – SEM Teilnehmer ......................................... - 100 -<br />

4. Zusammenfassung der Ergebnisse ..............................- 108 -<br />

Literaturverzeichnis...........................................................- 114 -<br />

Anhang...............................................................................- 118 -<br />

XI


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />

Abb. Abbildung<br />

BC Bildungs-Controll<strong>in</strong>g<br />

BSC Balanced Scorecard<br />

bspw. beispielsweise<br />

bzw. beziehungsweise<br />

ca. cirka<br />

CBT Computer Based Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

CD-ROM Compact Disc, Read-Only Memory<br />

d.h. das heißt<br />

et al. et alii<br />

etc. et cetera<br />

HR Human Resources<br />

JPM Junior Promote Curriculum for PSE RoA<br />

o.ä. oder ähnliches<br />

PE Personalentwicklung<br />

PSE Programm- und Systementwicklung<br />

RoA Regions outside Austria<br />

RoT Return on Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g-Rechnung<br />

SEM Systementwicklungsmethode SEM<br />

Tab. Tabelle<br />

tlw. teilweise<br />

TN Teilnehmer<br />

u. und<br />

u.a. unter anderem<br />

vgl. vergleiche<br />

WBT Web Based Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

WWW World Wide Web<br />

z.B. zum Beispiel<br />

XII


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />

Abb. 1: Aufbau der Forschungsarbeit <strong>in</strong> grafischer Form............................................ - 8 -<br />

Abb. 2: Prozessmodell der Personalentwicklung (vgl. Ryschka et al., 2005, S. 21) - 11 -<br />

Abb. 3: Funktionen und Aufgaben der <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklung<br />

(vgl. Ryschka et al., 2005, S. 297) .................................................................................... - 15 -<br />

Abb. 4: Weiterbildungsaktive Unternehmen nach Unternehmensgröße<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 21)...................................................................................................... - 18 -<br />

Abb. 5: Unternehmen mit anderen Formen der Weiterbildung<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 23)...................................................................................................... - 19 -<br />

Abb. 6: Anteil der weiterbildungsaktiven Unternehmen nach Wirtschaftsbereichen<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 22)...................................................................................................... - 20 -<br />

Abb. 7: Gründe für ke<strong>in</strong>e Weiterbildungsaktivitäten (vgl. Pauli, 2003, S. 24) ......... - 21 -<br />

Abb. 8: Unternehmen mit bestimmten Instrumenten der Ausbildungspolitik nach<br />

Unternehmensgröße (vgl. Pauli, 2003, S. 27) ................................................................ - 22 -<br />

Abb. 9: Teilnahmequote für alle Unternehmen nach Unternehmensgröße<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 29)...................................................................................................... - 22 -<br />

Abb. 10: Teilnahmequote für alle Unternehmen nach Wirtschaftsbereich<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 30)...................................................................................................... - 23 -<br />

Abb. 11: Kursstunde je Teilnehmer bzw. je Beschäftigen aller Unternehmen nach<br />

Unternehmensgröße (vgl. Pauli, 2003, S. 32) ................................................................ - 23 -<br />

Abb. 12: Kursstunden nach Themenbereich (vgl. Pauli, 2003, S. 36)....................... - 24 -<br />

Abb. 13: Verwendete Methoden zur Überprüfung von Kurserfolgen<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 38)...................................................................................................... - 25 -<br />

Abb. 14: Gründe für den Verzicht auf die Evaluierung von Kurserfolgen<br />

(vgl. Pauli, 2003, S 38) ...................................................................................................... - 25 -<br />

Abb. 15: Zusammensetzung der direkten Kurskosten nach Unternehmensgröße<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 39)...................................................................................................... - 27 -<br />

Abb. 16: Typischer Ablauf e<strong>in</strong>er <strong>Evaluation</strong> nach Thierau-Brunner,<br />

Stangel-Meseke & Wottawa (vgl. Pfeiffer, 2004).......................................................... - 34 -<br />

Abb. 17: 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick (2006)................................................... - 43 -<br />

XIII


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Abb. 18: Formeln zur Berechnung von Effizienz, Effektivität und Rentabilität<br />

nach Eichenberger (vgl. Gerlich, 1999, S. 54).............................................................. - 47 -<br />

Abb. 19: Ausprägungen von SEM (vgl. SEM Intranet der PSE, 2007).................... - 62 -<br />

Abb. 20: Rücklauf der Fragebogen-Umfrage <strong>in</strong> grafischer Form.............................. - 68 -<br />

Abb. 21: Rücklauf SEM Sem<strong>in</strong>ar; Darstellung der stärksten und schwächsten<br />

Rücklauftage....................................................................................................................... - 69 -<br />

Abb. 22: Rücklauf JPM Curriculum; Darstellung der stärksten und schwächsten<br />

Rücklauftage....................................................................................................................... - 69 -<br />

Abb. 23: Länderspezifischer Rücklauf JPM.................................................................. - 70 -<br />

Abb. 24: Länderspezifischer Rücklauf SEM................................................................. - 70 -<br />

Abb. 25: Zugehörige Abteilung JPM TN...................................................................... - 71 -<br />

Abb. 26: Zugehörige Abteilung SEM TN .................................................................... - 71 -<br />

Abb. 27: Altersverteilung JPM TN ................................................................................ - 71 -<br />

Abb. 28: Altersverteilung SEM TN ............................................................................... - 71 -<br />

Abb. 29: Firmenzugehörigkeitsdauer JPM TN ........................................................... - 72 -<br />

Abb. 30: Firmenzugehörigkeitsdauer SEM TN.......................................................... - 72 -<br />

Abb. 31: Männliche und weibliche JPM TN................................................................. - 73 -<br />

Abb. 32: Männliche und weibliche SEM TN ............................................................... - 73 -<br />

Abb. 33: Ausbildung JPM TN........................................................................................ - 73 -<br />

Abb. 34: Ausbildung SEM TN....................................................................................... - 73 -<br />

Abb. 35: Tätigkeitsbereiche JPM TN ............................................................................ - 74 -<br />

Abb. 36: Tätigkeitsbereiche SEM TN ........................................................................... - 74 -<br />

Abb. 37: JPM – Quantity of content ............................................................................. - 77 -<br />

Abb. 38: SEM – Quantity of content ............................................................................ - 77 -<br />

Abb. 39: JPM – Degree of difficulty.............................................................................. - 77 -<br />

Abb. 40: SEM – Degree of difficulty............................................................................. - 77 -<br />

Abb. 41: JPM - Exercises................................................................................................. - 78 -<br />

Abb. 42: SEM - Exercises ............................................................................................... - 78 -<br />

Abb. 43: JPM - Discussion.............................................................................................. - 78 -<br />

Abb. 44: SEM - Discussion............................................................................................. - 78 -<br />

Abb. 45: JPM – Practical relevance................................................................................ - 79 -<br />

Abb. 46: SEM – Practical relevance............................................................................... - 79 -<br />

Abb. 47: JPM - Presentation........................................................................................... - 80 -<br />

XIV


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Abb. 48: SEM - Presentation.......................................................................................... - 80 -<br />

Abb. 49: JPM - Material................................................................................................... - 81 -<br />

Abb. 50: SEM - Material.................................................................................................. - 81 -<br />

Abb. 51: JPM - Topic....................................................................................................... - 82 -<br />

Abb. 52: SEM - Topic...................................................................................................... - 82 -<br />

Abb. 53: JPM - Organization.......................................................................................... - 82 -<br />

Abb. 54: SEM - Organization......................................................................................... - 82 -<br />

Abb. 55: JPM – Overall impression............................................................................... - 83 -<br />

Abb. 56: SEM – Overall impression.............................................................................. - 83 -<br />

Abb. 57: JPM – Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g recommendation .................................................................. - 83 -<br />

Abb. 58: SEM – Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g recommendation ................................................................. - 83 -<br />

Abb. 59: Gründe für die Teilnahme am JPM Curriculum.......................................... - 84 -<br />

Abb. 60: Gründe für die Teilnahme am SEM Sem<strong>in</strong>ar .............................................. - 84 -<br />

Abb. 61: Änderungen auf Grund des JPM Curriculums bzw. SEM Sem<strong>in</strong>ars........ - 87 -<br />

Abb. 62: Skill improvement auf Grund des JPM Curriculums.................................. - 88 -<br />

Abb. 63: Skill improvement auf Grund des SEM Sem<strong>in</strong>ars....................................... - 88 -<br />

Abb. 64: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (I) ............................. - 89 -<br />

Abb. 65: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (II)............................ - 89 -<br />

Abb. 66: PM <strong>in</strong> distributed projects (JPM)................................................................... - 90 -<br />

Abb. 67: Contract<strong>in</strong>g (JPM) ............................................................................................ - 90 -<br />

Abb. 68: Proceed<strong>in</strong>g & plann<strong>in</strong>g methodically with stdSEM (JPM)......................... - 90 -<br />

Abb. 69: The role of a Quality Assurance Manager (JPM) ....................................... - 91 -<br />

Abb. 70: PROWEB (JPM) .............................................................................................. - 91 -<br />

Abb. 71: Commercial topics <strong>in</strong> PSE (JPM)................................................................... - 91 -<br />

Abb. 72: SEM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics................................. - 92 -<br />

Abb. 73: Configuration management (SEM)................................................................ - 92 -<br />

Abb. 74: eSEM (SEM)..................................................................................................... - 93 -<br />

Abb. 75: prodSEM (SEM)............................................................................................... - 93 -<br />

Abb. 76: hsSEM (SEM)................................................................................................... - 93 -<br />

Abb. 77: Problems <strong>in</strong> the application of the development method (SEM)............. - 93 -<br />

Abb. 78: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (I) ........................... - 110 -<br />

Abb. 79: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (II).......................... - 110 -<br />

Abb. 80: SEM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics................................ - 111 -<br />

XV


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

TABELLENVERZEICHNIS<br />

Tab. 1: Ansatz des Learn<strong>in</strong>g Network (vgl. Lutz, 2006, S. 530 f) ............................... - 2 -<br />

Tab. 2: Aufbau der Forschungsarbeit <strong>in</strong> Tabellenform................................................ - 8 -<br />

Tab. 3: Kompetenzfelder der Personalentwicklung<br />

(vgl. Ryschka et al., 2005, S. 18) ...................................................................................... - 12 -<br />

Tab. 4: Kosten je E<strong>in</strong>heit (vgl. Pauli, 2003, S. 42)....................................................... - 27 -<br />

Tab. 5: Trends für die Personalentwicklung<br />

(vgl. Markowitsch & Strobl, 2005, S. 101 ff.)................................................................ - 28 -<br />

Tab. 6: Formen des eLearn<strong>in</strong>g (vgl. Cognos & Innotec 2002, Küpper 2004, Schüle<br />

2001 <strong>in</strong> Markowitsch & Strobl, 2005, S. 181 ff. sowie Lawson, 2006, S. 203 ff.).... - 31 -<br />

Tab. 7: Mögliche Vorteile und Hemmschwellen von eLearn<strong>in</strong>g<br />

(vgl. Markowitsch & Strobl, 2005 und Lawson, 2006) ................................................ - 32 -<br />

Tab. 8: Unterscheidungsmerkmale <strong>Evaluation</strong> – Controll<strong>in</strong>g (vgl. Gerlich, 1999) - 35 -<br />

Tab. 9: Prozess- bzw. phasenorientierte Ansätze (vgl. Gerlich, 1999)..................... - 39 -<br />

Tab. 10: Ebenenorientierte Ansätze (vgl. Gerlich, 1999) ........................................... - 39 -<br />

Tab. 11: Kennzahlensystem für e<strong>in</strong> Bildungs-Controll<strong>in</strong>g nach Schulte<br />

(vgl. Gerlich, 1999, S. 67)................................................................................................. - 41 -<br />

Tab. 12: Qualitative und quantitative Methoden zur Erhebung von Datenmaterial<br />

(vgl. Bortz et al., 1995)...................................................................................................... - 52 -<br />

Tab. 13: Mögliche Vor- und Nachteile von Fragebögen (vgl. Bortz et al., 1995)... - 53 -<br />

Tab. 14: Mögliche Vor- und Nachteile von Onl<strong>in</strong>e-Fragebögen<br />

(vgl. Bat<strong>in</strong>ic, 1999)............................................................................................................. - 55 -<br />

Tab. 15: Mögliche Vor- und Nachteile von qualitativen Interviews mit Leitfaden<br />

(vgl. Bortz et al., 1995)...................................................................................................... - 56 -<br />

Tab. 16: Stichprobe der Fragebögen ............................................................................. - 66 -<br />

Tab. 17: Stichprobe der qualitativen Interviews .......................................................... - 67 -<br />

Tab. 18: Rücklauf der Fragebogen-Umfrage <strong>in</strong> Tabellenform .................................. - 68 -<br />

Tab. 19: Verwendete Programme .................................................................................. - 70 -<br />

Tab. 20: Kommentare zu weiteren Tätigkeiten ........................................................... - 74 -<br />

Tab. 21: Darstellung der Auswertungsform der e<strong>in</strong>zelnen Fragen ........................... - 76 -<br />

XVI


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Tab. 22: Weitere Gründe für die Teilnahme am SEM Sem<strong>in</strong>ar und dem JPM<br />

Curriculum ......................................................................................................................... - 85 -<br />

Tab. 23: Gründe der Vorgesetzten warum sie ihre Mitarbeiter zum SEM<br />

Sem<strong>in</strong>ar und zum JPM Curriculum schicken................................................................ - 86 -<br />

Tab. 24: Konkrete Änderungen im Aufgabenbereich von SEM und<br />

JPM Teilnehmern.............................................................................................................. - 87 -<br />

Tab. 25: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf positive Highlights<br />

des JPM Curriculum.......................................................................................................... - 96 -<br />

Tab. 26: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf negative Highlights<br />

des JPM Curriculum.......................................................................................................... - 98 -<br />

Tab. 27: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf weitere Anmerkungen<br />

zum JPM Curriculum........................................................................................................ - 99 -<br />

Tab. 28: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf positive Highlights<br />

des SEM Sem<strong>in</strong>ars........................................................................................................... - 103 -<br />

Tab. 29: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf negative Highlights<br />

des SEM Sem<strong>in</strong>ars........................................................................................................... - 104 -<br />

Tab. 30: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf weitere Anmerkungen zum<br />

SEM Sem<strong>in</strong>ar ................................................................................................................... - 106 -<br />

XVII


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

1. EINLE<strong>IT</strong>UNG<br />

Im folgenden Kapitel geht es darum, kurz die Ausgangssituation und Problemstellung<br />

zu erläutern. Des Weiteren sollen die zentralen Fragestellungen und Forschungsfragen<br />

aufgezählt sowie die Ziele dieser Diplomarbeit beschrieben werden. Der Aufbau dieser<br />

Diplomarbeit und die Beschreibung der Vorgehensweise bzw. der Methodik bilden<br />

die letzten Teile dieses Kapitels. Da diese Diplomarbeit <strong>in</strong> Kooperation mit dem PSE<br />

Learn<strong>in</strong>g Network der Siemens AG Österreich entstanden ist, soll dieses zum besseren<br />

Verständnis kurz vorgestellt werden.<br />

Bei der PSE gibt es, neben der Abteilung für Human Resources, e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Stabstelle,<br />

PSE Learn<strong>in</strong>g Network, die für die Ausarbeitung und die Koord<strong>in</strong>ation der <strong>in</strong>ternen<br />

Fach- und Methodenschulung zuständig ist, <strong>in</strong>sbesondere im <strong>in</strong>ternationalen Umfeld<br />

(die PSE hat ca. 7.000 Mitarbeiter <strong>in</strong> zehn Ländern). Laut Lutz (2006) sieht sich das<br />

PSE Learn<strong>in</strong>g Network eher als Instrument des Wissensmanagements als als klassisches<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Center, obwohl sehr wohl Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Form von Präsenzsem<strong>in</strong>aren<br />

für „strategisch wichtige Eigenthemen“ wie Software-Entwicklungsmethodik, Projektund<br />

Qualitätsmanagement abgehalten werden.<br />

In den letzten Jahren wurden diese Sem<strong>in</strong>are nicht mehr zentral <strong>in</strong> Wien, sondern<br />

immer mehr lokal vor Ort durchgeführt, und auch <strong>in</strong> steigendem Ausmaß mit lokalen<br />

Tra<strong>in</strong>ern. Dies hat große Vorteile h<strong>in</strong>sichtlich Kosten, Berücksichtigung von „local<br />

content“ und auch pädagogischer Effizienz.<br />

Der Ansatz des Learn<strong>in</strong>g Networks sche<strong>in</strong>t simpel, jedoch ist die Koord<strong>in</strong>ation alles<br />

andere als e<strong>in</strong>fach. Folgende Tabelle soll e<strong>in</strong>en Überblick über die wesentlichen Elemente<br />

des Learn<strong>in</strong>g Networks geben:<br />

Tra<strong>in</strong>er Alle Tra<strong>in</strong>er gehen e<strong>in</strong>er Hauptbeschäftigung nach,<br />

wie bspw. als Entwickler, Tester oder Projektleiter,<br />

und s<strong>in</strong>d nebenberuflich als Tra<strong>in</strong>er tätig. Wichtig<br />

ist hierbei auch, dass die Tra<strong>in</strong>er die entsprechen-<br />

den Tra<strong>in</strong>erqualifikationen erfüllen. Tra<strong>in</strong>-the-<br />

- 1 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Internationale Tra<strong>in</strong>er-<br />

Communities<br />

Tra<strong>in</strong>er-Ausbildungen sollen dies gewährleisten.<br />

Bei strategisch wichtigen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs treten die Trai-<br />

ner paarweise auf, d.h. jeweils e<strong>in</strong> lokaler und e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>ternationaler Tra<strong>in</strong>er halten e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar. Bspw.<br />

halten <strong>in</strong> Rumänien e<strong>in</strong> rumänischer Tra<strong>in</strong>er und<br />

e<strong>in</strong> slowakischer Tra<strong>in</strong>er e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar.<br />

Kursorganisation Die Kursorganisation wird dezentral <strong>in</strong> dem jewei-<br />

Informationsaustausch <strong>in</strong>-<br />

nerhalb der Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs-<br />

Community<br />

Englisch als<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gssprache<br />

ligen Land durchgeführt. Für Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Öster-<br />

reich kooperiert PSE mit dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs Center der<br />

Siemens AG Österreich.<br />

Die offene Kommunikation und der Austausch<br />

von Informationen s<strong>in</strong>d wesentliche Elemente des<br />

Learn<strong>in</strong>g Networks. E<strong>in</strong>e Intranet-Website erleich-<br />

tert die Kommunikation und den Informationsaus-<br />

tausch. Neben den Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbeschreibungen f<strong>in</strong>den<br />

sich auch nützliche Dokumente zum Downloaden.<br />

Englisch als Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gssprache hat sich <strong>in</strong> den letz-<br />

ten Jahren immer mehr durchgesetzt. E<strong>in</strong> Vorteil<br />

dieser Entwicklung ist, dass sowohl die Tra<strong>in</strong>er als<br />

auch die Teilnehmer ihre Englischkenntnisse vertie-<br />

fen und ausbauen können. Alle (zentralen) Semi-<br />

narunterlagen werden <strong>in</strong> Richtung „e<strong>in</strong>sprachig En-<br />

glisch“ überarbeitet.<br />

Tab. 1: Ansatz des Learn<strong>in</strong>g Network (vgl. Lutz, 2006, S. 530 f)<br />

- 2 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

1.1. Ausgangssituation und Problemstellung<br />

In den letzten Jahrzehnten erfolgte e<strong>in</strong> Wandel der Gesellschaft von der Industrie- zur<br />

Wissensgesellschaft. Schon Bell (1975) beschrieb diesen Wandel <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch „Die<br />

nach<strong>in</strong>dustrielle Gesellschaft“. Auch zeitgenössische Managementgelehrte wie Drucker<br />

(1998) sprechen <strong>in</strong> ihren Publikationen davon, dass sich die Anforderungen an<br />

Unternehmen ändern und dass das Wissen immer mehr an Bedeutung gew<strong>in</strong>nt. Auch<br />

die Internationalisierung und steigender Kostendruck s<strong>in</strong>d Zeichen der heutigen Gesellschaft,<br />

die sich auch <strong>in</strong> Zukunft nicht ändern werden. Für Unternehmen bedeutet<br />

das, dass neben sehr guten Geschäftsideen und strategischer Ausrichtung auch der<br />

Mitarbeiter 1 e<strong>in</strong>e immer bedeutendere Rolle spielt. Die Ressource Mitarbeiter und se<strong>in</strong><br />

Wissen werden immer mehr zum Wettbewerbsvorteil für Unternehmen. Aus diesen<br />

Gründen werden die Bereiche Personalentwicklung und Wissensmanagement immer<br />

bedeutender. Sie s<strong>in</strong>d nicht als e<strong>in</strong>zelne Diszipl<strong>in</strong>en zu betrachten, sondern gehen<br />

Hand <strong>in</strong> Hand im Unternehmen.<br />

Heike Z<strong>in</strong>nen (2006, S. 7) beschreibt Wissensmanagement als „systematische Repräsentation,<br />

Kommunikation, Generierung und Nutzung der Ressource Wissen (…) unter<br />

Zusammenspiel der Komponenten Mensch, Organisation und Technik“. Das bedeutet,<br />

dass die Mitarbeiter durch verschiedene Maßnahmen im Unternehmen lernen<br />

und durch dieses Lernen jedes e<strong>in</strong>zelnen auch das gesamte Unternehmen lernt, da die<br />

Mitarbeiter neue Ideen oder Werte <strong>in</strong>s Unternehmen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />

Die Personalentwicklung spielt beim Lernprozess e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle, da sie die<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen dafür schafft. (vgl. Falk, 2006) Es ist jedoch nicht nur Aufgabe<br />

der Personalentwicklung, die geeigneten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für dieses Lernen zu<br />

schaffen, sondern u.a. auch zu überprüfen, ob und wie effektiv die e<strong>in</strong>gesetzten Maßnahmen<br />

waren. Und hier ist der Schwachpunkt der Personalentwicklung <strong>in</strong> vielen Unternehmen.<br />

Der <strong>Evaluation</strong> der e<strong>in</strong>gesetzten Aus- und Weiterbildungsmaßnahme sollte<br />

mehr an Bedeutung zukommen, da der Kostendruck zur Rechtfertigung e<strong>in</strong>zelner<br />

Maßnahmen beiträgt (vgl. Thierau et al., 1999).<br />

1 Die männliche Form wird im Folgenden der E<strong>in</strong>fachheit halber wegen verwendet; selbstverständlich<br />

s<strong>in</strong>d auch immer die Vertreter<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>er genannten Gruppe geme<strong>in</strong>t.<br />

- 3 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Neben der Überprüfung des Lehr- und Lernerfolgs wird auch der Ruf nach ökonomischer<br />

Betrachtung größer: Mit zusätzlichen wirtschaftlich fundierten Kennzahlen<br />

könnten Human Resources Abteilungen Personalentwicklungsmaßnahmen begründen<br />

und s<strong>in</strong>d nicht die erste Anlaufstelle für Kürzungen des Budgets <strong>in</strong> schlechten Wirtschaftsjahren<br />

(vgl. Gerlich, 1999).<br />

Das Learn<strong>in</strong>g Network ist zwar ganz offensichtlich ökonomisch weitaus effizienter als<br />

se<strong>in</strong>e Vorgangsorganisation (e<strong>in</strong> klassisches Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Center) und die bisherigen <strong>Evaluation</strong>en<br />

der Sem<strong>in</strong>are brachten zwar immer recht gutes Feedback, doch e<strong>in</strong> gewisses<br />

Unbehagen h<strong>in</strong>sichtlich der Aussagekraft der Ergebnisse auf den langfristigen Lernerfolg<br />

blieb. Aussagekräftige Ergebnisse dieser <strong>Evaluation</strong>en s<strong>in</strong>d aber notwendig, um<br />

Lern<strong>in</strong>halte auf dem aktuellen Stand zu halten, um so die Qualität von Sem<strong>in</strong>aren<br />

verbessern zu können und dem Mitarbeiter optimale Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs anbieten zu können.<br />

Weitere Probleme bei der <strong>Evaluation</strong>svorgehensweise der PSE s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en die Befragungstechnik<br />

selbst und der Zeitaspekt. Die Befragungen wurden immer unmittelbar<br />

zu Sem<strong>in</strong>arende von den Teilnehmern ausgefüllt und enthielten nur Fragen zur<br />

allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit der Teilnehmer (bspw. Fragen zum Sem<strong>in</strong>arablauf, Performance<br />

der Tra<strong>in</strong>er, etc.). Fragen zum Wissenstand der Teilnehmer nach dem Sem<strong>in</strong>ar<br />

wurden nicht gestellt. Ebenso handelt es sich bei diesen Feedbackbefragungen nur um<br />

e<strong>in</strong>e Selbste<strong>in</strong>schätzung der Teilnehmer, e<strong>in</strong>e Fremdbetrachtung wurde bisher noch<br />

nicht berücksichtigt.<br />

1.2. Fragestellung und Forschungsfragen<br />

Ausgehend von der eben beschriebenen Ausgangssituation und Problemstellung lauten<br />

die zentralen Fragestellungen dieser Forschungsarbeit daher:<br />

1. Generell: Welche Möglichkeiten gibt es, den Erfolg von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />

messen?<br />

- 4 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

2. Speziell für die Fallstudie: Welche Auswirkungen haben die Aus- und Weiterbildungsmaßnah-<br />

men von zwei ausgewählten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf die Teilnehmer und das Unternehmen, wobei die unmittel-<br />

bare/kurzfristige Erfassung der allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit der Teilnehmer e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle<br />

spielt?<br />

Die <strong>Evaluation</strong> der beiden Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, des SEM Sem<strong>in</strong>ars und des JPM Curriculums,<br />

soll als Fallstudie dienen, mit deren Hilfe die oben def<strong>in</strong>ierte Fragestellung beantwortet<br />

werden soll. Mit Hilfe e<strong>in</strong>iger Forschungsfragen, die unter anderem Teil der empirischen<br />

Untersuchung s<strong>in</strong>d, soll herausgefunden werden, wie effektiv das SEM Sem<strong>in</strong>ar<br />

und das JPM Curriculum waren.<br />

Zu den Forschungsfragen zählen:<br />

Warum werden Mitarbeiter auf Sem<strong>in</strong>are, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs oder Workshops geschickt?<br />

Werden die im Sem<strong>in</strong>ar gelernten Inhalte <strong>in</strong> der Praxis verwendet?<br />

Wie beurteilen die Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer das Sem<strong>in</strong>ar e<strong>in</strong>ige Zeit danach?<br />

Welche Aussageunterschiede ergeben sich zwischen dem Feedback kurz nach dem<br />

Sem<strong>in</strong>ar und e<strong>in</strong>ige Zeit später?<br />

Fallen dem Vorgesetzen der Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer positive/negative Veränderungen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Sem<strong>in</strong>arteilnahme auf (werden Probleme schneller gelöst; s<strong>in</strong>d<br />

die Ergebnisse besser als vor dem Sem<strong>in</strong>ar; Reaktionen von Kunden; etc.).<br />

Welche Erwartungen haben Vorgesetze an Sem<strong>in</strong>are und werden diese erfüllt?<br />

Hat sich die Position e<strong>in</strong>zelner Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer nach der Teilnahme am Sem<strong>in</strong>ar<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Unternehmens geändert (mehr Verantwortung; Beförderung;<br />

etc.)?<br />

S<strong>in</strong>d Sem<strong>in</strong>arveranstaltungen e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit um Erfahrungen auszutauschen?<br />

Gibt es andere (nützlichere) Formen der Aus- und Weiterbildung als Sem<strong>in</strong>are,<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs oder Workshops?<br />

Waren die zu untersuchenden Sem<strong>in</strong>are, über das kurz unmittelbar danach gegebene<br />

Feedback h<strong>in</strong>aus, auch wirklich wirksam?<br />

- 5 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

1.3. Vorgehensweise und Methodik<br />

Diese Forschungsarbeit besteht aus zwei Teilen: dem theoretischen und dem empirischen<br />

Teil. Als Methoden wurden folgende ausgewählt:<br />

Literaturrecherche (Fachliteratur, Fachdatenbanken, Fachzeitschriften, Internet)<br />

Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen<br />

Qualitative Interviews mit Hilfe e<strong>in</strong>es strukturierten Interviewleitfadens<br />

Im theoretischen Teil der Diplomarbeit soll die aktuelle Literatur zur Personalentwicklung<br />

als Bestandteil <strong>in</strong>nerbetrieblichen Wissensgutes, zur <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

sowie der dazu e<strong>in</strong>gesetzten Methoden aufgearbeitet werden.<br />

Dies soll die Basis für e<strong>in</strong>e Fallstudie darstellen, die dann im empirischen Teil der Arbeit<br />

durchgeführt wird. Bei der Fallstudie werden neben e<strong>in</strong>er Onl<strong>in</strong>e-Umfrage von<br />

ehemaligen Teilnehmern der beiden Sem<strong>in</strong>are auch e<strong>in</strong>ige Vorgesetze mittels Interview<br />

befragt, um neben der Selbste<strong>in</strong>schätzung der Teilnehmer auch die Fremdsicht<br />

zu erhalten.<br />

1.4. Ziele der vorliegenden Arbeit<br />

Mit dieser Diplomarbeit werden mehrere Ziele verfolgt. Zum e<strong>in</strong>en soll die theoretische<br />

Literatur zu den e<strong>in</strong>zelnen Themengebieten aufgearbeitet und die daraus gewonnenen<br />

Erkenntnisse auf die Fallstudie angewendet werden. Besonders wichtig ist hierbei<br />

der 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick, dessen <strong>Evaluation</strong>smodell die Grundlage<br />

für die <strong>Evaluation</strong> der beiden Sem<strong>in</strong>are, des SEM Sem<strong>in</strong>ars und des JPM Curriculums,<br />

bildet.<br />

Des Weiteren sollen die Ergebnisse der Fragebogen-Umfrage und der persönlichen<br />

Interviews dazu dienen, Verbesserungsvorschläge zu den beiden Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu erarbeiten.<br />

Auf Grund dieser Überlegungen soll versucht werden die Qualität dieser beiden<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu erhöhen.<br />

Ke<strong>in</strong> Ziel im engeren S<strong>in</strong>n, jedoch auch <strong>in</strong>teressant, ist die Überlegung, diese Form<br />

der Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbeurteilung, nämlich <strong>in</strong> zwei Phasen und anlehnend an den ebenenorien-<br />

- 6 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

tierten <strong>Evaluation</strong>sansatz nach Kirkpatrick, auch für andere Sem<strong>in</strong>are bzw. für alle<br />

anzuwenden.<br />

1.5. Aufbau der Diplomarbeit<br />

Nr.<br />

Titel des Kapitels (mit den<br />

Hauptunterpunkten)<br />

Beschreibung des Kapitels<br />

1 E<strong>in</strong>leitung Dieses Kapitel gibt e<strong>in</strong>e kurze E<strong>in</strong>führung<br />

<strong>in</strong> die Thematik und beschreibt die zentralen<br />

Fragestellungen und Forschungsfragen,<br />

die Ziele und den Aufbau der Diplomarbeit<br />

und die Vorgehensweise & Methodik.<br />

2 Theoretischer Teil:<br />

Personalentwicklung und<br />

betriebliche Weiterbildung<br />

<strong>Evaluation</strong> von Fortbil-<br />

dungsmaßnahmen<br />

Angewandte Methoden<br />

3 Empirischer Teil:<br />

Beschreibung der ausge-<br />

wählten Programme<br />

Untersuchungsmethoden<br />

Durchführung der Untersu-<br />

chung<br />

Auswertung<br />

4 Zusammenfassung der Ergeb-<br />

nisse<br />

In diesem Kapitel geht es um generelle<br />

Themen der Personalentwicklung sowie um<br />

<strong>Evaluation</strong> von Fortbildungsmaßnahmen<br />

als Teil der PE. Des Weiteren werden die<br />

e<strong>in</strong>gesetzten Methoden vorgestellt.<br />

Im empirischen Teil geht es um die Durch-<br />

führung und Auswertung der Onl<strong>in</strong>e-<br />

Umfrage sowie der qualitativen Interviews.<br />

Im letzten Kapitel dieser Forschungsarbeit<br />

werden die wichtigsten Ergebnisse der On-<br />

l<strong>in</strong>e-Umfrage und der qualitativen Inter-<br />

views zusammengefasst und aus der Litera-<br />

- 7 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

turrecherche und der Auswertung resultie-<br />

rende Verbesserungsvorschläge erarbeitet.<br />

Tab. 2: Aufbau der Forschungsarbeit <strong>in</strong> Tabellenform<br />

Folgende Abbildung zeigt den grafischen Aufbau dieser Diplomarbeit:<br />

3. Empirischer Teil<br />

Programme-Methoden-<br />

Untersuchung-Auswertung<br />

4. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Problem-Fragestellung-Ziel<br />

Abb. 1: Aufbau der Forschungsarbeit <strong>in</strong> grafischer Form<br />

- 8 -<br />

2. Theoretischer Teil<br />

Personalentwicklung-<br />

<strong>Evaluation</strong>-Methoden


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

2. THEORETISCHER TEIL<br />

3. Empirischer Teil<br />

Programme-Methoden-<br />

Untersuchung-Auswertung<br />

2.1. Personalentwicklung und betriebliche Weiterbildung<br />

In den folgenden Abschnitten soll näher auf die Begriffe „Personalentwicklung“ und<br />

„betriebliche Weiterbildung“ e<strong>in</strong>gegangen werden, sowie allgeme<strong>in</strong>e Grundlagen <strong>in</strong><br />

diesem Zusammenhang erörtert werden. Des Weiteren sollen die derzeitige Situation<br />

der Personalentwicklung und zukünftige Trends diskutiert werden. Zum Abschluss<br />

werden e<strong>in</strong>ige unterschiedliche Konzepte zur Vermittlung von Aus- und Weiterbildungs<strong>in</strong>halten<br />

dargestellt.<br />

2.1.1. Allgeme<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung<br />

4. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Problem-Fragestellung-Ziel<br />

Ryschka et al. (2005, S. 17) beschreiben Personalentwicklung als „Förderung beruflich<br />

relevanter Kenntnisse, Fertigkeiten und E<strong>in</strong>stellungen durch Maßnahmen der Weiterbildung<br />

(Sem<strong>in</strong>are und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs) …“. Somit könnte man me<strong>in</strong>en, dass mit dem<br />

Begriff „betriebliche Weiterbildung“ genau dieser Bereich geme<strong>in</strong>t ist. Aus der Literatur<br />

geht diese Annahme jedoch nicht hervor. Nach Eurostat (Pauli, 2003, S. 89) werden<br />

unter betrieblicher Weiterbildung „Maßnahmen oder Aktivitäten verstanden, die<br />

- 9 -<br />

2. Theoretischer Teil<br />

Personalentwicklung-<br />

<strong>Evaluation</strong>-Methoden


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

ganz oder teilweise von den Unternehmen f<strong>in</strong>anziert werden und an denen mit e<strong>in</strong>em<br />

Arbeitsvertrag beschäftigte Mitarbeiter teilnehmen“. Was genau macht jetzt den Unterschied<br />

zwischen „Personalentwicklung“ und „betriebliche Weiterbildung“ aus.<br />

Auch wenn im Detail unterschiedliche Ansichten zu diesen beiden Begriffen <strong>in</strong> der<br />

Literatur zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d, so ist doch unter „Personalentwicklung“ e<strong>in</strong> gesamter Prozess<br />

zu sehen, der, ausgehend von den strategischen Unternehmenszielen, mit der Bedarfserhebung<br />

beg<strong>in</strong>nt und mit der <strong>Evaluation</strong> der Personalentwicklung endet. Wobei<br />

dieser Prozess ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Ereignis ist, sondern zyklisch wiederholt werden sollte.<br />

Die „betriebliche Weiterbildung“ ist e<strong>in</strong> Aufgabenbereich der Personalentwicklung,<br />

der die Förderung der beruflichen Handlungskompetenzen der Mitarbeiter im Fokus<br />

hat. Dies geschieht durch Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

Unter Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen s<strong>in</strong>d jene Maßnahmen zu sehen, die im<br />

