Evaluation innerbetrieblicher Lernprozesse in Theorie ... - IT-Services
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Diplomarbeit<br />
<strong>Evaluation</strong> <strong><strong>in</strong>nerbetrieblicher</strong><br />
<strong>Lernprozesse</strong> <strong>in</strong> <strong>Theorie</strong> und Praxis.<br />
Mit e<strong>in</strong>er Fallstudie zur Wirksamkeit von Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />
bei Siemens, Programm- und Systementwicklung.<br />
von<br />
Tatjana Maria Heiszenberger<br />
betreut von<br />
Mag. Dr. Benedikt Lutz<br />
im Fachbereich<br />
Management & Controll<strong>in</strong>g<br />
Fachhochschul-Studiengang Informationsberufe<br />
Eisenstadt, 2007
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
EHRENWÖRTLICHE ERKLÄRUNG<br />
Ich habe diese Diplomarbeit selbstständig verfasst, alle me<strong>in</strong>e Quellen und Hilfsmittel<br />
angegeben, ke<strong>in</strong>e unerlaubten Hilfen e<strong>in</strong>gesetzt und die Arbeit bisher <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Form<br />
als Prüfungsarbeit vorgelegt.<br />
Ort, Datum Unterschrift<br />
II
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
DANKSAGUNG<br />
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Personen bedanken, die mich während<br />
me<strong>in</strong>es ganzen Studiums und der Zeit der Diplomarbeit unterstützt haben. Besonderer<br />
Dank gilt me<strong>in</strong>en Eltern und me<strong>in</strong>em Mann, die mir das Studium ermöglicht haben<br />
und mir e<strong>in</strong>e wichtige Stütze während dieser Zeit waren.<br />
Ich möchte mich aber auch bei me<strong>in</strong>em Betreuer, Benedikt Lutz, für se<strong>in</strong>e Hilfe und<br />
Unterstützung bedanken. Er hat es mir ermöglicht, e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> dieses <strong>in</strong>teressante<br />
und spannende Thema zu erhalten. Danke sagen möchte ich auch für die <strong>in</strong>teressanten<br />
Diskussionen während der Schreibphase und die vielen Verbesserungsvorschläge<br />
bezüglich der Diplomarbeit.<br />
Vielen Dank!<br />
III
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
KURZREFERAT<br />
Unternehmens<strong>in</strong>terne Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramme s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e gängige Methode um das Wissen<br />
der Mitarbeiter aktuell zu halten und somit konkurrenzfähig zu bleiben. Daher ist es<br />
wichtig herauszuf<strong>in</strong>den, ob e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar erfolgreich ist oder nicht. Das Problem besteht<br />
dar<strong>in</strong>, dass die <strong>Evaluation</strong> e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars nicht so e<strong>in</strong>fach ist. Meist wird am Ende<br />
e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars e<strong>in</strong> Fragebogen mit Fragen zur allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit von den<br />
Sem<strong>in</strong>arteilnehmern ausgefüllt. Diese Ergebnisse s<strong>in</strong>d meist jedoch nicht so aussagekräftig<br />
wie so genannte „Key Performance Indicators“ (KPI), also „Kennzahlen zur<br />
Arbeitsleistung“. Das Ziel dieser Diplomarbeit war es, die verschiedenen Ansätze zur<br />
<strong>Evaluation</strong> von Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu durchleuchten und e<strong>in</strong>en Ansatz zur Evaluierung zweier<br />
Sem<strong>in</strong>are, des SEM Sem<strong>in</strong>ars und des JPM Curriculums, <strong>in</strong>nerhalb Siemens Programm-<br />
und Systementwicklung (PSE) heranzuziehen. Als theoretische Basis für diese<br />
Forschungsarbeit sollten die Themen Personalentwicklung und <strong>Evaluation</strong> allgeme<strong>in</strong><br />
dienen.<br />
Zunächst wurde e<strong>in</strong>e Literaturrecherche durchgeführt, um den geeigneten <strong>Evaluation</strong>sansatz<br />
und die Erhebungsmethoden zu identifizieren. Für die Befragung der Teilnehmer<br />
der zwei ausgewählten Sem<strong>in</strong>are wurde e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen erstellt. Zusätzlich<br />
wurden Vorgesetzten<strong>in</strong>terviews durchgeführt, um e<strong>in</strong>e zusätzliche Perspektive<br />
bezüglich der Effektivität der beiden Sem<strong>in</strong>are zu erhalten.<br />
Die Literaturrecherche ergab, dass der 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick e<strong>in</strong> geeigneter<br />
<strong>Evaluation</strong>sansatz ist. Weiters zeigte die Literatur, dass die KPIs zwar wichtig s<strong>in</strong>d,<br />
jedoch qualitativen Aussagen mehr Bedeutung zugemessen werden sollte. Dies war<br />
auch e<strong>in</strong> Ergebnis der Vorgesetzten-Interviews und des Onl<strong>in</strong>e-Fragebogens. Sowohl<br />
die Vorgesetzten als auch die Mitarbeiter konnten Verhaltensänderungen im Berufsalltag<br />
feststellen; „harte“ Kennzahlen für diese Änderungen konnten die Vorgesetzten<br />
jedoch nicht nennen. Die Ergebnisse der qualitativen Interviews und der Onl<strong>in</strong>e-<br />
Umfrage zeigen, dass beide Sem<strong>in</strong>are im Großen und Ganzen erfolgreich s<strong>in</strong>d, auch<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der mittelfristigen Wirksamkeit.<br />
Schlagwörter: Personalentwicklung; Evaluierung von Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsaktivitäten; Kirkpatrick;<br />
<strong>in</strong>terne <strong>Lernprozesse</strong>; Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gseffekte<br />
IV
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
ABSTRACT<br />
Internal tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g programs <strong>in</strong> companies are a common method for establish<strong>in</strong>g employees’<br />
knowledge and stay<strong>in</strong>g competitive. Therefore, it is important to f<strong>in</strong>d out<br />
whether these tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g programs are effective or not. However, the evaluation of tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
programs is not as easy as it seems. Ma<strong>in</strong>ly, employees are asked for their general<br />
impressions, which are not as valuable as some Key Performance Indicators (KPI) or<br />
statements about the usage of skills ga<strong>in</strong>ed <strong>in</strong> daily work life. The aim of this thesis is<br />
to look at the different methods for evaluat<strong>in</strong>g tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g programs and to use one for<br />
evaluat<strong>in</strong>g two programs, the SEM sem<strong>in</strong>ar and the JPM curriculum, with<strong>in</strong> Siemens’<br />
Program and System Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g (PSE) department. Personnel development and<br />
evaluation <strong>in</strong> general build a theoretical basis for this thesis.<br />
First, a review of current literature is undertaken <strong>in</strong> order to identify the appropriate<br />
evaluation and research methods. An onl<strong>in</strong>e questionnaire is then used for ask<strong>in</strong>g<br />
former participants of the SEM sem<strong>in</strong>ar and the JPM curriculum. Additionally, qualitative<br />
<strong>in</strong>terviews with the superiors of some of these participants will give another perspective<br />
on the effectiveness of these tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g programs.<br />
The literature has shown that Kirkpatrick’s 4-level approach is an adequate evaluation<br />
method. Furthermore, KPI are not as important as they seem: they should be used as<br />
additional <strong>in</strong>formation besides qualitative <strong>in</strong>formation. This is also one f<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g of the<br />
qualitative <strong>in</strong>terviews and the onl<strong>in</strong>e questionnaire. As well as the superiors as the employees,<br />
realized changes <strong>in</strong> the employee’s behavior, but the superiors can not give<br />
ratios for these changes. To summarize the outcome of the qualitative <strong>in</strong>terviews and<br />
the onl<strong>in</strong>e questionnaire, the two sem<strong>in</strong>ars are successful.<br />
Keywords: personnel development; evaluat<strong>in</strong>g tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g activities; Kirkpatrick; <strong>in</strong>ternal<br />
learn<strong>in</strong>g processes; tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g effectiveness<br />
V
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
EXECUTIVE SUMMARY<br />
In den letzten Jahrzehnten erfolgte e<strong>in</strong> Wandel der Gesellschaft von der Industrie- h<strong>in</strong><br />
zur Wissensgesellschaft. Das bedeutet unter anderem, dass die Ressource Mitarbeiter<br />
und se<strong>in</strong> Wissen immer mehr zum Wettbewerbsvorteil für Unternehmen wird. Aus<br />
diesen Gründen werden die Bereiche Personalentwicklung und Wissensmanagement<br />
immer bedeutender. Sie s<strong>in</strong>d nicht als e<strong>in</strong>zelne Diszipl<strong>in</strong>en zu betrachten, sondern gehen<br />
Hand <strong>in</strong> Hand im Unternehmen. In diesem Zusammenhang spielen auch <strong>in</strong>terne<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs und deren Wirksamkeit e<strong>in</strong>e große Rolle: Nur erfolgreiche Sem<strong>in</strong>are haben<br />
positive Auswirkungen auf die Mitarbeiter und somit das gesamte Unternehmen. Wie<br />
misst man jedoch ob e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar erfolgreich war oder nicht bzw. ist es überhaupt<br />
wert, die Wirksamkeit von Sem<strong>in</strong>aren zu überprüfen? Dieser Frage g<strong>in</strong>g diese Diplomarbeit<br />
nach. Zwei ausgewählte Sem<strong>in</strong>are der PSE, das SEM Sem<strong>in</strong>ar und das JPM<br />
Curriculum dienten als Fallstudie für e<strong>in</strong>e <strong>Evaluation</strong>.<br />
Für diese Diplomarbeit wurden deshalb zwei zentrale Fragestellungen ausgearbeitet:<br />
1. Generell: Welche Möglichkeiten gibt es, den Erfolg von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />
messen?<br />
2. Speziell für die Fallstudie: Welche Auswirkungen haben die Aus- und Weiterbildungsmaßnah-<br />
men von zwei ausgewählten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf die Teilnehmer und das Unternehmen, wobei die unmittel-<br />
bare/kurzfristige Erfassung der allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit der Teilnehmer e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle<br />
spielt?<br />
Im theoretischen Teil der Diplomarbeit wurde die aktuelle Literatur zur Personalentwicklung<br />
als Bestandteil <strong>in</strong>nerbetrieblichen Wissensgutes, zur <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
sowie der dazu e<strong>in</strong>gesetzten Methoden aufgearbeitet. Der<br />
4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick war die Basis für die Fallstudie. Bei der Fallstudie<br />
wurden neben e<strong>in</strong>er Onl<strong>in</strong>e-Umfrage von ehemaligen Teilnehmern der beiden Sem<strong>in</strong>are<br />
auch e<strong>in</strong>ige Vorgesetze mittels qualitativen Interviews befragt, um neben der<br />
Selbste<strong>in</strong>schätzung der Teilnehmer auch die Fremdsicht zu erhalten.<br />
VI
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit bezogen auf Fragestellung 1 waren:<br />
1. Generell: Welche Möglichkeiten gibt es, den Erfolg von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />
messen?<br />
Man kann die verschiedenen <strong>Evaluation</strong>sansätze <strong>in</strong> unterschiedliche Kategorien e<strong>in</strong>teilen.<br />
Gerlich (1999, S. 34) versucht, <strong>in</strong> Anlehnung an Thierau et al. (1999), e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung<br />
<strong>in</strong> folgende Ansätze:<br />
prozess- bzw. phasenorientiert<br />
ebenenorientiert<br />
handlungsorientiert<br />
kostenanalytisch<br />
<strong>in</strong>vestitionstheoretisch<br />
kennzahlenorientiert<br />
Für die Ausarbeitung der Fallstudie wurde der 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick<br />
herangezogen, da dieser e<strong>in</strong>e erprobte und die <strong>in</strong> der Praxis am häufigsten angewandte<br />
Vorgehensweise (vgl. Arthur et al., 2003) ist.<br />
Die wichtigsten Ergebnisse bezogen auf Fragestellung 2 waren:<br />
2. Speziell für die Fallstudie: Welche Auswirkungen haben die Aus- und Weiterbildungsmaßnah-<br />
men von zwei ausgewählten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf die Teilnehmer und das Unternehmen, wobei die unmittel-<br />
bare/kurzfristige Erfassung der allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit der Teilnehmer e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle<br />
spielt?<br />
1. Im Großen und Ganzen kann man behaupten, dass das SEM Sem<strong>in</strong>ar und das<br />
JPM Curriculum erfolgreiche und nützliche Sem<strong>in</strong>are s<strong>in</strong>d. Dies wurde durch die<br />
Onl<strong>in</strong>e-Umfrage (Rücklauf von 47 %) und die Vorgesetzten-Interviews bestätigt.<br />
2. Sowohl die SEM und JPM Teilnehmer als auch Vorgesetzten gaben an, positive<br />
Verhaltensänderungen auf Grund der Sem<strong>in</strong>arteilnahme zu erkennen. Auch die<br />
Sem<strong>in</strong>are selbst wurden positiv beurteilt, obwohl e<strong>in</strong>e generelle Verschlechterung<br />
der Noten vom Jahr 2006 auf 2007 erkennbar war (auf e<strong>in</strong>er Schulnoten-Skala von<br />
1 bis 5 um durchschnittlich 0,23):<br />
Das SEM Sem<strong>in</strong>ar wurde im Jahr 2007 mit der Note 1,5 beurteilt<br />
Das JPM Curriculum wurde im Jahr 2007 mit der Note 1,6 beurteilt.<br />
VII
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
„Zu den Gew<strong>in</strong>nern der herausfordernden Zukunft<br />
werden die Unternehmen zählen, die es verstehen, ihre<br />
Personalentwicklungs- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
systematisch den strategischen Zielsetzungen anzugleichen<br />
und mit klar def<strong>in</strong>ierten Erfolgssteuerungs<strong>in</strong>strumenten<br />
e<strong>in</strong>e hohe Kompetenz der Umsetzung zu gewährleisten.<br />
Je aufgeschlossener die Menschen <strong>in</strong> Unternehmen s<strong>in</strong>d, je<br />
deutlicher jeder e<strong>in</strong>zelne S<strong>in</strong>n und Zusammenhänge<br />
se<strong>in</strong>es Tätigkeitsfeldes erkennen kann, je offener über<br />
Lernen und Weiterbildung kommuniziert wird, desto<br />
erfolgreicher werden die Entwicklungs- und<br />
Bildungsmaßnahmen se<strong>in</strong>.“<br />
VIII<br />
- Brandt, J. (1992) -<br />
(Zitat <strong>in</strong> Petra Gerlich; Controll<strong>in</strong>g von Bildung, <strong>Evaluation</strong><br />
oder Bildungs-Controll<strong>in</strong>g, 1999, S. 1)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. E<strong>in</strong>leitung ........................................................................ - 1 -<br />
1.1. Ausgangssituation und Problemstellung.....................................- 3 -<br />
1.2. Fragestellung und Forschungsfragen ..........................................- 4 -<br />
1.3. Vorgehensweise und Methodik....................................................- 6 -<br />
1.4. Ziele der vorliegenden Arbeit.......................................................- 6 -<br />
1.5. Aufbau der Diplomarbeit..............................................................- 7 -<br />
2. Theoretischer Teil............................................................- 9 -<br />
2.1. Personalentwicklung und betriebliche Weiterbildung ................- 9 -<br />
2.1.1. Allgeme<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung ............................................................................... - 9 -<br />
2.1.2. Funktionen und Aufgaben der <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklung .......- 14 -<br />
2.1.2.1. Funktionen............................................................................................................ - 14 -<br />
2.1.2.2. Aufgaben ............................................................................................................... - 14 -<br />