Zuge der Personalentwicklung dazu dienen, dem Mitarbeiter bestimmte Fähigkeiten,<br />

Fertigkeiten und E<strong>in</strong>stellungen für den Berufsalltag zu vermitteln. Als Synonym für<br />

Aus- und Weiterbildung dient der Begriff Fortbildungsmaßnahme. Unter diesen Maßnahmen<br />

s<strong>in</strong>d unter anderem Sem<strong>in</strong>are, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, Workshops, Programme und Curricula<br />

zu sehen. In der Literatur (vgl. Br<strong>in</strong>kmann, 1999) wird oftmals e<strong>in</strong>e Differenzierung<br />

der Begriffe vorgenommen. Der E<strong>in</strong>fachheit halber wird <strong>in</strong> dieser Diplomarbeit<br />

aber auf diese Unterscheidung verzichtet und die Begriffe Sem<strong>in</strong>are oder Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />

synonym für diese Maßnahmen verwendet.<br />

- 10 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Zum besseren Verständnis des gesamten Personalentwicklungs-Prozesses soll folgende<br />

Grafik dienen:<br />

Strategische<br />

Unternehmensziele<br />

PE-Bedarfsanalyse<br />

Organisationsanalyse<br />

Strategische Ziele<br />

Lernkultur<br />

Aufgabenanalyse<br />

Leistungsanforderung<br />

Personalanalyse<br />

Leistungsbeurteilung<br />

Potenzialanalyse<br />

Ziel- u. Umfeldanalyse<br />

Lernfeld:<br />

Gestaltung des PE-Designs<br />

PE-Konzeption<br />

Beschreibung der<br />

Lehr/-Lernziele<br />

Entwurf der<br />

PE-Konzeption<br />

Lern<strong>in</strong>halte und<br />

-aufgaben<br />

Reihenfolge derselben<br />

Vermittlungstechniken<br />

Konzeptanalyse<br />

Management des Lerntransfers<br />

<strong>Evaluation</strong> der Personalentwicklung<br />

Abb. 2: Prozessmodell der Personalentwicklung (vgl. Ryschka et al., 2005, S. 21)<br />

E<strong>in</strong>e der wichtigste Aufgabe der PE, neben grundlegenden Aufgaben wie beispielsweise<br />

der Bedarfserhebung, sollte demnach die Entwicklung des Mitarbeiters, h<strong>in</strong>sichtlich<br />

von Kenntnissen, Fertigkeiten und E<strong>in</strong>stellungen se<strong>in</strong>. Der Mitarbeiter soll <strong>in</strong> der Lage<br />

se<strong>in</strong>, „berufliche Herausforderungen (Arbeitsaufgaben und Probleme) selbstorganisiert<br />

zu bewältigen“ (Ryschka et al., 2005, S. 18). Um die Entwicklungsmaßnahmen gezielt<br />

auf die Bedürfnisse des Berufsalltags e<strong>in</strong>setzen zu können, werden <strong>in</strong> der Literatur verschiedene<br />

Kompetenzfelder def<strong>in</strong>iert.<br />

- 11 -<br />

PE-Durchführung<br />

Realisierung/<br />

Implementierung<br />

der PE-Konzeption<br />

Lehrprozessanalyse<br />

Funktionsfeld:<br />

Gestaltung des Transferklimas<br />

Transfer<br />

Anwendung des<br />

Gelernten im Arbeitsalltag<br />

Leistung und Zielerreichung<br />

Wirksamkeits- u. Effizienzanalyse


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Die am weitesten verbreitete Unterscheidung ist folgende:<br />

Fachkompetenz<br />

Methodenkompetenz<br />

Sozialkompetenz<br />

Selbst- oder Personalkompetenz<br />

Hierzu zählen spezifische Fertigkeiten und<br />

Fachkenntnisse, die der Mitarbeiter für die<br />

Bewältigung der täglichen Arbeitsaufgaben<br />

benötigt. (Beispiel: bestimmtes Computerwissen)<br />

Als Methodenkompetenz wird die Fähigkeit<br />

verstanden, flexibel auf neue und komplexe<br />

Probleme/Gegebenheiten selbstständig zu<br />

reagieren. (Beispiel: Entscheidungsf<strong>in</strong>dung)<br />

Zu den Sozialkompetenzen gehören kommunikative<br />

und kooperative Fähigkeiten, die<br />

es dem Mitarbeiter ermöglichen, <strong>in</strong> schwierigen<br />

Situationen so entscheiden zu können,<br />

dass diese Entscheidung zu den vere<strong>in</strong>barten<br />

Zielen führt und <strong>in</strong> Konsens mit anderen<br />

Mitarbeitern getroffen wird. (Beispiel:<br />

Konfliktlösungsfähigkeit)<br />

Diese Kompetenzen betreffen die persönliche<br />

und berufliche E<strong>in</strong>stellung des Mitarbeiters<br />

und bee<strong>in</strong>flussen das berufliche Handeln.<br />

(Beispiel: Offenheit für neue Erfahrungen)<br />

Tab. 3: Kompetenzfelder der Personalentwicklung (vgl. Ryschka et al., 2005, S. 18)<br />

Sonntag (vgl. Ryschka et al., 2005, S. 18 ff) ergänzt diese vier Felder um den Aspekt<br />

der personalen Ressourcen, der den Bereich der Stressprävention und –bewältigung<br />

abdeckt.<br />

- 12 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Aber nicht nur die E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> verschiedene Kompetenzfelder ist entscheidend, um<br />

auf Ausbildungsbedürfnisse e<strong>in</strong>zugehen, sondern auch zentrale Erfolgsfaktoren, die<br />

den E<strong>in</strong>satz von Personalentwicklungsmaßnahmen begünstigen.<br />

Zu diesen zählen u.a.:<br />

1. Die Personalentwicklungsziele und –<strong>in</strong>halte sollten an die Unternehmensstrategie<br />

angepasst se<strong>in</strong>.<br />

2. Es sollen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Arbeitsumgebung geschaffen werden, die<br />

e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen und nachhaltigen Erwerb strategisch wichtiger Kompetenzen<br />

zulassen.<br />

3. Das Umsetzen der gelernten Inhalte <strong>in</strong> den verschiedenen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

soll gefördert und unterstützt werden.<br />

4. Änderungen <strong>in</strong> der Unternehmensstruktur sollen sich nicht negativ auf die Kompetenzentwicklung<br />

auswirken. Das bedeutet, dass es notwendig ist, „dauerhafte<br />

Arbeits- und Aufgabenstrukturen zu schaffen, die geeignet s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Anwendung der erlernten Kenntnisse und Fertigkeiten am Arbeitsplatz zu<br />

ermöglichen bzw. die Wirkung des Gelernten zu erhöhen“ (Ryschka et al., 2005,<br />

S. 26)<br />

5. Die durchgeführten Personalentwicklungsmaßnahmen sollen evaluiert und bewertet<br />

werden. Daraus resultierende Ergebnisse (z.B. Verbesserungsvorschläge) sollen<br />

diskutiert und gegebenenfalls umgesetzt werden.<br />

Wie <strong>in</strong> Abbildung 2 dargestellt ist die Personalentwicklung e<strong>in</strong> Prozess, der aus verschiedenen<br />

Elementen besteht. E<strong>in</strong> wichtiger und umfangreicher Teil ist die <strong>Evaluation</strong><br />

von Personalentwicklung. Dieser stellt auch den Mittelpunkt dieser Diplomarbeit<br />

dar. Welche Funktionen und Aufgaben die Personalentwicklungs-<strong>Evaluation</strong> genau<br />

hat, wird im nächsten Abschnitt dargestellt.<br />

- 13 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

2.1.2. Funktionen und Aufgaben der <strong>Evaluation</strong> von Personalent-<br />

wicklung<br />

2.1.2.1. Funktionen<br />

Nach Scriven (vgl. Ryschka et al., 2005, S. 294) gibt es zwei unterschiedliche Arten<br />

von <strong>Evaluation</strong>: die formative und summative <strong>Evaluation</strong>. Bei der formativen <strong>Evaluation</strong><br />

geht es primär um den Steuerungs- und Optimierungsprozess im Zusammenhang<br />

mit der <strong>Evaluation</strong>, wobei h<strong>in</strong>gegen die summative <strong>Evaluation</strong> darauf abzielt, e<strong>in</strong> Programm<br />

am Ende zu bewerten.<br />

Vere<strong>in</strong>facht dargestellt bedeutet dies, dass die formative <strong>Evaluation</strong> konkrete Anmerkungen<br />

zur Verbesserung e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars be<strong>in</strong>haltet, wobei h<strong>in</strong>gegen die summative<br />

<strong>Evaluation</strong> bei bereits durchgeführten Sem<strong>in</strong>aren e<strong>in</strong>gesetzt wird. Die formative <strong>Evaluation</strong><br />

ist vergleichbar mit der Idee der Qualitätssicherung, die summative <strong>Evaluation</strong><br />

ist vergleichbar mit der Qualitätskontrolle (vgl. Stutz). Die Ergebnisse dieser abschließenden<br />

Bewertung sollen Grundlagen für strategische Entscheidungen se<strong>in</strong>. Den beschriebenen<br />

Funktionen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zelne Aufgaben zugeordnet, welche <strong>in</strong> Abbildung 3<br />

dargestellt s<strong>in</strong>d.<br />

2.1.2.2. Aufgaben<br />

Die <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklung umfasst neben der Prüfung der Programmwirksamkeit,<br />

welchem das Hauptaugenmerk gilt, mehrere Aufgaben. Die Grafik auf<br />

der nächsten Seite soll e<strong>in</strong>en Überblick über die weiteren Aufgaben der Personalentwicklungs-<strong>Evaluation</strong><br />

geben.<br />

- 14 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

formative <strong>Evaluation</strong>,<br />

<strong>in</strong>putorientiert<br />

<strong>Evaluation</strong> der <strong>in</strong>itialen<br />

Konzeptentwicklung zwecks Optimierung<br />

der Programmkonzeption<br />

formative <strong>Evaluation</strong>,<br />

prozessorientiert<br />

<strong>Evaluation</strong> der Programmdurchführung<br />

zwecks Steuerung und Optimierung<br />

derselben<br />

summative <strong>Evaluation</strong>,<br />

outputorientiert<br />

<strong>Evaluation</strong> der Programmergebnisse<br />

zwecks f<strong>in</strong>aler Programmbeurteilung,<br />

PE-strategischer Entscheidung,<br />

Market<strong>in</strong>g<br />

<strong>Evaluation</strong>smanagement<br />

Meta-<strong>Evaluation</strong><br />

Zielanalyse<br />

Kontrolle der PE-Bedarfsanalyse<br />

Umfeldanalyse<br />

Analyse der Lernkultur und organisatorischer<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

Konzeptanalyse<br />

Prüfung der <strong>in</strong>haltlichen und der didaktischen<br />

Konzeption<br />

Lehrprozessanalyse<br />

Analyse der Interaktionsprozesse<br />

im Lernfeld<br />

Wirksamkeitsanalyse<br />

Analyse der Programmauswirkungen<br />

auf Erleben, Lernen, Lerntransfer und<br />

geschäftliche Resultate<br />

Effizienzanalyse<br />

Kostenkontrolle, Kosten-Nutzen- und<br />

Kosten-Effektivitäts-Analysen<br />

- 15 -<br />

Bedarfsanalyse<br />

PE-<br />

Konzept-<br />

entwicklung<br />

PE-<br />

Durch-<br />

führung<br />

Transfer-<br />

phase<br />

Abb. 3: Funktionen und Aufgaben der <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklung<br />

(vgl. Ryschka et al., 2005, S. 297)<br />

Es soll nur kurz auf die e<strong>in</strong>zelnen Bereiche e<strong>in</strong>gegangen werden (vgl. Ryschka et al.,<br />

2005, S. 293-323), da das Hauptaugenmerk dieser Diplomarbeit auf der Wirksamkeitsanalyse<br />

liegt. Dieser Bereich wird nochmals genauer im Kapitel 2.2. <strong>Evaluation</strong> von Fortbildungsmaßnahmen<br />

behandelt.<br />

Zielanalyse<br />

In diesem Prozess gilt es zu überprüfen, ob der Personalentwicklungs-Bedarf korrekt<br />

ermittelt wurde. Weiters sollen hier die Programmziele def<strong>in</strong>iert werden. Die Ziele sol-


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

len so festgehalten werden, dass sie später auch anhand messbarer Kriterien auswertbar<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Umfeldanalyse<br />

In der Umfeldanalyse sollen die betrieblichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen geprüft werden.<br />

Fragen wie „Passen die organisatorischen (Zeit, Ressourcen, f<strong>in</strong>anzielle Mittel) und<br />

organisationalen (betriebliche Lernkultur) Rahmenbed<strong>in</strong>gungen?“ sollen hier geklärt<br />

werden.<br />

Konzeptanalyse<br />

Aufgabe der Konzeptanalyse ist die Überprüfung der <strong>in</strong>haltlichen und didaktischen<br />

Konzeption e<strong>in</strong>es Programms. Bei der <strong>in</strong>haltlichen Überprüfung wird untersucht, ob<br />

die geeigneten Lern<strong>in</strong>halte vermittelt werden und somit die gesetzten Ziele erreicht<br />

werden können. Die didaktische Überprüfung zielt auf die Gestaltung des Programms<br />

selbst, die verwendeten Instrumente, Techniken und Medien ab.<br />

Lehrprozessanalyse<br />

Hierbei geht es darum, wie e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong>er, Coach oder Dozent die Lehr<strong>in</strong>halte vermittelt.<br />

Feedbacks zur Performance von Tra<strong>in</strong>ern enthalten meist wichtige Informationen, die<br />

im Zuge der Wirksamkeitsanalyse berücksichtigt werden.<br />

Wirksamkeitsanalyse<br />

Bei der Wirksamkeitsanalyse geht es darum zu ermitteln, welche Auswirkungen e<strong>in</strong><br />

Programm hat. Dieser Bereich bildet den Kern bei der <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklung<br />

und weckt besonderes Interesse, da mit Hilfe dieser Ergebnisse die Existenz<br />

e<strong>in</strong>es Programms gerechtfertigt werden kann und weiters Qualitätsverbesserungen<br />

durchgeführt werden können. Deshalb wird dieser Bereich noch e<strong>in</strong>mal genauer im<br />

Kapitel 2.2. <strong>Evaluation</strong> von Fortbildungsmaßnahmen durchleuchtet und verschiedene Ansätze<br />

und Konzepte <strong>in</strong> diesem Zusammenhang präsentiert.<br />

Effizienzanalyse<br />

Die Effizienzanalyse erweitert die Wirksamkeitsanalyse um die ökonomische Perspektive:<br />

Programme werden h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Kosten-Ertrags-Verhältnisse überprüft.<br />

- 16 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

<strong>Evaluation</strong>smanagement – Meta <strong>Evaluation</strong><br />

Ziel des <strong>Evaluation</strong>smanagements ist die Konkretisierung von <strong>Evaluation</strong>szielen um<br />

diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>Evaluation</strong>smodell e<strong>in</strong>zuarbeiten. Das <strong>Evaluation</strong>smodell selbst bildet den<br />

organisatorischen und methodischen Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>Evaluation</strong>; d.h. es be<strong>in</strong>haltet die<br />

<strong>Evaluation</strong>skriterien, den Aufbau und Ablauf der Untersuchung, die Stichprobe und<br />

an wen wie berichtet werden soll. Den Abschluss könnte e<strong>in</strong>e Meta-<strong>Evaluation</strong> bilden,<br />

welche das Ziel hat, das <strong>Evaluation</strong>sprojekt selbst zu beurteilen. Russ-Eft & Preskill<br />

(Ryschka et al., 2005, S. 296) erarbeiteten folgende Leitfrage, die zur Beurteilung herangezogen<br />

werden kann: „Welche Aussagekraft haben die <strong>Evaluation</strong>sergebnisse angesichts<br />

eventueller Defizite im <strong>Evaluation</strong>smodell – Auswahl der <strong>Evaluation</strong>skriterien,<br />

verwendete Erhebungs<strong>in</strong>strumente, realisiertes <strong>Evaluation</strong>sdesign – bzw. angesichts<br />

aufgetretener Schwierigkeiten im Zuge se<strong>in</strong>er Umsetzung?“<br />

Resümee der bisherigen Erkenntnisse bezüglich Personalentwicklung und betriebliche<br />

Weiterbildung allgeme<strong>in</strong><br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass unter Personalentwicklung e<strong>in</strong> zyklischer<br />

Prozess zu verstehen ist, der mit der Bedarfserhebung beg<strong>in</strong>nt und mit der <strong>Evaluation</strong><br />

der e<strong>in</strong>gesetzten Weiterbildungsmaßnahme endet. Aufgabe der Personalentwicklung<br />

ist ganz klar die Förderung der Mitarbeiter; dies geschieht meist durch Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

Nicht alle Sem<strong>in</strong>are s<strong>in</strong>d jedoch für jeden Mitarbeiter geeignet,<br />

da sie unterschiedliche Ausbildungsbedürfnisse haben. Deshalb wird <strong>in</strong> vier<br />

Kompetenzfelder unterschieden, um die Entwicklungsmaßnahmen gezielt e<strong>in</strong>setzen<br />

zu können. Die <strong>Evaluation</strong> der Personalentwicklungsmaßnahme selbst gliedert sich <strong>in</strong><br />

mehrere Aufgaben, wobei der Wirksamkeitsanalyse <strong>in</strong> dieser Forschungsarbeit mehr<br />

Beachtung geschenkt wird.<br />

Der Frage, welchen Stellenwert die betriebliche Weiterbildung allgeme<strong>in</strong> <strong>in</strong> Unternehmen<br />

hat und wie die derzeitige Situation <strong>in</strong> diesem Bereich aussieht, wird im<br />

nächsten Abschnitt „Momentaufnahme der betrieblichen Weiterbildung“ nachgegangen.<br />

- 17 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

2.1.3. Momentaufnahme der betrieblichen Weiterbildung <strong>in</strong><br />

Österreich<br />

Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Nachfolgende Daten stammen von der STATISTIK AUSTRIA (vgl. Pauli, 2003), welche<br />

im Jahr 2001 e<strong>in</strong>e Erhebung zum Thema „f<strong>in</strong>anzierte Weiterbildungsaktivitäten<br />

im Jahr 1999“ durchgeführt hat. 2 Befragt wurden Unternehmen im Produktions- und<br />

Dienstleistungssektor, wobei der Schwerpunkt bei den angebotenen Weiterbildungskursen<br />

lag. Die Ergebnisse entstanden im Kontext der Europäischen Erhebung über<br />

berufliche Weiterbildung (CVTS2), an der sich Österreich erstmalig beteiligte.<br />

Die Erhebung wurde <strong>in</strong> zwei Phasen durchgeführt. Zunächst bekam jedes Unternehmen<br />

der Stichprobe e<strong>in</strong>en Vorabfragebogen, mit dem geklärt wurde, ob betriebliche<br />

Weiterbildung im Unternehmen stattgefunden hat. War dies bei e<strong>in</strong>em Unternehmen<br />

nicht der Fall, so wurde an dieses der Hauptfragebogen nicht geschickt. Insgesamt<br />

wurden 4.372 österreichische Unternehmen mittels e<strong>in</strong>es Fragebogens befragt. Die<br />

Rücklaufquote bei der Erhebung mit dem Hauptfragebogen lag bei 40 %.<br />

Eckdaten<br />

Nachfolgende Grafik zeigt, dass mit zunehmender Unternehmensgröße auch der Anteil<br />

der weiterbildungsaktiven Unternehmen steigt. Bei Unternehmen mit 1.000 und<br />

mehr Beschäftigten wurden durchwegs Weiterbildungsmaßnahmen angeboten.<br />

Abb. 4: Weiterbildungsaktive Unternehmen nach Unternehmensgröße (vgl. Pauli, 2003, S. 21)<br />

2 In der Folge wird diese Quelle (S. 17-43) zusammengefasst, tlw. auch wörtlich zitiert.<br />

- 18 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Betrachtet man die Weiterbildungsquote für Unternehmen (ab 10 Mitarbeiter) im Produktions-<br />

und Dienstleistungssektor so beträgt diese 72 %, d.h. dass rund drei von<br />

vier österreichischen Unternehmen im Jahr 1999 betriebliche Weiterbildung angeboten<br />

haben. Im Zuge der Erhebung konnte festgestellt werden, dass 71 % der Unternehmen<br />

Weiterbildungskurse als Form der Weiterbildung durchgeführt haben; 27 %<br />

boten auch andere Formen der Weiterbildung an.<br />

Abb. 5: Unternehmen mit anderen Formen der Weiterbildung<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 23)<br />

Abbildung 5 zeigt, dass bei den anderen Formen der Weiterbildung Konferenzen, Sem<strong>in</strong>are<br />

usw. mit 23 % an erster Stelle liegen. Ger<strong>in</strong>gere Bedeutung wird dem selbstgesteuerten<br />

Lernen (8 %), Job-Rotation (7 %) und Lern- und Qualitätszirkeln (6 %) zugemessen.<br />

Interessant ist, dass diese anderen Formen der Weiterbildung am häufigsten<br />

von großen Unternehmen angewandt werden: 94 % der Unternehmen mit 1.000 und<br />

mehr Beschäftigen führten solche anderen Formen durch, wobei h<strong>in</strong>gegen es bei den<br />

10 bis 19 Beschäftigten nur 19 % waren.<br />

55 % der weiterbildungsaktiven Unternehmen boten sowohl <strong>in</strong>terne als auch externe<br />

Kurse an. Bei der Nutzung von <strong>in</strong>ternen/externen Kursen zeigte sich e<strong>in</strong> Zusammenhang<br />

mit der Unternehmensgröße: Bei den Unternehmen mit 10 bis 19 Beschäftigen<br />

nutzten 51 % nur externe Kurse, bei den Unternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigten<br />

sank die Zahl auf 7 %.<br />

- 19 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Vergleicht man die Weiterbildungsquote zwischen Unternehmen im Produktions- und<br />

Dienstleistungsbereich, so ergaben sich nur ger<strong>in</strong>ge Unterschiede. Bei Unternehmen<br />

im Produktionsbereich lag diese bei 73 %, bei dienstleistungsorientierten Unternehmen<br />

bei 72 %.<br />

Vergleicht man jedoch die e<strong>in</strong>zelnen Wirtschaftsbranchen, so ergeben sich größere<br />

Unterschiede. Spitzenreiter bei den weiterbildungsaktiven Unternehmen s<strong>in</strong>d jene im<br />

Kredit- und Versicherungswesen (97 %) und <strong>in</strong> der Energie- und Wasserversorgung<br />

(96 %). Deutlich ger<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d die Zahlen im Ernährungsgewerbe (63 %), der Textilbranche<br />

(63 %) und im E<strong>in</strong>zelhandel (61 %).<br />

Abb. 6: Anteil der weiterbildungsaktiven Unternehmen nach Wirtschaftsbereichen<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 22)<br />

Betrachtet man die betriebliche Weiterbildung im Zeitverlauf, so stellt sich diese als<br />

kont<strong>in</strong>uierliche Aufgabe dar. 96 % der befragten Unternehmen gaben an <strong>in</strong> den beiden<br />

Jahren vor dem Berichtsjahr bzw. den folgenden Jahren Qualifizierungsmaßnahmen<br />

durchgeführt bzw. geplant zu haben.<br />

- 20 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

28 % der Unternehmen führten ke<strong>in</strong>e betriebliche Weiterbildung durch, wobei der<br />

Hauptgrund für diesen Verzicht die bereits ausreichenden Fähigkeiten der Beschäftigten<br />

darstellt (64 %).<br />

Abb. 7: Gründe für ke<strong>in</strong>e Weiterbildungsaktivitäten (vgl. Pauli, 2003, S. 24)<br />

Nach der Frage zur Benutzung von Instrumenten und Ressourcen für die Umsetzung<br />

der betrieblichen Weiterbildung gaben 35 % der Unternehmen (mit 20 und mehr Beschäftigten)<br />

an, e<strong>in</strong>en schriftlichen Bildungsplan zu haben. 27 % verfügten über e<strong>in</strong><br />

eigenes Ausbildungsbudget und 11 % hatten e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternes Bildungszentrum.<br />

Je größer e<strong>in</strong> Unternehmen ist, umso professioneller ist die Weiterbildungsarbeit. So<br />

gaben 87 % der Unternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigen an, e<strong>in</strong>en schriftlichen<br />

Bildungsplan zu haben, 61 % hatten e<strong>in</strong> Ausbildungsbudget und 48 % e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternes<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gscenter (Abbildung 8).<br />

- 21 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Abb. 8: Unternehmen mit bestimmten Instrumenten der Ausbildungspolitik<br />

nach Unternehmensgröße (vgl. Pauli, 2003, S. 27)<br />

Bei den kursanbietenden Unternehmen nahmen 35 % der Beschäftigten an Kursen<br />

teil; das bedeutet, dass jeder dritte Beschäftige <strong>in</strong> Österreich im Jahr 1999 an Weiterbildungskursen<br />

teilnahm. Unternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigen wiesen die<br />

höchste Teilnahmequote von 43 % auf.<br />

Abb. 9: Teilnahmequote für alle Unternehmen nach Unternehmensgröße<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 29)<br />

- 22 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Betrachtet man die Teilnahmequote nach Wirtschaftsbranchen so ergibt sich folgendes<br />

Bild: Das Kredit- und Versicherungswesen hat mit 55 % den größten Anteil, den<br />

niedrigsten hat die Textilbranche mit 18 %.<br />

Abb. 10: Teilnahmequote für alle Unternehmen nach Wirtschaftsbereich<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 30)<br />

Durchschnittlich verbrachte jeder Kursteilnehmer 29 Stunden bezahlter Arbeitszeit <strong>in</strong><br />

Weiterbildungskursen; die Größe des Unternehmens hatte ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>fluss auf die<br />

durchschnittliche Zahl der Kursstunden je Teilnehmer.<br />

Abb. 11: Kursstunde je Teilnehmer bzw. je Beschäftigen aller Unternehmen nach<br />

Unternehmensgröße (vgl. Pauli, 2003, S. 32)<br />

- 23 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Bei den Kurs<strong>in</strong>halten konzentrierten sich die Weiterbildungsstunden auf vier große<br />

Themenbereiche: Computer und Informationstechnologie (16 %), Technik und<br />

Produktion (15 %), Verkaufstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und Market<strong>in</strong>g sowie Management und<br />

Verwaltung (je ca. 14 %).<br />

Abb. 12: Kursstunden nach Themenbereich (vgl. Pauli, 2003, S. 36)<br />

Interessant ist, dass 63 % der Unternehmen (ab 20 Beschäftigte), die Kurse abgehalten<br />

hatten, den Kurserfolg überprüft haben. Die drei am häufigsten verwendeten Methoden<br />

waren: Erhebung der Teilnehmerzufriedenheit (64 %), formelle Zeugnisse (61 %)<br />

und Überprüfung der Anwendung der neuen Qualifikationen am Arbeitsplatz (60 %)<br />

(Abbildung 13).<br />

Grundsätzlich kann man sagen, dass bei zunehmender Unternehmensgröße auch die<br />

systematische Überprüfung von Kurserfolgen höher ist. Bei Unternehmen mit 20 bis<br />

49 Beschäftigten überprüften 57 % den Kurserfolg, Unternehmen mit 50 bis 249 lagen<br />

bei 66 % und von den Unternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigten führten 93 %<br />

Kursevaluierungen durch.<br />

- 24 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Bei den Unternehmen ohne systematische Kursevaluierung wurden als wichtigste<br />

Gründe folgende angegeben: Gew<strong>in</strong>nung zuverlässiger Indikatoren sei zu schwierig<br />

(34 %), Erfolgsbeurteilung wird ke<strong>in</strong>e Priorität beigemessen (32 %) und Evaluierung<br />

sei zu zeitaufwändig (24 %) (Abbildung 14).<br />

Abb. 13: Verwendete Methoden zur Überprüfung von Kurserfolgen (vgl. Pauli, 2003, S. 38)<br />

Abb. 14: Gründe für den Verzicht auf die Evaluierung von Kurserfolgen<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 38)<br />

- 25 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Im Zuge dieser Erhebung wurde besonderes Augenmerk auf die Ermittlung der Kosten<br />

von <strong>in</strong>ternen und externen Weiterbildungsmaßnahmen gelegt. Es wurde detailliert<br />

nach Ausgabepositionen gefragt bzw. mit E<strong>in</strong>nahmen aus Förderungen, Zuschüssen,<br />

etc. und auch Ausgaben für externes Personal gegen verrechnet. Die direkten Kosten<br />

ergaben sich aus den Summen von:<br />

Kursgebühren für externe Kurse, Honorare für externe Tra<strong>in</strong>er<br />

Reisekosten, Spesen und Taggeld der Kursteilnehmer<br />

Personalaufwendungen für <strong>in</strong>ternes Schulungspersonal<br />

Kosten der Räumlichkeiten, Ausstattung, Unterrichtsmaterial sowie Unterhaltskosten<br />

für Schulungszentren<br />

Bei den Kurskosten gesamt wurden neben weiteren Ausgabepositionen Beiträge an<br />

Fonds verschiedenster Art berücksichtigt und mit E<strong>in</strong>nahmen aus Zuschüssen von<br />

der Europäischen Union, Regionalen Fonds, Branchenfonds, staatlichen Zuschüssen,<br />

nationale Fonds, Steuervergünstigungen, nichtstaatliche Quellen und Lizenzgebühren<br />

gegen verrechnet.<br />

Es zeigte sich, dass 64 % der direkten Kurskosten auf Kursgebühren und Tra<strong>in</strong>erhonoraren<br />

von externem Schulungspersonal fielen. Auf Reisekosten, Spesen und Taggeld<br />

entfielen 14 %, 13 % fielen auf Personalaufwendungen für <strong>in</strong>ternes Schulungspersonal<br />

und 9 % auf die bereitgestellte Infrastruktur (bspw. Räume, Materialien).<br />

Betrachtet man diese Kosten auf Ebene der Unternehmensgröße, so s<strong>in</strong>ken die Kosten<br />

für Honorare von externen Tra<strong>in</strong>ern, jedoch steigen die Kosten für <strong>in</strong>ternes Schulungspersonal<br />

mit zunehmender Unternehmensgröße. Nachfolgende Grafik zeigt, dass<br />

bei den Unternehmen mit 10 bis 19 Beschäftigen der Anteil an Kursgebühren bei<br />

76 % liegt, bei Unternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigen nur mehr bei 57 %<br />

(Abbildung 15).<br />

- 26 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Abb. 15: Zusammensetzung der direkten Kurskosten nach Unternehmensgröße<br />

(vgl. Pauli, 2003, S. 39)<br />

Nicht nur die direkten Kurskosten wurden ermittelt, sondern auch die Ausfallkosten,<br />

die durch die Teilnahme am Sem<strong>in</strong>ar entstanden. Diese wurden so berechnet, dass die<br />

<strong>in</strong> der Arbeitszeit angefallenen Kursstunden mit den durchschnittlichen Personalaufwendungen<br />

und geleisteten Arbeitsstunden multipliziert wurden. Die Gesamtkosten<br />

setzten sich aus Lohnausfallkosten und Kurskosten zusammen. Die Kurskosten selbst<br />

hatten e<strong>in</strong>en Anteil von 59 % an den geschätzten Gesamtkosten der Weiterbildungskurse.<br />

Bricht man die Kosten der e<strong>in</strong>gesetzten Weiterbildungsmaßnahmen auf die Kursstunden<br />

und Teilnehmer herunter, so zeigt sich folgendes Bild:<br />

Durchschnittliche Kosten je<br />

Stunde<br />

Durchschnittliche Kosten je Teilnehmer<br />

Direkte Kurskosten: € 25,00<br />

Gesamtkosten: € 42,00<br />

Direkte Kurskosten: € 732,00<br />

Gesamtkosten: € 1.212,00<br />

Tab. 4: Kosten je E<strong>in</strong>heit (vgl. Pauli, 2003, S. 42)<br />

- 27 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Ausblicke für die Zukunft – Wichtige Trends<br />

Niki Harramach (vgl. Markowitsch & Strobl, 2005, S. 101 ff.) ist Unternehmensberater,<br />

Wirtschaftstra<strong>in</strong>er und seit mehr als 13 Jahren Sprecher der Wirtschafstra<strong>in</strong>er <strong>in</strong><br />

der Wirtschaftskammer Österreich. Für die Zukunft sieht er u.a. folgende Themen als<br />

richtungweisend:<br />

Quantitative Themen Qualitative Themen<br />

Teilnahmequote<br />

Mehr Mitarbeiter als jetzt werden <strong>in</strong> den<br />

nächsten Jahren m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal pro<br />

Jahr an Aus- und Weiterbildungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />

teilnehmen.<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszeiten pro Teilnehmer<br />

Die Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszeiten werden sich stark<br />

erhöhen; sei es durch Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g „on the<br />

job“ oder durch neue Formen des Lernens<br />

(bspw. eLearn<strong>in</strong>g).<br />

- 28 -<br />

Personalabteilung<br />

fungscenter<br />

als Wertschöp-<br />

Bildungs-Controll<strong>in</strong>g wird verstärkt e<strong>in</strong>gesetzt<br />

und auch Return on Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g-<br />

Rechnungen (RoT) werden wichtiger.<br />

Individualisierung<br />

Der Trend wird verstärkt <strong>in</strong> Richtung<br />

Coach<strong>in</strong>g und Teamentwicklung gehen.<br />

Tab. 5: Trends für die Personalentwicklung (vgl. Markowitsch & Strobl, 2005, S. 101 ff.)<br />

Auch andere Autoren bzw. Organisationen sehen diese beschriebenen Trends als<br />

wichtig. E<strong>in</strong>e im Jahr 2003 durch PEF Consult<strong>in</strong>g durchgeführt Umfrage bei Personalmanagern<br />

<strong>in</strong> Österreich, Deutschland und der Schweiz zeigt, dass <strong>in</strong>terne Sem<strong>in</strong>are,<br />

„on-the-job“-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs sowie Coach<strong>in</strong>g als Formen der Kompetenzentwicklungs-<br />

Maßnahme als besonders effektiv angesehen werden. Dieser Me<strong>in</strong>ung ist auch Decker<br />

(1995), der <strong>in</strong> praktischen Projektarbeiten oder Selbstlernen wichtige Trends sieht.<br />

Resümee des Abschnitts „Momentaufnahme der betrieblichen Weiterbildung<br />

<strong>in</strong> Österreich“<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die betriebliche Weiterbildung <strong>in</strong> Österreich<br />

e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert hat, wobei die Größe e<strong>in</strong>es Unternehmens ausschlaggebend<br />

ist für die Weiterbildung (je größer e<strong>in</strong> Unternehmen, desto mehr Weiterbil-


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

dung). Jeder dritte Österreicher hat im Jahr 1999 e<strong>in</strong>en Weiterbildungskurs besucht<br />

(bezogen auf die kursanbietenden Unternehmen). Es gibt aber auch e<strong>in</strong>ige Unternehmen,<br />

die ke<strong>in</strong>e Weiterbildungsmaßnahmen durchführen. Als wichtigsten Grund für<br />

diese Entscheidung geben diese Unternehmen an, dass ihre Beschäftigten bereits über<br />

ausreichend Fähigkeiten verfügen. Es werden sowohl <strong>in</strong>terne als auch externe Kursangebote<br />

von den Unternehmen wahrgenommen, wobei der Spitzenreiter bei den weiterbildungsaktiven<br />

Unternehmen das Kredit- und Versicherungswesen ist.<br />

Generell kann gesagt werden, dass die Professionalität der Weiterbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unternehmen<br />

von der Unternehmensgröße abhängt (je größer e<strong>in</strong> Unternehmen, desto<br />

professioneller die Weiterbildungsarbeit). Erfreulich ist auch die Tatsache, dass Kurse<br />

evaluiert werden. Am häufigsten wird bei diesen Evaluierungen die Zufriedenheit der<br />