2.1.3. Momentaufnahme der betrieblichen Weiterbildung <strong>in</strong> Österreich ............- 18 -<br />
2.1.4. Alternative Lehr- und Lernmethoden ........................................................ - 29 -<br />
2.1.5. Resümee des Abschnitts „Alternative Lehr- und Lernmethoden“............ - 33 -<br />
2.2. <strong>Evaluation</strong> von Fortbildungsmaßnahmen ................................. - 34 -<br />
2.2.1. <strong>Evaluation</strong> – <strong>Evaluation</strong>sforschung allgeme<strong>in</strong>.......................................... - 34 -<br />
2.2.2. <strong>Evaluation</strong> und Bildungs-Controll<strong>in</strong>g ....................................................... - 35 -<br />
2.2.3. Ansätze und Konzepte für die Kontrolle von Fortbildungsmaßnahmen... - 37 -<br />
2.2.3.1. Ansätze und Konzepte allgeme<strong>in</strong> .........................................................................- 37 -<br />
2.2.3.2. Resümee der dargestellten Ansätze und Konzepte.............................................. - 41 -<br />
2.2.4. 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick............................................................ - 42 -<br />
IX
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
2.2.4.1. Kriterien für die Erfolgsmessung .........................................................................- 42 -<br />
2.2.4.2. Level 1 – Reaktion.................................................................................................- 43 -<br />
2.2.4.3. Level 2 – Lernen....................................................................................................- 44 -<br />
2.2.4.4. Level 3 – Verhalten................................................................................................- 45 -<br />
2.2.4.5. Level 4 – Ergebnisse .............................................................................................- 46 -<br />
2.2.5. Resümee des Abschnitts „<strong>Evaluation</strong> von Fortbildungsmaßnahmen“..... - 49 -<br />
2.3. Angewandte Methoden .............................................................. - 50 -<br />
2.3.1. Quantitative und Qualitative Methoden.................................................... - 50 -<br />
2.3.2. Fragebogen – Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen............................................................. - 52 -<br />
2.3.3. Qualitative Interviews mit Interviewleitfaden ........................................... - 56 -<br />
2.3.4. Resümee des Abschnitts „Angewandte Methoden“.................................. - 58 -<br />
2.4. Folgerungen für die Fallstudie................................................... - 59 -<br />
3. Empirischer Teil: Fallstudie.......................................... - 61 -<br />
3.1. Beschreibung der ausgewählten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs ............................... - 61 -<br />
3.1.1. „Systementwicklungsmethode-SEM“ ....................................................... - 62 -<br />
3.1.2. „Junior Promote Curriculum for PSE RoA“ .............................................. - 63 -<br />
3.2. Untersuchungsmethoden ........................................................... - 64 -<br />
3.2.1. Design und Stichprobe des Fragebogens.................................................. - 65 -<br />
3.2.2. Design und Stichprobe der qualitativen Interviews .................................. - 66 -<br />
3.3. Durchführung der Untersuchung .............................................. - 67 -<br />
3.3.1. Beschreibung der Vorgehensweise............................................................ - 67 -<br />
3.3.2. Rücklauf..................................................................................................... - 68 -<br />
3.4. Auswertung................................................................................. - 69 -<br />
3.4.1. Toolbeschreibung ...................................................................................... - 69 -<br />
3.4.2. Ergebnisse und Interpretation................................................................... - 70 -<br />
3.4.2.1. Gesamtauswertung ...............................................................................................- 70 -<br />
X
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
3.4.2.2. E<strong>in</strong>zelauswertungen .............................................................................................- 75 -<br />
3.4.2.3. Auswertung der offenen Fragen – JPM Teilnehmer............................................- 93 -<br />
3.4.2.4. Auswertung der offenen Fragen – SEM Teilnehmer ......................................... - 100 -<br />
4. Zusammenfassung der Ergebnisse ..............................- 108 -<br />
Literaturverzeichnis...........................................................- 114 -<br />
Anhang...............................................................................- 118 -<br />
XI
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />
Abb. Abbildung<br />
BC Bildungs-Controll<strong>in</strong>g<br />
BSC Balanced Scorecard<br />
bspw. beispielsweise<br />
bzw. beziehungsweise<br />
ca. cirka<br />
CBT Computer Based Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
CD-ROM Compact Disc, Read-Only Memory<br />
d.h. das heißt<br />
et al. et alii<br />
etc. et cetera<br />
HR Human Resources<br />
JPM Junior Promote Curriculum for PSE RoA<br />
o.ä. oder ähnliches<br />
PE Personalentwicklung<br />
PSE Programm- und Systementwicklung<br />
RoA Regions outside Austria<br />
RoT Return on Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g-Rechnung<br />
SEM Systementwicklungsmethode SEM<br />
Tab. Tabelle<br />
tlw. teilweise<br />
TN Teilnehmer<br />
u. und<br />
u.a. unter anderem<br />
vgl. vergleiche<br />
WBT Web Based Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
WWW World Wide Web<br />
z.B. zum Beispiel<br />
XII
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />
Abb. 1: Aufbau der Forschungsarbeit <strong>in</strong> grafischer Form............................................ - 8 -<br />
Abb. 2: Prozessmodell der Personalentwicklung (vgl. Ryschka et al., 2005, S. 21) - 11 -<br />
Abb. 3: Funktionen und Aufgaben der <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklung<br />
(vgl. Ryschka et al., 2005, S. 297) .................................................................................... - 15 -<br />
Abb. 4: Weiterbildungsaktive Unternehmen nach Unternehmensgröße<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 21)...................................................................................................... - 18 -<br />
Abb. 5: Unternehmen mit anderen Formen der Weiterbildung<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 23)...................................................................................................... - 19 -<br />
Abb. 6: Anteil der weiterbildungsaktiven Unternehmen nach Wirtschaftsbereichen<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 22)...................................................................................................... - 20 -<br />
Abb. 7: Gründe für ke<strong>in</strong>e Weiterbildungsaktivitäten (vgl. Pauli, 2003, S. 24) ......... - 21 -<br />
Abb. 8: Unternehmen mit bestimmten Instrumenten der Ausbildungspolitik nach<br />
Unternehmensgröße (vgl. Pauli, 2003, S. 27) ................................................................ - 22 -<br />
Abb. 9: Teilnahmequote für alle Unternehmen nach Unternehmensgröße<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 29)...................................................................................................... - 22 -<br />
Abb. 10: Teilnahmequote für alle Unternehmen nach Wirtschaftsbereich<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 30)...................................................................................................... - 23 -<br />
Abb. 11: Kursstunde je Teilnehmer bzw. je Beschäftigen aller Unternehmen nach<br />
Unternehmensgröße (vgl. Pauli, 2003, S. 32) ................................................................ - 23 -<br />