Teilnehmer erfragt. Wenn sich Unternehmen gegen e<strong>in</strong>e Kursevaluierung entscheiden,<br />

dann hauptsächlich aus dem Grund, dass diese Kursevaluierung als zu schwierig angesehen<br />

wird. Trends <strong>in</strong> der Personalentwicklung s<strong>in</strong>d u.a. im Bereich Erhöhung der<br />

Teilnahmequote und verstärkter E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er Return on Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g-Rechnung (RoT) zu<br />

sehen.<br />

Beim nächsten Abschnitt geht es nicht mehr um Personalentwicklung generell, sondern<br />

um ganz konkrete Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung, wobei alternative<br />

Lehr- und Lernmethoden von Interesse s<strong>in</strong>d. Diese s<strong>in</strong>d deshalb <strong>in</strong>teressant, da auch<br />

<strong>in</strong> den qualitativen Interviews mit den Vorgesetzten nach neuen Möglichkeiten von<br />

Fortbildungsmaßnahmen gefragt wurde.<br />

2.1.4. Alternative Lehr- und Lernmethoden<br />

Sem<strong>in</strong>are, Workshops oder Curricula s<strong>in</strong>d bereits gängige Fortbildungsmaßnahmen<br />

<strong>in</strong>nerhalb der PSE. Natürlich gibt es e<strong>in</strong>e Vielzahl an unterschiedlichen Lehr- und<br />

Lernmethoden (abhängig davon, welche Lern<strong>in</strong>halte man vermitteln möchte), jedoch<br />

soll hier das Augenmerk auf jene Konzepte gelegt werden, die noch nicht <strong>in</strong> der PSE<br />

berücksichtigt werden und auch von Interesse se<strong>in</strong> könnten.<br />

- 29 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

E<strong>in</strong>e bis heute noch weit verbreitete Me<strong>in</strong>ung der Allgeme<strong>in</strong>heit, <strong>in</strong>klusive Tra<strong>in</strong>er, ist,<br />

dass Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs nur <strong>in</strong> Form von Frontalunterricht mit PowerPo<strong>in</strong>t Folien abgehalten<br />

werden können (vgl. Lawson, 2006). Wie auch viele andere Autoren sieht Decker<br />

(1995) das anders. Er sieht e<strong>in</strong>en neuen Weg im Bereich Bildungsmanagement.<br />

Neue Formen der methodischen-didaktischen Gestaltung sollen die sem<strong>in</strong>arartigen<br />

Schulungen ablösen und das Prozesslernen <strong>in</strong> den Vordergrund stellen. E<strong>in</strong>ige<br />

Schlagworte <strong>in</strong> diesem Zusammenhang s<strong>in</strong>d:<br />

Praktische Projektarbeit (d.h. die Mitarbeiter sollen Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

durch und <strong>in</strong> praktischen Projektarbeiten gew<strong>in</strong>nen)<br />

Qualitätszirkel/Lernstattzirkel (dabei handelt es sich um Kle<strong>in</strong>gruppen, bei denen<br />

es um das „Lernen vor Ort“ geht) (vgl. Gre<strong>in</strong>ert, 2000)<br />

Selbstlernen<br />

Fernlehrgänge<br />

Coach<strong>in</strong>g (Coach<strong>in</strong>g wird eher als Beratungsmethode gesehen; hierbei geht es <strong>in</strong><br />

erster L<strong>in</strong>ie darum, Lern- und Beratungshilfe für Personen oder Gruppen zu geben)<br />

E<strong>in</strong>e weitere und heutzutage sehr beliebte Methode ist eLearn<strong>in</strong>g. Oft hört man auch<br />

den Begriff „Distance Learn<strong>in</strong>g“ (vgl. Lawson, 2006). Mayer (Markowitsch & Strobl,<br />

2005, S. 181) bezeichnet eLearn<strong>in</strong>g als „elektronisch unterstütztes Lernen“. In der Literatur<br />

f<strong>in</strong>den sich unterschiedliche E<strong>in</strong>teilungen und Ausprägungen von eLearn<strong>in</strong>g,<br />

wobei diese oft redundant und unklar s<strong>in</strong>d. Für diese Forschungsarbeit wird eLearn<strong>in</strong>g<br />

<strong>in</strong> folgende zwei Bereiche e<strong>in</strong>geteilt:<br />

Computer Based Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (CBT)<br />

Blended Learn<strong>in</strong>g<br />

Weiters kann noch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> synchrone und asynchrone Lehr<strong>in</strong>haltsvermittlung<br />

getroffen werden. Der Unterschied besteht dar<strong>in</strong>, dass bei der synchronen Vermittlung<br />

Tra<strong>in</strong>er und Teilnehmer zur gleichen Zeit Zugang zur gleichen Information<br />

haben. Sie können e<strong>in</strong>ander sehen und mite<strong>in</strong>ander kommunizieren, müssen es aber<br />

nicht notwendigerweise.<br />

- 30 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Alle Ausprägungen des eLearn<strong>in</strong>gs haben ihre Berechtigung, jedoch hängt der E<strong>in</strong>satz<br />

e<strong>in</strong>zelner eLearn<strong>in</strong>g Ausprägungen immer von den gegebenen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

und Anforderungen ab. Bevor jedoch auf die Vorteile bzw. Hemmschwellen von e-<br />

Learn<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>gegangen wird, sollen die zuvor erwähnten Bereiche mit deren Ausprägungen<br />

kurz vorgestellt werden.<br />

Formen Beschreibung<br />

Computer Based<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Unter CBT versteht man das Lernen mit Hilfe von CD-<br />

ROMs, Disketten, Inter- oder Intranet. Lernt man mit Hilfe<br />

des Inter- oder Intranets so spricht man auch von „Web<br />

Based Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g“ (WBT). Hierbei werden die Lehr<strong>in</strong>halte<br />

mittels Web-Browser vermittelt. Im Zusammenhang mit<br />

WBT tauchen auch oft die Begriffe „Telelearn<strong>in</strong>g“ (Lehr<strong>in</strong>halte<br />

und Unterlagen werden auf e<strong>in</strong>er webbasierten<br />

Plattform den Teilnehmern zur Verfügung gestellt) oder<br />

Virtual Classrooms“ (Onl<strong>in</strong>e-Schulungen die ortsunabhängig,<br />

jedoch zeitgleich abgehalten werden) auf.<br />

Vorteile von CD-ROMs s<strong>in</strong>d neben Transportfähigkeit<br />

und Schnelligkeit auch das leichte Gewicht und die Größe<br />

des Datenvolumens. E<strong>in</strong> wesentlicher Nachteil ist jedoch<br />

die Aktualisierung: Änderungen s<strong>in</strong>d nur schwer durchzuführen.<br />

Blended Learn<strong>in</strong>g Blended Learn<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e besondere Form des eLearn<strong>in</strong>g,<br />

da hierbei e<strong>in</strong> ausgewogenes Maß zwischen Präsenz- und<br />

Fernlehre geschaffen wird. Blended Learn<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e<br />

Mischform zwischen Präsenzsem<strong>in</strong>aren und eLearn<strong>in</strong>g,<br />

wobei bei den eLearn<strong>in</strong>g-E<strong>in</strong>heiten CBT zum E<strong>in</strong>satz<br />

kommt (siehe oben).<br />

Tab. 6: Formen des eLearn<strong>in</strong>g (vgl. Cognos & Innotec 2002, Küpper 2004, Schüle 2001 <strong>in</strong><br />

Markowitsch & Strobl, 2005, S. 181 ff. sowie Lawson, 2006, S. 203 ff.)<br />

- 31 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

eLearn<strong>in</strong>g bietet viele Möglichkeiten und hat auch viele (mögliche) Vorteile sowie<br />

Hemmschwellen. Möglich steht deshalb <strong>in</strong> der Klammer, da nicht immer alle Vorteile<br />

positiv bzw. Hemmschwellen negativ gesehen werden müssen. Beispielsweise ist zeitliche<br />

Flexibilität beim Lernen e<strong>in</strong> möglicher Vorteil von eLearn<strong>in</strong>g. Das könnte aber<br />

auch bedeuten, dass Teilnehmer zusätzlich belastet werden, da sie am Tag ihre Arbeit<br />

im Büro erledigen und zu Hause <strong>in</strong> ihrer Freizeit sich auch noch mittels eLearn<strong>in</strong>g<br />

weiterbilden müssten. Was als Vorteil bzw. Hemmschwelle gilt, muss jedes Unternehmen<br />

für sich entscheiden. Die folgende Tabelle gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die<br />

(möglichen) Vorteile und Hemmschwellen.<br />

Vorteile Hemmschwellen<br />

Zeitliche und örtliche Flexibilität<br />

beim Lernen<br />

Individuelles Lernen<br />

Schnelle Aktualisierbarkeit des<br />

Contents (schwierig bei CD-<br />

ROMs)<br />

Hohe Qualität der Inhalte<br />

Schnelle Lehr<strong>in</strong>haltsvermittlung<br />

Leichter Zugang zu Unterrichtsma-<br />

terialien<br />

In e<strong>in</strong>igen Fällen hilft es Kosten zu<br />

sparen (kommt natürlich darauf an,<br />

für welche Variante von eLearn<strong>in</strong>g<br />

man sich entscheidet)<br />

- 32 -<br />

Wegfall von „Social Effects“ (wie<br />

<strong>in</strong>formelle Gespräche, Erfahrungs-<br />

austausch, Treffen mit Kollegen; so-<br />

zialer und kultureller Kontakt s<strong>in</strong>d<br />

ger<strong>in</strong>g bzw. fallen weg)<br />

Fehlende Akzeptanz seitens der Mit-<br />

arbeiter<br />

Fehlende Unterstützung vom Mana-<br />

gement<br />

Zusätzlicher Aufwand bei der Con-<br />

tenterstellung und der technischen<br />

Umsetzung<br />

Hohe Qualität kann sehr teuer wer-<br />

den<br />

Für „Laien“ im Umgang mit der<br />

verwendeten Technologie können<br />

sich zusätzliche Schwierigkeiten er-<br />

geben<br />

Tab. 7: Mögliche Vorteile und Hemmschwellen von eLearn<strong>in</strong>g<br />

(vgl. Markowitsch & Strobl, 2005 und Lawson, 2006)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Die Entscheidung für oder gegen eLearn<strong>in</strong>g kann nicht so e<strong>in</strong>fach getroffen werden,<br />

da viele Faktoren und Rahmenbed<strong>in</strong>gungen diese Entscheidung bee<strong>in</strong>flussen. Zum<br />

e<strong>in</strong>en spielt die Auswahl des geeigneten Sem<strong>in</strong>ars e<strong>in</strong>e wichtige Rolle, zum anderen<br />

sollte der Kostenfaktor nicht unterschätzt werden. Die Kosten für die Erstellung von<br />

eLearn<strong>in</strong>g-Content bewegen sich zwischen 20.000 Euro und 75.000 Euro (vgl. Jäger<br />

2000 und Abicht 2002 <strong>in</strong> Markowitsch & Strobl, 2005, S. 187), wobei sich die Zahlen<br />

auf die Erstellung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>stündigen Contents beziehen. Die Erstellung von eLearn<strong>in</strong>g-Inhalten<br />

ist deshalb so kosten<strong>in</strong>tensiv, da es verschiedener Fachleute bedarf: Didaktik,<br />

Gestaltung und Technik s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige Bereiche die berücksichtigt werden<br />

müssen.<br />

2.1.5. Resümee des Abschnitts „Alternative Lehr- und Lernme-<br />

thoden“<br />

Als eLearn<strong>in</strong>g bezeichnet man Lernen, das elektronisch unterstützt wird. Es gibt verschiedene<br />

E<strong>in</strong>teilungen und Ausprägungen von eLearn<strong>in</strong>g, wobei e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong><br />

Computer Based Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (CBT) und Blended Learn<strong>in</strong>g am s<strong>in</strong>nvollsten ersche<strong>in</strong>t. Als<br />

CBT bezeichnet man das Lernen mit Hilfe von CD-ROMs, Disketten, Inter- oder<br />

Intranet. Blended Learn<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e Mischform aus Präsenz- und Fernlehre. Bei der<br />

Gestaltung von eLearn<strong>in</strong>g-Content s<strong>in</strong>d u.a. die Auswahl des geeigneten Sem<strong>in</strong>ars und<br />

der Kostenfaktor zu beachten.<br />

In den Interviews unserer Fallstudie zeigte sich, dass die E<strong>in</strong>stellung der Vorgesetzten<br />

gegenüber eLearn<strong>in</strong>g durchaus offen ist, es jedoch immer auf das Thema ankommt ob<br />

und wie eLearn<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>setzbar ist. E<strong>in</strong> mögliches Problem beim eLearn<strong>in</strong>g ist die fehlende<br />

Zeit der Mitarbeiter. Für das SEM Sem<strong>in</strong>ar ist eLearn<strong>in</strong>g ke<strong>in</strong>e Alternative zum<br />

jetzigen Sem<strong>in</strong>ar, da das SEM Sem<strong>in</strong>ar sehr stark vom Tra<strong>in</strong>er und dessen Erfahrung<br />

lebt. Es gibt jedoch die Überlegung das SEM Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> mehrere Teile aufzuteilen<br />

und vor jeder E<strong>in</strong>heit Material zum Selbststudium zur Verfügung zu stellen. In der<br />

nächsten Präsenze<strong>in</strong>heit könnte dann mehr Zeit für Diskussionen gewidmet se<strong>in</strong>.<br />

Auch für das JPM Curriculum kann man sich eLearn<strong>in</strong>g höchstens als Unterstützung<br />

vorstellen und zwar <strong>in</strong> Form von Blended Learn<strong>in</strong>g: E<strong>in</strong>ige kle<strong>in</strong>ere Module könnten<br />

über Fernlehre abgehalten werden.<br />

- 33 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

2.2. <strong>Evaluation</strong> von Fortbildungsmaßnahmen<br />

In den folgenden Abschnitten sollen kurz die Themen <strong>Evaluation</strong> im Allgeme<strong>in</strong>en,<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Bildungs-Controll<strong>in</strong>g und verschiedene Ansätze zur<br />

Bewertung von Fortbildungsmaßnahmen vorgestellt werden. Zum Schluss soll näher<br />

auf den 4-Ebenen-Ansatz von Kirkpatrick (2006) e<strong>in</strong>gegangen werden, der als Grundlage<br />

für die Ausarbeitung der Fallstudie dienen soll.<br />

2.2.1. <strong>Evaluation</strong> – <strong>Evaluation</strong>sforschung allgeme<strong>in</strong><br />

In der Literatur f<strong>in</strong>den sich unterschiedliche Me<strong>in</strong>ungen zu den Begriffen <strong>Evaluation</strong><br />

und <strong>Evaluation</strong>sforschung: E<strong>in</strong>ige verwenden diese Begriffe synonym, andere wiederum<br />

treffen Unterscheidungen (vgl. Flick, 2006). Thierau et al. (Gerlich, 1999,<br />

S. 11) beschreiben <strong>Evaluation</strong> (me<strong>in</strong>en <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die wissenschaftliche<br />

<strong>Evaluation</strong>) als „Bewertungen, die explizit mit Hilfe systematisch angewandter,<br />

wissenschaftlicher Techniken und Methoden durchgeführt werden“.<br />

Rossi und Freeman (Bortz et al., 1995, S. 96) def<strong>in</strong>ieren <strong>Evaluation</strong>sforschung wie<br />

folgt: „<strong>Evaluation</strong>sforschung be<strong>in</strong>haltet die systematische Anwendung empirischer<br />

Forschungsmethoden zur Bewertung des Konzeptes, des Untersuchungsplans, der<br />

Implementierung und der Wirksamkeit sozialer Interventionsprogramme.“ Wie man<br />

bei e<strong>in</strong>er <strong>Evaluation</strong> vorgeht, zeigt folgende Grafik:<br />

Def<strong>in</strong>ition der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, der<br />

Fragestellung und der Ziele<br />

Planung der <strong>Evaluation</strong><br />

Datenerhebung & Auswertung<br />

Darstellung der Ergebnisse<br />

Reflexion der <strong>Evaluation</strong><br />

- 34 -<br />

Projektmanagement<br />

Abb. 16: Typischer Ablauf e<strong>in</strong>er <strong>Evaluation</strong> nach Thierau-Brunner, Stangel-Meseke & Wottawa<br />

(vgl. Pfeiffer, 2004)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

2.2.2. <strong>Evaluation</strong> und Bildungs-Controll<strong>in</strong>g<br />

Bevor näher auf den Begriff Bildungs-Controll<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>gegangen wird, ist es notwendig,<br />

e<strong>in</strong> Verständnis für verwandte Begriffe <strong>in</strong> diesem Zusammenhang zu erlangen. Deshalb<br />

sollen zunächst die Begriffe <strong>Evaluation</strong> (<strong>in</strong> Zusammenhang mit Personalentwicklung)<br />

und Controll<strong>in</strong>g kurz erklärt werden.<br />

Im vorigen Abschnitt wurde der Begriff <strong>Evaluation</strong> im Allgeme<strong>in</strong>en bereits erklärt. Im<br />

Zusammenhang mit Personalentwicklung hat dieser Begriff ke<strong>in</strong>e eigene Bedeutung,<br />

sondern ist nur e<strong>in</strong>e Anwendung der Forschungsmethode auf e<strong>in</strong>e bestimmte Fragestellung<br />

(vgl. Ryschka et al., 2005). Decker (1995, S. 212) beschreibt Controll<strong>in</strong>g „als<br />

e<strong>in</strong> Führungssystem, das durch die Vernetzung von Information, Planung, Koord<strong>in</strong>ation<br />

und Kontrolle e<strong>in</strong>e langfristige Kostendeckung bzw. Gew<strong>in</strong>noptimierung anstrebt“.<br />

Thierau et al. sagen, dass die Begriffe <strong>Evaluation</strong> und Bildungs-Controll<strong>in</strong>g gleichzusetzen<br />

s<strong>in</strong>d. Gerlich (1999) widerspricht dieser Aussage, da diese beiden Begriffe unterschiedliche<br />

Merkmale vorweisen. Diese s<strong>in</strong>d im Wesentlichen:<br />

Merkmale <strong>Evaluation</strong> Traditionelles Controll<strong>in</strong>g<br />

Aufgaben z.B. Erkenntnisfunktion z.B. Steuerung<br />

Instrumente Befragung jeglicher Art<br />

(z.B. Beobachtung)<br />

Messung Gemessen werden hauptsächlich<br />

qualitative Kriterien<br />

- 35 -<br />

Zahlenorientierte Instrumente<br />

(z.B. Kostenanalyse)<br />

Gemessen werden hauptsächlich<br />

monetäre oder quantitative<br />

Größen<br />

Art der Erhebung E<strong>in</strong>malige Durchführung Kont<strong>in</strong>uierlicher Prozess<br />

Tab. 8: Unterscheidungsmerkmale <strong>Evaluation</strong> – Controll<strong>in</strong>g (vgl. Gerlich, 1999)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Was genau ist dann Bildungs-Controll<strong>in</strong>g, wenn man die Begriffe <strong>Evaluation</strong> und<br />

Controll<strong>in</strong>g nicht gleichsetzten kann? Laut Decker (1995, S. 214) sollte Bildungs-<br />

Controll<strong>in</strong>g „Kosten, pädagogische Wirksamkeit und Steuerung bewusst und transparent<br />

machen und wird dann zu e<strong>in</strong>em Instrument der Erfolgssteuerung<br />

und –kontrolle“. Ohne Zweifel ist Bildungs-Controll<strong>in</strong>g als e<strong>in</strong> Teil des Personalentwicklungs-Prozesses<br />

zu sehen (siehe Kapitel 2.1. Personalentwicklung und betriebliche Weiterbildung).<br />

Dem BC kommt <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong>e immer größere Bedeutung zu, da nicht nur<br />

qualitative Aussagen zu Programmen wichtig s<strong>in</strong>d, sondern auch monetäre Größen<br />

e<strong>in</strong>e immer bedeutendere Rolle spielen. Deshalb versucht man Teile der <strong>Evaluation</strong><br />

und des Controll<strong>in</strong>gs zu e<strong>in</strong>em neuen Ansatz, dem Bildungs-Controll<strong>in</strong>g, zu verschmelzen<br />

(vgl. Gerlich, 1999). „Beim Bildungs-Controll<strong>in</strong>g geht es also nicht nur um<br />

die quantitativen Aussagen (Teilnehmerzahl, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gskosten), sondern auch darum,<br />

wie ich daraus qualitative Aussagen z.B. über den S<strong>in</strong>n der Bildungsarbeit und die Effizienz<br />

der Sem<strong>in</strong>ararbeit ableiten kann. Ferner sollte auch die Transferwirksamkeit<br />

abgeleitet werden.“ (Decker, 1995, S. 218)<br />

Auch Frederic Fredersdorf (Markowitsch & Strobl, 2005, S. 161 f) sieht die steigende<br />

Bedeutung von Bildungs-Controll<strong>in</strong>g, jedoch sollte nicht vergessen werden, dass auch<br />

<strong>in</strong> diesem Bereich Grenzen gesetzt s<strong>in</strong>d. Er betrachtete das Bildungs-Controll<strong>in</strong>g genauer<br />

und hat zehn zentrale Problembereiche im Bildungs-Controll<strong>in</strong>g identifiziert:<br />

1. E<strong>in</strong> anspruchsvolles BC ist kosten<strong>in</strong>tensiv.<br />

2. Formative <strong>Evaluation</strong> ist notwendig.<br />

3. Wenn nur betriebswirtschaftliche Ansätze berücksichtigt werden, fehlen wichtige<br />

immaterielle Aspekte.<br />

4. Orientiert sich das BC ausschließlich an den Kosten, so führt dies <strong>in</strong> Krisenzeiten<br />

zu Budgetkürzungen bei der Bildung.<br />

5. Auf Grund der Messmethoden ist e<strong>in</strong>e Rentabilitätsrechnung nur begrenzt e<strong>in</strong>setzbar.<br />

- 36 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

6. Wenn das BC nur auf dem ISO-Ansatz basiert (geme<strong>in</strong>t ist DIN ISO 9000; dieser<br />

enthält ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltlichen Vorgaben zu Qualitätskriterien, sondern nur Verfahrensrichtl<strong>in</strong>ien),<br />

so sagt dies nur etwas über den Grand der Standardisierung aus, lässt<br />

jedoch die Qualität der Methoden und Effekte unberücksichtigt.<br />

7. Re<strong>in</strong>e Kennzahlenorientierung führt u.a. zu e<strong>in</strong>er Kennzahlen<strong>in</strong>flation oder zu<br />

Fehlern beim Aufstellen von Kennzahlen.<br />

8. Wird BC zu stark standardisiert, so kann dies zu Bürokratisierung, Zahlenfetischismus<br />

oder Vertrauensverlust seitens der Mitarbeiter führen.<br />

9. Oft ist e<strong>in</strong> BC so komplex, dass kont<strong>in</strong>uierliche Prozesse <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

oft nur mangelhaft durchgeführt werden.<br />

10. Oft ist der Erfolg von Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs nur über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum und nur durch<br />

Beobachtung sichtbar.<br />

2.2.3. Ansätze und Konzepte für die Kontrolle von Fortbildungs-<br />

maßnahmen<br />

Nachdem nun der Begriff Bildungs-Controll<strong>in</strong>g erklärt wurde und verschiedene Ansätze<br />

bzw. Konzepte für die Kontrolle von Fortbildungsmaßnahmen kurz erwähnt<br />

wurden, beschäftigt sich dieser Teil der Diplomarbeit mit den unterschiedlichen Herangehensweisen.<br />

Diese sollen nur überblicksartig dargestellt werden. Detaillierter wird<br />

dann auf den 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick (2006) e<strong>in</strong>gegangen, der die Basis für<br />

die Ausarbeitung der Fallstudie darstellt.<br />

2.2.3.1. Ansätze und Konzepte allgeme<strong>in</strong><br />

Es gibt viele Autoren, die sich mit den unterschiedlichsten Ansätzen für die Planung,<br />

Steuerung und Kontrolle von Fortbildungsmaßnahmen beschäftigen. Das ist auch der<br />

Grund, warum es unterschiedliche Kategorisierungen gibt. Feige (vgl. Gerlich, 1999)<br />

unterscheidet generell nur zwischen qualitativen und quantitativen Verfahren. Thierau<br />

et al. (vgl. Gerlich, 1999) unterteilt die Ansätze <strong>in</strong> pädagogisch-psychologische und<br />

ökonomische <strong>Evaluation</strong>sansätze.<br />

- 37 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Gerlich (1999, S. 34) versucht, <strong>in</strong> Anlehnung an Thierau et al., e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> folgende<br />

Ansätze:<br />

prozess- bzw. phasenorientiert<br />

ebenenorientiert<br />

handlungsorientiert<br />

kostenanalytisch<br />

<strong>in</strong>vestitionstheoretisch<br />

kennzahlenorientiert<br />

Prozess- bzw. phasenorientierte Ansätze<br />

Typisches Merkmal dieser Ansätze ist, dass der gesamte Prozess der Weiterbildung<br />

geplant, gesteuert und kontrolliert wird. E<strong>in</strong>ige Ansätze dazu s<strong>in</strong>d:<br />

Ansatz Kurzbeschreibung<br />

Ansatz mit Endlosschleife<br />

nach Heeg und Jäger<br />

5-Phasen-Konzept<br />

nach Enderle<br />

9-Phasen-Konzept<br />

nach Papmehl<br />

Das Hauptaugenmerk bei diesem Ansatz liegt dar<strong>in</strong>,<br />

den Nutzen e<strong>in</strong>es Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf den Unternehmenserfolg<br />

umzulegen.<br />

Bei diesem Konzept gibt es fünf Phasen. Diese<br />

s<strong>in</strong>d: Qualifikationsbedarf ermitteln, Qualifikati-<br />

onsmaßnahmen vorbereiten, Qualifikationsmaß-<br />

nahmen durchführen, Transfer sicherstellen, Qua-<br />

lifikationserfolg kontrollieren. Der Weiterbil-<br />

dungsprozess wird hier als Wertschöpfungskette<br />

gesehen, <strong>in</strong> der die e<strong>in</strong>zelnen Phasen <strong>in</strong> Wechsel-<br />

wirkung zue<strong>in</strong>ander stehen.<br />

Dieses Konzept sieht vor, Ziele für das Bildungs-<br />

Controll<strong>in</strong>g zu bilden und zur Zielrealisierung e<strong>in</strong><br />

„DV-gestützes Bildungs-Controll<strong>in</strong>g-System (…)<br />

zur Steuerung, Koord<strong>in</strong>ation und Optimierung al-<br />

ler Aktivitäten“ heranzuziehen (Gerlich, 1999,<br />

S. 38). Das <strong>in</strong>teressante daran ist, dass der Mitar-<br />

- 38 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

4 Transfer-Phasen-Konzept<br />

nach Wilken<strong>in</strong>g<br />

beiter selbst <strong>in</strong> diesem System agieren kann.<br />

Wilken<strong>in</strong>g schlägt vor, e<strong>in</strong>e Nutzwertmatrix für die<br />

Messung des Transfererfolgs zu verwenden. Für<br />

jede Phase des Transferprozesses wird e<strong>in</strong>e Krite-<br />

rienliste ausgefüllt, wobei e<strong>in</strong>e vierstufige Skala<br />

den Erfüllungsgrad sowohl zahlenmäßig als auch<br />

verbal angibt. Zuständig für die Durchführung<br />

dieser Methode ist der jeweilige Bildungsverant-<br />

wortliche.<br />

Tab. 9: Prozess- bzw. phasenorientierte Ansätze (vgl. Gerlich, 1999)<br />

Ebenenorientierte Ansätze<br />

Hauptaugenmerk hier ist die Betrachtung des Lernerfolgs auf mehrere Ebenen, wobei<br />

e<strong>in</strong>e auf die andere aufbaut. Ziel sollte es se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Betrachtung auf höchster Ebene<br />

(entspricht der des Unternehmenserfolges) zu erreichen.<br />

4-Ebenen-Ansatz<br />

nach Kirkpatrick<br />

Ansatz Kurzbeschreibung<br />

3-Ebenen-Ansatz<br />

nach Wunderer und Sailer<br />

Der Erfolg e<strong>in</strong>es Programms wird auf vier Ebenen<br />

betrachtet: Reaktion – Lernen – Verhalten – Ergebnisse.<br />

Dieser Ansatz wird <strong>in</strong> weiterer Folge näher<br />

behandelt.<br />

Wunderer und Sailer gehen davon aus, dass „per-<br />

sonalwirtschaftliche Erfolgsfaktoren oft nicht mit-<br />

tels Kard<strong>in</strong>alskalen erfassbar s<strong>in</strong>d“ (Gerlich, 1999,<br />

S. 43). Deshalb erfolgt e<strong>in</strong>e Betrachtung auf fol-<br />

genden drei Ebenen: Kosten, Effizienz und Effek-<br />

tivität.<br />

Tab. 10: Ebenenorientierte Ansätze (vgl. Gerlich, 1999)<br />

- 39 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Handlungsorientierter Ansatz<br />

Bei diesen Ansätzen s<strong>in</strong>d zwei Aspekte wichtig: E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung aller Beteiligten beim<br />

<strong>Evaluation</strong>sprozess und Betrachtung des gesamten Prozesses der Weiterbildung. <strong>Evaluation</strong><br />

wird hier als „sozialer Interaktions-, Kommunikations- und Beratungsprozess“<br />

(Gerlich, 1999, S. 47) verstanden.<br />

Kostenanalytischer Ansatz<br />

Hierbei wird vom 3-Ebenen-Ansatz nach Wunderer und Sailer ausgegangen. Wesentlich<br />

bei diesem Ansatz ist, dass die Weiterbildung über „Methoden der Betriebsabrechnung<br />

und der Soll- und Plankostenrechnung (…) analysiert und kontrolliert“<br />

(Gerlich, 1999, S. 52) wird. Typisch für diesen Ansatz ist, dass die Weiterbildungskosten<br />

erfasst, verteilt, zugerechnet und kontrolliert werden.<br />

Investitionstheoretische Ansätze<br />

Wichtigstes Merkmal dieser Ansätze ist, dass die Weiterbildungsmaßnahme als Investition<br />

<strong>in</strong> das Humanvermögen betrachtet wird. E<strong>in</strong> Beispiel ist der „Ansatz zum ökonomischen<br />

Nutzen von Weiterbildung nach Eichenberger“. Hierbei rückt die vierte<br />

Ebene von Kirkpatricks 4-Ebenen-Ansatz <strong>in</strong> den Vordergrund. Auf Eichenbergers<br />

Ansatz wird später im Kapitel 2.2.4. 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick näher e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Kennzahlenorientierter Ansatz<br />

Bei diesem Ansatz geht es primär darum, Kennzahlen zu entwickeln, die für die Messung<br />

des Bildungserfolgs als relevant ersche<strong>in</strong>en. Diese Kennzahlen beziehen sich u.a.<br />

auf die Wirtschaftlichkeit und Struktur der Bildungsmaßnahme und sollen Aussagen<br />

zur ökonomischen Planung, Steuerung und Kontrolle zulassen.<br />

Schulte (vgl. Gerlich, 1999, S. 67) entwickelte e<strong>in</strong> Kennzahlensystem für e<strong>in</strong> Bildungs-<br />

Controll<strong>in</strong>g, <strong>in</strong>dem er die Kennzahlen fünf verschiedenen Kategorien zuordnete:<br />

Kennzahlen zu Weiterbildungs<strong>in</strong>halten, Teilnehmern, Träger und Methoden, Kosten<br />

und Weiterbildungserfolg.<br />

- 40 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

E<strong>in</strong>ige dieser Kennzahlen s<strong>in</strong>d u.a.:<br />

Weiterbildungs<br />

<strong>in</strong>halte<br />

Ø Zeitdauer je<br />

Veranstaltung<br />

Anzahl bzw.<br />

Zeitaufwand für<br />

verschiedene<br />

Themenkreise<br />

Anzahl unterschiedlicheVeranstaltungen<br />

Teilnehmer<br />

(TN)<br />

Anteil<br />

weibl./männl.<br />

TN<br />

Altersstruktur<br />

der TN<br />

Anzahl TN je<br />

Standort<br />

Träger und<br />

Methoden<br />

Anteil <strong>in</strong>terner<br />

bzw.<br />

externer<br />

Tra<strong>in</strong>er<br />

Anteil aktiver<br />

bzw.<br />

passiver<br />

Lehrmethoden<br />

Anteil e<strong>in</strong>zelnerTra<strong>in</strong>ergruppen<br />

- 41 -<br />

Kosten Weiterbildung<br />

Gesamtkosten<br />

der Weiterbildung<br />

(WB)<br />

WB-Aufwand je<br />

Mitarbeiter<br />

WB-Kosten pro<br />

Tag und TN<br />

serfolg<br />

Teilnehmer-<br />

Zufriedenheit<br />

(am Sem<strong>in</strong>arende)<br />

Produktivität<br />

Qualität<br />

Tab. 11: Kennzahlensystem für e<strong>in</strong> Bildungs-Controll<strong>in</strong>g nach Schulte<br />

(vgl. Gerlich, 1999, S. 67)<br />

2.2.3.2. Resümee der dargestellten Ansätze und Konzepte<br />

Laut Gerlich (1999) eignet sich e<strong>in</strong>e phasen- und/oder ebenenorientierte Vorgehensweise<br />

zur Beurteilung von Bildungsmaßnahmen am ehesten, weil neben der Betrachtung<br />

des gesamten Weiterbildungsprozess auch Aufschluss zu qualitativen Daten gegeben<br />

wird. Kennzahlen sowie Kostenanalysen sollte ke<strong>in</strong>e zu große Bedeutung zugemessen<br />

werden. Es soll nicht immer versucht werden qualitative Merkmale ausschließlich<br />

<strong>in</strong> monetären Zahlen ausdrücken zu wollen. Wichtiger und s<strong>in</strong>nvoller ersche<strong>in</strong>t<br />

es qualitative Erkenntnisse, beispielsweise gesteigerte Motivation, <strong>in</strong>tern zu<br />

diskutieren und festzulegen, welcher Wert solchen Merkmalen zuzurechnen ist. Viel<br />

wichtiger ersche<strong>in</strong>t es, durch Bildungs-Controll<strong>in</strong>g feststellen zu können, welchen ökonomischen<br />

und sozialen Nutzen e<strong>in</strong>e Weiterbildungsmaßnahme hat. Bezogen auf


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Führungskräfte könnte dies gesteigerte Leistungsbereitschaft se<strong>in</strong>. Für den Arbeitnehmer<br />

könnte dies vertieftes Wissen zu e<strong>in</strong>em bestimmten Thema bedeuten. Ausgewählte<br />

Kennzahlen s<strong>in</strong>d zwar aussagekräftig, sollten aber nicht als primäre, sondern<br />

lediglich als Ergänzung zu qualitativen Informationsquellen dienen.<br />

Der 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick ist e<strong>in</strong>e erprobte und die <strong>in</strong> der Praxis am häufigsten<br />

angewandte Vorgehensweise (vgl. Arthur et al., 2003) und bildet auch nach<br />

Abwägung von Vor- und Nachteilen die Basis für die Fallstudie und soll für die <strong>Evaluation</strong><br />

der beiden Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs herangezogen werden. Im nächsten Kapitel soll daher<br />

näher auf diesen Ansatz e<strong>in</strong>gegangen werden.<br />

2.2.4. 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick<br />

Der von Kirkpatrick (2006) <strong>in</strong> den 60er Jahren entwickelte 4-Ebenen-Ansatz soll dazu<br />

dienen, den Erfolg e<strong>in</strong>es Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu messen. Auch heute noch wird dieser Ansatz <strong>in</strong><br />

der Praxis oft verwendet und zitiert. Eichenberger beispielsweise übernimmt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

„Ansatz zum ökonomischen Nutzen von Weiterbildung“ die vierte Ebene von Kirkpatrick<br />

und stellt diese <strong>in</strong> den Mittelpunkt se<strong>in</strong>es Konzepts. Auch Standardwerke für<br />

die Tra<strong>in</strong>-the-Tra<strong>in</strong>er Ausbildung (vgl. Lawson, 2006) beziehen sich auf diesen<br />