Abb. 12: Kursstunden nach Themenbereich (vgl. Pauli, 2003, S. 36)....................... - 24 -<br />
Abb. 13: Verwendete Methoden zur Überprüfung von Kurserfolgen<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 38)...................................................................................................... - 25 -<br />
Abb. 14: Gründe für den Verzicht auf die Evaluierung von Kurserfolgen<br />
(vgl. Pauli, 2003, S 38) ...................................................................................................... - 25 -<br />
Abb. 15: Zusammensetzung der direkten Kurskosten nach Unternehmensgröße<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 39)...................................................................................................... - 27 -<br />
Abb. 16: Typischer Ablauf e<strong>in</strong>er <strong>Evaluation</strong> nach Thierau-Brunner,<br />
Stangel-Meseke & Wottawa (vgl. Pfeiffer, 2004).......................................................... - 34 -<br />
Abb. 17: 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick (2006)................................................... - 43 -<br />
XIII
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Abb. 18: Formeln zur Berechnung von Effizienz, Effektivität und Rentabilität<br />
nach Eichenberger (vgl. Gerlich, 1999, S. 54).............................................................. - 47 -<br />
Abb. 19: Ausprägungen von SEM (vgl. SEM Intranet der PSE, 2007).................... - 62 -<br />
Abb. 20: Rücklauf der Fragebogen-Umfrage <strong>in</strong> grafischer Form.............................. - 68 -<br />
Abb. 21: Rücklauf SEM Sem<strong>in</strong>ar; Darstellung der stärksten und schwächsten<br />
Rücklauftage....................................................................................................................... - 69 -<br />
Abb. 22: Rücklauf JPM Curriculum; Darstellung der stärksten und schwächsten<br />
Rücklauftage....................................................................................................................... - 69 -<br />
Abb. 23: Länderspezifischer Rücklauf JPM.................................................................. - 70 -<br />
Abb. 24: Länderspezifischer Rücklauf SEM................................................................. - 70 -<br />
Abb. 25: Zugehörige Abteilung JPM TN...................................................................... - 71 -<br />
Abb. 26: Zugehörige Abteilung SEM TN .................................................................... - 71 -<br />
Abb. 27: Altersverteilung JPM TN ................................................................................ - 71 -<br />
Abb. 28: Altersverteilung SEM TN ............................................................................... - 71 -<br />
Abb. 29: Firmenzugehörigkeitsdauer JPM TN ........................................................... - 72 -<br />
Abb. 30: Firmenzugehörigkeitsdauer SEM TN.......................................................... - 72 -<br />
Abb. 31: Männliche und weibliche JPM TN................................................................. - 73 -<br />
Abb. 32: Männliche und weibliche SEM TN ............................................................... - 73 -<br />
Abb. 33: Ausbildung JPM TN........................................................................................ - 73 -<br />
Abb. 34: Ausbildung SEM TN....................................................................................... - 73 -<br />
Abb. 35: Tätigkeitsbereiche JPM TN ............................................................................ - 74 -<br />
Abb. 36: Tätigkeitsbereiche SEM TN ........................................................................... - 74 -<br />
Abb. 37: JPM – Quantity of content ............................................................................. - 77 -<br />
Abb. 38: SEM – Quantity of content ............................................................................ - 77 -<br />
Abb. 39: JPM – Degree of difficulty.............................................................................. - 77 -<br />
Abb. 40: SEM – Degree of difficulty............................................................................. - 77 -<br />
Abb. 41: JPM - Exercises................................................................................................. - 78 -<br />
Abb. 42: SEM - Exercises ............................................................................................... - 78 -<br />
Abb. 43: JPM - Discussion.............................................................................................. - 78 -<br />
Abb. 44: SEM - Discussion............................................................................................. - 78 -<br />
Abb. 45: JPM – Practical relevance................................................................................ - 79 -<br />
Abb. 46: SEM – Practical relevance............................................................................... - 79 -<br />
Abb. 47: JPM - Presentation........................................................................................... - 80 -<br />
XIV
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Abb. 48: SEM - Presentation.......................................................................................... - 80 -<br />
Abb. 49: JPM - Material................................................................................................... - 81 -<br />
Abb. 50: SEM - Material.................................................................................................. - 81 -<br />
Abb. 51: JPM - Topic....................................................................................................... - 82 -<br />
Abb. 52: SEM - Topic...................................................................................................... - 82 -<br />
Abb. 53: JPM - Organization.......................................................................................... - 82 -<br />
Abb. 54: SEM - Organization......................................................................................... - 82 -<br />
Abb. 55: JPM – Overall impression............................................................................... - 83 -<br />
Abb. 56: SEM – Overall impression.............................................................................. - 83 -<br />
Abb. 57: JPM – Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g recommendation .................................................................. - 83 -<br />
Abb. 58: SEM – Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g recommendation ................................................................. - 83 -<br />
Abb. 59: Gründe für die Teilnahme am JPM Curriculum.......................................... - 84 -<br />
Abb. 60: Gründe für die Teilnahme am SEM Sem<strong>in</strong>ar .............................................. - 84 -<br />
Abb. 61: Änderungen auf Grund des JPM Curriculums bzw. SEM Sem<strong>in</strong>ars........ - 87 -<br />
Abb. 62: Skill improvement auf Grund des JPM Curriculums.................................. - 88 -<br />
Abb. 63: Skill improvement auf Grund des SEM Sem<strong>in</strong>ars....................................... - 88 -<br />
Abb. 64: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (I) ............................. - 89 -<br />
Abb. 65: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (II)............................ - 89 -<br />
Abb. 66: PM <strong>in</strong> distributed projects (JPM)................................................................... - 90 -<br />
Abb. 67: Contract<strong>in</strong>g (JPM) ............................................................................................ - 90 -<br />
Abb. 68: Proceed<strong>in</strong>g & plann<strong>in</strong>g methodically with stdSEM (JPM)......................... - 90 -<br />
Abb. 69: The role of a Quality Assurance Manager (JPM) ....................................... - 91 -<br />
Abb. 70: PROWEB (JPM) .............................................................................................. - 91 -<br />