4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick. Welche Kriterien, laut Kirkpatrick, helfen nun<br />

dabei, den Erfolg e<strong>in</strong>es Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu messen?<br />

2.2.4.1. Kriterien für die Erfolgsmessung<br />

Die vier Kriterien, Reaction – Learn<strong>in</strong>g – Behavior – Results, stellen Ebenen dar, auf<br />

denen gemessen werden kann, ob das Sem<strong>in</strong>ar erfolgreich war oder nicht. Jede e<strong>in</strong>zelne<br />

Ebene ist wichtig und aussagekräftig und bildet die Vorstufe für die weitere Ebene.<br />

Nachfolgende Grafik gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die vier Ebenen.<br />

- 42 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Level 4<br />

Level 3<br />

Level 2<br />

Level 1<br />

2.2.4.2. Level 1 – Reaktion<br />

RESULTS<br />

BEHAVIOR<br />

LEARNING<br />

REACTION<br />

Abb. 17: 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick (2006)<br />

- 43 -<br />

Unternehmenserfolg<br />

Transfererfolg<br />

Lernerfolg<br />

Zufriedenheit<br />

Auf dieser Ebene wird die allgeme<strong>in</strong>e Zufriedenheit der Teilnehmer eruiert. Ist e<strong>in</strong><br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g erfolgreich, werden die Teilnehmer dementsprechend darauf reagieren. S<strong>in</strong>d<br />

die Teilnehmer im Allgeme<strong>in</strong>en nicht mit dem Programm zufrieden wird auch die Motivation<br />

etwas daraus zu lernen sehr ger<strong>in</strong>g se<strong>in</strong>. Die E<strong>in</strong>stellung zum Programm wird<br />

mit sogenannten „happ<strong>in</strong>ess sheets“ erfragt. Solche Fragebögen be<strong>in</strong>halten meist allgeme<strong>in</strong>e<br />

Fragen zum Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsablauf, zu der Performance der Tra<strong>in</strong>er, Zufriedenheit<br />

mit der Raumausstattung, aber auch zu emotionalen Wertungen. Diese Feedbacks s<strong>in</strong>d<br />

auf ke<strong>in</strong>en Fall irrelevant; sie können uns direkt helfen, die Qualität des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu<br />

verbessern. Weiters s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong>e große Hilfe für die Tra<strong>in</strong>er selbst. Sie erfahren dadurch,<br />

wie sie sich verbessern und das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g attraktiver gestalten können. Solche<br />

Feedbacks können aber auch quantitative Informationen enthalten, die durchaus relevant<br />

se<strong>in</strong> können für das Management.<br />

Das Attraktive an solchen Zufriedenheitsbefragungen ist, dass sie e<strong>in</strong>fach durchzuführen<br />

s<strong>in</strong>d und dennoch wertvolle Informationen liefern können. Voraussetzung ist je-


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

doch, dass die „happ<strong>in</strong>ess sheets“ auch das abfragen, was ich wissen möchte. Weiters<br />

ist e<strong>in</strong> 100 prozentiger Rücklauf von Vorteil. Jedoch nur die Zufriedenheit zu erfassen,<br />

impliziert nicht, dass die Teilnehmer auch tatsächlich etwas gelernt haben. Deshalb<br />

wird auf Level 2 des 4-Ebenen-Ansatzes versucht, den Lernerfolg zu erfassen.<br />

2.2.4.3. Level 2 – Lernen<br />

Kirkpatrick (2006) nennt drei Bereiche, die während e<strong>in</strong>es Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs gelehrt werden<br />

können: Wissen, Fähigkeiten und Me<strong>in</strong>ungen bzw. E<strong>in</strong>stellungen. Um den Lernerfolg<br />

zu messen, muss man sich also fragen, ob es zu e<strong>in</strong>er Wissensverbesserung, Fähigkeitsverbesserung<br />

oder E<strong>in</strong>stellungsänderung bei den Teilnehmern nach dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

gekommen ist. Es ist notwendig den Lernerfolg zu messen, da man davon ausgehen<br />

kann, dass wenn <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er dieser eben erwähnten Bereiche e<strong>in</strong>e Verbesserung e<strong>in</strong>getreten<br />

ist, sich auch das Verhalten (Level 3) nicht positiv verändert hat. E<strong>in</strong> Trugschluss<br />

wäre es jedoch zu denken, dass ke<strong>in</strong>e Änderung im Verhalten e<strong>in</strong>getreten ist, weil<br />

nichts gelernt wurde. Dies muss nicht unbed<strong>in</strong>gt der Fall se<strong>in</strong>. Gründe, warum ke<strong>in</strong>e<br />

Verhaltensänderung stattgefunden hat, obwohl der Teilnehmer Inhalte vom Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

gelernt hat, könnten se<strong>in</strong>: unpassendes Arbeitsklima, der Teilnehmer hatte ke<strong>in</strong>e Möglichkeit<br />

die gelernten Inhalte im Arbeitsalltag e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen, etc. Die Messung des<br />

Lernerfolgs ist wesentlich zeitaufwändiger und schwieriger als die Feststellung der Zufriedenheit.<br />

Kirkpatrick (2006) schlägt vor, mit Kontrollgruppen zu arbeiten. Das bedeutet,<br />

dass zum e<strong>in</strong>en Absolventen e<strong>in</strong>es Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs und zum anderen e<strong>in</strong>e andere<br />

Gruppe von Personen, die das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g nicht besucht hat, befragt werden soll.<br />

Me<strong>in</strong>e Vorgehensweise weicht von dem Vorschlag Kirkpatricks ab. Auf Grund der<br />

Größe me<strong>in</strong>er Stichprobe, habe ich darauf verzichtet mit Kontrollgruppen zu arbeiten<br />

und stattdessen Vorgesetzten<strong>in</strong>terviews durchgeführt. Mehr jedoch zur Vorgehensweise<br />

bei der Fallstudie f<strong>in</strong>det sich im Kapitel 3.3.1. Beschreibung der Vorgehensweise.<br />

Was passiert, wenn man das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g verlässt und zum Berufsalltag zurückkehrt? Welche<br />

Veränderungen h<strong>in</strong>sichtlich Wissensverbesserung, Fähigkeitsverbesserung und<br />

E<strong>in</strong>stellungsänderung wurden auf Grund der Teilnahme am Sem<strong>in</strong>ar im beruflichen<br />

Alltag sichtbar? Dieser Frage geht Ebene 3 (Verhalten) auf den Grund.<br />

- 44 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

2.2.4.4. Level 3 – Verhalten<br />

Wie schon erwähnt beschäftigt sich diese Ebene mit der Erfassung von Verhaltensänderungen<br />

im Berufsalltag. Es geht hierbei konkret um die Beurteilung, <strong>in</strong>wieweit der<br />

Teilnehmer die im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gelernten Inhalte im Berufsalltag e<strong>in</strong>setzt. Wie schon<br />

mehrmals erwähnt handelt es sich bei diesen Inhalten nicht nur um Vermittlung von<br />

Wissen sondern auch um E<strong>in</strong>stellungsänderungen und Fähigkeitenvermittlung. Um<br />

jedoch e<strong>in</strong>e Verhaltensänderung herbeizuführen, bedarf es laut Kirkpatrick (2006,<br />

S. 23) e<strong>in</strong>iger Voraussetzungen:<br />

1. Der Teilnehmer muss den Willen haben etwas verändern zu wollen.<br />

2. Der Teilnehmer muss wissen, was er ändern kann und wie.<br />

3. Der Teilnehmer muss im richtigen Arbeitsumfeld arbeiten.<br />

4. Der Teilnehmer muss für Veränderungen belohnt werden.<br />

Die ersten beiden Voraussetzungen können vom Teilnehmer selbst bee<strong>in</strong>flusst werden,<br />

<strong>in</strong>dem er e<strong>in</strong>er Veränderung gegenüber positiv e<strong>in</strong>gestellt ist und die notwendigen<br />

Fähigkeiten und das notwendige Wissen erlernt. Voraussetzung 3, das richtige Arbeitsumfeld,<br />

ist nicht vom Teilnehmer selbst bee<strong>in</strong>flussbar sondern wird primär vom<br />

Vorgesetzen bzw. der Unternehmenskultur geprägt. Kirkpatrick (2006, S. 23 f) unterscheidet<br />

fünf unterschiedliche Formen des Arbeitsklimas:<br />

1. Prevent<strong>in</strong>g: Der Vorgesetzte verbietet dem Teilnehmer, die im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gelernten<br />

Inhalte im Berufsalltag umzusetzen. Gründe für dieses Verhalten f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

nicht geeigneten Unternehmenskultur bzw. konkurriert das Gelernte mit dem<br />

Führungsstil des Vorgesetzten.<br />

2. Discourag<strong>in</strong>g: Es wird dem Teilnehmer nicht direkt verboten, die gelernten Inhalte<br />

im Alltag anzuwenden, jedoch wird er darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass e<strong>in</strong>e Veränderung<br />

nicht vorteilhaft wäre.<br />

3. Neutral: Der Vorgesetzte ist möglichen Veränderungen durch den Teilnehmer<br />

neutral e<strong>in</strong>gestellt. Positive Veränderungen s<strong>in</strong>d jederzeit möglich, wobei h<strong>in</strong>gegen<br />

bei negativen Veränderungen der Vorgesetzte dem Teilnehmer die Umsetzung<br />

weiterer Inhalte verbieten wird.<br />

- 45 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

4. Encourag<strong>in</strong>g: Der Vorgesetzte ermutigt den Teilnehmer die gelernten Inhalte<br />

anzuwenden. Im Idealfall bespricht der Vorgesetzte mit dem Teilnehmer die Inhalte<br />

des Programms vor dessen Start und entscheidet dann geme<strong>in</strong>sam mit ihm,<br />

was umgesetzt werden kann.<br />

5. Requir<strong>in</strong>g: Die Inhalte des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d dem Vorgesetzten bekannt und er<br />

sorgt selbst dafür, dass diese vom Teilnehmer im Berufsalltag umgesetzt werden.<br />

In e<strong>in</strong>igen Fällen wird auch e<strong>in</strong> Vertrag zwischen Vorgesetztem und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs-<br />

Teilnehmer aufgesetzt, <strong>in</strong> dem vere<strong>in</strong>bart wird, was nach dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g umgesetzt<br />

werden soll. Dieser Prozess wird auch <strong>in</strong> dem Buch „Us<strong>in</strong>g Learn<strong>in</strong>g Contracts“<br />

von Malcolm Knowles (1986) beschrieben.<br />

Abhängig vom jeweiligen Klima ist e<strong>in</strong>e je unterschiedliche Verhaltensänderung wahrsche<strong>in</strong>lich.<br />

Die vierte und letzte Voraussetzung für e<strong>in</strong>e Verhaltensänderung betrifft<br />

das Belohnungssystem. Die Belohnung kann <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sisch (Stolz, Zufriedenheit und Erreichung<br />

von Zielen auf Grund der Verhaltensänderung) oder extr<strong>in</strong>sisch (Lob vom<br />

Vorgesetzten, Gehaltserhöhung oder Anerkennung von Kollegen) se<strong>in</strong>. Zur Erfassung<br />

des Verhaltens gibt Kirkpatrick (2006) e<strong>in</strong>ige Vorschläge ab: Umfragen, Interviews mit<br />

Teilnehmer, Interviews mit Vorgesetzten, etc. s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige Methoden. Weiters sollte<br />

e<strong>in</strong>ige Zeit zwischen dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und der <strong>Evaluation</strong> vergangen se<strong>in</strong>, um dem<br />

Teilnehmer die Möglichkeit zu geben, auch etwas verändern zu können. Der wichtigste<br />

und wahrsche<strong>in</strong>lich auch schwierigste Teil des 4 stufigen Prozesses nach Kirkpatrick<br />

ist die <strong>Evaluation</strong> der Resultate. Dieser wird im folgenden Kapitel näher erläutert.<br />

2.2.4.5. Level 4 – Ergebnisse<br />

Auf der vierten und letzten Ebene soll festgestellt werden, welche Auswirkungen das<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf das Unternehmen hat. Als Ergebnisse werden die Resultate bezeichnet,<br />

die auf Grund des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auftreten. Kirkpatrick (2006) nennt e<strong>in</strong>ige Ergebnisse wie<br />

z.B. Produktionssteigerung, Qualitätssteigerung, s<strong>in</strong>kende Kosten, höhere Absatzzahlen,<br />

höhere Gew<strong>in</strong>ne etc. auf Unternehmensebene. Genau solche Ergebnisse s<strong>in</strong>d der<br />

Grund, warum man <strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong>vestiert und diese fördert. Deshalb ist die Ziel- und<br />

- 46 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Maßnahmendef<strong>in</strong>ition im S<strong>in</strong>ne der Unternehmenserfolgsebene wichtig. Ganz wichtig<br />

jedoch ist es, die Ziele greifbar und messbar zu gestalten. Ergebnisse zu den Themen<br />

Führung, Kommunikation, Zeitmanagement oder Motivation s<strong>in</strong>d jedoch sehr<br />

schwierig zu erhalten. Solche Ergebnisse zeigen sich meist nicht <strong>in</strong> monetären Größen,<br />

jedoch <strong>in</strong> Verhaltensänderungen oder verbesserter Arbeitsmoral.<br />

E<strong>in</strong>e Möglichkeit diesem Ansatz mehr Aussagekraft im S<strong>in</strong>ne greifbarer monetärer<br />

Zahlen zu verleihen ist, hier den bereits erwähnten „Ansatz zum ökonomischen Nutzen<br />

von Weiterbildung“ nach Eichenberger e<strong>in</strong>fließen zu lassen. Dieser Ansatz wurde<br />

bereits kurz im Kapitel 2.2.3.1. Ansätze und Konzepte allgeme<strong>in</strong> kurz erläutert. Er soll hier<br />

nochmals und <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Ebene 4 nach Kirkpatricks 4-Ebenen-Ansatz genauer<br />

beschrieben werden. Wie bereits erwähnt stellt Eichenberger diese vierte Ebene <strong>in</strong><br />

den Mittelpunkt se<strong>in</strong>es Konzepts. Eichenberger (Gerlich, 1999, S. 53 ff.) sagt, dass es<br />

wichtig ist, e<strong>in</strong>e „richtige (=effektive) Bildungs<strong>in</strong>vestition richtig (=effizient) zu tätigen“.<br />

Um das zu ermitteln schlägt er drei Kennzahlen zur Berechnung der Effizienz, Effektivität<br />

und Rentabilität vor.<br />

Effizienz =<br />

Effektivität =<br />

Rentabilität =<br />

Σ Bildungse<strong>in</strong>heiten<br />

Σ Input<br />

Σ Nutzenoutput<br />

Σ Bildungse<strong>in</strong>heiten<br />

Σ Nutzenoutput<br />

- 47 -<br />

Σ Input<br />

Abb. 18: Formeln zur Berechnung von Effizienz, Effektivität und Rentabilität nach<br />

Eichenberger (vgl. Gerlich, 1999, S. 54)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Die Effizienz wird herangezogen, „um Aussagen über das Verhältnis zahlenmäßig geschaffener<br />

Bildungse<strong>in</strong>heiten zum notwendigen Input“ (Gerlich, 1999, S. 55) möglich<br />

zu machen. Als Bildungse<strong>in</strong>heiten ist „die Summe aus der Anzahl der Mannjahre, -tage<br />

oder –stunden Bildungsarbeit“ (Gerlich, 1999, S. 55) zu verstehen. Als Input können<br />

Aufwendungen wie verrechneter Preis, Spesen, Gehaltsanteil und Opportunitätskosten<br />

herangezogen werden. Die Effektivität wird als „die Verhältniszahl zwischen der<br />

Summe aller Nutzenoutputgrößen gemessen an der Anzahl verursachender Bildungse<strong>in</strong>heiten“<br />

(Gerlich, 1999, S. 55) dargestellt. Der Nutzenoutput ist schwieriger darzustellen.<br />

Eichenberger schlägt deshalb vor, diesen Nutzen beim so genannten Bildungs-<br />

Controll<strong>in</strong>g-Gespräch, welches zwischen Führungskraft und Mitarbeiter stattf<strong>in</strong>det, zu<br />

ermitteln.<br />

Wesentliche Punkte, die so e<strong>in</strong> Gespräch be<strong>in</strong>halten sollte s<strong>in</strong>d folgende:<br />

1. Leistungs-/Beitrags-Ermittlung: Indikatoren für diese Größe s<strong>in</strong>d u.a. erhöhte<br />

Qualität, Umsatz- oder Gew<strong>in</strong>ngrößen sowie der Erfüllungsgrad.<br />

2. Ursachenrückführung der ermittelten Leistung/des ermittelten Beitrags:<br />

Indikatoren für diese Größe s<strong>in</strong>d u.a. Motivationssteigerung auf Grund verschiedener<br />

Arbeitsgestaltungsmaßnahmen und bessere Kommunikation.<br />

3. Anteilsmäßige Abschätzung der ermittelten Ursachefaktoren: prozentuale<br />

Schätzungen des Verursachungsgrads verschiedener Maßnahmen sollen angeben,<br />

<strong>in</strong>wieweit der Erfolg oder Misserfolg des Programms bee<strong>in</strong>flusst wird.<br />

4. Bestimmung der Bandbreiten des bildungsbed<strong>in</strong>gten Outputs am Gesamtnutzen:<br />

hier wird beispielsweise aufgelistet, wo „sich die Nutzenströme der aufgelisteten<br />

und gewichteten Ursachenquellen“ (Gerlich, 1999, S. 56) bewegen<br />

5. Versuch der Zuordnung der ermittelten Nutzengrößen auf e<strong>in</strong>zelne oder<br />

zusammengefügte Bildungsmaßnahmen: „Gesamtnutzenströme werden die<br />

die Ebene der e<strong>in</strong>zelnen Bildungsmaßnahme heruntergebrochen“ (vgl. Gerlich,<br />

1999, S. 56).<br />

Letztendlich gibt die Rentabilität über den Erfolg e<strong>in</strong>es Programms Aufschluss. Diese<br />

Kennzahl wird als „Verhältnis der Gegenüberstellung vom ermittelten Nutzenoutput<br />

- 48 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

(aus der Effektivitätsbeurteilung) zum aufgewendeten Input (aus der Effizienzbeurteilung)“<br />

(Gerlich, 1999, S. 56) dargestellt.<br />

2.2.5. Resümee des Abschnitts „<strong>Evaluation</strong> von Fortbildungs-<br />

maßnahmen“<br />

In der Literatur f<strong>in</strong>den sich unterschiedliche Me<strong>in</strong>ungen zu den Begriffen <strong>Evaluation</strong><br />

und <strong>Evaluation</strong>sforschung. Thierau et al. (Gerlich, 1999, S. 11) beschreiben <strong>Evaluation</strong><br />

als „Bewertung, die explizit mit Hilfe systematisch angewandter, wissenschaftlicher<br />

Techniken und Methoden durchgeführt wird“. Auch beim Begriff Bildungs-<br />

Controll<strong>in</strong>g gehen die Me<strong>in</strong>ungen ause<strong>in</strong>ander. Def<strong>in</strong>itiv gesagt werden kann jedoch,<br />

dass Bildungs-Controll<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Teil des Personalentwicklungs-Prozesses ist und sowohl<br />

quantitative als auch qualitative Aussagen im BC wichtig s<strong>in</strong>d.<br />

Bei den Ansätzen und Konzepten zur Evaluierung von Fortbildungsmaßnahmen unterscheidet<br />

Gerlich <strong>in</strong> folgende Kategorien (1999, S 34):<br />

prozess- bzw. phasenorientiert<br />

ebenenorientiert<br />

handlungsorientiert<br />

kostenanalytisch<br />

<strong>in</strong>vestitionstheoretisch<br />

kennzahlenorientiert<br />

E<strong>in</strong>e Betrachtung der verschiedenen Ansätze dieser Kategorien zeigte, dass sich phasen-<br />

und/oder ebenenorientierte Ansätze zur Beurteilung von Bildungsmaßnahmen<br />

eher eignen, da diese den gesamten Prozess der Weiterbildung betrachten und qualitative<br />

Aussagen zulassen.<br />

Nach Betrachtung der Vor- und Nachteile sowie Referenzen <strong>in</strong> der Literatur wurde<br />

der 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick (2006) für die Ausarbeitung der Fallstudie ausgewählt.<br />

Auf vier Ebenen, Reaction – Learn<strong>in</strong>g – Behaviour – Results, wird gemessen,<br />

ob die beiden ausgewählten Sem<strong>in</strong>are erfolgreich waren oder nicht.<br />

- 49 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Auf Ebene 1 (Reaction) wird die Zufriedenheit der Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer mit dem Sem<strong>in</strong>ar<br />

erfragt; emotionale Wertungen und der subjektive Nutzen werden erfasst. Auf<br />

Ebene 2 (Learn<strong>in</strong>g) wird untersucht <strong>in</strong>wieweit der Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer die Sem<strong>in</strong>ar<strong>in</strong>halte<br />

verstanden hat. Ebene 3 (Behavior) untersucht, ob die gelernten Inhalte <strong>in</strong> der<br />

Praxis angewendet werden. Die letzte Ebene (Results) beschäftigt sich mit den Auswirkungen<br />

des Sem<strong>in</strong>ars auf das Unternehmen. Als Ergänzung zu Ebene 4 wurde<br />

auch Eichenbergers „Ansatz zum ökonomischen Nutzen von Weiterbildung“ näher<br />

betrachtet. Dieser rückt Ebene 4 von Kirkpatricks 4-Ebene-Ansatz <strong>in</strong> den Vordergrund<br />

und versucht mit Hilfe von Formeln die Effizienz, Effektivität und Rentabilität<br />

von Sem<strong>in</strong>aren zu errechnen.<br />

Nachdem nun grundlegende Bereiche wie Personalentwicklung allgeme<strong>in</strong>, verschiedene<br />

Ansätze zur Erfolgsmessung e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars, sowie die Basis der Fallstudie<br />

(4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick) beschrieben und geklärt wurden, folgen Überlegungen<br />

zu Datenerhebungsmethoden und e<strong>in</strong>e Beschreibung der Instrumente, die zur<br />

Durchführung der Fallstudie herangezogen wurden.<br />

2.3. Angewandte Methoden<br />

2.3.1. Quantitative und Qualitative Methoden<br />

In der Literatur ist e<strong>in</strong>e Vielzahl von verschiedenen Methoden zur Datenerhebung<br />

beschrieben (vgl. Bortz et al., 1995). Da e<strong>in</strong>e umfangreichere Beschreibung dieser<br />

Werkzeuge den Rahmen dieser Diplomarbeit sprengen würde und auch nicht Fokus<br />

dieser Arbeit ist, soll hier nur e<strong>in</strong> Überblick über die vorhandenen Methoden geben<br />

werden, um den E<strong>in</strong>satz der ausgewählten Methoden, des Onl<strong>in</strong>e-Fragebogens und<br />

des qualitativen Interviews zu rechtfertigen.<br />

Laut Bortz et al. (1995, S. 127) haben „die Methoden der empirischen Datenerhebung<br />

die Funktion, Ausschnitte der Realität, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Untersuchung <strong>in</strong>teressieren, möglichst<br />

genau zu beschreiben oder abzubilden.“ Er unterscheidet zwischen quantitativer<br />

und qualitativer Forschung. „In der qualitativen Forschung werden verbale bzw.<br />

- 50 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

nichtnumerische Daten <strong>in</strong>terpretativ verarbeitet, <strong>in</strong> der quantitativen Forschung werden<br />

Messwerte statistisch analysiert.“ (Bortz et al., 1995, S. 274) Ob man sich für qualitative<br />

oder quantitative Erhebungsmethoden entscheidet, hängt u.a. von den f<strong>in</strong>anziellen<br />

und zeitlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen ab und muss für jede Erhebung neu entschieden<br />

werden. Pr<strong>in</strong>zipiell kann man sagen, dass man meist nicht nur e<strong>in</strong>e Methodenart<br />

verwendet, sondern meistens qualitative und quantitative Erhebungsmethoden<br />

komb<strong>in</strong>iert.<br />

Folgende Tabelle soll e<strong>in</strong>en Überblick über e<strong>in</strong>ige Datenerhebungsmethoden geben,<br />

die Bortz et al. (1995) vorstellen:<br />

Qualitative Methoden<br />

(Erhebung von<br />

qualitativem Datenmaterial)<br />

Qualitative Befragung<br />

o Qualitative Interviews<br />

Narratives (erzählendes) Inter-<br />

view<br />

E<strong>in</strong>zelbefragung<br />

Gruppenbefragung<br />

Gruppendiskussion<br />

Qualitative Beobachtung<br />

o Rollenspiele<br />

o E<strong>in</strong>zelfallbeobachtung<br />

o Selbstbeobachtung<br />

Nonreaktive Verfahren<br />

o Physische Spuren<br />

o Lost-Letter-Technik 3<br />

- 51 -<br />

Quantitative Methoden<br />

(Erhebung von<br />

quantitativem Datenmaterial)<br />

Zählen<br />

o Indexbildung<br />

o Quantitative Inhaltsanalyse<br />

Urteilen<br />

o Rangordnungen<br />

o Dom<strong>in</strong>anz-Paarvergleiche<br />

o Ähnlichkeits-Paarvergleiche<br />

o Rat<strong>in</strong>g-Skalen<br />

Testen<br />

Befragen<br />

o Mündliche Befragung<br />

E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terview<br />

Gruppen<strong>in</strong>terview<br />

o Schriftliche Befragung<br />

3 Bei der Lost-Letter-Technik geht es darum, dass frankierte und adressierte Briefe (an fiktive Organisationen)<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stadtgebiet ausgelegt werden. Der F<strong>in</strong>der soll denken, dass der Brief verloren gegangen<br />

ist. Man hofft nun, dass der F<strong>in</strong>der den Brief <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Briefkasten wirft. Die Höhe der Rücklaufquote<br />

gibt an, wie das Image der fiktiven Organisation ist. Als fiktive Organisationen werden Parteien,<br />

Tierschutzorganisationen oder Kirchen angegeben. (vgl. Bortz et al., 1995, S. 301)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

…<br />

o Bücher, Zeitschriften, Filme<br />

und andere Massenmedien<br />

o Symbole<br />

o Archive und Verzeichnisse<br />

- 52 -<br />

Fragebogen (Delphi-Methode 4 )<br />

Beobachtungen<br />

Physiologische Messungen<br />

…<br />

Tab. 12: Qualitative und quantitative Methoden zur Erhebung von Datenmaterial<br />

(vgl. Bortz et al., 1995)<br />

Wie man sieht, gibt es unterschiedliche Arten der Datenerhebung, und nicht jede eignet<br />

sich gleich gut wie andere unter bestimmten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Voraussetzungen.<br />

Was nun e<strong>in</strong> Fragebogen (konkret e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen) und e<strong>in</strong> qualitatives<br />

Interview s<strong>in</strong>d, welche Voraussetzungen gegeben se<strong>in</strong> müssen und welche Vorund<br />

Nachteile die jeweilige Methode mit sich br<strong>in</strong>gt, soll <strong>in</strong> den nächsten Abschnitten<br />

geklärt werden.<br />

2.3.2. Fragebogen – Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen<br />

Was ist e<strong>in</strong> Fragebogen und wozu eignet er sich?<br />

E<strong>in</strong> Fragebogen zählt zu der schriftlichen Befragung, da der „Untersuchungsteilnehmer<br />

schriftlich vorgelegte Fragen (Fragebögen) selbstständig schriftlich beantwortet“<br />

(Bortz et al., 1995, S. 231). Fragebögen eignen sich besonders gut für die Befragung<br />

von homogenen Gruppen, erfordern jedoch e<strong>in</strong>e hohe Strukturierbarkeit der Befragungs<strong>in</strong>halte.<br />

E<strong>in</strong> Fragebogen kann auf verschiedenen Wegen zu den Befragten gelangen:<br />

auf dem Postweg, als Anhang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Email, als WWW-Umfrage, etc. In den<br />

meisten Fällen erhalten die Befragten den Fragebogen <strong>in</strong> ausgedruckter Form via<br />

Postweg.<br />

4 Die Delphi-Methode ist e<strong>in</strong>e spezielle Form der schriftlichen Befragung. E<strong>in</strong> Fragebogen wird an Experten<br />

geschickt und von diesen ausgefüllt. Nach der Auswertung dieser Ergebnisse wird e<strong>in</strong> neuer<br />

Fragebogen an die gleichen Experten noch mal geschickt und diese werden mit den Ergebnissen konfrontiert.<br />

(vgl. Bortz et al., 1995, S 239 f)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Worauf sollte beim Fragebogenerstellen geachtet werden?<br />

Beim Fragebogen sollte darauf geachtet werden, offene Fragen zu vermeiden und so<br />

oft als möglich Antwortmöglichkeiten (geschlossene Fragen) vorzugeben, da geschlossene<br />

Fragen die Auswertung erleichtern. Weiters empfiehlt sich e<strong>in</strong>e Gruppierung von<br />

Fragen. Zu Beg<strong>in</strong>n des Fragebogens empfiehlt es sich, sozialstatistische Angaben der<br />

Befragten zu eruieren. Ganz wichtig ist das Testen von Fragebögen, so genannte Pretests.<br />

Vor dem Ausschicken sollte der Fragebogen auf Layout, Rechtschreibung und<br />

<strong>in</strong>haltliche Fragen getestet werden. Dabei empfiehlt sich e<strong>in</strong> mehrmaliger Durchlauf.<br />

Was s<strong>in</strong>d mögliche Vor- und Nachteile von Fragebögen?<br />

Vorteile Nachteile<br />

Kann e<strong>in</strong>e große Gruppe von Per-<br />

sonen erreichen<br />

Erprobte und oft e<strong>in</strong>gesetzte Me-<br />

thode<br />

Anzahl der möglichen Fragen ist<br />

…<br />

höher als bspw. bei Interviews<br />

- 53 -<br />

Unkontrollierte Erhebungssituation<br />

Erfordert mehr Vorkenntnisse und<br />

Vorarbeit für den Erheber<br />

Meist hohe Versandkosten<br />

Standardisierung verh<strong>in</strong>dert Flexibi-<br />

…<br />

lität (ke<strong>in</strong> Nachfragen möglich, wie<br />

bei den Interviews)<br />

Anonymität (Die Bereitschaft bei anonymen Befragungen ist meist höher, wo-<br />

bei dieser Aspekt auch e<strong>in</strong> Nachteil se<strong>in</strong> kann, da ich nicht genau weiß, wer auf<br />

den Fragebogen antwortet. Bei dieser Diplomarbeit ergab sich dieses Problem<br />

nicht, da die zu befragenden Personen bekannt waren und persönlich ange-<br />

schrieben wurden.)<br />

Tab. 13: Mögliche Vor- und Nachteile von Fragebögen (vgl. Bortz et al., 1995)<br />

Welche Auswertungsverfahren bieten sich an?<br />

Da bei den meisten Fragebögen quantitative Daten erhoben und statistisch ausgewertet<br />

werden, eignen sich die Programme SPSS und Microsoft Excel besonders gut, da<br />

sie statistische Auswertungen unterstützen.


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Wie bereits erwähnt gibt es verschiedene Arten von Fragebögen. Spezielles Augenmerk<br />

soll auf den Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen gelegt werden, da dieser als Methode für die<br />

Fallstudie ausgewählt wurde.<br />

Was ist e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen – wozu eignet er sich – worauf sollte geachtet<br />

werden?<br />

E<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen ist e<strong>in</strong>e Kategorie des Fragebogens: Befragungen per Email,<br />

Newsgroup oder WWW-Befragungen s<strong>in</strong>d mögliche Formen von Onl<strong>in</strong>e-Fragebögen.<br />

Von den drei erwähnten Befragungsformen wird die WWW-Befragung am häufigsten<br />

verwendet. Der Grundgedanke und Anwendungsbereich unterscheidet sich nicht wesentlich<br />

vom „normalen“ Fragebogen: Auch die WWW-Befragung eignet sich für<br />

homogene Gruppen. Weiters s<strong>in</strong>d auch die oben beschriebenen Vorschläge bei der<br />

Fragebogenerstellung gültig. E<strong>in</strong>zig die Art, wie die Befragten den Fragebogen erhalten,<br />

unterscheidet sich vom postalischen Fragebogen.<br />

Bei e<strong>in</strong>er WWW-Befragung gibt es zwei Möglichkeiten, den Fragebogen den Teilnehmern<br />

zugänglich zu machen (vgl. Bat<strong>in</strong>ic, 1999). Bei der ersten Variante wird versucht<br />

potentielle Teilnehmer auf den Fragebogen aufmerksam zu machen und man hofft,<br />

dass so viele Personen wie möglich teilnehmen. Die zweite (und weitaus s<strong>in</strong>nvollere)<br />

Variante ist die Auswahl e<strong>in</strong>er Stichprobe. Mittels Email-Stichprobe werden Personen<br />

ausgewählt und diese angeschrieben. Diese Personen werden ersucht, den Fragebogen<br />

auszufüllen. Dieses Verfahren wurde auch bei der Ausarbeitung der Fallstudie angewandt<br />

(näheres dazu im Kapitel 3.3. Durchführung der Untersuchung). Was spricht nun für<br />

oder gegen e<strong>in</strong>en Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen?<br />

Was s<strong>in</strong>d mögliche Vor- und Nachteile von Onl<strong>in</strong>e-Fragebögen?<br />

Vorteile Nachteile<br />

Multimediale Unterstützung (E<strong>in</strong>-<br />

b<strong>in</strong>dung von Ton und Bild mög-<br />

lich)<br />

Zeit- und Ortsunabhängigkeit<br />

- 54 -<br />

Stichprobenverzerrung (Meist wis-<br />

sen die Personen nicht, welcher<br />

Fragebogen wo auff<strong>in</strong>dbar ist und<br />

deshalb muss der Fragebogen be-


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Höhere Geschw<strong>in</strong>digkeit (Es müs-<br />

sen ke<strong>in</strong>e Fragebögen ausgedruckt<br />

und verschickt werden; Rücklauf<br />

erfolgt schneller; man kann sofort<br />

am Ende des Fragebogenstichtags<br />

mit der Auswertung beg<strong>in</strong>nen)<br />

Ger<strong>in</strong>gere Kosten<br />

…<br />

- 55 -<br />

worben werden. Das führt zu dem<br />

Problem, dass der Fragebogen-<br />

Aussender nicht weiß, wer wirklich<br />

den Fragebogen ausfüllt.)<br />

Repräsentativität (Wenn man die<br />

Grundgesamtheit nicht kennt, kann<br />

man nicht sagen, ob die Stichpro-<br />

be/erhaltenen Antworten repräsen-<br />

tativ s<strong>in</strong>d oder nicht.)<br />

Mehrfaches Abschicken des Frage-<br />

…<br />

bogens<br />

Tab. 14: Mögliche Vor- und Nachteile von Onl<strong>in</strong>e-Fragebögen (vgl. Bat<strong>in</strong>ic, 1999)<br />

Die Probleme der Stichprobenverzerrung und der Repräsentativität haben sich bei<br />

dieser Forschungsarbeit nicht ergeben, da e<strong>in</strong>e bestimmte Personengruppe angeschrieben<br />

wurde d.h. die Stichprobe war bekannt. Ebenfalls war die Grundgesamtheit<br />

bekannt (alle Teilnehmer des SEM Sem<strong>in</strong>ars und des JPM Curriculums) sodass Aussagen<br />

getroffen werden könne, ob die erhaltenen Antworten repräsentativ s<strong>in</strong>d oder<br />

nicht.<br />

Welche Auswertungsverfahren bieten sich an?<br />

Da auch bei den meisten Onl<strong>in</strong>e-Fragebögen quantitative Daten erhoben und statistisch<br />

ausgewertet werden, eignen sich auch hier die Programme SPSS und Microsoft<br />

Excel besonders gut, da sie statistische Auswertungen unterstützen. E<strong>in</strong>ige Programme,<br />

die bereits bei der Erstellung von Onl<strong>in</strong>e-Fragebögen helfen, bieten auch spezielle<br />

automatische Auswertungsmöglichkeiten an.<br />

Neben dem Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen wurde auch das qualitative Interview, mittels Interviewleitfaden,<br />

als Erhebungsmethode ausgewählt. Was e<strong>in</strong> qualitatives Interview ist


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

und welche Vor- und Nachteile dieses mit sich br<strong>in</strong>gt, wird im nächsten Abschnitt erläutert.<br />

2.3.3. Qualitative Interviews mit Interviewleitfaden<br />

Qualitative Interviews zählen zu den qualitativen Befragungsmethoden, da man dadurch<br />

„… die subjektive Sichtweise von Akteuren über vergangene Ereignisse, Zukunftspläne,<br />

Me<strong>in</strong>ungen …“ (Bortz et al., 1995, S. 283) erfragen kann. Qualitative Interviews<br />

eignen sich eher für Personen, die gerne reden bzw. für persönliche Themen.<br />

Man unterscheidet zwischen offenem, halbstandardisiertem und standardisiertem Interview.<br />

Das Leitfaden-Interview ist die gängigste Form der qualitativen Befragung<br />

und zählt zu den halbstandardisierten Umfragen. Solche Leitfaden-Interviews dienen<br />

als Gerüst für die Datenerhebung und Datenanalyse, lassen aber auch Spielraum für<br />

neue Fragen oder Themen (vgl. Bortz et al., 1995).<br />

Was s<strong>in</strong>d mögliche Vor- und Nachteile von qualitativen Interviews mit Leitfaden?<br />

Vorteile Nachteile<br />

Untersuchungsvorgang muss nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt standardisiert werden<br />

Zusätzliche Beobachtungen s<strong>in</strong>d<br />

möglich<br />

Nachfragen möglich<br />

Qualitative Daten enthalten viel<br />

mehr Details als quantitative Daten<br />

Durch Antworten der Befragten<br />

können sich Muster erarbeiten las-<br />

sen<br />

- 56 -<br />

Mehr Zeit wird benötigt<br />

Anzahl der befragten Personen ist<br />

beschränkt<br />

Oft mit höheren Kosten verbunden<br />

(bspw. Reisekosten)<br />

Ke<strong>in</strong>e anonyme Befragung<br />

Tab. 15: Mögliche Vor- und Nachteile von qualitativen Interviews mit Leitfaden<br />

(vgl. Bortz et al., 1995)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Welche Auswertungsverfahren bieten sich an?<br />

Je nachdem ob die Daten quantitativ oder qualitativ ausgewertet werden, unterscheidet<br />

man verschiedene Auswertungsverfahren: Qualitative Daten werden mit Hilfe der<br />

qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet, quantitative Daten mit Hilfe der quantitativen<br />

Inhaltsanalyse.<br />

Bei der qualitativen Auswertung s<strong>in</strong>d folgende Schritte, die als grobe Richtl<strong>in</strong>ie dienen,<br />

zu beachten (vgl. Bortz et al., 1995, S. 304 ff.):<br />

1. Text- und Quellenkritik<br />

Hierbei wird überprüft ob das qualitative Datenmaterial den Anforderungen der<br />

Objektivität, Reliabilität und Validität entspricht.<br />

2. Datenmanagement<br />

Die gewonnenen Daten von qualitativen Interviews s<strong>in</strong>d sehr umfangreich. Um<br />

mit der Fülle an Daten am besten umgehen zu können werden Transkripte und<br />

Notizen am besten <strong>in</strong> elektronischer Form aufbereitet.<br />

3. Kurze Fallbeschreibung<br />

Kurze Fallbeschreibungen, die statistische Daten und die wichtigsten Interviewthemen<br />

stichwortartig beschreiben sollen helfen, e<strong>in</strong>en Überblick über das Material<br />

zu erhalten.<br />

4. Auswahl von Fällen für die Fe<strong>in</strong>analyse<br />

Wenn die Anzahl der Interviews sehr hoch ist und die vorhandenen Kapazitäten<br />

beschränkt s<strong>in</strong>d, können auch e<strong>in</strong>ige ausgewählte Fälle zur Fe<strong>in</strong>analyse herangezogen<br />

werden.<br />

5. Kategoriensystem<br />

Kategorien dienen als Variablen bzw. Variablenausprägungen. Kategorien können<br />

sich entweder erst aus dem gewonnenen Material ergeben oder theoriegeleitet im<br />

Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gebildet werden.<br />

6. Kodierung<br />

Beim Kodieren werden die e<strong>in</strong>zelnen Textteile des Interviews den zuvor gebildeten<br />

Kategorien zugewiesen.<br />

- 57 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

7. Kennzeichnung von E<strong>in</strong>zelfällen<br />

Mit Hilfe des vorher gebildeten Kategorienschemas kann nun jeder E<strong>in</strong>zelfall (jedes<br />

Interview) genau beschrieben werden.<br />

8. Vergleich von E<strong>in</strong>zelfällen<br />

Nachdem nun die E<strong>in</strong>zelfälle beschrieben wurden, können diese mite<strong>in</strong>ander verglichen<br />

werden. Diese können zu ähnlichen (<strong>in</strong> etwa die gleichen Aussagen der Interviewten<br />

oder kontrastierenden (Me<strong>in</strong>ungen der Interviewten gehen ause<strong>in</strong>ander)<br />

Gruppen zusammengefasst werden.<br />

9. Zusammenfassung von E<strong>in</strong>zelfällen<br />

Hierbei wird überprüft, ob zu allen Kategorien Interviews zuzuordnen s<strong>in</strong>d. Ist<br />

dies nicht der Fall, so deutet das darauf h<strong>in</strong>, dass die gewählten Kategorien irrelevant<br />

oder schlecht def<strong>in</strong>iert waren.<br />

10. Ergebnispräsentation<br />

Im Zuge der Ergebnispräsentation sollten die kurzen Fallbeschreibungen, das Kategorienschema<br />

und die kategorisierten E<strong>in</strong>zelfälle beschrieben werden. Auch widersprüchliche<br />

Aussagen sollten im Textteil e<strong>in</strong>gebaut werden, um dem Leser die<br />

Möglichkeit zu geben, sich selbst e<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung zu bilden.<br />

2.3.4. Resümee des Abschnitts „Angewandte Methoden“<br />

Empirische Datenerhebungsmethoden erfüllen den Zweck, Ausschnitte der Realität<br />

möglichst genau zu beschreiben oder abzubilden. Es wird zwischen qualitativen und<br />

quantitativen Datenerhebungsmethoden unterschieden. Bei qualitativen Erhebungen<br />

werden nichtnumerische Daten <strong>in</strong>terpretiert, wobei h<strong>in</strong>gegen bei quantitativen Erhebungen<br />

quantitative Werte statistisch analysiert werden.<br />

Der Fragebogen zählt zur schriftlichen Befragung und ist e<strong>in</strong>e Methode um quantitative<br />

Daten zu erheben. Der Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen unterscheidet sich nicht wesentlich<br />

vom normalen Fragebogen: Beide s<strong>in</strong>d für homogene Gruppen geeignet, erfordern<br />

jedoch e<strong>in</strong>e hohe Strukturierbarkeit der Befragungs<strong>in</strong>halte. Bei der Ausarbeitung der<br />

Fallstudie wurde der Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen ausgewählt, da dieser zeit- und ortsunabhän-<br />

- 58 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

gig ist und ger<strong>in</strong>gere Kosten verursacht (ke<strong>in</strong> Versand notwendig). Problematisch war<br />

nur, dass die Möglichkeit bestand, dass die Befragten e<strong>in</strong>en Fragebogen mehrfach abschickten.<br />

Dies war bei dieser Forschungsarbeit jedoch nicht der Fall.<br />

Als zusätzliche Informationsquelle zum Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen wurden qualitative Interviews<br />

mit Leitfaden durchgeführt. Das Leitfaden-Interview zählt zu den qualitativen<br />

Erhebungsmethoden und ist halbstandardisiert. Qualitative Interviews s<strong>in</strong>d sehr beliebt,<br />

da der Befragende nachfragen kann und qualitative Daten mehr Details enthalten<br />

als quantitative. Jedoch ist der Zeitaufwand höher und die Anzahl der befragten Personen<br />

ist beschränkt. Zum Auswerten von Interviews eignet sich die Inhaltsanalyse.<br />

Nachdem nun auch die e<strong>in</strong>gesetzten Methoden beschrieben wurden, beschäftigt sich<br />

Kapitel 3. Empirischer Teil Fallstudie mit der Ausarbeitung der Fallstudie. Bevor jedoch<br />

näher auf dieses Kapitel e<strong>in</strong>gegangen wird, sollen die theoretischen Grundzüge noch<br />

e<strong>in</strong>mal reflektiert werden.<br />

2.4. Folgerungen für die Fallstudie<br />

Forschungsarbeiten ergeben sich meist/immer durch reale Problemstellungen <strong>in</strong> der<br />

Praxis. Bei der PSE ergab sich das Problem, dass ke<strong>in</strong>e genaue Aussage bezüglich des<br />

langfristigen Lernerfolgs zu den Programmen SEM Sem<strong>in</strong>ar und JPM Curriculum getroffen<br />

werden kann.<br />

Nach Literaturrecherche und Studium e<strong>in</strong>iger Bücher stellte sich heraus, dass dies e<strong>in</strong><br />

generelles Problem <strong>in</strong> der Personalentwicklung ist und der <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklungsmaßnahmen,<br />

welche e<strong>in</strong> bedeutender Teil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gesamten Personalentwicklungs-Prozess<br />

ist, oft zu wenig Beachtung geschenkt wird. Meist werden Fortbildungsmaßnahmen<br />

nur mit sogenannten „happ<strong>in</strong>ess sheets“ evaluiert und die allgeme<strong>in</strong>e<br />

Zufriedenheit eruiert. Wie jedoch der Wissenstand nach dem Programm bzw.<br />

die Anwendung des Gelernten im Berufsalltag aussieht, darüber fehlen oft aussagekräftige<br />

Erkenntnisse.<br />

- 59 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Um jedoch auch diese und weitere Bereiche zu erforschen gibt es unterschiedliche<br />

<strong>Evaluation</strong>sansätze. Diese wurden näher betrachtet und nach e<strong>in</strong>gehender Überlegung<br />

und Abwägung der Vor- und Nachteile sowie Anwendbarkeit wurde der 4-Ebenen-<br />

Ansatz nach Kirkpatrick (2006) als <strong>Evaluation</strong>sansatz für die Fallstudie ausgewählt.<br />

Bei jeder <strong>Evaluation</strong> bedarf es jedoch auch geeigneter Methoden/Instrumente zur Erhebung<br />

der Daten. Auch hier wurden nach e<strong>in</strong>gehender Literaturbetrachtung der Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen<br />

und das qualitative Interview mit strukturiertem Leitfaden ausgewählt.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Grund neben den beschriebenen Vorteilen, warum u.a. der Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen<br />

ausgewählt wurde ist der, dass dies e<strong>in</strong> bereits bewährtes Instrument<br />

<strong>in</strong>nerhalb der PSE ist und e<strong>in</strong> Tool zur Erstellung des Fragebogens zur Verfügung<br />

stand. Das qualitative Interview wurde als zusätzliche Methode ausgewählt, da neben<br />

der Selbste<strong>in</strong>schätzung der Sem<strong>in</strong>arteilnehmer auch die Fremdsicht von Vorgesetzten<br />

erfragt werden sollte.<br />

Diese Überlegungen bilden die Grundlage für die nachfolgende Fallstudie, welche im<br />

nächsten Kapitel ausführlicher behandelt wird. Zunächst sollen die erwähnten Programme<br />

vorgestellt und die Vorgehensweise erläutert werden. Der wichtigste Teil dieses<br />

Kapitels ist die Auswertung der erhobenen Daten und die Interpretation der Ergebnisse.<br />

- 60 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

3. EMPIRISCHER TEIL: FALLSTUDIE<br />

3. Empirischer Teil<br />

Programme-Methoden-<br />

Untersuchung-Auswertung<br />

4. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Problem-Fragestellung-Ziel<br />

3.1. Beschreibung der ausgewählten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />

In diesem Abschnitt sollen die zu untersuchenden Programme näher dargestellt werden.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Erläuterungen zu den Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs sowie Ziele und Inhalte bilden die<br />

Grundlage für die Beschreibung. Zunächst soll jedoch kurz darauf e<strong>in</strong>gegangen werden,<br />

warum gerade diese beiden Programme ausgewählt wurden.<br />

Es gibt mehrere Gründe warum gerade diese beiden Sem<strong>in</strong>are ausgesucht wurden:<br />

Auf Grund der Internationalisierung der PSE handelt es sich hierbei um zwei strategisch<br />

wichtige Programme.<br />

Weiters werden diese Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong> allen Ländern der PSE mit relativ vielen Teilnehmern<br />

abgehalten.<br />

Es handelt sich bei diesen Programmen um unterschiedliche „Programmtypen“:<br />

e<strong>in</strong> Curriculum mit persönlichkeitsbildenden Anteilen (0,5 + 3 + 3 Tage; richtet<br />

sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie an angehende Projektleiter) und e<strong>in</strong> umfangreiches Basissem<strong>in</strong>ar<br />

für Software-Entwicklungsmethodik (5 Tage; ist für Softwareentwickler vorgesehen,<br />

die relativ neu im Unternehmen s<strong>in</strong>d).<br />

- 61 -<br />

2. Theoretischer Teil<br />

Personalentwicklung-<br />

<strong>Evaluation</strong>-Methoden


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Diese Komponenten gewährleisten den Anspruch auf Repräsentativität und Aussagefähigkeit<br />

der Daten.<br />

3.1.1. „Systementwicklungsmethode-SEM“<br />

Beschreibung<br />

Die „Systementwicklungsmethode SEM“ ist e<strong>in</strong>e für die PSE spezifische Systementwicklungsmethode.<br />

Es handelt sich hierbei um e<strong>in</strong> fünftägiges Basissem<strong>in</strong>ar, welches<br />

e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es Verständnis (<strong>in</strong> allen PSE Ländern) für die Wichtigkeit von e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Prozessen und Term<strong>in</strong>ologie <strong>in</strong> Projekten schaffen soll. Des Weiteren sollen die<br />

Strukturen und die Inhalte wichtiger Dokumente, wie bspw. des Pflichtenhefts oder<br />

des Testplans, erlernt werden. Grundgedanke, warum dieses Sem<strong>in</strong>ar entwickelt wurde<br />

ist der, dass bei der Ausbildung an Universitäten oft Themen, die im realen Projektleben<br />

wichtig s<strong>in</strong>d (wie Aufwandsschätzung oder Review-Techniken) oft zu kurz kommen<br />

oder gar nicht behandelt werden.<br />

Mit der Entwicklung der Systementwicklungsmethode SEM wurde <strong>in</strong> den 80er Jahren<br />

begonnen. In den 90er Jahren erfolgte e<strong>in</strong>e Überarbeitung dieser Methodik, wobei Internetapplikationen<br />

entwickelt und implementiert wurden. Schritt für Schritt wurden<br />

auch weitere „Anwenderhilfen“ entwickelt. Folgende Grafik zeigt e<strong>in</strong>en Überblick über<br />

die Ausprägungen von SEM:<br />

Abb. 19: Ausprägungen von SEM (vgl. SEM Intranet der PSE, 2007)<br />

- 62 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Der wichtigste „Teil“ von SEM s<strong>in</strong>d die sehr gut ausgearbeiteten Dokumentenvorlagen,<br />

die <strong>in</strong> der PSE <strong>in</strong> Projekten angewendet werden. Diese Templates s<strong>in</strong>d im Intranet<br />

für alle Siemens Mitarbeiter verfügbar.<br />

Inhalte des Sem<strong>in</strong>ars<br />

Folgende Themengebiete werden im SEM-Sem<strong>in</strong>ar behandelt:<br />

Development Life Cycle (Projekt-Phasenablauf)<br />

Software Requirements Specification (Pflichtenheft)<br />

Phasenorganisation und Tailor<strong>in</strong>g der Methode<br />

Projektplanung<br />

Qualitätssicherung<br />

Testplanung<br />

Konfigurationsmanagement<br />

Aufwandsschätzung<br />

e-SEM, prodSEM, hs/SEM (spezifische Ausprägungen, die vom Standardmodell<br />

abweichen)<br />

3.1.2. „Junior Promote Curriculum for PSE RoA“<br />

Beschreibung<br />

Das “Junior Promote Curriculum for PSE RoA” (JPM) ist e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für angehende<br />

Projektleiter bzw. Projektmanager, die (vorläufig) <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Projekten tätig se<strong>in</strong> werden.<br />

Dieses Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g wurde spezifisch für Mitarbeiter <strong>in</strong> „Ländern außerhalb Österreichs<br />

(= „Regions outside Austria“; RoA) entwickelt. Es besteht aus drei Teilen: dem<br />

Kickoff Meet<strong>in</strong>g, dem PM Methods Sem<strong>in</strong>ar und dem PM Culture Sem<strong>in</strong>ar. Das<br />

Kickoff Meet<strong>in</strong>g dauert e<strong>in</strong>en halben Tag und dient hauptsächlich dem Kennenlernen<br />

der Teilnehmer und Austausch der Erfahrungen und Erwartungen an das Curriculum.<br />

Der PM Methods Teil ist e<strong>in</strong> dreitägiges Methodensem<strong>in</strong>ar, das auf <strong>in</strong>ternationale Projektmanagement-Standards<br />

(wie PMI) und siemensspezifischen Themen basiert. Der<br />

PM Culture Teil dauert ebenfalls drei Tage und f<strong>in</strong>det ca. e<strong>in</strong> bis zwei Monate nach<br />

dem PM Methods Teil statt. Dieser Teil ist e<strong>in</strong> Mix aus „personal skills topics“ und<br />

PSE-spezifischen Themen.<br />

- 63 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Das Kickoff Meet<strong>in</strong>g sowie der PM Methods Teil werden von e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen<br />

und e<strong>in</strong>em lokalen Tra<strong>in</strong>er abgehalten. Der PM Culture Teil wird von e<strong>in</strong>em lokalen<br />

Tra<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>em „personal skills-tra<strong>in</strong>er“ (meist unternehmensfremd)<br />

abgehalten.<br />

Inhalte des Curriculums<br />

Folgende Themengebiete werden im JPM Curriculum behandelt:<br />

Projektumfeldanalyse<br />

Strukturplanung<br />

Projektorganisation<br />

Aufwandsschätzung<br />

Risikomanagement<br />

Netzwerkplanung & „Schedul<strong>in</strong>g“<br />

Ressourcen- & Kostenplanung<br />

Projektüberwachung & Controll<strong>in</strong>g<br />

Team & Führung<br />

Teammotivation<br />

Contract<strong>in</strong>g<br />

Konfliktbewältigung<br />

Kommunikation<br />

Methodisches Vorgehen und Planen (mit Standard-SEM)<br />

Proweb (e<strong>in</strong> firmen<strong>in</strong>ternes Projektcontroll<strong>in</strong>g-Tool)<br />

3.2. Untersuchungsmethoden<br />

In diesem Abschnitt folgen nun Beschreibungen der beiden Werkzeuge h<strong>in</strong>sichtlich<br />

deren Aufbau und Erläuterungen zur Stichprobe.<br />

- 64 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

3.2.1. Design und Stichprobe des Fragebogens<br />

Aufbau des Fragebogens<br />

Es wurden jeweils e<strong>in</strong> Fragebogen für die Befragung der Teilnehmer des SEM Sem<strong>in</strong>ars<br />

und e<strong>in</strong> Fragebogen für die Teilnehmer des JPM Curriculums mit Hilfe des Tools<br />

Microsoft FrontPage erstellt. Die beiden Fragebögen wurden den Teilnehmern onl<strong>in</strong>e<br />

zur Verfügung gestellt. Auf Grund der Internationalität der Befragten wurde sowohl<br />

beim Fragebogen als auch bei den Interviews Englisch als e<strong>in</strong>heitliche Sprache gewählt.<br />

Der Aufbau der Fragebögen ist bei beiden gleich, wobei sich e<strong>in</strong>ige Antwortmöglichkeiten<br />

unterscheiden.<br />

Der Fragebogen wurde <strong>in</strong> drei Bereiche unterteilt:<br />

A) General Data<br />

B) Questions about the Sem<strong>in</strong>ar/Curriculum – General<br />

C) Questions about the Sem<strong>in</strong>ar/Curriculum – Specific<br />

Die Kategorie A) General Data enthält soziodemografische Fragen wie bspw. Alter<br />

oder Geschlecht. Bei B) Questions about the Sem<strong>in</strong>ar/Curriculum – General wurden<br />

die gleichen Fragen gestellt, die schon e<strong>in</strong>mal unmittelbar nach Programmende den<br />

Teilnehmern gestellt wurden. Die gleichen Fragen deshalb noch mal, da untersucht<br />

werden soll, ob und welche Aussageunterschiede sich zwischen dem ersten unmittelbaren<br />

Feedback und e<strong>in</strong>er zeitverzögerten Befragung ergeben. Die Kategorie<br />

C) Questions about the Sem<strong>in</strong>ar/Curriculum – Specific enthält spezifischere Fragen<br />

zum e<strong>in</strong>zelnen Programm. Dieser Teil ist besonders wichtig, da hier Fragen nach Verhaltensänderungen<br />

und Anwendung der gelernten Inhalte im Programm gefragt werden.<br />

Details zu den gestellten Fragen f<strong>in</strong>den sich im Anhang.<br />

Beschreibung der Stichprobe<br />

Befragungszeitraum Alle im Jahr 2006 stattgefundenen SEM Sem<strong>in</strong>are und<br />

abgeschlossenen JPM Curricula wurden untersucht.<br />

SEM Sem<strong>in</strong>ar Im Jahr 2006 nahmen 219 Personen aus den Ländern<br />

Österreich, Ch<strong>in</strong>a, Tschechien und Rumänien am SEM<br />

- 65 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Sem<strong>in</strong>ar teil. Diese wurden angeschrieben, wobei 20 Per-<br />

sonen das Mail nicht zugestellt werden konnte. 5<br />

JPM Curriculum Im Jahr 2006 haben 199 Personen aus den Ländern Kro-<br />

atien, Tschechien, Ungarn, Rumänien und Slowakei das<br />

JPM Curriculum abgeschlossen. Diese wurden ange-<br />

schrieben, wobei sieben Personen das Mail nicht zuge-<br />

stellt werden konnte.<br />

Insgesamt Es wurden <strong>in</strong>sgesamt 418 Personen per Mail angeschrie-<br />

ben, wobei 27 Mails nicht zugestellt werden konnten.<br />

Tab. 16: Stichprobe der Fragebögen<br />

3.2.2. Design und Stichprobe der qualitativen Interviews<br />

Aufbau des qualitativen Interviews – Der Leitfaden<br />

Die qualitativen Interviews wurden mit Hilfe e<strong>in</strong>es Leitfadens, der mit dem Programm<br />

Microsoft Word erstellt wurde, durchgeführt. Für jedes Interview wurde e<strong>in</strong> Fragebogen<br />

verwendet, der sich <strong>in</strong> folgende Frageblöcke e<strong>in</strong>teilen lässt:<br />

Question Part A: General questions about tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />

Question Part B: Questions about the sem<strong>in</strong>ar “System Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g Method<br />

SEM”<br />

Question Part C: Questions about the curriculum “Junior Promote Curriculum for<br />

PSE RoA”<br />

Question Part A diente als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Thema und be<strong>in</strong>haltet allgeme<strong>in</strong>e Fragen<br />

zur Zufriedenheit mit den angebotenen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs. Im Question Part B und C wurden<br />

jeweils spezifische Fragen zu den e<strong>in</strong>zelnen Programmen gestellt wie bspw.<br />

5 Vermutlich hatte der Großteil dieser Personen das Unternehmen bereits verlassen. Interessant ist<br />

auch, dass vielmehr Mails bei den SEM Teilnehmern unzustellbar war als bei den JPM Teilnehmern.<br />

Dies lässt auf e<strong>in</strong>e stärkere Firmentreue der JPM Teilnehmer schließen.<br />

- 66 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

die Zufriedenheit mit diesem Programm und Erkenntnisse über Verhaltensänderungen<br />

ehemaligen Programmteilnehmers nach dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Details zu den gestellten<br />

Fragen f<strong>in</strong>den sich im Anhang.<br />

Beschreibung der Stichprobe<br />

Befragungszeitraum Im Jahr 2007 wurden <strong>in</strong> den Monaten März und April<br />

Vorgesetzten-Interviews durchgeführt. Es wurde versucht<br />

Interviewpartner aus allen Ländern zu gew<strong>in</strong>nen, <strong>in</strong> denen<br />

im Jahr 2006 das SEM Sem<strong>in</strong>ar und das JPM Curriculum<br />

stattgefunden haben.<br />

Vorgesetzte Insgesamt wurden neun Vorgesetzte aus den Ländern<br />

Ch<strong>in</strong>a, Österreich, Rumänien, Slowakei und Tschechien<br />

befragt<br />

Tab. 17: Stichprobe der qualitativen Interviews<br />

3.3. Durchführung der Untersuchung<br />

3.3.1. Beschreibung der Vorgehensweise<br />

Mittels e<strong>in</strong>es Onl<strong>in</strong>e-Fragebogens wurden die Teilnehmer des SEM Sem<strong>in</strong>ars und des<br />

JPM Curriculums e<strong>in</strong>ige Zeit nach Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbesuch noch e<strong>in</strong>mal befragt. Als zusätzliche<br />

Informationsquelle wurden auch e<strong>in</strong>ige Vorgesetzte dieser Teilnehmer befragt.<br />

Bevor das Mail an die ehemaligen Programmteilnehmer ausgeschickt wurde, wurden<br />

die Länderchefs von diesem Vorhaben <strong>in</strong> Kenntnis gesetzt und gebeten für die Interviews<br />

potentielle Interviewpartner zu nom<strong>in</strong>ieren. Nach e<strong>in</strong>igen Tagen wurden dann<br />

die Mails an die SEM und JPM Teilnehmer ausgeschickt. Das Mail enthielt neben e<strong>in</strong>er<br />

kurzen Erläuterung der Gründe für diese Umfrage auch Informationen zur Deadl<strong>in</strong>e<br />

(8. März 2007) und e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>k zum Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen. Die Fragebogen-<br />

Umfrage wurde am 15. Februar 2007 gestartet und dauerte drei Wochen. E<strong>in</strong> Woche<br />

vor Befragungsende wurde e<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerungsmail (28. Februar 2007) an alle Teilnehmer<br />

- 67 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

ausgeschickt, mit der nochmaligen Bitte, sich an der Umfrage zu beteiligen. In der<br />

Zwischenzeit wurden die Term<strong>in</strong>e für die Interviews fixiert.<br />

3.3.2. Rücklauf<br />

E<strong>in</strong>e angenehme und positive Überraschung dieser Forschungsarbeit war der überaus<br />

hohe Rücklauf 6 , der <strong>in</strong> nachfolgender Tabelle und Abbildung 20 dargestellt wird:<br />

Rücklauf SEM Sem<strong>in</strong>ar JPM Curriculum Insgesamt<br />

Absolut (Personen) 89 95 184<br />

In % (Prozent) 44,7 % 49,5 % 47 %<br />

Anzahl<br />

erhaltene FB<br />

Tab. 18: Rücklauf der Fragebogen-Umfrage <strong>in</strong> Tabellenform<br />

95<br />

94<br />

93<br />

92<br />

91<br />

90<br />

89<br />

88<br />

87<br />

86<br />

89<br />

- 68 -<br />

95<br />

SEM JPM<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Abb. 20: Rücklauf der Fragebogen-Umfrage <strong>in</strong> grafischer Form<br />

Interessant ist, dass die meisten Personen den Fragebogen am ersten Tag der Befragung<br />

(15. Februar 2007) oder am Tag des Er<strong>in</strong>nerungsmails (28. Februar 2007) ausgefüllt<br />

haben, wie die folgenden Grafiken zeigen:<br />

6 Der Rücklauf wurde auf Basis der tatsächlich erreichten Personen errechnet; das s<strong>in</strong>d 391 Personen.


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

15.02.2007<br />

48<br />

15.02.2007<br />

16.02.2007<br />

42<br />

16.02.2007<br />

2 3 3 1 2<br />

17.02.2007<br />

18.02.2007<br />

6<br />

19.02.2007<br />

19.02.2007<br />

20.02.2007<br />

2 1 1 1<br />

20.02.2007<br />

21.02.2007<br />

22.02.2007<br />

22.02.2007<br />

23.02.2007<br />

24.02.2007<br />

27.02.2007<br />

25.02.2007<br />

26.02.2007<br />

28.02.2007<br />

- 69 -<br />

18<br />

27.02.2007<br />

28.02.2007<br />

13<br />

22<br />

01.03.2007<br />

02.03.2007<br />

2 1 1 1<br />

Abb. 21: Rücklauf SEM Sem<strong>in</strong>ar; Darstellung der stärksten und schwächsten Rücklauftage<br />

01.03.2007<br />

02.03.2007<br />

05.03.2007<br />

5 4 3 1 1<br />

03.03.2007<br />

04.03.2007<br />

06.03.2007<br />

05.03.2007<br />

06.03.2007<br />

08.03.2007<br />

07.03.2007<br />

08.03.2007<br />

Abb. 22: Rücklauf JPM Curriculum; Darstellung der stärksten und schwächsten Rücklauftage<br />

3.4. Auswertung<br />

In diesem Abschnitt geht es um die Auswertung der erhobenen Daten. E<strong>in</strong>e Toolaufzählung<br />

soll zunächst die e<strong>in</strong>gesetzten Programme darstellen.<br />

3.4.1. Toolbeschreibung<br />

Folgende Tools wurden zur Auswertung der erhobenen Daten herangezogen:<br />

Tool Beschreibung<br />

SPSS Die Daten der Fragebogen-Umfrage wurden primär mit dem Pro-<br />

gramm SPSS ausgewertet und grafisch dargestellt.


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

MS Excel Als zusätzliche Auswertungs- und Darstellungshilfe, wurde neben<br />

Fehlend<br />

1,1%<br />

Slovakia<br />

24,2%<br />

Romania<br />

14,7%<br />

Hungary<br />

16,8%<br />

SPSS, auch Microsoft Excel verwendet.<br />

MS Word Zur Auswertung der qualitativen Interviews wurde das Programm<br />

Microsoft Word verwendet.<br />

Your country (JPM)<br />

Tab. 19: Verwendete Programme<br />

3.4.2. Ergebnisse und Interpretation<br />

3.4.2.1. Gesamtauswertung<br />

E<strong>in</strong>e Gesamtauswertung soll zunächst e<strong>in</strong>en Überblick über die gewonnenen Daten<br />

geben. Soziodemografische Daten sollen zur Beschreibung der Stichprobe dienen. Detailergebnisse<br />

und Vergleiche der Ergebnisse, gewonnen aus der Feedback-Umfrage<br />

unmittelbar zu Sem<strong>in</strong>arende und der Erhebung im Jahr 2007, werden im<br />

Abschnitt 3.4.2.2. E<strong>in</strong>zelauswertungen dargestellt.<br />

Auswertung allgeme<strong>in</strong>er soziodemografischer Daten<br />

Folgende Grafiken zeigen die Beteiligung der e<strong>in</strong>zelnen Länder an der Onl<strong>in</strong>e-<br />

Umfrage. Dies entspricht ungefähr der prozentuellen Verteilung der Kursbesuche <strong>in</strong><br />

den jeweiligen Ländern.<br />

Croatia<br />

20,0%<br />

Czech Republic<br />

23,2%<br />

- 70 -<br />

Other<br />

1,1%<br />

Romania<br />

33,7%<br />

Czech Republic<br />

24,7%<br />

Your country (SEM)<br />

Austria<br />

16,9%<br />

Ch<strong>in</strong>a<br />

23,6%<br />

Abb.23: Länderspezifischer Rücklauf JPM Abb. 24: Länderspezifischer Rücklauf SEM


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Folgende Grafiken zeigen die Abteilungszugehörigkeit der Teilnehmer. Die meisten<br />

JPM und SEM Teilnehmer gehören der Abteilung MCS (JPM: 19,1 %; SEM: 27,3 %)<br />

an. Die am wenigsten vertretenen Abteilungen s<strong>in</strong>d bei JPM E&I (1,1 %) und bei<br />

SEM BS (3,4 %).<br />

MCS<br />

PRO<br />

Your subdivision (JPM)<br />

SMC<br />

KB<br />

Fehlend<br />

Other<br />

AS<br />

ECT<br />

BS<br />

EAI<br />

E&I<br />

Abb. 25: Zugehörige Abteilung JPM TN<br />

CSS<br />

- 71 -<br />

Fehlend<br />

Other<br />

SMC<br />

PRO<br />

MCS<br />

KB<br />

Your subdivision (SEM)<br />

AS<br />

BS<br />

CSS<br />

E&I<br />

EAI<br />

ECT<br />

Abb. 26: Zugehörige Abteilung SEM TN<br />

Bezüglich Alter der Teilnehmer lässt sich sagen, dass die JPM Teilnehmer generell<br />

zwischen 26 (26-30 Jahre: 44,7 %) und 35 (31-35 Jahre: 39,4 %) Jahre alt s<strong>in</strong>d. Bei den<br />

SEM Teilnehmern sieht die Altersstruktur e<strong>in</strong> wenig anders aus: Auch hier s<strong>in</strong>d zwar<br />

die meisten Teilnehmer zwischen 26 und 30 Jahren (50 %), jedoch s<strong>in</strong>d auch je 21,6 %<br />

zwischen 20 und 25 Jahren bzw. 31 und 35 Jahren.<br />

Prozent<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Your age<br />

Your age (JPM)<br />

51-55 years<br />

41-45 years<br />

36-40 years<br />

31-35 years<br />

26-30 years<br />

20-25 years<br />

Abb. 27: Altersverteilung JPM TN<br />

Häufigkeit<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Your age<br />

Your age (SEM)<br />

20-25 years<br />

26-30 years<br />

31-35 years<br />

36-40 years<br />

41-45 years<br />

Abb. 28: Altersverteilung SEM TN


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Anzahl<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

20-25 years<br />

Your age<br />

1995<br />

2001<br />

26-30 years<br />

1997<br />

31-35 years<br />

36-40 years<br />

41-45 years<br />

1998 1999 2000<br />

2003 2004 2005 2006<br />

Abb. 29: Firmenzugehörigkeitsdauer<br />

JPM TN<br />

51-55 years<br />

- 72 -<br />

Anzahl<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

20-25 years<br />

Your age<br />

26-30 years<br />

31-35 years<br />

36-40 years<br />

Abb. 30: Firmenzugehörigkeitsdauer<br />

SEM TN<br />

E<strong>in</strong>e Interpretation dieser Daten lässt den Schluss zu, dass das SEM Sem<strong>in</strong>ar möglichst<br />

bald nach Firmene<strong>in</strong>tritt absolviert wird, während h<strong>in</strong>gegen das JPM Curriculum<br />

für angehende Projektleiter typischerweise erst ca. drei Jahre nach Firmene<strong>in</strong>tritt von<br />

e<strong>in</strong>em Mitarbeiter besucht wird.<br />

Bei Betrachtung der Geschlechterzugehörigkeit der Teilnehmer zeigt sich folgendes<br />

Bild: Der Großteil der JPM Teilnehmer (90,4 %) ist männlich, nur 9,6 % s<strong>in</strong>d weiblich.<br />

Anders sieht es bei den SEM Teilnehmern aus, da hier der Frauenanteil höher ist:<br />

76,1 % waren männliche, 23,9 % weibliche Teilnehmer. Angehende Projektleiter (JPM<br />

Teilnehmer) s<strong>in</strong>d also deutlich häufiger männlich. Der Besuchsanteil der Frauen beim<br />

SEM Sem<strong>in</strong>ar entspricht ungefähr dem Frauenanteil <strong>in</strong> der PSE (Österreich 18 %,<br />

Ch<strong>in</strong>a 24 %, Tschechien 15 %, Rumänien 36 %) 7 .<br />

7 Für die Berechnung wurden die PSE-Standorte <strong>in</strong> Österreich, Ch<strong>in</strong>a, Tschechien, Kroatien, Ungarn,<br />