Abb. 71: Commercial topics <strong>in</strong> PSE (JPM)................................................................... - 91 -<br />
Abb. 72: SEM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics................................. - 92 -<br />
Abb. 73: Configuration management (SEM)................................................................ - 92 -<br />
Abb. 74: eSEM (SEM)..................................................................................................... - 93 -<br />
Abb. 75: prodSEM (SEM)............................................................................................... - 93 -<br />
Abb. 76: hsSEM (SEM)................................................................................................... - 93 -<br />
Abb. 77: Problems <strong>in</strong> the application of the development method (SEM)............. - 93 -<br />
Abb. 78: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (I) ........................... - 110 -<br />
Abb. 79: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (II).......................... - 110 -<br />
Abb. 80: SEM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics................................ - 111 -<br />
XV
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
TABELLENVERZEICHNIS<br />
Tab. 1: Ansatz des Learn<strong>in</strong>g Network (vgl. Lutz, 2006, S. 530 f) ............................... - 2 -<br />
Tab. 2: Aufbau der Forschungsarbeit <strong>in</strong> Tabellenform................................................ - 8 -<br />
Tab. 3: Kompetenzfelder der Personalentwicklung<br />
(vgl. Ryschka et al., 2005, S. 18) ...................................................................................... - 12 -<br />
Tab. 4: Kosten je E<strong>in</strong>heit (vgl. Pauli, 2003, S. 42)....................................................... - 27 -<br />
Tab. 5: Trends für die Personalentwicklung<br />
(vgl. Markowitsch & Strobl, 2005, S. 101 ff.)................................................................ - 28 -<br />
Tab. 6: Formen des eLearn<strong>in</strong>g (vgl. Cognos & Innotec 2002, Küpper 2004, Schüle<br />
2001 <strong>in</strong> Markowitsch & Strobl, 2005, S. 181 ff. sowie Lawson, 2006, S. 203 ff.).... - 31 -<br />
Tab. 7: Mögliche Vorteile und Hemmschwellen von eLearn<strong>in</strong>g<br />
(vgl. Markowitsch & Strobl, 2005 und Lawson, 2006) ................................................ - 32 -<br />
Tab. 8: Unterscheidungsmerkmale <strong>Evaluation</strong> – Controll<strong>in</strong>g (vgl. Gerlich, 1999) - 35 -<br />
Tab. 9: Prozess- bzw. phasenorientierte Ansätze (vgl. Gerlich, 1999)..................... - 39 -<br />
Tab. 10: Ebenenorientierte Ansätze (vgl. Gerlich, 1999) ........................................... - 39 -<br />
Tab. 11: Kennzahlensystem für e<strong>in</strong> Bildungs-Controll<strong>in</strong>g nach Schulte<br />
(vgl. Gerlich, 1999, S. 67)................................................................................................. - 41 -<br />
Tab. 12: Qualitative und quantitative Methoden zur Erhebung von Datenmaterial<br />
(vgl. Bortz et al., 1995)...................................................................................................... - 52 -<br />
Tab. 13: Mögliche Vor- und Nachteile von Fragebögen (vgl. Bortz et al., 1995)... - 53 -<br />
Tab. 14: Mögliche Vor- und Nachteile von Onl<strong>in</strong>e-Fragebögen<br />
(vgl. Bat<strong>in</strong>ic, 1999)............................................................................................................. - 55 -<br />
Tab. 15: Mögliche Vor- und Nachteile von qualitativen Interviews mit Leitfaden<br />
(vgl. Bortz et al., 1995)...................................................................................................... - 56 -<br />
Tab. 16: Stichprobe der Fragebögen ............................................................................. - 66 -<br />
Tab. 17: Stichprobe der qualitativen Interviews .......................................................... - 67 -<br />
Tab. 18: Rücklauf der Fragebogen-Umfrage <strong>in</strong> Tabellenform .................................. - 68 -<br />
Tab. 19: Verwendete Programme .................................................................................. - 70 -<br />
Tab. 20: Kommentare zu weiteren Tätigkeiten ........................................................... - 74 -<br />
Tab. 21: Darstellung der Auswertungsform der e<strong>in</strong>zelnen Fragen ........................... - 76 -<br />
XVI
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Tab. 22: Weitere Gründe für die Teilnahme am SEM Sem<strong>in</strong>ar und dem JPM<br />
Curriculum ......................................................................................................................... - 85 -<br />
Tab. 23: Gründe der Vorgesetzten warum sie ihre Mitarbeiter zum SEM<br />
Sem<strong>in</strong>ar und zum JPM Curriculum schicken................................................................ - 86 -<br />
Tab. 24: Konkrete Änderungen im Aufgabenbereich von SEM und<br />
JPM Teilnehmern.............................................................................................................. - 87 -<br />
Tab. 25: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf positive Highlights<br />
des JPM Curriculum.......................................................................................................... - 96 -<br />
Tab. 26: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf negative Highlights<br />
des JPM Curriculum.......................................................................................................... - 98 -<br />
Tab. 27: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf weitere Anmerkungen<br />
zum JPM Curriculum........................................................................................................ - 99 -<br />
Tab. 28: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf positive Highlights<br />
des SEM Sem<strong>in</strong>ars........................................................................................................... - 103 -<br />
Tab. 29: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf negative Highlights<br />
des SEM Sem<strong>in</strong>ars........................................................................................................... - 104 -<br />
Tab. 30: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf weitere Anmerkungen zum<br />
SEM Sem<strong>in</strong>ar ................................................................................................................... - 106 -<br />
XVII
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
1. EINLE<strong>IT</strong>UNG<br />
Im folgenden Kapitel geht es darum, kurz die Ausgangssituation und Problemstellung<br />
zu erläutern. Des Weiteren sollen die zentralen Fragestellungen und Forschungsfragen<br />
aufgezählt sowie die Ziele dieser Diplomarbeit beschrieben werden. Der Aufbau dieser<br />
Diplomarbeit und die Beschreibung der Vorgehensweise bzw. der Methodik bilden<br />
die letzten Teile dieses Kapitels. Da diese Diplomarbeit <strong>in</strong> Kooperation mit dem PSE<br />
Learn<strong>in</strong>g Network der Siemens AG Österreich entstanden ist, soll dieses zum besseren<br />
Verständnis kurz vorgestellt werden.<br />
Bei der PSE gibt es, neben der Abteilung für Human Resources, e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Stabstelle,<br />
PSE Learn<strong>in</strong>g Network, die für die Ausarbeitung und die Koord<strong>in</strong>ation der <strong>in</strong>ternen<br />
Fach- und Methodenschulung zuständig ist, <strong>in</strong>sbesondere im <strong>in</strong>ternationalen Umfeld<br />
(die PSE hat ca. 7.000 Mitarbeiter <strong>in</strong> zehn Ländern). Laut Lutz (2006) sieht sich das<br />
PSE Learn<strong>in</strong>g Network eher als Instrument des Wissensmanagements als als klassisches<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Center, obwohl sehr wohl Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Form von Präsenzsem<strong>in</strong>aren<br />