Rumänien und Slowakei herangezogen.<br />

1988<br />

2004<br />

41-45 years<br />

2000 2001 2003<br />

2005<br />

2006


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Prozent<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Your sex<br />

Your sex (JPM)<br />

Male<br />

Female<br />

Abb. 31: Männliche und weibliche JPM TN<br />

- 73 -<br />

Häufigkeit<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Your sex<br />

Your sex (SEM)<br />

Male<br />

Female<br />

Abb. 32: Männliche und weibliche SEM TN<br />

Bezüglich Ausbildung ergibt sich bei beiden Sem<strong>in</strong>aren das gleiche Bild: Fast alle der<br />

JPM (95,7 %) und SEM (94,4 %) Teilnehmer haben e<strong>in</strong>e akademische Ausbildung.<br />

Unter akademischer Ausbildung wurden Universitäten, Fachhochschulen und Colleges<br />

verstanden.<br />

Prozent<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Your education (JPM)<br />

Non academic<br />

Academic<br />

Your education<br />

Abb. 33: Ausbildung JPM TN<br />

Häufigkeit<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Your education (SEM)<br />

Non academic<br />

Academic<br />

Your education<br />

Abb. 34: Ausbildung SEM TN


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Beim aktuellen Tätigkeitsbereich ergaben sich ke<strong>in</strong>e besonderen Überraschungen. Der<br />

Großteil der JPM Teilnehmer arbeitet als Project Manager (38 %) und als Analyst<br />

(28,3 %). Bei den SEM Teilnehmern arbeitet fast die Hälfte als Developer (46,9 %).<br />

Present area of responsiblity (JPM)<br />

Project Manager<br />

L<strong>in</strong>e Manager<br />

Developer<br />

Architect<br />

QA Manager (QSV)<br />

Tester<br />

Configuration Manage<br />

Abb. 35: Tätigkeitsbereiche JPM TN<br />

Further Tasks<br />

Fehlend<br />

Analyst<br />

- 74 -<br />

Present area of responsiblity (SEM)<br />

Fehlend<br />

Tester<br />

Quality Manager (QM)<br />

QA Manager (QSV)<br />

Project Manager<br />

L<strong>in</strong>e Manager<br />

Analyst<br />

Architect<br />

Configuration Manage<br />

Abb. 36: Tätigkeitsbereiche SEM TN<br />

Als Anmerkungen zu weiteren/anderen Tätigkeiten kamen folgende Aussagen:<br />

JPM Teilnehmer SEM Teilnehmer<br />

Project Integration<br />

Team Leader (8)<br />

Geschäftsleiter (2)<br />

Tra<strong>in</strong>er<br />

Lead<strong>in</strong>g Developer<br />

Application Responsible<br />

Sales Channel Management<br />

3rd Party Tool Responsible<br />

Developer<br />

Consultant (2)<br />

Systems Eng<strong>in</strong>eer<br />

Technical Product/Support Diagnose<br />

Technical Consultant<br />

Team Leader<br />

Technical Sales<br />

Service<br />

Tra<strong>in</strong>er<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Manager<br />

Tab. 20: Kommentare zu weiteren Tätigkeiten


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

3.4.2.2. E<strong>in</strong>zelauswertungen<br />

In diesem Abschnitt geht es darum, Detailergebnisse auszuwerten und zu <strong>in</strong>terpretieren.<br />

Zunächst sollen die Ergebnisse der Feedback-Umfrage aus dem Jahr 2006 mit<br />

den Ergebnissen der Onl<strong>in</strong>e-Umfrage im Jahr 2007 verglichen werden.<br />

Vergleich des unmittelbaren Feedback zu Sem<strong>in</strong>arende und im Jahr 2007<br />

Hierbei geht es darum, die Aussagen der SEM und JPM Teilnehmer unmittelbar zu<br />

Sem<strong>in</strong>arende im Jahr 2006 mit den Aussagen der Onl<strong>in</strong>e-Umfrage im Jahr 2007 zu<br />

vergleichen. Bei diesem Frageblock der Onl<strong>in</strong>e-Umfrage wurden die gleichen Fragen<br />

gestellt wie im Feedback-Formular im Jahr 2006. Folgende Tabelle zeigt den genauen<br />

Wortlaut der Fragen und wie diese ausgewertet wurden:<br />

„If you remember your SEM sem<strong>in</strong>ar/JPM curriculum <strong>in</strong> the year 2006,<br />

please valuate each s<strong>in</strong>gle topic by select<strong>in</strong>g one of the five possible answers:<br />

Frage (mit Antwortmöglichkeiten) Auswertungsform<br />

Quantity of content<br />

(Too much – Ok – Too little)<br />

Degree of difficulty<br />

(Too difficult – Ok – Too easy)<br />

Exercises<br />

(Too many – Ok – Too few)<br />

Discussion<br />

(Too much – Ok – Too little)<br />

Practical relevance<br />

(Usable bis Not usable)<br />

Presentation<br />

(Good bis Bad)<br />

Material<br />

(Good bis Bad)<br />

Topic<br />

- 75 -<br />

Bei diesen Fragen wurde die Abweichung<br />

vom Mittel (Ok) ermittelt. E<strong>in</strong>e negative<br />

Abweichung bedeutet, dass das genannte<br />

Themengebiet zu leicht war bzw. zu wenig.<br />

E<strong>in</strong>e positive Abweichung bedeutet<br />

das Gegenteil.<br />

Bei diesen Fragen wurde e<strong>in</strong>e Note auf<br />

Basis des österreichischen Schulnotensystems<br />

errechnet.


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

(Covered bis Not covered)<br />

Organization<br />

(Good bis Bad)<br />

Overall impression<br />

(Good bis Bad)<br />

I will recommend this tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

(Certa<strong>in</strong>ly bis Certa<strong>in</strong>ly not)<br />

Tab. 21: Darstellung der Auswertungsform der e<strong>in</strong>zelnen Fragen<br />

Vorweg genommen soll gesagt werden, dass bei den Fragen mit Notenberechnung<br />

e<strong>in</strong>e durchschnittliche Verschlechterung von 0,23 sichtbar wurde (die Ergebnisse bezogen<br />

auf das SEM Sem<strong>in</strong>ar verschlechterten sich im Schnitt um 0,25 h<strong>in</strong>gegen die<br />

Ergebnisse bezogen auf das JPM Curriculum um 0,21). Mögliche Ursachen für diese<br />

Verschiebung der Ergebnisse können se<strong>in</strong>, dass Menschen ihre Me<strong>in</strong>ung und E<strong>in</strong>stellung<br />

im Laufe der Zeit ändern oder dass die Er<strong>in</strong>nerung an bestimmte Ereignisse sich<br />

ändert und daher der Trend eher <strong>in</strong> Richtung Mitte geht. Wissenschaftliche Erklärungen<br />

zu diesem Zusammenhang konnte ich ke<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>den, jedoch kommt es im Zeitverlauf<br />

bei Befragungen mit Menschen immer zu Änderungen ihrer Aussagen.<br />

Betrachtet man sich die Ergebnisse der Onl<strong>in</strong>e-Umfrage, so zeigt sich e<strong>in</strong>e durchschnittliche<br />

Verbesserung h<strong>in</strong>sichtlich des Umfangs der Sem<strong>in</strong>ar<strong>in</strong>halte bei beiden<br />

Sem<strong>in</strong>aren. Auf die Frage „Quantity of content“ gaben im Jahr 2007 sowohl die SEM<br />

als auch die JPM Teilnehmer an, dass der Umfang ok ist. Bei den Teilnehmer-<br />

Kommentaren f<strong>in</strong>det sich ke<strong>in</strong> direkter H<strong>in</strong>weis, warum e<strong>in</strong>e Verschiebung von Toomuch_Ok<br />

zu Ok stattgefunden hat, jedoch gaben sowohl die SEM als auch die JPM<br />

Teilnehmer an, dass alle Themen <strong>in</strong> den Sem<strong>in</strong>aren wichtig und notwendig waren. E<strong>in</strong><br />

möglicher Grund warum sich dieses Ergebnis verbessert hat könnte se<strong>in</strong>, dass sich die<br />

Teilnehmer nicht mehr so genau an den Umfang der Sem<strong>in</strong>are er<strong>in</strong>nern und deshalb<br />

eher zur Antwort <strong>in</strong> der Mitte neigen.<br />

- 76 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

2006: Too much<br />

2,0 2,1<br />

2007: Too much<br />

20,1<br />

2006: Toomuch_Ok<br />

8,4<br />

2007: Toomuch_Ok<br />

2006: Ok<br />

69,5<br />

2007: Ok<br />

80,0<br />

2006: Ok_Toolittle<br />

8,3 8,4<br />

2007: Ok_Toolittle<br />

2006: Too little<br />

Abb. 37: JPM – Quantity of content<br />

0,0 1,1<br />

2007: Too little<br />

- 77 -<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

2006: Too much<br />

2,2 2,2<br />

2007: Too much<br />

23,7<br />

16,9<br />

2006: Toomuch_Ok<br />

2007: Toomuch_Ok<br />

2006: Ok<br />

69,9 75,3<br />

2007: Ok<br />

2006: Ok_Toolittle<br />

4,3 5,6 0,0 0,0<br />

2007: Ok_Toolittle<br />

2006: Too little<br />

Abb. 38: SEM – Quantity of content<br />

Auf die Frage nach „Degree of difficulty“ zeigte sich bei den JPM Teilnehmern, dass<br />

die Antwortkategorie Ok_Tooeasy im Laufe des Jahres abgenommen hat. Möglicher<br />

Grund für dieses Ergebnis könnte se<strong>in</strong>, dass sich die Ok_Tooeasy-Angaben eher auf<br />

den Culture-Teil bezogen haben, bei dem es sich um „soft skill“ Themen handelt, bei<br />

denen jeder mitreden kann und der auch <strong>in</strong>teressanter zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t, als der Methods-Teil.<br />

Bei den SEM Teilnehmern zeigt sich wieder die Tendenz zur Mitte. Möglicherweise<br />

trägt aber bei den SEM Teilnehmern auch der Tra<strong>in</strong>er wesentlich zur Empf<strong>in</strong>dung<br />

bei, dass das Sem<strong>in</strong>ar als nicht so schwierig empfunden wird, <strong>in</strong>dem der Tra<strong>in</strong>er<br />

schwierige Inhalte e<strong>in</strong>fach vermitteln kann.<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

2006: Too difficult<br />

0,0 0,0 2,6 4,2<br />

2007: Too difficult<br />

2006: Toodifficult_Ok<br />

2007: Toodifficult_Ok<br />

2006: Ok<br />

70,7 75,8<br />

2007: Ok<br />

23,6<br />

15,8<br />

2006: Ok_Tooeasy<br />

2007: Ok_Tooeasy<br />

2006: Too easy<br />

Abb. 39: JPM – Degree of difficulty<br />

3,1 4,2<br />

2007: Too easy<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

2006: Too difficult<br />

0,6 0,0<br />

2007: Too difficult<br />

3,4<br />

2006: Toodifficult_Ok<br />

10,1<br />

2007: Toodifficult_Ok<br />

2006: Ok<br />

77,5 76,4<br />

2007: Ok<br />

2006: Ok_Tooeasy<br />

15,7 13,5<br />

2007: Ok_Tooeasy<br />

2006: Too easy<br />

2,8 0,0<br />

Abb. 40: SEM – Degree of difficulty<br />

2007: Too easy<br />

2007: Too little


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Bei der Frage nach der Anzahl der Übungen zeigt sich, dass der Großteil der Teilnehmer<br />

beider Sem<strong>in</strong>are mit den Übungen zufrieden ist. Bei den JPM Teilnehmern ist<br />

e<strong>in</strong>e leichte Tendenz <strong>in</strong> Richtung „Ok_Toofew“ zu erkennen. Die SEM Teilnehmer<br />

tendieren zur Antwortkategorie „Ok“. An dieser Stelle soll auch erwähnt werden, dass<br />

die Teilnehmer beider Sem<strong>in</strong>are die Übungen als gut und praktisch empfunden haben.<br />

90,0<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

%<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

2006: Too many<br />

0,3 0,0<br />

2007: Too many<br />

2006: Toomany_Ok<br />

6,0 4,2<br />

2007: Toomany_Ok<br />

2006: Ok<br />

81,8 81,1<br />

2007: Ok<br />

11,4 12,6<br />

2006: Ok_Toofew<br />

2007: Ok_Toofew<br />

Abb. 41: JPM - Exercises<br />

2006: Too few<br />

0,6 2,1<br />

2007: Too few<br />

- 78 -<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

2006: Too many<br />

6,3 3,4 5,8 10,1<br />

2007: Too many<br />

2006: Toomany_Ok<br />

2007: Toomany_Ok<br />

2006: Ok<br />

69,8 70,8<br />

2007: Ok<br />

15,9 15,7<br />

2006: Ok_Toofew<br />

2007: Ok_Toofew<br />

Abb. 42: SEM - Exercises<br />

2006: Too few<br />

2,1 0,0<br />

Auch die Diskussionen werden von den Teilnehmern beider Sem<strong>in</strong>are als gut befunden.<br />

Im Jahr 2007 haben aber die JPM Teilnehmer eher das Gefühl, dass zu wenige<br />

Diskussionen stattgefunden haben. Bei den SEM Teilnehmer ist es gerade umgekehrt.<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

2006: Too much<br />

0,3 0,0<br />

2007: Too much<br />

12,2 11,6<br />

2006: Toomuch_Ok<br />

2007: Toomuch_Ok<br />

2006: Ok<br />

77,6 75,8<br />

2007: Ok<br />

2006: Ok_Toolittle<br />

9,1 12,6<br />

2007: Ok_Toolittle<br />

2006: Too little<br />

0,9 0,0<br />

2007: Too little<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

0,0 1,1<br />

10,7 11,4<br />

78,7 78,4<br />

10,1 6,8<br />

Abb. 43: JPM - Discussion Abb. 44: SEM - Discussion<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

2006: Too much<br />

2007: Too much<br />

2006: Toomuch_Ok<br />

2007: Toomuch_Ok<br />

2006: Ok<br />

2007: Ok<br />

2006: Ok_Toolittle<br />

2007: Ok_Toolittle<br />

2006: Too little<br />

2007: Too few<br />

0,6 2,3<br />

2007: Too little


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Interessant ist, dass sich nach der Frage der „Practical relevance“ beide Sem<strong>in</strong>are verschlechtert<br />

haben. Hat das JPM Curriculum im Jahr 2006 noch die Note 1,91 erhalten,<br />

so beträgt diese im Jahr 2007 nur mehr 2,27. Ähnlich ist es auch beim SEM Sem<strong>in</strong>ar:<br />

Im Jahr 2006 bekam das Sem<strong>in</strong>ar die Note 1,73, im Jahr 2007 nur mehr die Note 2,28.<br />

45,0<br />

40,0<br />

35,0<br />

30,0<br />

25,0<br />

%<br />

20,0<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

2006: 1 (Usable)<br />

36,5<br />

22,3<br />

2007: 1 (Usable)<br />

2006: 2<br />

42,1 40,4<br />

2007: 2<br />

2006: 3<br />

15,4<br />

2007: 3<br />

25,5<br />

2006: 4<br />

5,6<br />

2007: 4<br />

11,7<br />

2006: 5 (Not usable)<br />

0,3 0,0<br />

Abb. 45: JPM – Practical relevance<br />

2007: 5 (Not usable)<br />

- 79 -<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

% 30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

2006: 1 (Usable)<br />

55,4<br />

34,1<br />

2007: 1 (Usable)<br />

2006: 2<br />

24,3 22,7<br />

2007: 2<br />

2006: 3<br />

14,1<br />

2007: 3<br />

23,9<br />

2006: 4<br />

4,5<br />

2007: 4<br />

19,3<br />

2006: 5 (Not usable)<br />

Abb. 46: SEM – Practical relevance<br />

1,7 0,0<br />

Mögliche Gründe warum sich die „Practical relevance“ bei den JPM Teilnehmer verschlechtert<br />

hat können se<strong>in</strong> (aus den verbalen Kommentaren der Teilnehmer):<br />

Manche JPM Teilnehmer empfanden das JPM Curriculum eher für Anfänger beeignet;<br />

viele waren jedoch schon Fortgeschrittene auf diesem Gebiet und daher<br />

war das Curriculum nicht so relevant, wie es se<strong>in</strong> sollte.<br />

Das JPM Curriculum war zu sehr für Entwickler-Projekte konzipiert und nur e<strong>in</strong><br />

ger<strong>in</strong>ger Teil waren Entwickler (siehe „Present area of responsibility“).<br />

Zu viel <strong>Theorie</strong> im Culture-Teil: Obwohl dieser Teil sehr gut bei den Teilnehmern<br />

ankommt, weil hier Themen besprochen werden bei denen alle mitdiskutieren<br />

können, ist der Anteil der <strong>Theorie</strong>, die dann im wirklichen Projektalltag eher nicht<br />

zur Anwendung kommt, zu hoch.<br />

Man darf Relevanz auch nicht mit Umsetzbarkeit gleichsetzen: Vieles kann zwar<br />

von Bedeutung, jedoch für den Alltag nicht notwendig und daher umsetzbar se<strong>in</strong>.<br />

Wichtig <strong>in</strong> diesem Zusammenhang ist jedoch zu erwähnen, dass viele JPM Teilnehmer<br />

e<strong>in</strong>ige im Curriculum gelernte Themen auch im Projektalltag umsetzten und anwenden<br />

(bspw. die Planung oder Aufwandsschätzung).<br />

2007: 5 (Not usable)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

E<strong>in</strong> möglicher und zentraler Grund warum die „Practical relevance“ beim SEM Sem<strong>in</strong>ar<br />

gesunken ist ist, dass viele SEM Teilnehmer nicht die Entwicklungsmethode SEM<br />

<strong>in</strong> ihrer Arbeit verwenden, sondern e<strong>in</strong>e andere (oft die vom Kunden vorgegebene).<br />

Das sagt aber nicht aus, dass das SEM Sem<strong>in</strong>ar schlecht wäre, ganz im Gegenteil es<br />

hilft den Teilnehmern e<strong>in</strong>en Überblick über die Prozesse und Phasen zu gew<strong>in</strong>nen<br />

und die zur Verfügung gestellten Templates und Dokumente helfen bei der täglichen<br />

Arbeit.<br />

Bei der Kategorie „Presentation“ zeigt sich folgendes Bild: Im Jahr 2006 wurden die<br />

Präsentation im JPM Curriculum von den Teilnehmern mit der Note 1,55 genannt, im<br />

Jahr 2007 bekam das JPM Curriculum die Note 1,72. Beim SEM Sem<strong>in</strong>ar war es im<br />

Jahr 2006 die Note 1,28, im Jahr 2007 die Note 1,34. Bei der Präsentation hat sich also<br />

ke<strong>in</strong>e Änderung ergeben und sie wird immer noch als sehr gut beurteilt. Hier dürfte<br />

auch wieder der Tra<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>en wesentlichen Anteil am Ergebnis haben. Da das SEM<br />

Sem<strong>in</strong>ar sich <strong>in</strong> diesem Bereich nur unwesentlich verschlechtert hat, dürften die Tra<strong>in</strong>er<br />

beim SEM Sem<strong>in</strong>ar besser <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung bleiben, als beim JPM Curriculum.<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

% 30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

57,1<br />

2006: 1 (Good)<br />

2007: 1 (Good)<br />

48,4<br />

2006: 2<br />

31,8 31,6<br />

2007: 2<br />

2006: 3<br />

10,2<br />

2007: 3<br />

20,0<br />

2006: 4<br />

0,9 0,0 0,0 0,0<br />

2007: 4<br />

Abb. 47: JPM - Presentation<br />

2006: 5 (Bad)<br />

2007: 5 (Bad)<br />

- 80 -<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

78,7 77,5<br />

2006: 1 (Good)<br />

2007: 1 (Good)<br />

2006: 2<br />

15,2 12,4<br />

2007: 2<br />

2006: 3<br />

5,6<br />

2007: 3<br />

9,0<br />

2006: 4<br />

0,6 1,1 0,0 0,0<br />

2007: 4<br />

Abb. 48: SEM - Presentation<br />

Auf die Frage nach der Qualität des Materials zeigt sich bei den JPM Teilnehmern e<strong>in</strong>e<br />

Tendenz zur Mitte. Möglicher Grund könnte se<strong>in</strong>, dass die Er<strong>in</strong>nerung an die Materialien<br />

nicht mehr sehr präsent ist.<br />

2006: 5 (Bad)<br />

2007: 5 (Bad)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Alles <strong>in</strong> allem hat sich die Note des Materials beim JPM Curriculum von 1,93 auf 2,09<br />

nur unwesentlich verschlechtert. In den Teilnehmerkommentaren fanden sich auch<br />

ke<strong>in</strong>e Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge bezogen auf das Material.<br />

Auch beim SEM Sem<strong>in</strong>ar hat sich die Note von 1,27 auf 1,47 nur ger<strong>in</strong>g verschlechtert.<br />

Auch hier fanden sich ke<strong>in</strong>e konkreten Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge<br />

zum Material <strong>in</strong> den Teilnehmerkommentaren.<br />

45,0<br />

40,0<br />

35,0<br />

30,0<br />

25,0<br />

%<br />

20,0<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

38,7<br />

2006: 1 (Good)<br />

33,6<br />

29,8<br />

2007: 1 (Good)<br />

2006: 2<br />

2007: 2<br />

42,6<br />

2006: 3<br />

23,9<br />

2007: 3<br />

18,1<br />

2006: 4<br />

3,4<br />

2007: 4<br />

Abb. 49: JPM - Material<br />

8,5<br />

2006: 5 (Bad)<br />

0,3 1,1<br />

2007: 5 (Bad)<br />

- 81 -<br />

90,0<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

%<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

82,0<br />

2006: 1 (Good)<br />

69,3<br />

2007: 1 (Good)<br />

2006: 2<br />

11,8 17,0<br />

2007: 2<br />

2006: 3<br />

4,5<br />

2007: 3<br />

11,4<br />

2006: 4<br />

0,6<br />

Abb. 50: SEM - Material<br />

2007: 4<br />

2,3<br />

2006: 5 (Bad)<br />

1,1 0,0<br />

Negativ aufgefallen ist, dass sich bei der Frage „Topic“ (abgedeckt oder nicht) die Note<br />

beim JPM Curriculum von 1,59 auf 1,88 verschlechtert hat. Hier zeigt sich deutlich<br />

e<strong>in</strong>e Verlagerung der Antworten auf die Antwortkategorie 2. E<strong>in</strong> möglicher Grund für<br />

diese Verschlechterung ist die verblassende Er<strong>in</strong>nerung an das Curriculum. Aus den<br />

Teilnehmerkommentaren ist ersichtlich, dass alle Themen im Curriculum wichtig und<br />

e<strong>in</strong>ige auch ausbaufähig s<strong>in</strong>d (bspw. deal<strong>in</strong>g with conflicts oder risk management). E<strong>in</strong><br />

ähnliches Bild zeigt sich auch beim SEM Sem<strong>in</strong>ar: Auch hier verschlechtert sich die<br />

Note von 1,40 auf 1,74 und auch hier ist e<strong>in</strong>e Tendenz zur Antwortkategorie 2 ersichtlich.<br />

Den Teilnehmerkommentaren konnte entnommen werden, dass e<strong>in</strong>ige Themen<br />

(wie bspw. eSEM, prodSEM oder hsSEM) auf Grund ihrer Relevanz im Berufsalltag<br />

nur kurz erwähnt werden sollten und dafür mehr Zeit für andere Themen aufgebracht<br />

werden sollte. Zu diesen anderen Themen zählen z.B agile Entwicklungsmethoden.<br />

Dieses Thema wird immer <strong>in</strong>teressanter und relevanter für die SEM Sem<strong>in</strong>ar Teilnehmer<br />

(Grafiken mit den Detailergebnissen bef<strong>in</strong>den sich auf der nächsten Seite).<br />

2007: 5 (Bad)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

% 30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

2006: 1 (Covered)<br />

54,1<br />

36,8 33,9<br />

2007: 1 (Covered)<br />

2006: 2<br />

2007: 2<br />

42,1<br />

2006: 3<br />

11,1<br />

2007: 3<br />

16,8<br />

2006: 4<br />

0,9<br />

2007: 4<br />

Abb. 51: JPM - Topic<br />

4,2<br />

2006: 5 (Not covered)<br />

0,0 0,0<br />

2007: 5 (Not covered)<br />

- 82 -<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

%<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

68,4<br />

2006: 1 (Covered)<br />

2007: 1 (Covered)<br />

45,5<br />

2006: 2<br />

24,3<br />

2007: 2<br />

36,4<br />

2006: 3<br />

6,8<br />

2007: 3<br />

17,0<br />

2006: 4<br />

0,6 1,1 0,0 0,0<br />

2007: 4<br />

Abb. 52: SEM - Topic<br />

Der Großteil der JPM und SEM Teilnehmer ist noch immer mit der Organisation der<br />

beiden Sem<strong>in</strong>are zufrieden. Sowohl beim JPM Curriculum als auch beim SEM Sem<strong>in</strong>ar<br />

veränderten sich die Noten nur m<strong>in</strong>imal: Beim JPM Curriculum veränderte sich<br />

die Note von 1,42 auf 1,51, beim SEM Sem<strong>in</strong>ar von 1,29 auf 1,44.<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

71,8<br />

2006: 1 (Good)<br />

63,8<br />

2007: 1 (Good)<br />

2006: 2<br />

18,2 23,4<br />

2007: 2<br />

2006: 3<br />

7,4 11,7<br />

2007: 3<br />

2006: 4<br />

1,7 0,0 0,9 1,1<br />

2007: 4<br />

Abb. 53: JPM - Organization<br />

2006: 5 (Bad)<br />

2007: 5 (Bad)<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

2006: 1 (Good)<br />

77,5<br />

70,5<br />

2007: 1 (Good)<br />

2006: 2<br />

16,9 15,9<br />

2007: 2<br />

2006: 3<br />

5,1<br />

2007: 3<br />

12,5<br />

2006: 4<br />

2006: 5 (Not covered)<br />

2007: 5 (Not covered)<br />

0,6 1,1 0,0 0,0<br />

2007: 4<br />

Abb. 54: SEM - Organization<br />

2006: 5 (Bad)<br />

2007: 5 (Bad)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Bezüglich „Overall impression“ wurden beide Sem<strong>in</strong>are gleichbleibend sehr gut bewertet.<br />

Beim JPM Curriculum verschlechterte sich die Note von 1,40 auf 1,63, beim<br />

SEM Sem<strong>in</strong>ar von 1,33 auf 1,51.<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

%<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

66,9<br />

2006: 1 (Good)<br />

52,1<br />

2007: 1 (Good)<br />

2006: 2<br />

34,0<br />

27,2<br />

2007: 2<br />

2006: 3<br />

4,8<br />

2007: 3<br />

12,8<br />

2006: 4<br />

1,1 1,1 0,0 0,0<br />

2007: 4<br />

2006: 5 (Bad)<br />

Abb. 55: JPM – Overall impression<br />

2007: 5 (Bad)<br />

Abb.57: JPM – Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g recommendation Abb.58: SEM – Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g recommendation<br />

- 83 -<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

73,6<br />

2006: 1 (Good)<br />

61,8<br />

2007: 1 (Good)<br />

2006: 2<br />

21,9<br />

2007: 2<br />

27,0<br />

2006: 3<br />

3,4<br />

2007: 3<br />

10,1<br />

2006: 4<br />

0,6 1,1 0,6 0,0<br />

2007: 4<br />

Abb. 56: SEM – Overall impression<br />

Auf die Frage, ob die Teilnehmer das SEM Sem<strong>in</strong>ar bzw. das JPM Curriculum weiterempfehlen<br />

würden, beantwortete der Großteil beider Sem<strong>in</strong>are die Frage mit<br />

„Certa<strong>in</strong>ly“, was e<strong>in</strong> gutes Ergebnis ist. Betrachtet man die Gesamtnote von beiden<br />

Sem<strong>in</strong>aren so ergibt sich folgendes Bild: JPM Note änderte sich von 1,38 auf 1,55;<br />

SEM Note von 1,40 auf 1,70.<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

2006: 1 (Certa<strong>in</strong>ly)<br />

71,3<br />

2007: 1 (Certa<strong>in</strong>ly)<br />

60,0<br />

2006: 2<br />

27,4<br />

21,0<br />

2007: 2<br />

2006: 3<br />

6,5<br />

2007: 3<br />

10,5<br />

2006: 4<br />

0,9 2,1 0,3 0,0<br />

2007: 4<br />

2006: 5 (Certa<strong>in</strong>ly not)<br />

2007: 5 (Certa<strong>in</strong>ly not)<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

% 40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

2006: 1 (Certa<strong>in</strong>ly)<br />

70,2<br />

2007: 1 (Certa<strong>in</strong>ly)<br />

58,0<br />

2006: 2<br />

22,5 19,3<br />

2007: 2<br />

2006: 3<br />

5,6<br />

2007: 3<br />

18,2<br />

2006: 4<br />

2006: 5 (Bad)<br />

0,6 3,4 1,1 1,1<br />

2007: 4<br />

2006: 5 (Certa<strong>in</strong>ly not)<br />

2007: 5 (Certa<strong>in</strong>ly not)<br />

2007: 5 (Bad)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Auswertung der Detailfragen bezüglich des SEM Sem<strong>in</strong>ars und des JPM Curriculums<br />

In diesem Abschnitt der Auswertung werden jene Fragen betrachtet, die für die<br />

Onl<strong>in</strong>e-Umfrage neu entwickelt wurden und gezielt auf:<br />

die Gründe für die Teilnahme,<br />

die gelernten Inhalte,<br />

Veränderungen im Arbeitsalltag und<br />

sonstige Anmerkungen zu den Sem<strong>in</strong>aren abzielen.<br />

Auf die Frage „Why did you attend the SEM Sem<strong>in</strong>ar/the JPM Curriculum” antworteten<br />

die Teilnehmer folgendermaßen: 62,8 % der JPM Teilnehmer gaben an, dass ihr<br />

Vorgesetzter sie zum Curriculum schickten. Nur 1,1 % gaben an, dass der Informations-<br />

und Erfahrungsaustausch (1,1 %) für sie e<strong>in</strong> Grund war. Kollegenempfehlungen<br />

oder die Verbesserung von praktischen Fähigkeiten wurden von ke<strong>in</strong>em JPM Teilnehmer<br />

als Teilnahmegrund genannt. Bei den SEM Teilnehmern gab auch die Mehrheit<br />

(66,3 %) an, vom Vorgesetzten zum Sem<strong>in</strong>ar geschickt worden zu se<strong>in</strong>. Nur je<br />

2,2 % gaben an, dass das eigene Interesse am Thema bzw. die Verbesserung der praktischen<br />

Fähigkeiten e<strong>in</strong> Grund für die Teilnahme waren. Der Austausch von Informationen<br />

oder Erfahrungen stellte für ke<strong>in</strong>en SEM Sem<strong>in</strong>ar Teilnehmer e<strong>in</strong>en Grund<br />

dar, das Sem<strong>in</strong>ar zu besuchen.<br />

Prozent<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Information exchange<br />

My own <strong>in</strong>terest<br />

Necessary for work<br />

To improve position<br />

Result of check-up<br />

My boss sent me<br />

Reasons<br />

Abb. 59: Gründe für die Teilnahme am JPM<br />

Curriculum<br />

- 84 -<br />

Prozent<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Skill improvement<br />

My own <strong>in</strong>terest<br />

Necessary for work<br />

Improve position<br />

Recommendation<br />

Result of check-up<br />

My boss sent me<br />

Reasons<br />

( )<br />

Abb. 60: Gründe für die Teilnahme am SEM<br />

Sem<strong>in</strong>ar


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Als weitere Gründe für die Teilnahme wurde folgendes genannt:<br />

JPM Teilnehmer SEM Teilnehmer<br />

Wiederholung<br />

Kenntnissen<br />

von theoretischen<br />

Eigenes Interesse am Thema<br />

PM-Culture<br />

- 85 -<br />

Zukünftig: Tätigkeit als QSV<br />

Tab. 22: Weitere Gründe für die Teilnahme am SEM Sem<strong>in</strong>ar und dem JPM Curriculum<br />

Warum das „Check-up“ Gespräch von den JPM Teilnehmern öfters genannt wurde<br />

als von den SEM Teilnehmern lässt sich folgendermaßen erklären: Das „Check-up“<br />

Gespräch ist e<strong>in</strong> unternehmens<strong>in</strong>ternes Instrument bei dem der Vorgesetzte und der<br />

Mitarbeiter die Ziele und Aufgaben des Mitarbeiters besprechen. D.h. dass dieses Instrument<br />

eher den Mitarbeitern bekannt ist, die schon länger <strong>in</strong> der Firma s<strong>in</strong>d. Weiters<br />

ist das JPM Curriculum e<strong>in</strong> bewusstes Personalentwicklungs<strong>in</strong>strument und eher<br />

Teil des „Check-up“ Gesprächs als das SEM Sem<strong>in</strong>ar.<br />

Auch bei den Interviews wurde gefragt, warum die Vorgesetzten ihre Mitarbeiter zum<br />

SEM Sem<strong>in</strong>ar und zum JPM Curriculum schicken. Folgende Antworten wurden dabei<br />

genannt:<br />

Gründe für JPM Curriculum Gründe für SEM Sem<strong>in</strong>ar<br />

Um Erfahrungen zu sammeln<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g soll dem Mitarbeiter die<br />

Augen für Neues öffnen<br />

JPM e<strong>in</strong> wichtiges Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Mitarbeiter soll PM-Methodik, PM<br />

Tools und „Soft facts“ kennen lernen<br />

Mitarbeiter sollen die PSE Prozesse<br />

und Methoden (SEM) kennen lernen<br />

Pflichtsem<strong>in</strong>ar, wenn man später das<br />

JPM Curriculum besuchen möchte<br />

Mitarbeiter sollen Zusammenhänge<br />

zwischen SEM und anderen Aktivitäten<br />

erkennen<br />

SEM ist Standard: sollte jeder Mitarbeiter<br />

kennen


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

- 86 -<br />

Mitarbeiter haben Möglichkeit, Erfahrungen<br />

auszutauschen<br />

An den Universitäten herrscht e<strong>in</strong><br />

Mangel an Veranstaltungen für Methodenthemen<br />

Tab. 23: Gründe der Vorgesetzten warum sie ihre Mitarbeiter zum SEM Sem<strong>in</strong>ar und zum<br />

JPM Curriculum schicken<br />

Bei der Frage „Did your area of responsibilty change after the SEM Sem<strong>in</strong>ar/the JPM<br />

Curriculum?” gaben 13,8 % der JPM Teilnehmer an, dass sich der Aufgabenbereich<br />

geändert hat. Die Mehrheit (86,2 %) gab an, dass sich nichts geändert hat. Etwas anders<br />

sieht die Verteilung bei den SEM Teilnehmern aus: Nur 4,5 % gaben e<strong>in</strong>e Änderung<br />

des Aufgabenbereichs an, bei 95,5 % hat sich nichts geändert. Dieses Ergebnis<br />

zeigt die gewünschte positive Tendenz bei den JPM Teilnehmern, die jedoch vermutlich<br />

noch zu schwach ausgeprägt ist.<br />

Folgende Änderungen im Aufgabenbereich wurden von den JPM und SEM Teilnehmern<br />

genannt:<br />

JPM Teilnehmer SEM Teilnehmer<br />

Vom technischen Leiter zum Projektmanager<br />

Ernennung zum L<strong>in</strong>ienmanager<br />

Ernennung zum Teamleiter (3)<br />

Übernahme von mehr L<strong>in</strong>ienmanagementverantwortung<br />

Vom Entwickler zum Sup-<br />

<br />

port/Consultant (danach von Abteilung<br />

XX zu YY)<br />

Teamleitung mit mehr Verantwortung<br />

Projektleiter<br />

Änderung des Projektes


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Ernennung zum Projektmanager<br />

Übernahme von Projektverantwortung<br />

Tab. 24: Konkrete Änderungen im Aufgabenbereich von SEM und JPM Teilnehmern<br />

Folgende Grafik zeigt die Verteilung der Antworten bezüglich Änderungen des Aufgabenbereichs<br />

auf Grund der Sem<strong>in</strong>arteilnahme:<br />

100,0<br />

90,0<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

% 50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

SEM: Yes<br />

4,5<br />

SEM: No<br />

95,5<br />

- 87 -<br />

JPM: Yes<br />

13,8<br />

JPM: No<br />

Abb. 61: Änderungen auf Grund des JPM Curriculums bzw. SEM Sem<strong>in</strong>ars<br />

Erfreulich ist die Tatsache, dass auf die Frage „Your general impression: did you improve<br />

your skills by attend<strong>in</strong>g this SEM Sem<strong>in</strong>ar/this JPM Curriculum?“ die Mehrheit<br />

der JPM (87,2 %) und SEM (82 %) Teilnehmer mit ja geantwortet haben. Nur 12,8 %<br />

der JPM Teilnehmer und 18 % der SEM Teilnehmer beantwortete diese Frage mit<br />

ne<strong>in</strong>.<br />

86,2


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Fehlend<br />

No<br />

Yes<br />

Abb. 62: Skill improvement auf Grund des<br />

JPM Curriculums<br />

- 88 -<br />

No<br />

Yes<br />

Abb. 63: Skill improvement auf Grund des<br />

SEM Sem<strong>in</strong>ars<br />

Im Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen wurde auch die Frage gestellt, von welchen Themen der Sem<strong>in</strong>are<br />

die Teilnehmer <strong>in</strong> welchem Ausmaß profitieren. Der genaue Wortlaut der Frage<br />

war: „Here are details concern<strong>in</strong>g specific topics of the SEM Sem<strong>in</strong>ar/the JPM Curriculum:<br />

please range each s<strong>in</strong>gle topics regard<strong>in</strong>g your degree of profit <strong>in</strong> your daily<br />

worklife/projectlife”. Im Nachfolgenden f<strong>in</strong>den sich Grafiken, die e<strong>in</strong>en Überblick<br />

über die genannten Antworten der Teilnehmer geben sollen. Die Darstellung der<br />

Antworten wurde <strong>in</strong> Noten angegeben (Notenskala: 1 bis 4). Besonders schlechte<br />

bzw. hervorstechende Ergebnisse werden im Weiteren genauer beleuchtet und <strong>in</strong>terpretiert.<br />

Zunächst soll auf die Antworten der JPM Teilnehmer genauer e<strong>in</strong>gegangen werden,<br />

<strong>in</strong>dem auf der nächsten Seite e<strong>in</strong> Überblick über die Themenbereiche und deren Benotung<br />

dargestellt wird.