für „strategisch wichtige Eigenthemen“ wie Software-Entwicklungsmethodik, Projektund<br />
Qualitätsmanagement abgehalten werden.<br />
In den letzten Jahren wurden diese Sem<strong>in</strong>are nicht mehr zentral <strong>in</strong> Wien, sondern<br />
immer mehr lokal vor Ort durchgeführt, und auch <strong>in</strong> steigendem Ausmaß mit lokalen<br />
Tra<strong>in</strong>ern. Dies hat große Vorteile h<strong>in</strong>sichtlich Kosten, Berücksichtigung von „local<br />
content“ und auch pädagogischer Effizienz.<br />
Der Ansatz des Learn<strong>in</strong>g Networks sche<strong>in</strong>t simpel, jedoch ist die Koord<strong>in</strong>ation alles<br />
andere als e<strong>in</strong>fach. Folgende Tabelle soll e<strong>in</strong>en Überblick über die wesentlichen Elemente<br />
des Learn<strong>in</strong>g Networks geben:<br />
Tra<strong>in</strong>er Alle Tra<strong>in</strong>er gehen e<strong>in</strong>er Hauptbeschäftigung nach,<br />
wie bspw. als Entwickler, Tester oder Projektleiter,<br />
und s<strong>in</strong>d nebenberuflich als Tra<strong>in</strong>er tätig. Wichtig<br />
ist hierbei auch, dass die Tra<strong>in</strong>er die entsprechen-<br />
den Tra<strong>in</strong>erqualifikationen erfüllen. Tra<strong>in</strong>-the-<br />
- 1 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Internationale Tra<strong>in</strong>er-<br />
Communities<br />
Tra<strong>in</strong>er-Ausbildungen sollen dies gewährleisten.<br />
Bei strategisch wichtigen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs treten die Trai-<br />
ner paarweise auf, d.h. jeweils e<strong>in</strong> lokaler und e<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>ternationaler Tra<strong>in</strong>er halten e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar. Bspw.<br />
halten <strong>in</strong> Rumänien e<strong>in</strong> rumänischer Tra<strong>in</strong>er und<br />
e<strong>in</strong> slowakischer Tra<strong>in</strong>er e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar.<br />
Kursorganisation Die Kursorganisation wird dezentral <strong>in</strong> dem jewei-<br />
Informationsaustausch <strong>in</strong>-<br />
nerhalb der Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs-<br />
Community<br />
Englisch als<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gssprache<br />
ligen Land durchgeführt. Für Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Öster-<br />
reich kooperiert PSE mit dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs Center der<br />
Siemens AG Österreich.<br />
Die offene Kommunikation und der Austausch<br />
von Informationen s<strong>in</strong>d wesentliche Elemente des<br />
Learn<strong>in</strong>g Networks. E<strong>in</strong>e Intranet-Website erleich-<br />
tert die Kommunikation und den Informationsaus-<br />
tausch. Neben den Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbeschreibungen f<strong>in</strong>den<br />
sich auch nützliche Dokumente zum Downloaden.<br />
Englisch als Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gssprache hat sich <strong>in</strong> den letz-<br />
ten Jahren immer mehr durchgesetzt. E<strong>in</strong> Vorteil<br />
dieser Entwicklung ist, dass sowohl die Tra<strong>in</strong>er als<br />
auch die Teilnehmer ihre Englischkenntnisse vertie-<br />
fen und ausbauen können. Alle (zentralen) Semi-<br />
narunterlagen werden <strong>in</strong> Richtung „e<strong>in</strong>sprachig En-<br />
glisch“ überarbeitet.<br />
Tab. 1: Ansatz des Learn<strong>in</strong>g Network (vgl. Lutz, 2006, S. 530 f)<br />
- 2 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
1.1. Ausgangssituation und Problemstellung<br />
In den letzten Jahrzehnten erfolgte e<strong>in</strong> Wandel der Gesellschaft von der Industrie- zur<br />
Wissensgesellschaft. Schon Bell (1975) beschrieb diesen Wandel <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch „Die<br />
nach<strong>in</strong>dustrielle Gesellschaft“. Auch zeitgenössische Managementgelehrte wie Drucker<br />
(1998) sprechen <strong>in</strong> ihren Publikationen davon, dass sich die Anforderungen an<br />
Unternehmen ändern und dass das Wissen immer mehr an Bedeutung gew<strong>in</strong>nt. Auch<br />
die Internationalisierung und steigender Kostendruck s<strong>in</strong>d Zeichen der heutigen Gesellschaft,<br />
die sich auch <strong>in</strong> Zukunft nicht ändern werden. Für Unternehmen bedeutet<br />
das, dass neben sehr guten Geschäftsideen und strategischer Ausrichtung auch der<br />
Mitarbeiter 1 e<strong>in</strong>e immer bedeutendere Rolle spielt. Die Ressource Mitarbeiter und se<strong>in</strong><br />
Wissen werden immer mehr zum Wettbewerbsvorteil für Unternehmen. Aus diesen<br />
Gründen werden die Bereiche Personalentwicklung und Wissensmanagement immer<br />
bedeutender. Sie s<strong>in</strong>d nicht als e<strong>in</strong>zelne Diszipl<strong>in</strong>en zu betrachten, sondern gehen<br />
Hand <strong>in</strong> Hand im Unternehmen.<br />
Heike Z<strong>in</strong>nen (2006, S. 7) beschreibt Wissensmanagement als „systematische Repräsentation,<br />
Kommunikation, Generierung und Nutzung der Ressource Wissen (…) unter<br />
Zusammenspiel der Komponenten Mensch, Organisation und Technik“. Das bedeutet,<br />
dass die Mitarbeiter durch verschiedene Maßnahmen im Unternehmen lernen<br />
und durch dieses Lernen jedes e<strong>in</strong>zelnen auch das gesamte Unternehmen lernt, da die<br />
Mitarbeiter neue Ideen oder Werte <strong>in</strong>s Unternehmen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
Die Personalentwicklung spielt beim Lernprozess e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle, da sie die<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen dafür schafft. (vgl. Falk, 2006) Es ist jedoch nicht nur Aufgabe<br />
der Personalentwicklung, die geeigneten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für dieses Lernen zu<br />
schaffen, sondern u.a. auch zu überprüfen, ob und wie effektiv die e<strong>in</strong>gesetzten Maßnahmen<br />
waren. Und hier ist der Schwachpunkt der Personalentwicklung <strong>in</strong> vielen Unternehmen.<br />
Der <strong>Evaluation</strong> der e<strong>in</strong>gesetzten Aus- und Weiterbildungsmaßnahme sollte<br />
mehr an Bedeutung zukommen, da der Kostendruck zur Rechtfertigung e<strong>in</strong>zelner<br />
Maßnahmen beiträgt (vgl. Thierau et al., 1999).<br />
1 Die männliche Form wird im Folgenden der E<strong>in</strong>fachheit halber wegen verwendet; selbstverständlich<br />
s<strong>in</strong>d auch immer die Vertreter<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>er genannten Gruppe geme<strong>in</strong>t.<br />
- 3 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Neben der Überprüfung des Lehr- und Lernerfolgs wird auch der Ruf nach ökonomischer<br />
Betrachtung größer: Mit zusätzlichen wirtschaftlich fundierten Kennzahlen<br />
könnten Human Resources Abteilungen Personalentwicklungsmaßnahmen begründen<br />
und s<strong>in</strong>d nicht die erste Anlaufstelle für Kürzungen des Budgets <strong>in</strong> schlechten Wirtschaftsjahren<br />
(vgl. Gerlich, 1999).<br />
Das Learn<strong>in</strong>g Network ist zwar ganz offensichtlich ökonomisch weitaus effizienter als<br />
se<strong>in</strong>e Vorgangsorganisation (e<strong>in</strong> klassisches Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Center) und die bisherigen <strong>Evaluation</strong>en<br />
der Sem<strong>in</strong>are brachten zwar immer recht gutes Feedback, doch e<strong>in</strong> gewisses<br />
Unbehagen h<strong>in</strong>sichtlich der Aussagekraft der Ergebnisse auf den langfristigen Lernerfolg<br />
blieb. Aussagekräftige Ergebnisse dieser <strong>Evaluation</strong>en s<strong>in</strong>d aber notwendig, um<br />
Lern<strong>in</strong>halte auf dem aktuellen Stand zu halten, um so die Qualität von Sem<strong>in</strong>aren<br />
verbessern zu können und dem Mitarbeiter optimale Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs anbieten zu können.<br />
Weitere Probleme bei der <strong>Evaluation</strong>svorgehensweise der PSE s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en die Befragungstechnik<br />
selbst und der Zeitaspekt. Die Befragungen wurden immer unmittelbar<br />
zu Sem<strong>in</strong>arende von den Teilnehmern ausgefüllt und enthielten nur Fragen zur<br />
allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit der Teilnehmer (bspw. Fragen zum Sem<strong>in</strong>arablauf, Performance<br />
der Tra<strong>in</strong>er, etc.). Fragen zum Wissenstand der Teilnehmer nach dem Sem<strong>in</strong>ar<br />
wurden nicht gestellt. Ebenso handelt es sich bei diesen Feedbackbefragungen nur um<br />
e<strong>in</strong>e Selbste<strong>in</strong>schätzung der Teilnehmer, e<strong>in</strong>e Fremdbetrachtung wurde bisher noch<br />
nicht berücksichtigt.<br />
1.2. Fragestellung und Forschungsfragen<br />
Ausgehend von der eben beschriebenen Ausgangssituation und Problemstellung lauten<br />
die zentralen Fragestellungen dieser Forschungsarbeit daher:<br />
1. Generell: Welche Möglichkeiten gibt es, den Erfolg von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />
messen?<br />
- 4 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
2. Speziell für die Fallstudie: Welche Auswirkungen haben die Aus- und Weiterbildungsmaßnah-<br />
men von zwei ausgewählten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf die Teilnehmer und das Unternehmen, wobei die unmittel-<br />
bare/kurzfristige Erfassung der allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit der Teilnehmer e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle<br />
spielt?<br />
Die <strong>Evaluation</strong> der beiden Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, des SEM Sem<strong>in</strong>ars und des JPM Curriculums,<br />
soll als Fallstudie dienen, mit deren Hilfe die oben def<strong>in</strong>ierte Fragestellung beantwortet<br />
werden soll. Mit Hilfe e<strong>in</strong>iger Forschungsfragen, die unter anderem Teil der empirischen<br />
Untersuchung s<strong>in</strong>d, soll herausgefunden werden, wie effektiv das SEM Sem<strong>in</strong>ar<br />
und das JPM Curriculum waren.<br />
Zu den Forschungsfragen zählen:<br />
Warum werden Mitarbeiter auf Sem<strong>in</strong>are, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs oder Workshops geschickt?<br />
Werden die im Sem<strong>in</strong>ar gelernten Inhalte <strong>in</strong> der Praxis verwendet?<br />
Wie beurteilen die Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer das Sem<strong>in</strong>ar e<strong>in</strong>ige Zeit danach?<br />
Welche Aussageunterschiede ergeben sich zwischen dem Feedback kurz nach dem<br />
Sem<strong>in</strong>ar und e<strong>in</strong>ige Zeit später?<br />
Fallen dem Vorgesetzen der Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer positive/negative Veränderungen<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Sem<strong>in</strong>arteilnahme auf (werden Probleme schneller gelöst; s<strong>in</strong>d<br />
die Ergebnisse besser als vor dem Sem<strong>in</strong>ar; Reaktionen von Kunden; etc.).<br />
Welche Erwartungen haben Vorgesetze an Sem<strong>in</strong>are und werden diese erfüllt?<br />
Hat sich die Position e<strong>in</strong>zelner Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer nach der Teilnahme am Sem<strong>in</strong>ar<br />
<strong>in</strong>nerhalb des Unternehmens geändert (mehr Verantwortung; Beförderung;<br />
etc.)?<br />
S<strong>in</strong>d Sem<strong>in</strong>arveranstaltungen e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit um Erfahrungen auszutauschen?<br />
Gibt es andere (nützlichere) Formen der Aus- und Weiterbildung als Sem<strong>in</strong>are,<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs oder Workshops?<br />
Waren die zu untersuchenden Sem<strong>in</strong>are, über das kurz unmittelbar danach gegebene<br />
Feedback h<strong>in</strong>aus, auch wirklich wirksam?<br />
- 5 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
1.3. Vorgehensweise und Methodik<br />
Diese Forschungsarbeit besteht aus zwei Teilen: dem theoretischen und dem empirischen<br />
Teil. Als Methoden wurden folgende ausgewählt:<br />
Literaturrecherche (Fachliteratur, Fachdatenbanken, Fachzeitschriften, Internet)<br />
Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen<br />
Qualitative Interviews mit Hilfe e<strong>in</strong>es strukturierten Interviewleitfadens<br />
Im theoretischen Teil der Diplomarbeit soll die aktuelle Literatur zur Personalentwicklung<br />
als Bestandteil <strong>in</strong>nerbetrieblichen Wissensgutes, zur <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
sowie der dazu e<strong>in</strong>gesetzten Methoden aufgearbeitet werden.<br />
Dies soll die Basis für e<strong>in</strong>e Fallstudie darstellen, die dann im empirischen Teil der Arbeit<br />
durchgeführt wird. Bei der Fallstudie werden neben e<strong>in</strong>er Onl<strong>in</strong>e-Umfrage von<br />
ehemaligen Teilnehmern der beiden Sem<strong>in</strong>are auch e<strong>in</strong>ige Vorgesetze mittels Interview<br />
befragt, um neben der Selbste<strong>in</strong>schätzung der Teilnehmer auch die Fremdsicht<br />
zu erhalten.<br />
1.4. Ziele der vorliegenden Arbeit<br />
Mit dieser Diplomarbeit werden mehrere Ziele verfolgt. Zum e<strong>in</strong>en soll die theoretische<br />
Literatur zu den e<strong>in</strong>zelnen Themengebieten aufgearbeitet und die daraus gewonnenen<br />
Erkenntnisse auf die Fallstudie angewendet werden. Besonders wichtig ist hierbei<br />
der 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick, dessen <strong>Evaluation</strong>smodell die Grundlage<br />
für die <strong>Evaluation</strong> der beiden Sem<strong>in</strong>are, des SEM Sem<strong>in</strong>ars und des JPM Curriculums,<br />
bildet.<br />
Des Weiteren sollen die Ergebnisse der Fragebogen-Umfrage und der persönlichen<br />
Interviews dazu dienen, Verbesserungsvorschläge zu den beiden Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu erarbeiten.<br />
Auf Grund dieser Überlegungen soll versucht werden die Qualität dieser beiden<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu erhöhen.<br />
Ke<strong>in</strong> Ziel im engeren S<strong>in</strong>n, jedoch auch <strong>in</strong>teressant, ist die Überlegung, diese Form<br />
der Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbeurteilung, nämlich <strong>in</strong> zwei Phasen und anlehnend an den ebenenorien-<br />
- 6 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
tierten <strong>Evaluation</strong>sansatz nach Kirkpatrick, auch für andere Sem<strong>in</strong>are bzw. für alle<br />
anzuwenden.<br />
1.5. Aufbau der Diplomarbeit<br />
Nr.<br />
Titel des Kapitels (mit den<br />
Hauptunterpunkten)<br />
Beschreibung des Kapitels<br />
1 E<strong>in</strong>leitung Dieses Kapitel gibt e<strong>in</strong>e kurze E<strong>in</strong>führung<br />
<strong>in</strong> die Thematik und beschreibt die zentralen<br />
Fragestellungen und Forschungsfragen,<br />
die Ziele und den Aufbau der Diplomarbeit<br />
und die Vorgehensweise & Methodik.<br />
2 Theoretischer Teil:<br />
Personalentwicklung und<br />
betriebliche Weiterbildung<br />
<strong>Evaluation</strong> von Fortbil-<br />
dungsmaßnahmen<br />
Angewandte Methoden<br />
3 Empirischer Teil:<br />
Beschreibung der ausge-<br />
wählten Programme<br />
Untersuchungsmethoden<br />
Durchführung der Untersu-<br />
chung<br />
Auswertung<br />
4 Zusammenfassung der Ergeb-<br />
nisse<br />
In diesem Kapitel geht es um generelle<br />
Themen der Personalentwicklung sowie um<br />
<strong>Evaluation</strong> von Fortbildungsmaßnahmen<br />
als Teil der PE. Des Weiteren werden die<br />
e<strong>in</strong>gesetzten Methoden vorgestellt.<br />
Im empirischen Teil geht es um die Durch-<br />
führung und Auswertung der Onl<strong>in</strong>e-<br />
Umfrage sowie der qualitativen Interviews.<br />
Im letzten Kapitel dieser Forschungsarbeit<br />
werden die wichtigsten Ergebnisse der On-<br />
l<strong>in</strong>e-Umfrage und der qualitativen Inter-<br />
views zusammengefasst und aus der Litera-<br />
- 7 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
turrecherche und der Auswertung resultie-<br />
rende Verbesserungsvorschläge erarbeitet.<br />