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Note<br />

Note<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

2,12 2,23 2,32 2,28 2,28 2,42 2,40 2,52 2,35<br />

Themengebiete<br />

- 89 -<br />

2,82<br />

Terms of project management (JPM) Project environment analysis (JPM)<br />

Structure plann<strong>in</strong>g (JPM) Project organization (JPM)<br />

Effort estimation (JPM) Risk management (JPM)<br />

Network plann<strong>in</strong>g & schedul<strong>in</strong>g (JPM) Resource & cost plann<strong>in</strong>g (JPM)<br />

Project monitor<strong>in</strong>g & controll<strong>in</strong>g (JPM) PM <strong>in</strong> distributed projects (JPM)<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

Abb. 64: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (I)<br />

2,18 2,19 2,30 2,86 2,44 2,14<br />

Themengebiete<br />

2,78 2,71 3,01 2,88<br />

Phases of team development (JPM)<br />

Team & leadership (JPM)<br />

Team motivation (JPM)<br />

Contract<strong>in</strong>g (JPM)<br />

Deal<strong>in</strong>g with conflicts (JPM)<br />

Communication (JPM)<br />

Proceed<strong>in</strong>g & plann<strong>in</strong>g methodically with stdSEM (JPM)<br />

The role of a Quality Assurance Manager (QSV) (JPM)<br />

PROWEB (JPM)<br />

Commercial topics <strong>in</strong> PSE (JPM)<br />

Abb. 65: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (II)<br />

Die Grafiken zeigen, dass der Großteil der Themengebiete für die JPM Teilnehmer im<br />

Projektalltag relevant und brauchbar ist. Besonders der Culture-Teil war den Teilnehmern<br />

noch <strong>in</strong> positiver Er<strong>in</strong>nerung.


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

E<strong>in</strong> Themenbereich der schlechter bewertet<br />

wurde (Note 2,82) war das Topic „PM <strong>in</strong><br />

distributed projects“. Dieser Bereich wurde<br />

auch als verbesserungsfähig bei den Teilnehmerkommentaren<br />

angegeben. Welche Verbesserungen<br />

im Detail geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d, wurde<br />

nicht angegeben, deshalb wäre es ratsam dieses<br />

Themengebiet <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe<br />

noch e<strong>in</strong>mal zu durchdenken.<br />

Auch das Thema „Contract<strong>in</strong>g“ (Note 2,86)<br />

wurde als weiterer Bereich genannt, von<br />

dem die Teilnehmer des JPM Curriculums<br />

nicht sehr im Projektalltag profitieren konnten:<br />

Vermutlich deshalb, weil <strong>in</strong> der Praxis<br />

kaum Contract<strong>in</strong>g stattf<strong>in</strong>det (e<strong>in</strong> Versäumnis<br />

der L<strong>in</strong>ienvorgesetzten). Deshalb wurde<br />

dieser <strong>in</strong> den Teilnehmerkommentaren auch<br />

als Bereich angegeben, der beim Curriculum<br />

weggelassen werden sollte.<br />

Der Themenbereich „Proceed<strong>in</strong>g & plann<strong>in</strong>g<br />

methodically with stdSEM” bekam die<br />

Note 2,78 und zählt somit auch zu den<br />

schlechter bewerteten Themen. Auch bei<br />

den Teilnehmerkommentaren wurde angegeben,<br />

dass dieser Bereich gekürzt werden<br />

könnte, da SEM sowieso im SEM Sem<strong>in</strong>ar<br />

ausführlicher behandelt wird.<br />

- 90 -<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

0<br />

7<br />

8<br />

Very much<br />

22<br />

Much<br />

38<br />

A little bit<br />

Degree of profit <strong>in</strong> project life<br />

25<br />

Abb. 67: Contract<strong>in</strong>g (JPM)<br />

5<br />

Very much<br />

Very much<br />

22<br />

Much<br />

Degree of profit <strong>in</strong> project life<br />

26<br />

Much<br />

j ( )<br />

A little bit<br />

46<br />

A little bit<br />

Degree of profit <strong>in</strong> project life<br />

Not at all<br />

Abb. 66: PM <strong>in</strong> distributed projects (JPM)<br />

Not at all<br />

16<br />

Not at all<br />

Abb. 68: Proceed<strong>in</strong>g & plann<strong>in</strong>g methodically<br />

with stdSEM (JPM)<br />

44<br />

19


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Der Themenbereich „The role of a Quality<br />

Assurance Manager (QSV)“ bekam nur die<br />

Note 2,71. Möglicherweise wurde dieser Bereich<br />

deshalb so schlecht bewertet, da nur e<strong>in</strong><br />

ger<strong>in</strong>ger Anteil der JPM Teilnehmer (3,3 %)<br />

als QSVs tätig ist und deshalb für deren tägliche<br />

Projektarbeit nicht von Bedeutung ist.<br />

Die schlechteste Bewertung bekam das Tool<br />

„PROWEB“ (Note 3,01). Das hat nichts damit<br />

zu tun, dass das Tool schlecht wäre, sondern<br />

damit, dass dieses Thema im Curriculum<br />

nur oberflächlich behandelt wird und e<strong>in</strong> eigener<br />

Kurs speziell für dieses Tool notwendig<br />

wäre. Weiters haben auch viele JPM Teilnehmer<br />

ke<strong>in</strong>en Zugang zu diesem Tool im Arbeitsalltag.<br />

Der letzte schlechter bewertete Themenbereich<br />

beim JPM Curriculum war „Commercial<br />

topics <strong>in</strong> PSE“ (Note 2,88). In den Teilnehmerkommentaren<br />

selbst fanden sich ke<strong>in</strong>e<br />

H<strong>in</strong>weise für die schlechte Bewertung, doch<br />

möglicherweise ist dies wieder e<strong>in</strong> Thema das<br />

zwar wichtige und <strong>in</strong>teressante Informationen<br />

enthält, aber für die Umsetzung im Projektalltag<br />

nicht oder nur schlecht geeignet ist.<br />

- 91 -<br />

Häufigkeit<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

6<br />

Very much<br />

31<br />

Much<br />

40<br />

A little bit<br />

Degree of profit <strong>in</strong> project life<br />

16<br />

Not at all<br />

Abb. 69: The role of a Quality Assurance<br />

Manager (JPM)<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

3<br />

Very much<br />

22<br />

Much<br />

40<br />

A little bit<br />

Degree of profit <strong>in</strong> project life<br />

Abb. 70: PROWEB (JPM)<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

5<br />

Very much<br />

22<br />

Much<br />

45<br />

A little bit<br />

Degree of profit <strong>in</strong> project life<br />

29<br />

21<br />

Not at all<br />

Not at all<br />

Abb. 71: Commercial topics <strong>in</strong> PSE<br />

(JPM)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Vergleicht man das SEM Sem<strong>in</strong>ar mit dem JPM Curriculum so schneidet das SEM<br />

Sem<strong>in</strong>ar bei den Fragen nach „Degree of profit <strong>in</strong> daily worklife“ schlechter ab. Zunächst<br />

gibt nachfolgende Grafik e<strong>in</strong>en Überblick über die e<strong>in</strong>zelnen Themenbereiche,<br />

danach werden wieder e<strong>in</strong>zelne Themengebiete h<strong>in</strong>terfragt.<br />

Note<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

2,40 2,52 2,53<br />

2,02<br />

2,32 2,49 2,37 2,73 3,08 3,43<br />

3,33<br />

2,53<br />

2,82<br />

Themengebiete<br />

Phases of development life cycle (SEM)<br />

Phase organization & tailor<strong>in</strong>g of the method (SEM)<br />

Interaction of phase results (SEM)<br />

Software Requirements Specification (SEM)<br />

Project plann<strong>in</strong>g & controll<strong>in</strong>g (SEM)<br />

Quality assurance (SEM)<br />

Test plann<strong>in</strong>g (SEM)<br />

Configuration management (SEM)<br />

Effort estimation <strong>in</strong> the project (SEM)<br />

eSEM (SEM)<br />

prodSEM (SEM)<br />

hsSEM (SEM)<br />

Problems <strong>in</strong> the application of the development method (SEM)<br />

Abb. 72: SEM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics<br />

Beim SEM Sem<strong>in</strong>ar wurde der Bereich<br />

„Configuration management“ mit der Note<br />

2,73 bewertet. Sucht man <strong>in</strong> den Teilnehmerkommentaren<br />

nach möglichen Erklärungen<br />

für diese schlechtere Benotung<br />

so f<strong>in</strong>det sich nichts. Auch hier liegt wieder<br />

die Vermutung nahe, dass das Thema<br />

zwar <strong>in</strong>teressant und auch wichtig wäre,<br />

jedoch die Umsetzung im Arbeitsalltag<br />

wenig relevant ist.<br />

- 92 -<br />

Häufigkeit<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

5<br />

Very much<br />

27<br />

Much<br />

36<br />

A little bit<br />

Degree of profit <strong>in</strong> work life<br />

15<br />

Not at all<br />

Abb. 73: Configuration management (SEM)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Am schlechtesten bei der Bewertung des Werts im Arbeitsalltags haben die Bereiche<br />

„eSEM“ (Note 3,08), „prodSEM“ (Note 3,33), „hsSEM“ (Note 3,43) und „Problems<br />

<strong>in</strong> the application of the development method“ (Note 2,82) abgeschnitten. Diese Werte<br />

s<strong>in</strong>d aber nicht als tragisch anzusehen, da diese Themen im Sem<strong>in</strong>ar nur oberflächlich<br />

behandelt werden und weniger relevant s<strong>in</strong>d.<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

3<br />

Very much<br />

17<br />

Much<br />

31<br />

A little bit<br />

Degree of profit <strong>in</strong> work life<br />

Abb. 74: eSEM (SEM)<br />

Very much<br />

Degree of profit <strong>in</strong> work life<br />

5<br />

Much<br />

29<br />

A little bit<br />

Abb. 76: hsSEM (SEM)<br />

29<br />

43<br />

Not at all<br />

Not at all<br />

- 93 -<br />

Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

3<br />

Very much<br />

Much<br />

27<br />

A little bit<br />

Degree of profit <strong>in</strong> work life<br />

9<br />

42<br />

Abb. 75: prodSEM (SEM)<br />

Very much<br />

25<br />

Much<br />

35<br />

A little bit<br />

Degree of profit <strong>in</strong> work life<br />

15<br />

Not at all<br />

Not at all<br />

Abb. 77: Problems <strong>in</strong> the application of the<br />

development method (SEM)<br />

3.4.2.3. Auswertung der offenen Fragen – JPM Teilnehmer<br />

Die Anmerkungen der Teilnehmer wurden teilweise schon als Interpretationshilfe der<br />

anderen Fragen verwendet. Da jedoch die offenen Fragen e<strong>in</strong> wesentlicher Teil des<br />

Onl<strong>in</strong>e-Fragebogens waren und durchaus <strong>in</strong>teressante Antworten kamen, sollen diese


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

im nächsten Abschnitt dargestellt werden. Zunächst sollen die Antworten der JPM<br />

Teilnehmer betrachtet werden.<br />

Frage: „Could you give examples what you do differently on the job as a result<br />

of the JPM Curriculum? (please be specific)”<br />

Antworten der JPM Curriculum Teilnehmer<br />

Dies war e<strong>in</strong>e zentrale und ganz wichtige Frage, auf die 42 % der JPM Teilnehmer<br />

antworteten. Auch den Vorgesetzten wurde diese Frage gestellt. Bei e<strong>in</strong>igen der Teilnehmer<br />

hat sich nichts bis nur sehr wenig geändert. Viele jedoch gaben an, e<strong>in</strong>e besser<br />

Planung bzw. überhaupt e<strong>in</strong>e Planung durchzuführen und auch die Aufwandsschätzung<br />

würde jetzt viel häufiger angewandt werden. Auch e<strong>in</strong> besseres und organisierteres<br />

Arbeiten wurde von e<strong>in</strong>igen Teilnehmern angegeben. Wichtig war e<strong>in</strong>igen Teilnehmern<br />

auch, dass sie auf Grund des Curriculums e<strong>in</strong> besseres Verständnis für die<br />

Prozesse und Verantwortlichkeiten der verschiedenen Personen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Projekt haben.<br />

Als besonders hilfreiche und deshalb im Projektalltag angewandte Themen wurden<br />

Risikomanagement, Controll<strong>in</strong>g, Konfliktmanagement und Kommunikation genannt.<br />

Antworten der Vorgesetzten<br />

Die Antworten der Teilnehmer überschneiden sich teilweise auch mit den Anmerkungen<br />

der Vorgesetzten. Auch diese erkennen positive Entwicklungen <strong>in</strong> Richtung<br />

Kompetenz und „soft skills“ bei e<strong>in</strong>igen Mitarbeitern. Es ist jedoch schwer, wirkliche<br />

Verhaltensänderungen festzustellen, da das JPM Curriculum eher e<strong>in</strong> „soft skill“ Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

ist und dort generell Aussagen zu Änderungen schwer s<strong>in</strong>d. Weiters gab auch e<strong>in</strong><br />

Vorgesetzter an, dass das JPM Curriculum eher als Informationsquelle bzw. Gedächtnisauffrischung<br />

dient.<br />

Frage: „Are there any topics which could be omitted <strong>in</strong> the JPM Curriculum?<br />

Which ones?”<br />

Auf diese Frage antworteten 36 % der JPM Teilnehmer. Die meistgenannten Antworten<br />

waren (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />

Ke<strong>in</strong>e weglassen, es passt alles so<br />

- 94 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

PROWEB rausnehmen; für Details ist im Curriculum zu wenig Zeit, deshalb rausnehmen<br />

und e<strong>in</strong>en eigenen Kurs anbieten<br />

stdSEM weglassen oder zum<strong>in</strong>dest kürzen<br />

Contract<strong>in</strong>g, Escalation process und Maslow def<strong>in</strong>itiv rausnehmen<br />

JPM Café<br />

Es gab hier aber auch e<strong>in</strong>ige Nennungen zu Themen, bei denen mehr Inhalt bzw. e<strong>in</strong>e<br />

Verbesserung gewünscht wird. Diese waren:<br />

Deal<strong>in</strong>g with conflicts<br />

Risk management<br />

Project monitor<strong>in</strong>g & controll<strong>in</strong>g<br />

PM <strong>in</strong> distributed projects<br />

Frage: „Which positive highlights do you remember from the JPM Curriculum?”<br />

Auf diese Frage antworteten 62 % der JPM Teilnehmer. Bei dieser Frage wurden die<br />

angegeben Antworten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Kategorien zugeteilt. Diese waren:<br />

Kurs selbst<br />

Themen<br />

Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />

Tra<strong>in</strong>er<br />

Folgende Tabelle zeigt, wie die Verteilung der e<strong>in</strong>zelnen Antworten auf die def<strong>in</strong>ierten<br />

Kategorien aussieht (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />

Kategorie Konkrete Nennungen<br />

Kurs selbst Übungen (waren praktisch und auch die<br />

Gruppenübungen waren angenehm)<br />

Angenehme Atmosphäre<br />

Gute und anregende Diskussionen<br />

JPM Café<br />

- 95 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Spiele<br />

Persönliche Feedbackrunde<br />

Themen Culture-Teil:<br />

Teambildung<br />

Kommunikation<br />

Teammotivation<br />

Aufwandsschätzung<br />

Network plann<strong>in</strong>g<br />

Project monitor<strong>in</strong>g & controll<strong>in</strong>g<br />

Projektorganisation<br />

Resource plann<strong>in</strong>g<br />

Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />

Austausch mit Kollegen aus anderen Abteilungen<br />

Austausch mit Kollegen mit mehr Erfahrung<br />

Tra<strong>in</strong>er Gute Tra<strong>in</strong>er (Tra<strong>in</strong>erqualitäten)<br />

Tab. 25: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf positive Highlights des JPM Curriculum<br />

E<strong>in</strong>ige Teilnehmerkommentare waren so positiv, dass diese hier zitiert werden sollen:<br />

„Well, <strong>in</strong> general it required much more energy than our average work<strong>in</strong>g day, but everybody were<br />

do<strong>in</strong>g all tasks with great enthusiasm. If we just had that atmosphere on real projects …”<br />

„For me was the most <strong>in</strong>terest<strong>in</strong>g course, until now … it was very <strong>in</strong>teractive, a lot of discussions, less<br />

presentations, very good workshops”<br />

- 96 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Frage: „Which negative highlights do you remember from the JPM Curriculum?”<br />

Auf diese Frage antworteten 53 % der JPM Teilnehmer. Bei dieser Frage wurden die<br />

angegeben Antworten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Kategorien zugeteilt. Diese waren:<br />

Ke<strong>in</strong>e<br />

Kurs selbst<br />

Themen<br />

Vorbereitung/Organisation<br />

Tra<strong>in</strong>er<br />

Folgende Tabelle zeigt, wie die Verteilung der e<strong>in</strong>zelnen Antworten auf die def<strong>in</strong>ierten<br />

Kategorien aussieht (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />

Kategorie Konkrete Nennungen<br />

Ke<strong>in</strong>e Die meisten Teilnehmer hatten ke<strong>in</strong>e negativen<br />

Anmerkungen da teilweise das Sem<strong>in</strong>ar zu lange<br />

her ist oder alles gepasst hat.<br />

Kurs selbst Kursthemen wurden schon im VPL Sem<strong>in</strong>ar oder<br />

QSV Sem<strong>in</strong>ar behandelt<br />

Zu wenig Zeit zum Kennenlernen<br />

Lessons Learned fehlten<br />

Zeitdruck (zu wenig Zeit für manche Themen;<br />

deshalb fehlten beim Methods-Teil tlw. wichtige<br />

Informationen)<br />

JPM Café wenig bee<strong>in</strong>druckend<br />

PM für Consult<strong>in</strong>gprojekte fehlt<br />

Curriculum war für Anfänger, daher wurden die<br />

meisten Themen nur oberflächlich behandelt; es<br />

sollte etwas für Fortgeschrittene geben<br />

Themen stdSEM<br />

- 97 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Deal<strong>in</strong>g with conflicts<br />

PM tools (zu wenig)<br />

Zu viel <strong>Theorie</strong> beim Culture-Teil (mehr Projekterfahrung<br />

e<strong>in</strong>bauen)<br />

Mehr Communication skills beim Culture-Teil<br />

Vorbereitung/Organisation Manchmal ke<strong>in</strong> Kaffee<br />

Culture-Teil: schlechte Unterbr<strong>in</strong>gung<br />

Tra<strong>in</strong>er „Soft skills“ Tra<strong>in</strong>er unfreundlich<br />

Tab. 26: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf negative Highlights des JPM Curriculum<br />

Frage: „Do you have any further comments regard<strong>in</strong>g the JPM Curriculum<br />

(e.g. duration, type of presentation, organization, …)?”<br />

Antworten der JPM Curriculum Teilnehmer<br />

Auf diese Frage antworteten 38 % der JPM Teilnehmer. Auch hier wurde wieder e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> folgende Kategorien vorgenommen:<br />

Kurs selbst<br />

Ke<strong>in</strong>e<br />

Vorbereitung/Organisation<br />

Themen<br />

Tra<strong>in</strong>er<br />

Folgende Tabelle zeigt, wie die Verteilung der e<strong>in</strong>zelnen Antworten auf die def<strong>in</strong>ierten<br />

Kategorien aussieht (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />

Kategorie Konkrete Nennungen<br />

Kurs selbst Kursdauer verlängern (gleiche Anzahl von Themen<br />

auf mehrere Tage aufteilen)<br />

Curriculum war ausgezeichnet<br />

Mehr Details bei e<strong>in</strong>igen Themen<br />

- 98 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Dauer ist Ok<br />

Mehr Praxisbezug durch reale Projekterfahrungen<br />

Tipps & Tricks für die Arbeit danach (durch zusätzliche<br />

Literatur od. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Handbuchs)<br />

Ke<strong>in</strong>e Viele Teilnehmer hatten ke<strong>in</strong>e weiteren Anmerkungen,<br />

da das Curriculum zu lange her ist.<br />

Vorbereitung/Organisation Ganzen Tag im Kreis sitzen ist anstrengend<br />

Schlechter Service im Hotel (Culture-Teil)<br />

Themen Ke<strong>in</strong> Wasserfall-Modell (zu alt)<br />

Tra<strong>in</strong>er Zu unprofessionell (Culture-Teil)<br />

Tab. 27: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf weitere Anmerkungen zum JPM Curriculum<br />

Auch hier gab es e<strong>in</strong>ige <strong>in</strong>teressante Anmerkungen der Teilnehmer, die hier erwähnt<br />

werden sollen:<br />

„You could get an accurate feedback about these tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, by observ<strong>in</strong>g what’s happen<strong>in</strong>g with the<br />

company.“<br />

„My experience is that I’ve learned much more from other people which attended the Curriculum than<br />

from the tra<strong>in</strong>ers itself, and that is the biggest benefit which I had.”<br />

Antworten der Vorgesetzten<br />

Auch die Vorgesetzten hatten die Möglichkeit, Anmerkungen zum JPM Curriculum<br />

abzugeben. Hierbei wurde vor allem genannt:<br />

Beim JPM Café sollten auch Informationen zu Offshor<strong>in</strong>g, Outsourc<strong>in</strong>g und Globalisierung<br />

gebracht werden<br />

Tailor<strong>in</strong>g der Inhalte auf die jeweiligen Bedürfnisse des Landes<br />

Abstand zwischen Methods-Teil und Culture-Teil ist zu groß<br />

Case Studies e<strong>in</strong>bauen: „In der PSE gibt es zu dieser <strong>Theorie</strong> folgendes …“<br />

- 99 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Mehr „Raum“ für reale Probleme schaffen: Am Ende des 1. Tages sollte e<strong>in</strong>e Diskussionsrunde<br />

e<strong>in</strong>gerichtet werden zu realen Problemen und diese Anmerkungen<br />

sollten am nächsten Tag im <strong>Theorie</strong>teil e<strong>in</strong>gebaut werden (Hier stellt sich die Frage<br />

ob dies überhaupt möglich ist und wenn ja, höchstwahrsche<strong>in</strong>lich mit enormem<br />

Aufwand für den Tra<strong>in</strong>er)<br />

Frage: „Do you have any comments regard<strong>in</strong>g the evaluation process of the<br />

JPM Curriculum (e.g. do<strong>in</strong>g a test <strong>in</strong>stead of fill<strong>in</strong>g <strong>in</strong> the feedback form at the<br />

end of the curriculum)?”<br />

Antworten der JPM Curriculum Teilnehmer<br />

Auf diese Frage antworteten 37 % der JPM Teilnehmer. Die meisten der Befragten<br />

hatten ke<strong>in</strong>e Anmerkungen zum <strong>Evaluation</strong>sprozess des Curriculums. Die meisten die<br />

Anmerkungen hatten me<strong>in</strong>ten, dass die <strong>Evaluation</strong> so wie sie jetzt durchgeführt wird<br />

(Feedback-Zettel) passen würde. E<strong>in</strong> anderer Teil me<strong>in</strong>te, dass e<strong>in</strong> Test e<strong>in</strong>e gute Idee<br />

wäre. Wenn, dann sollte dieser anonym se<strong>in</strong> und zum Ziel haben, das Wissen und die<br />

Fähigkeiten der Teilnehmer zu verbessern. E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit wäre e<strong>in</strong>e Art<br />

„Supervis<strong>in</strong>g“ der Teilnehmer durch e<strong>in</strong>en Tra<strong>in</strong>er.<br />

Antworten der Vorgesetzten<br />

Bei den Vorgesetzten waren die Antworten zum <strong>Evaluation</strong>sprozess ause<strong>in</strong>ander laufend.<br />

E<strong>in</strong> Teil würde e<strong>in</strong>e Prüfung mit möglicher Zertifizierung begrüßen, da dadurch<br />

die Motivation der Mitarbeiter gesteigert würde und man e<strong>in</strong>e Messung der Kompetenzen<br />

erhalten würde. Der andere Teil lehnt e<strong>in</strong>e Prüfung ab, da die Teilnehmer ke<strong>in</strong>e<br />

Zeit zum Lernen hätten.<br />

3.4.2.4. Auswertung der offenen Fragen – SEM Teilnehmer<br />

Frage: „Could you give examples what you do differently on the job as a result<br />

of the SEM Sem<strong>in</strong>ar? (please be specific)”<br />

Antworten der SEM Sem<strong>in</strong>ar Teilnehmer<br />

Dies war e<strong>in</strong>e zentrale und ganz wichtige Frage, auf die 42 % der SEM Teilnehmer<br />

antworteten. Auch den Vorgesetzten wurde diese Frage gestellt. E<strong>in</strong>ige gaben an, dass<br />

sich ke<strong>in</strong>e Änderungen (bis jetzt) e<strong>in</strong>gestellt haben. Der Großteil der Befragten sagt<br />

- 100 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

aber ganz klar, dass sich etwas verändert hat. In diesem Zusammenhang werden e<strong>in</strong>e<br />

bessere Testplanung und e<strong>in</strong> besseres Verständnis für die Prozesse und Methoden genannt.<br />

Weiters können Probleme leichter identifiziert und die Arbeit ist organisierter<br />

und dokumentierter. Auch die Aufwandsschätzung hat sich verbessert. Die „Software<br />

Requirements Specification“ und die Verwendung der vorhandenen Templates s<strong>in</strong>d<br />

weitere Zeichen für e<strong>in</strong>e Veränderung im Arbeitsalltag. Bei den Themen die im Alltag<br />

Beachtung f<strong>in</strong>den wurden folgende genannt:<br />

Writ<strong>in</strong>g test cases<br />

Test strategy<br />

Plann<strong>in</strong>g <strong>in</strong> the project phases<br />

Development workload estimation<br />

Iterative process<br />

Test plann<strong>in</strong>g<br />

Project plan<br />

Quality assurance<br />

Antworten der Vorgesetzten<br />

Auch hier zeigen sich Überschneidungen zwischen den Kommentaren der Teilnehmer<br />

und der Vorgesetzten. Diese gaben an, dass die Mitarbeiter die Projekte nun als Gesamtes<br />

sehen und sich nicht mehr nur auf ihren Aufgaben- und Verantwortungsbereich<br />

konzentrieren. Weiters wurde auch die leichtere und häufigere Anwendung der<br />

vorhandenen Templates genannt. Als weiteren positiven Aspekt ist zu erwähnen, dass<br />

e<strong>in</strong>ige Projekte auf Grund des Sem<strong>in</strong>ars dokumentiert werden. Es gab aber auch<br />

Kommentare, dass es zwar sichtbare Effekte/Veränderungen geben sollte, aber diese<br />

auf Grund e<strong>in</strong>es schwachen Qualitätsmanagements nicht umgesetzt und sichtbar werden.<br />

- 101 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Frage: „Are there any topics which could be omitted <strong>in</strong> the SEM Sem<strong>in</strong>ar?<br />

Which ones?”<br />

Auf diese Frage antworteten 30 % der SEM Teilnehmer. Die meistgenannten Antworten<br />

waren (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />

Ke<strong>in</strong>e weglassen (SEM ist gut organisiert; passt so; vielleicht etwas dazugeben:<br />

bspw. bei der Implementierungsphase)<br />

Unterschiedliche SEM-Ausprägungen weglassen (hsSEM, etc.)<br />

Ne<strong>in</strong>; alle Themen <strong>in</strong>teressant und notwendig<br />

SEM kürzen und mehr agile Entwicklungsmethoden (bspw. XP, Scrum)<br />

Ke<strong>in</strong>e Ahnung<br />

Sofware development improvement<br />

Frage: „Which positive highlights do you remember from the SEM Sem<strong>in</strong>ar?”<br />

Auf diese Frage antworteten 42 % der SEM Teilnehmer. Bei dieser Frage wurden die<br />

angegeben Antworten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Kategorien zugeteilt. Diese waren:<br />

Kurs selbst<br />

Tra<strong>in</strong>er<br />

Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />

Organisation/Vorbereitung<br />

Themen<br />

Folgende Tabelle zeigt, wie die Verteilung der e<strong>in</strong>zelnen Antworten auf die def<strong>in</strong>ierten<br />

Kategorien aussieht (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />

Kategorie Konkrete Nennungen<br />

Kurs selbst Hilfreiche Übungen (besonders erwähnt:<br />

„Test case“ Übung)<br />

Offene Diskussionen<br />

Spiele<br />

Nützliche Informationen zu standardisierten<br />

Methoden<br />

- 102 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Angenehme Atmosphäre<br />

Für die Arbeit hilfreich<br />

Templates<br />

Case studies<br />

SEM Café<br />

Tra<strong>in</strong>er Tra<strong>in</strong>er waren professionell, hilfreich, aufgeschlossen<br />

und hatten e<strong>in</strong> sehr gutes<br />

Fachwissen<br />

Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />

Organisation/Vorbereitung Gute Organisation<br />

Austausch mit Kollegen aus anderen Abteilungen<br />

Themen Project management<br />

Tab. 28: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf positive Highlights des SEM Sem<strong>in</strong>ars<br />

E<strong>in</strong> Teilnehmer hat das SEM Sem<strong>in</strong>ar deutlich klar beschrieben, deshalb soll dieser<br />

Kommentar hier zitiert werden:<br />

„Active, vivid, and practical.“<br />

Frage: „Which negative highlights do you remember from the SEM Sem<strong>in</strong>ar?”<br />

Auf diese Frage antworteten 35 % der SEM Teilnehmer. Bei dieser Frage wurden die<br />

angegeben Antworten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Kategorien zugeteilt. Diese waren:<br />

Ke<strong>in</strong>e<br />

Kurs selbst<br />

Tra<strong>in</strong>er<br />

Organisation/Vorbereitung<br />

Themen<br />

- 103 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Folgende Tabelle zeigt, wie die Verteilung der e<strong>in</strong>zelnen Antworten auf die def<strong>in</strong>ierten<br />

Kategorien aussieht (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />

Kategorie Konkrete Nennungen<br />

Ke<strong>in</strong>e Über e<strong>in</strong> Drittel der Befragten hatte ke<strong>in</strong>e<br />

negativen Anmerkungen.<br />

Kurs selbst Zu wenig Zeit<br />

Übungen (zu viele und „Hospital“ Case<br />

study)<br />

Lange Präsentationen<br />

Case studies sollten von den Tra<strong>in</strong>ern analysiert<br />

werden, nicht von den Teilnehmern<br />

Tra<strong>in</strong>er Tlw. schlechte Präsentation<br />

Unpassende Scherze<br />

Organisation/Vorbereitung Kursraum zu kle<strong>in</strong><br />

Klimaanlage<br />

Themen Project management<br />

Tab. 29: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf negative Highlights des SEM Sem<strong>in</strong>ars<br />

E<strong>in</strong> Teilnehmer machte e<strong>in</strong>en Vorschlag bezüglich Auswahl der SEM Teilnehmer:<br />

„Für Leute die erst seit kurzem <strong>in</strong> der Siemens s<strong>in</strong>d, ist der Kurs zu früh, man kann von dem Kurs<br />

nur was lernen, wenn man bereits ½ Jahr gearbeitet hat, dann kann man besser abschätzen wo noch<br />

Aufholbedarf ist, was man noch ändern könnte usw.“<br />

- 104 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Frage: „Do you have any further comments regard<strong>in</strong>g the SEM Sem<strong>in</strong>ar (e.g.<br />

duration, type of presentation, organization, …)?”<br />

Antworten der SEM Sem<strong>in</strong>ar Teilnehmer<br />

Auf diese Frage antworteten 37 % der SEM Teilnehmer. Auch hier wurde wieder e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> folgende Kategorien vorgenommen:<br />

Ke<strong>in</strong>e<br />

Kurs selbst<br />

Tra<strong>in</strong>er<br />

Themen<br />

Material<br />

Organisation/Vorbereitung<br />

Folgende Tabelle zeigt, wie die Verteilung der e<strong>in</strong>zelnen Antworten auf die def<strong>in</strong>ierten<br />

Kategorien aussieht (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />

Kategorie Konkrete Nennungen<br />

Ke<strong>in</strong>e Über e<strong>in</strong> Drittel der Befragten hatte ke<strong>in</strong>e negativen<br />

Anmerkungen<br />

Kurs selbst Allen Themen sollte die gleiche Bedeutung zukommen<br />

Kursdauer:<br />

Kürzen (3 Tage genug; e<strong>in</strong>ige Themen streichen)<br />

Auf 2 Teile aufteilen (zuerst 2 und dann 3 Tage)<br />

Verlängern<br />

Andere/agile<br />

PPP:D)<br />

Methoden präsentieren (bspw.<br />

Reale Projekte als Beispiele br<strong>in</strong>gen<br />

Abend an dem eSEM, prodSEM präsentiert wurden<br />

war langweilig<br />

Kurstag: 10 Uhr bis 18 Uhr<br />

Sem<strong>in</strong>arabhaltung nur <strong>in</strong> englischer Sprache<br />

- 105 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Tra<strong>in</strong>er Gute Präsentation<br />

Themen Zu wenig praktisches zu „Configuration management“<br />

Material CD/DVD zu SEM wäre besser als ausgedrucktes<br />

Material.<br />

Vorbereitung/Organisation Sesselkreis ist auf die Dauer anstrengend.<br />

Tab. 30: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf weitere Anmerkungen zum SEM Sem<strong>in</strong>ar<br />

Antworten der Vorgesetzten<br />

Auch die Vorgesetzten hatten die Möglichkeit, Anmerkungen zum SEM Sem<strong>in</strong>ar abzugeben.<br />

Hierbei wurde vor allem genannt:<br />

Bei e<strong>in</strong>igen Themen (bspw. Configuration management) mehr Informationen<br />

Tailor<strong>in</strong>g der Inhalte auf die jeweiligen Bedürfnisse des Landes<br />

Beispiele könnten spezifischer se<strong>in</strong><br />

Ke<strong>in</strong>e Kürzung des Sem<strong>in</strong>ars, da dadurch wichtige Inhalte verloren gehen würden<br />

SEM Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> der jetzigen Form (5 Tage) sollte beibehalten werden; für e<strong>in</strong>ige<br />

wäre aber e<strong>in</strong>e Verkürzung auf 2 Tage (mit allgeme<strong>in</strong>en methodischen Themen)<br />

und dann e<strong>in</strong> spezielles Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für e<strong>in</strong>zelne Geschäftsgebiete <strong>in</strong>teressant und<br />

vorstellbar<br />

Quality Management coach<strong>in</strong>g & consult<strong>in</strong>g wäre wünschenswert<br />

Frage: „Do you have any comments regard<strong>in</strong>g the evaluation process of the<br />

SEM Sem<strong>in</strong>ar (e.g. do<strong>in</strong>g a test <strong>in</strong>stead of fill<strong>in</strong>g <strong>in</strong> the feedback form at the<br />

end of the sem<strong>in</strong>ar)?”<br />

Antworten der SEM Sem<strong>in</strong>ar Teilnehmer<br />

Auf diese Frage antworteten 32 % der SEM Teilnehmer. Die meisten der Befragten<br />

hatten ke<strong>in</strong>e Anmerkungen zum <strong>Evaluation</strong>sprozess des Sem<strong>in</strong>ars. Die meisten die<br />

Anmerkungen hatten me<strong>in</strong>ten, dass die <strong>Evaluation</strong> so wie sie jetzt durchgeführt wird<br />

- 106 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

(Feedback-Zettel) passen würde. Nur e<strong>in</strong>ige Personen me<strong>in</strong>ten, dass e<strong>in</strong> Test (mit Benotung<br />

und Zertifikat am Schluss) s<strong>in</strong>nvoll wäre.<br />

Am besten lässt sich jedoch die generelle Me<strong>in</strong>ung zum <strong>Evaluation</strong>sprozess mit e<strong>in</strong>igen<br />

Zitaten kommentieren:<br />

„Feedback is a must at the end of the sem<strong>in</strong>ar and maybe feedback after each day.“<br />

„Do<strong>in</strong>g a test wouldn’t give any feedback about what people th<strong>in</strong>k is usable and what not. If some-<br />

body is not very good at the test what would that mean for the sem<strong>in</strong>ar? That it wasn’t very good? I<br />

don’t th<strong>in</strong>k so. I th<strong>in</strong>k the way the evaluation currently is done is ok …“<br />

Antworten der Vorgesetzten<br />

Es gab nur e<strong>in</strong>en Vorgesetzten, der sich e<strong>in</strong>en Test im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> vorstellen könnten.<br />

Es kam jedoch der Zusatz, dass dieser Test <strong>in</strong> abgeschwächter Form abgehalten werden<br />

sollte: E<strong>in</strong> Blatt mit Wissensfragen sollte von den Teilnehmern ausgefüllt werden.<br />

Somit könnte der Tra<strong>in</strong>er überprüfen, bei welchen Themen es Nachholbedarf gibt<br />

und die Teilnehmer könnten gleichzeitig ihren Wissensstand überprüfen.<br />

- 107 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

4. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE<br />

In diesem Kapitel sollen die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst werden. Bezogen<br />

auf Fragestellung 1 bedeutet dies:<br />

1. Generell: Welche Möglichkeiten gibt es, den Erfolg von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />

messen?<br />

3. Empirischer Teil<br />

Programme-Methoden-<br />

Untersuchung-Auswertung<br />

4. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Problem-Fragestellung-Ziel<br />

Man kann die verschiedenen <strong>Evaluation</strong>sansätze <strong>in</strong> unterschiedliche Kategorien e<strong>in</strong>teilen.<br />

Gerlich (1999, S. 34) versucht, <strong>in</strong> Anlehnung an Thierau et al. (1999), e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung<br />

<strong>in</strong> folgende Ansätze:<br />

prozess- bzw. phasenorientiert (gesamter Prozess der Weiterbildung wird geplant,<br />

gesteuert und kontrolliert)<br />

ebenenorientiert (Betrachtung des Lernerfolgs auf mehreren Ebenen)<br />

handlungsorientiert (E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung aller Beteiligten beim <strong>Evaluation</strong>sprozess und<br />

Betrachtung des gesamten Prozesses der Weiterbildung)<br />

kostenanalytisch (Weiterbildungskosten werden erfasst, verteilt, zugerechnet und<br />

kontrolliert)<br />

<strong>in</strong>vestitionstheoretisch (Weiterbildungsmaßnahme wird als Investition <strong>in</strong> das<br />

Humanvermögen betrachtet)<br />

- 108 -<br />

2. Theoretischer Teil<br />

Personalentwicklung-<br />

<strong>Evaluation</strong>-Methoden


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

kennzahlenorientiert (entwickeln von Kennzahlen für die Messung des Bildungserfolgs;<br />

beziehen sich auf Wirtschaftlichkeit und Struktur der Bildungsmaßnahme)<br />

Nach e<strong>in</strong>gehender Betrachtung der Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Ansätze<br />

sowie der Referenzen <strong>in</strong> der Literatur, wurde der 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick<br />

für die Ausarbeitung der Fallstudie herangezogen, da dieser e<strong>in</strong>e erprobte und die <strong>in</strong><br />

der Praxis am häufigsten angewandte Vorgehensweise (vgl. Arthur et al., 2003) ist.<br />

Für Fragestellung 2 wurden weitere Forschungsfragen für die Ausarbeitung der Fallstudie<br />

def<strong>in</strong>iert. Folgende Aussagen können diesbezüglich getroffen werden:<br />

2. Speziell für die Fallstudie: Welche Auswirkungen haben die Aus- und Weiterbildungsmaßnah-<br />

men von zwei ausgewählten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf die Teilnehmer und das Unternehmen, wobei die unmittel-<br />

bare/kurzfristige Erfassung der allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit der Teilnehmer e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle<br />

spielt?<br />

Warum werden Mitarbeiter auf Sem<strong>in</strong>are, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs oder Workshops geschickt?<br />

bzw. Welche Erwartungen haben Vorgesetze an Sem<strong>in</strong>are und werden<br />

diese erfüllt?<br />

Sowohl für die SEM als auch die JPM Teilnehmer war der Hauptgrund für die Teilnahme<br />

am SEM Sem<strong>in</strong>ar und am JPM Curriculum der, dass ihr Vorgesetzter sie zum<br />

Sem<strong>in</strong>ar geschickt haben. Weitere Nennungen der Teilnehmer waren: Ergebnis des<br />

Check-up Gesprächs, Verbesserung der Position im Unternehmen oder Notwendigkeit<br />

im Berufsalltag. Die Vorgesetzten der JPM Teilnehmer gaben <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie an,<br />

dass es für sie wichtig ist, dass ihre Mitarbeiter Erfahrungen sammeln und die Grundkenntnisse<br />

des Projektmanagements kennen lernen. Für die Vorgesetzten der SEM<br />

Teilnehmer ist es wichtig, dass ihre Mitarbeiter die Prozesse, Methoden und Zusammenhänge<br />

zwischen SEM und anderen Aktivitäten verstehen.<br />

Werden die im Sem<strong>in</strong>ar gelernten Inhalte <strong>in</strong> der Praxis verwendet?<br />

Die Onl<strong>in</strong>e-Umfrage zeigte, dass die Inhalte beider Sem<strong>in</strong>are zum Großteil für die<br />

SEM und JPM Teilnehmer relevant und im Berufsalltag bzw. Projektalltag anwendbar<br />

- 109 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

s<strong>in</strong>d und auch angewandt werden. Folgende Grafiken zeigen die Beurteilung des Wertes<br />

der Themen im Arbeitsalltag bzw. Projektalltag:<br />

Note<br />

Note<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

2,12 2,23 2,32 2,28 2,28 2,42 2,40 2,52 2,35<br />

Themengebiete<br />

- 110 -<br />

2,82<br />

Terms of project management (JPM) Project environment analysis (JPM)<br />

Structure plann<strong>in</strong>g (JPM) Project organization (JPM)<br />

Effort estimation (JPM) Risk management (JPM)<br />

Network plann<strong>in</strong>g & schedul<strong>in</strong>g (JPM) Resource & cost plann<strong>in</strong>g (JPM)<br />

Project monitor<strong>in</strong>g & controll<strong>in</strong>g (JPM) PM <strong>in</strong> distributed projects (JPM)<br />

Abb.78: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (I)<br />

2,18 2,19 2,30 2,86 2,44 2,14<br />

Themengebiete<br />

2,78 2,71 3,01 2,88<br />

Phases of team development (JPM)<br />

Team & leadership (JPM)<br />

Team motivation (JPM)<br />

Contract<strong>in</strong>g (JPM)<br />

Deal<strong>in</strong>g with conflicts (JPM)<br />

Communication (JPM)<br />

Proceed<strong>in</strong>g & plann<strong>in</strong>g methodically with stdSEM (JPM)<br />

The role of a Quality Assurance Manager (QSV) (JPM)<br />

PROWEB (JPM)<br />

Commercial topics <strong>in</strong> PSE (JPM)<br />

Abb.79: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (II)


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Note<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

2,40 2,52 2,53<br />

2,02<br />

2,32 2,49 2,37 2,73 3,08 3,43<br />

3,33<br />

2,53<br />

2,82<br />

Themengebiete<br />

Phases of development life cycle (SEM)<br />

Phase organization & tailor<strong>in</strong>g of the method (SEM)<br />

Interaction of phase results (SEM)<br />

Software Requirements Specification (SEM)<br />

Project plann<strong>in</strong>g & controll<strong>in</strong>g (SEM)<br />

Quality assurance (SEM)<br />

Test plann<strong>in</strong>g (SEM)<br />

Configuration management (SEM)<br />

Effort estimation <strong>in</strong> the project (SEM)<br />

eSEM (SEM)<br />

prodSEM (SEM)<br />

hsSEM (SEM)<br />

Problems <strong>in</strong> the application of the development method (SEM)<br />

Abb.80: SEM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics<br />

Wie beurteilen die Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer das Sem<strong>in</strong>ar e<strong>in</strong>ige Zeit danach?<br />

Die Sem<strong>in</strong>are selbst wurden positiv beurteilt, obwohl e<strong>in</strong>e generelle Verschlechterung<br />

der Noten vom Jahr 2006 auf 2007 erkennbar war (auf e<strong>in</strong>er Schulnoten-Skala von<br />

1 bis 5 um durchschnittlich 0,23):<br />

Das SEM Sem<strong>in</strong>ar wurde im Jahr 2007 mit der Note 1,5 beurteilt<br />

Das JPM Curriculum wurde im Jahr 2007 mit der Note 1,6 beurteilt.<br />

Welche Aussageunterschiede ergeben sich zwischen dem Feedback kurz nach<br />

dem Sem<strong>in</strong>ar und e<strong>in</strong>ige Zeit später?<br />

Bei den meisten Fragen ergab sich ke<strong>in</strong>e gravierende Verschlechterung, jedoch ist<br />

schon e<strong>in</strong>e gewisse Tendenz zur Mitte erkennbar. Bereiche, die sich merklich verschlechtert<br />

haben waren sowohl beim SEM Sem<strong>in</strong>ar als auch beim JPM Curriculum<br />

die Fragen: Practical relevance und Topic.<br />

- 111 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Fallen dem Vorgesetzen der Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer positive/negative Veränderungen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Sem<strong>in</strong>arteilnahme auf (werden Probleme schneller gelöst;<br />

s<strong>in</strong>d die Ergebnisse besser als vor dem Sem<strong>in</strong>ar; Reaktionen von Kunden;<br />

etc.).<br />

Sowohl den SEM und JPM Teilnehmern als auch deren Vorgesetzten fallen konkrete<br />

positive Veränderungen im Arbeitsverhalten auf. Bei den JPM Teilnehmern äußert<br />

sich dies u.a. durch e<strong>in</strong>e bessere Planung oder Aufwandsschätzung. Die SEM Teilnehmer<br />

gaben u.a. an, dass sich die Testplanung verbessert hat und e<strong>in</strong> besseres Verständnis<br />

für die Prozesse und Methoden vorhanden ist.<br />

Hat sich die Position e<strong>in</strong>zelner Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer nach der Teilnahme am<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong>nerhalb des Unternehmens geändert (mehr Verantwortung; Beförderung;<br />

etc.)?<br />

Beim Großteil der SEM und JPM Teilnehmer haben sich ke<strong>in</strong>e Änderungen im Verantwortungsbereich<br />

auf Grund der Sem<strong>in</strong>arteilnahme ergeben. Nur 4,5 % der SEM<br />

Teilnehmer gaben an, dass sich etwas verändert hätte. Etwas anders sieht es bei den<br />

JPM Teilnehmern aus: Hier ist zwar e<strong>in</strong>e gewünschte positive Tendenz zu erkennen<br />

(13,8 % gaben e<strong>in</strong>e Änderung an), jedoch ist diese vermutlich noch zu schwach ausgeprägt.<br />

S<strong>in</strong>d Sem<strong>in</strong>arveranstaltungen e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit um Erfahrungen auszutauschen?<br />

Der Erfahrungs- und Informationsaustausch stellte für ke<strong>in</strong>en SEM Teilnehmer e<strong>in</strong>en<br />

expliziten Grund dar, das SEM Sem<strong>in</strong>ar zu besuchen. Bei den JPM Teilnehmern sieht<br />

es etwas anders aus. Hier wurde schon angegeben, dass sich das JPM Curriculum eignet<br />

um sich mit anderen Kollegen auszutauschen. Auch bei den Vorgesetzten der JPM<br />

Teilnehmer stellt der Erfahrungsaustausch e<strong>in</strong> Grund dar, die Mitarbeiter auf dieses<br />

Curriculum zu schicken. Generell wurde von den Teilnehmern und den Vorgesetzten<br />

der Erfahrungsaustausch als nützlicher „Zusatzaspekt“ von Sem<strong>in</strong>aren bezeichnet.<br />

- 112 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

Gibt es andere (nützlichere) Formen der Aus- und Weiterbildung als Sem<strong>in</strong>are,<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs oder Workshops?<br />

Bezieht man sich auf die Literatur so gibt es viele unterschiedliche Formen der Ausund<br />

Weiterbildung. Für die PSE <strong>in</strong>teressant wäre eLearn<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Form von Blended<br />

Learn<strong>in</strong>g. Die Vorgesetzten-Interviews zeigten jedoch Skepsis gegenüber eLearn<strong>in</strong>g<br />

für das SEM Sem<strong>in</strong>ar und das JPM Curriculum. Die Vorgesetzten s<strong>in</strong>d zwar generell<br />

positiv e<strong>in</strong>gestellt gegenüber dieser neuen Formen, jedoch könne man sich eLearn<strong>in</strong>g<br />

beim SEM Sem<strong>in</strong>ar und beim JPM Curriculum nur schwer vorstellen, da diese beiden<br />

Sem<strong>in</strong>are sehr stark von der Tra<strong>in</strong>erpräsenz leben.<br />

Waren die zu untersuchenden Sem<strong>in</strong>are, über das kurz unmittelbar danach gegebene<br />

Feedback h<strong>in</strong>aus, auch wirklich wirksam?<br />

Im Großen und Ganzen kann man behaupten, dass das SEM Sem<strong>in</strong>ar und das JPM<br />

Curriculum erfolgreiche und nützliche Sem<strong>in</strong>are s<strong>in</strong>d. Dies wurde durch die Onl<strong>in</strong>e-<br />

Umfrage (Rücklauf von 47 %) und der Vorgesetzten-Interviews bestätigt.<br />

Was den Evaluierungsprozess anbelangt, so ist sich der Großteil der SEM und JPM<br />

Teilnehmer sowie der Vorgesetzten e<strong>in</strong>ig, dass e<strong>in</strong> Test ke<strong>in</strong>e geeignete Wahl wäre und<br />

der Prozess so wie er jetzt ist (Feedback-Sheet am Ende des Sem<strong>in</strong>ars) die beste Lösung<br />

ist.<br />

Verbesserungsvorschläge – mögliches weiteres Vorgehen<br />

1. In e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe sollte geprüft werden, ob sich das SEM Sem<strong>in</strong>ar und das<br />

JPM Curriculum für e<strong>in</strong>e eLearn<strong>in</strong>g-Variante eignen und wenn ja, welche Inhalte<br />

2. Die Anmerkungen der Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer und der Vorgesetzten sollten bei der<br />

Überarbeitung der beiden Sem<strong>in</strong>are berücksichtigt werden.<br />

3. Es sollte <strong>in</strong> Betracht gezogen werden, das Feedback-Sheet zu aktualisieren, <strong>in</strong>dem<br />

man den für diese Diplomarbeit ausgearbeiteten Fragebogen übernimmt und<br />

adaptiert.<br />

- 113 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

L<strong>IT</strong>ERATURVERZEICHNIS<br />

Gedruckte Literatur:<br />

1. Bagusat, M. (1998). Der E<strong>in</strong>fluss von Lehr-/Lernbed<strong>in</strong>gungen, Lehrmethoden und Motivation<br />

auf den Ausbildungserfolg. E<strong>in</strong>e vergleichende <strong>Evaluation</strong>sstudie zur betrieblichen Berufsausbildung<br />

von Versicherungskaufleuten. Aachen: Shaker Verlag.<br />

2. Bandilla, W., Werner, A., Bat<strong>in</strong>ic, B. & Gräf, L. (1999). Onl<strong>in</strong>e Research: Methoden,<br />

Anwendungen und Ergebnisse. Gött<strong>in</strong>gen [u.a.]: Hogrefe, Verlag für Psychologie.<br />

3. Bell, D. (1975). Die nach<strong>in</strong>dustrielle Gesellschaft. Frankfurt, New York (Campus).<br />

4. Bortz, J. & Dör<strong>in</strong>g, N. (1995). Forschungsmethoden und <strong>Evaluation</strong> für Sozialwissenschaftler.<br />

Berl<strong>in</strong> [u.a.]: Spr<strong>in</strong>ger Verlag (2. Auflage).<br />

5. Br<strong>in</strong>kmann, R. (1999). Techniken der Personalentwicklung, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- und Sem<strong>in</strong>armethoden.<br />

Heidelberg: I.H. Sauer Verlag.<br />

6. Clarke, A. & Dawson, R. (1999). <strong>Evaluation</strong> research: an <strong>in</strong>troduction to pr<strong>in</strong>ciples, methods<br />

and practice. London [u.a.]: Sage.<br />

7. Decker, F. (1995). Bildungsmanagement für e<strong>in</strong>e neue Praxis. <strong>Lernprozesse</strong> erfolgreich gestalten,<br />

pädagogisch und betriebswirtschaftlich führen, budgetieren und f<strong>in</strong>anzieren. München:<br />

Lexika Verlag.<br />

8. Drucker, P. (1998). The Com<strong>in</strong>g of the New Organization. Harvard Bus<strong>in</strong>ess Review<br />

on Knowledge Management. Boston, MA: Harvard Bus<strong>in</strong>ess School Press. 1-19.<br />

9. Eichenberger, P. C. (1990). Millionen für Bildung, Pfennige für die Evaluierung.<br />

Personalwirtschaft. 3. 35-43.<br />

10. Falk, A., Lalive, R. & Zweimüller, J. (2004). The success of job applications. A new approach<br />

to programme evaluation. London: Centre for Economic Policy Research.<br />

- 114 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

11. Falk, S. (2006). Personalentwicklung, Wissensmanagement und Lernende Organisation <strong>in</strong> der<br />

Praxis. Zusammenhänge – Synergien – Gestaltungsempfehlungen. München und Mer<strong>in</strong>g:<br />

Ra<strong>in</strong>er Hampp Verlag.<br />

12. Flick, U. (2006). Qualitative <strong>Evaluation</strong>sforschung. Konzepte – Methoden – Umsetzung.<br />

Re<strong>in</strong>bek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.<br />

13. Foddy, W. (1995). Construct<strong>in</strong>g Questions for Interviews and Questionnaires. Theory and<br />

Practice <strong>in</strong> Social Research. Cambridge: University Press.<br />

14. Fürtler, S. (1988). Ganzheitliches Lernen aus der Sicht alternativer Lernmethoden. Diplomarbeit<br />

an der Wirtschaftsuniversität Wien, Wirtschaftspädagogische Studienrichtung.<br />

15. Garz, D., Kraimer, K. (Hrsg.) (1991). Qualitativ-empirische Sozialforschung: Konzepte,<br />

Methoden, Analysen. Opladen: Westdeutscher Verlag GmbH.<br />

16. Gerlich, P. (1999). Controll<strong>in</strong>g von Bildung, <strong>Evaluation</strong> oder Bildungs-Controll<strong>in</strong>g?. Überblick,<br />

Anwendung und Implikationen e<strong>in</strong>er Aufwand-Nutzen-Betrachtung von Bildung unter<br />

besonderer Berücksichtigung wirtschafts- und sozialpsychologischer Aspekte am Beispiel akademischer<br />

Nachwuchskräfte <strong>in</strong> Banken. München [u.a.]: Hampp.<br />

17. Greif, S. [Hrsg.]. (1994). Die Arbeits- und Organisationspsychologie: Gegenstand und Aufgabenfelder,<br />

Lehre und Forschung, Fort- und Weiterbildung. Gött<strong>in</strong>gen: Hogrefe.<br />

18. Gre<strong>in</strong>ert, W. (2000). Organisationsmodelle und Lernkonzepte <strong>in</strong> der beruflichen Bildung.<br />

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft.<br />

19. Kirkpatrick, D. L. (2000). Evaluat<strong>in</strong>g tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g programs: the four levels. San Francisco:<br />

Berrett-Koehler (2. Auflage).<br />

20. Lawson, K. (2006). The Tra<strong>in</strong>er’s Handbook. San Francisco: Wiley.<br />

21. Lutz, B. (2006). E<strong>in</strong> „Learn<strong>in</strong>g Network“ als <strong>in</strong>novative Form der firmen<strong>in</strong>ternen<br />

Weiterbildung. e&i. 123. Jahrgang. Heft 11. 529-533.<br />

- 115 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

22. Lutz, B. (2007). Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g for Global Software Development <strong>in</strong> an International „Learn<strong>in</strong>g<br />

Network“. Manuskript für e<strong>in</strong>en Kongress <strong>in</strong> München im August 2007. Wird <strong>in</strong><br />

„Proceed<strong>in</strong>gs of IEEE“ ersche<strong>in</strong>en.<br />

23. Markowitsch, J. & Strobl, P. (2005). Betriebliche Weiterbildung <strong>in</strong> Österreich. Konzepte,<br />

Anbieter, Trends. Wien: 3s Unternehmensberatung.<br />

24. Pauli, W. (2003). Betriebliche Weiterbildung 1999. Publikation der STATISTIK<br />

AUSTRIA. Wien: Verlag Österreich GmbH.<br />

25. Pätzold, G. (1993). Lehrmethoden <strong>in</strong> der beruflichen Bildung.<br />

Heidelberg: I. H. Sauer-Verlag GmbH.<br />

26. Pfeiffer, C. (2004). <strong>Evaluation</strong> des Experten-Curriculums <strong>in</strong> der Programm- und Systementwicklung<br />

der Siemens AG Österreich. Diplomarbeit an der Fakultät für Psychologie der<br />

Universität Wien.<br />

27. Pleimer, A. & Wimmer, F. (1994). Ganzheitliche Bildung <strong>in</strong> <strong>Theorie</strong> und Praxis. E<strong>in</strong><br />

Modell für selbstorganisiertes Lernen. L<strong>in</strong>z: BBRZ, Berufl. Bildungs- u. Rehabilitationszentrum.<br />

28. Ryschka, J., Solga, M. & Mattenklott, A. [Hrsg.] (2005). Praxishandbuch Personalentwicklung.<br />

Instrumente, Konzepte, Beispiele. Wiesbaden: Gabler.<br />

29. Sonntag, K. (2002). Personalentwicklung und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Stand der psychologischen<br />

Forschung und Gestaltung. Zeitschrift für Personalpsychologie. 2. 59-79.<br />

30. Stotz, M. (1999). Organisationale <strong>Lernprozesse</strong>. Begriffe – Merkmale - E<strong>in</strong>flussfaktoren.<br />

Wiesbaden: DUV, Deutscher Universitäts-Verlag.<br />

31. Thierau-Brunner, H., Stangel-Meseke, M. & Wottawa, H. (1999). <strong>Evaluation</strong> von<br />

Personalentwicklungsmaßnahmen. Gött<strong>in</strong>gen: Hogrefe.<br />

32. Thonhauser, S. (2000). Weiterbildungs-Controll<strong>in</strong>g. <strong>Theorie</strong>-Boom & Praxis-Defizit?. Diplomarbeit<br />

an der Wirtschaftsuniversität Wien, Studienrichtung Wirtschaftspädagogik.<br />

- 116 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

33. Z<strong>in</strong>nen, H. (2006). Wissensmanagement und betriebliches Lernen. E<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme <strong>in</strong><br />

Ausbildungsbetrieben mit Tipps für die Praxis. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag GmbH<br />

& Co. KG.<br />

Onl<strong>in</strong>equellen:<br />

1. Arthur, W., Bennett, W., Edens, P. S. & Bell, S. T. (2003). Effectiveness of tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

<strong>in</strong> organizations: A meta-analysis of design and evaluation features. Journal of<br />

Applied Psychology. 88 (2). 234-245. http://www.psychologie.uni-mann<br />

heim.de/cip/Tut/sem<strong>in</strong>are_wittmann/meta_fribourg/Arthur_etal_2003_MA_Tra<br />

<strong>in</strong><strong>in</strong>gs_<strong>in</strong>_organisations.pdf. Zugriff am 25.04.2007<br />

2. Brecht, B. (2004). Effektive Weiterbildung. Bildungscontroll<strong>in</strong>g ist mehr als Kostencontroll<strong>in</strong>g.<br />

Management und Qualität. Ausgabe 3. 8-9. http://contentundco.de<br />

/images/uploads/Bildungscontroll<strong>in</strong>g.pdf. Zugriff am 21.12.2006.<br />

3. Systementwicklungsmethode-SEM. QM Intranet der PSE.<br />

http://sem.siemens.at/sem/default.htm#scrollen. Zugriff am 04.04.2007.<br />

4. Porst, R. (2000). Question Word<strong>in</strong>g – Zur Formulierung von Fragebogen-Fragen.<br />

ZUMA How-to-Reihe. Nr. 2. http://www.gesis.org/Publikationen/Berichte<br />

/ZUMA_How_to/Dokumente/pdf/how-to2rp.pdf. Zugriff am 15.01.2007.<br />

5. Prüfer, P. & Stiegler, A. (2002). Die Durchführung standardisierter Interviews: E<strong>in</strong><br />

Leitfaden. ZUMA How-to-Reihe. Nr. 11. http://www.gesis.org/Publikationen/<br />

Berichte/ZUMA_How_to/Dokumente/pdf/how-to11ppas.pdf.<br />

15.01.2007.<br />

Zugriff am<br />

6. Stutz, B. Summative und Formative <strong>Evaluation</strong>. Universität des Saarlandes FR 5.5<br />

– Informationswissenschaften. Kurzreferat zum Prosem<strong>in</strong>ar „Distance Education“.<br />

http://www.jura.uni-sb.de/~fritz/<strong>in</strong>fwiss/dist/bibl/Referate/stutz.htm.<br />

Zugriff am 16.04.2007.<br />

- 117 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

ANHANG<br />

I. Fragebogen – SEM<br />

- 118 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

ANHANG<br />

II. Fragebogen – JPM<br />

- 122 -


T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />

ANHANG<br />

III. Interviewleitfaden<br />

- 127 -


Guide for personal <strong>in</strong>terviews for the diploma thesis:<br />

<strong>Evaluation</strong> of <strong>in</strong>ternal learn<strong>in</strong>g processes <strong>in</strong><br />

theory and practice.<br />

Case study about effectiveness of tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs with<strong>in</strong> Siemens, PSE.<br />

Interview done by:<br />

Tatjana Heiszenberger<br />

Tra<strong>in</strong>ee Learn<strong>in</strong>g Network<br />

Siemens AG Österreich<br />

PSE K<strong>IT</strong> – Learn<strong>in</strong>g Network<br />

A-1100 Wien, Gudrunstraße 11<br />

Tel. +43 (0)51707 / 45627<br />

Interview partner:<br />

Mag. Dr. Benedikt Lutz<br />

Coord<strong>in</strong>ator Learn<strong>in</strong>g Network (tutor)<br />

Siemens AG Österreich,<br />

PSE K<strong>IT</strong> – Learn<strong>in</strong>g Network<br />

A-1100 Wien, Gudrunstraße 11<br />

Tel. +43 (0)51707 / 47702<br />

Name: ________________________________________________________<br />

Country: _______________________________________________________<br />

Phone number/Email: ____________________________________________<br />

Position <strong>in</strong> company: _____________________________________________<br />

Location, date, time (from/to):<br />

_________________________________________________________


QUESTIONS<br />

Question part A: General questions about tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />

1. Your attitude towards <strong>in</strong>ternal tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g at PSE <strong>in</strong> general?<br />

a. Are all relevant topics covered (are there enough tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, cover<strong>in</strong>g all topics)?<br />

b. Do the tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs have the “right” content?<br />

c. Do people acquire the right skills?<br />

d. What about quality of delivery, concern<strong>in</strong>g the tra<strong>in</strong>er quality and the content<br />

quality?<br />

2. Effects of tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs: did you observe any visible changes <strong>in</strong> behavior of your<br />

employees after visit<strong>in</strong>g a sem<strong>in</strong>ar? What is your personal impression?<br />

3. Could you imag<strong>in</strong>e other methods of tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs to be useful at PSE (besides<br />

exist<strong>in</strong>g tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs)? (eLearn<strong>in</strong>g, Blended Learn<strong>in</strong>g, self-study with books, cds,<br />

PowerPo<strong>in</strong>t slides)<br />

a. Which one would you recommend and why?<br />

b. What are you will<strong>in</strong>g/able to contribute?


Question part B: Questions about the sem<strong>in</strong>ar „System<br />

Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g Method SEM“<br />

1. Why did you send your employees to the SEM sem<strong>in</strong>ar? (your expectations)<br />

1. a) In general: what is your overall impression concern<strong>in</strong>g the SEM sem<strong>in</strong>ar<br />

(duration, content, process, etc.)?<br />

b) In detail: which expectations did you have? Which were met completely,<br />

which not and why?<br />

2. a) In general: what is your overall impression concern<strong>in</strong>g changes of behavior<br />

of your employees after the SEM sem<strong>in</strong>ar? Did you observe any changes<br />

<strong>in</strong> the behavior of your employees after visit<strong>in</strong>g this sem<strong>in</strong>ar? Could you<br />

scale these changes?<br />

b) In detail: could you give concrete examples of changes <strong>in</strong> behavior?<br />

3. Did you get concrete feedback of participants after visit<strong>in</strong>g the SEM sem<strong>in</strong>ar?<br />

4. Do you have any suggestions for improvement concern<strong>in</strong>g:<br />

a. Content<br />

b. Procedure and delivery: participants’ selection process, duration, local tra<strong>in</strong>ers,<br />

customiz<strong>in</strong>g, tra<strong>in</strong>ers’ education, eLearn<strong>in</strong>g, blended learn<strong>in</strong>g, f<strong>in</strong>al exam, etc.<br />

5. Are there any other topics you want to mention? (someth<strong>in</strong>g not mentioned;<br />

comments to some po<strong>in</strong>ts; etc.


Question part C: Questions about the curriculum „Junior<br />

Promote Curriculum for PSE RoA“<br />

1. Why did you send your employees to the JPM curriculum? (your expectations)<br />

2. a) In general: what is your overall impression concern<strong>in</strong>g the JPM curriculum<br />

(duration, content, process, etc.)?<br />

b) In detail: which expectations did you have? Which were met completely,<br />

which not and why?<br />

3. a) In general: what is your overall impression concern<strong>in</strong>g changes of behavior<br />

of your employees after the JPM curriculum? Did you observe any<br />

changes <strong>in</strong> the behavior of your employees after visit<strong>in</strong>g this curriculum?<br />

Could you scale these changes?<br />

b) In detail: could you give concrete examples of changes <strong>in</strong> behavior?<br />

4. Did you get concrete feedback of participants after visit<strong>in</strong>g the JPM curriculum?<br />

5. Do you have any suggestions for improvement concern<strong>in</strong>g:<br />

b. Content<br />

c. Procedure and delivery: participants’ selection process, duration, local tra<strong>in</strong>ers,<br />

customiz<strong>in</strong>g, tra<strong>in</strong>ers’ education, eLearn<strong>in</strong>g, blended learn<strong>in</strong>g, f<strong>in</strong>al exam, etc.<br />

6. Are there any other topics you want to mention? (someth<strong>in</strong>g not mentioned;<br />

comments to some po<strong>in</strong>ts; etc.)


Tatjana Maria Heiszenberger, geb. Ecker<br />

Mühlbachgasse 6<br />

A-7341 L<strong>in</strong>dgraben<br />

PERSÖNLICHE DATEN<br />

CURRICULUM V<strong>IT</strong>AE<br />

Geburtsdatum: 28. November 1983<br />

Geburtsort: Oberpullendorf<br />

Familienstand: verheiratet, ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

Staatsbürgerschaft: Österreich<br />

SCHULBILDUNG<br />

Seit 10/2003 Fachhochschul-Diplomstudiengang Informationsberufe<br />

Information and Knowledge Management, Eisenstadt<br />

Vertiefung Knowledge Management<br />

9/1998 – 6/2003 Bundeshandelsakademie Oberpullendorf<br />

Abgeschlossen mit Ausgezeichnetem Erfolg<br />

9/1994 – 7/1998 Hauptschule Kobersdorf<br />

9/1990 – 7/1994 Volksschule Kobersdorf<br />

BERUFSERFAHRUNG<br />

02/2007 – 06/2007 Siemens AG Österreich, Wien<br />

Werkstudent<strong>in</strong> beim Learn<strong>in</strong>g Network<br />

09/2006 – 01/2007 Siemens AG Österreich, Wien<br />

Pflichtpraktikum beim Learn<strong>in</strong>g Network


07/2005 – 06/2006 Wagner Sicherheitsdienste GesmbH, Eisenstadt<br />

Ger<strong>in</strong>gfügig beschäftigt, Assistenz der Geschäftsleitung<br />

08/2004 Ferialpraxis: Bank Austria Creditanstalt, Wien<br />

Market<strong>in</strong>gabteilung<br />

08/2003 und Ferialpraxis: Steuerberatunsgkanzlei Hött<strong>in</strong>ger,<br />

08/2002 Oberpullendorf<br />

07/2001 Ferialpraxis: Burgenländische Landesregierung, Eisenstadt<br />

Abteilung für Soziales, Gesundheit, Familie und Sport<br />

07/2000 Ferialpraxis: Burgenländische Landesregierung, Eisenstadt<br />

Stabsstelle Europabüro und Statistik<br />

PERSÖNLICHE FÄHIGKE<strong>IT</strong>EN UND KOMPETENZEN<br />

Sprachen Englisch <strong>in</strong> Wort und Schrift<br />

Grundkenntnisse <strong>in</strong> Italienisch<br />

Informatik HTML, Flash MX, Adobe Photoshop 7.0, Microsoft Office<br />

Tools, Dreamweaver, Crimson Editor<br />

Workshops Professionelles Kommunizieren, Projektmanagement,<br />

Professionelles Präsentieren<br />

Persönlichkeit Pflichtbewusst, flexibel, motiviert, dynamisch, sozial- und<br />

menschenorientiert, ordentlich, kommunikativ<br />

Weiteres Teilnahme an diversen Wettbewerben<br />

Projekterfahrung auf Grund zahlreicher Projekte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!