Tab. 2: Aufbau der Forschungsarbeit <strong>in</strong> Tabellenform<br />
Folgende Abbildung zeigt den grafischen Aufbau dieser Diplomarbeit:<br />
3. Empirischer Teil<br />
Programme-Methoden-<br />
Untersuchung-Auswertung<br />
4. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
1. E<strong>in</strong>leitung<br />
Problem-Fragestellung-Ziel<br />
Abb. 1: Aufbau der Forschungsarbeit <strong>in</strong> grafischer Form<br />
- 8 -<br />
2. Theoretischer Teil<br />
Personalentwicklung-<br />
<strong>Evaluation</strong>-Methoden
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
2. THEORETISCHER TEIL<br />
3. Empirischer Teil<br />
Programme-Methoden-<br />
Untersuchung-Auswertung<br />
2.1. Personalentwicklung und betriebliche Weiterbildung<br />
In den folgenden Abschnitten soll näher auf die Begriffe „Personalentwicklung“ und<br />
„betriebliche Weiterbildung“ e<strong>in</strong>gegangen werden, sowie allgeme<strong>in</strong>e Grundlagen <strong>in</strong><br />
diesem Zusammenhang erörtert werden. Des Weiteren sollen die derzeitige Situation<br />
der Personalentwicklung und zukünftige Trends diskutiert werden. Zum Abschluss<br />
werden e<strong>in</strong>ige unterschiedliche Konzepte zur Vermittlung von Aus- und Weiterbildungs<strong>in</strong>halten<br />
dargestellt.<br />
2.1.1. Allgeme<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung<br />
4. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
1. E<strong>in</strong>leitung<br />
Problem-Fragestellung-Ziel<br />
Ryschka et al. (2005, S. 17) beschreiben Personalentwicklung als „Förderung beruflich<br />
relevanter Kenntnisse, Fertigkeiten und E<strong>in</strong>stellungen durch Maßnahmen der Weiterbildung<br />
(Sem<strong>in</strong>are und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs) …“. Somit könnte man me<strong>in</strong>en, dass mit dem<br />
Begriff „betriebliche Weiterbildung“ genau dieser Bereich geme<strong>in</strong>t ist. Aus der Literatur<br />
geht diese Annahme jedoch nicht hervor. Nach Eurostat (Pauli, 2003, S. 89) werden<br />
unter betrieblicher Weiterbildung „Maßnahmen oder Aktivitäten verstanden, die<br />
- 9 -<br />
2. Theoretischer Teil<br />
Personalentwicklung-<br />
<strong>Evaluation</strong>-Methoden
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
ganz oder teilweise von den Unternehmen f<strong>in</strong>anziert werden und an denen mit e<strong>in</strong>em<br />
Arbeitsvertrag beschäftigte Mitarbeiter teilnehmen“. Was genau macht jetzt den Unterschied<br />
zwischen „Personalentwicklung“ und „betriebliche Weiterbildung“ aus.<br />
Auch wenn im Detail unterschiedliche Ansichten zu diesen beiden Begriffen <strong>in</strong> der<br />
Literatur zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d, so ist doch unter „Personalentwicklung“ e<strong>in</strong> gesamter Prozess<br />
zu sehen, der, ausgehend von den strategischen Unternehmenszielen, mit der Bedarfserhebung<br />
beg<strong>in</strong>nt und mit der <strong>Evaluation</strong> der Personalentwicklung endet. Wobei<br />
dieser Prozess ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Ereignis ist, sondern zyklisch wiederholt werden sollte.<br />
Die „betriebliche Weiterbildung“ ist e<strong>in</strong> Aufgabenbereich der Personalentwicklung,<br />
der die Förderung der beruflichen Handlungskompetenzen der Mitarbeiter im Fokus<br />
hat. Dies geschieht durch Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Unter Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen s<strong>in</strong>d jene Maßnahmen zu sehen, die im<br />
Zuge der Personalentwicklung dazu dienen, dem Mitarbeiter bestimmte Fähigkeiten,<br />
Fertigkeiten und E<strong>in</strong>stellungen für den Berufsalltag zu vermitteln. Als Synonym für<br />
Aus- und Weiterbildung dient der Begriff Fortbildungsmaßnahme. Unter diesen Maßnahmen<br />
s<strong>in</strong>d unter anderem Sem<strong>in</strong>are, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, Workshops, Programme und Curricula<br />
zu sehen. In der Literatur (vgl. Br<strong>in</strong>kmann, 1999) wird oftmals e<strong>in</strong>e Differenzierung<br />
der Begriffe vorgenommen. Der E<strong>in</strong>fachheit halber wird <strong>in</strong> dieser Diplomarbeit<br />
aber auf diese Unterscheidung verzichtet und die Begriffe Sem<strong>in</strong>are oder Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />
synonym für diese Maßnahmen verwendet.<br />
- 10 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Zum besseren Verständnis des gesamten Personalentwicklungs-Prozesses soll folgende<br />
Grafik dienen:<br />
Strategische<br />
Unternehmensziele<br />
PE-Bedarfsanalyse<br />
Organisationsanalyse<br />
Strategische Ziele<br />
Lernkultur<br />
Aufgabenanalyse<br />
Leistungsanforderung<br />
Personalanalyse<br />
Leistungsbeurteilung<br />
Potenzialanalyse<br />
Ziel- u. Umfeldanalyse<br />
Lernfeld:<br />
Gestaltung des PE-Designs<br />
PE-Konzeption<br />
Beschreibung der<br />
Lehr/-Lernziele<br />
Entwurf der<br />
PE-Konzeption<br />
Lern<strong>in</strong>halte und<br />
-aufgaben<br />
Reihenfolge derselben<br />
Vermittlungstechniken<br />
Konzeptanalyse<br />
Management des Lerntransfers<br />
<strong>Evaluation</strong> der Personalentwicklung<br />
Abb. 2: Prozessmodell der Personalentwicklung (vgl. Ryschka et al., 2005, S. 21)<br />
E<strong>in</strong>e der wichtigste Aufgabe der PE, neben grundlegenden Aufgaben wie beispielsweise<br />
der Bedarfserhebung, sollte demnach die Entwicklung des Mitarbeiters, h<strong>in</strong>sichtlich<br />
von Kenntnissen, Fertigkeiten und E<strong>in</strong>stellungen se<strong>in</strong>. Der Mitarbeiter soll <strong>in</strong> der Lage<br />
se<strong>in</strong>, „berufliche Herausforderungen (Arbeitsaufgaben und Probleme) selbstorganisiert<br />
zu bewältigen“ (Ryschka et al., 2005, S. 18). Um die Entwicklungsmaßnahmen gezielt<br />
auf die Bedürfnisse des Berufsalltags e<strong>in</strong>setzen zu können, werden <strong>in</strong> der Literatur verschiedene<br />
Kompetenzfelder def<strong>in</strong>iert.<br />
- 11 -<br />
PE-Durchführung<br />
Realisierung/<br />
Implementierung<br />
der PE-Konzeption<br />
Lehrprozessanalyse<br />
Funktionsfeld:<br />
Gestaltung des Transferklimas<br />
Transfer<br />
Anwendung des<br />
Gelernten im Arbeitsalltag<br />
Leistung und Zielerreichung<br />
Wirksamkeits- u. Effizienzanalyse
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Die am weitesten verbreitete Unterscheidung ist folgende:<br />
Fachkompetenz<br />
Methodenkompetenz<br />
Sozialkompetenz<br />
Selbst- oder Personalkompetenz<br />
Hierzu zählen spezifische Fertigkeiten und<br />
Fachkenntnisse, die der Mitarbeiter für die<br />
Bewältigung der täglichen Arbeitsaufgaben<br />
benötigt. (Beispiel: bestimmtes Computerwissen)<br />
Als Methodenkompetenz wird die Fähigkeit<br />
verstanden, flexibel auf neue und komplexe<br />
Probleme/Gegebenheiten selbstständig zu<br />
reagieren. (Beispiel: Entscheidungsf<strong>in</strong>dung)<br />
Zu den Sozialkompetenzen gehören kommunikative<br />
und kooperative Fähigkeiten, die<br />
es dem Mitarbeiter ermöglichen, <strong>in</strong> schwierigen<br />
Situationen so entscheiden zu können,<br />
dass diese Entscheidung zu den vere<strong>in</strong>barten<br />
Zielen führt und <strong>in</strong> Konsens mit anderen<br />
Mitarbeitern getroffen wird. (Beispiel:<br />
Konfliktlösungsfähigkeit)<br />
Diese Kompetenzen betreffen die persönliche<br />
und berufliche E<strong>in</strong>stellung des Mitarbeiters<br />
und bee<strong>in</strong>flussen das berufliche Handeln.<br />
(Beispiel: Offenheit für neue Erfahrungen)<br />
Tab. 3: Kompetenzfelder der Personalentwicklung (vgl. Ryschka et al., 2005, S. 18)<br />
Sonntag (vgl. Ryschka et al., 2005, S. 18 ff) ergänzt diese vier Felder um den Aspekt<br />
der personalen Ressourcen, der den Bereich der Stressprävention und –bewältigung<br />
abdeckt.<br />
- 12 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Aber nicht nur die E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> verschiedene Kompetenzfelder ist entscheidend, um<br />
auf Ausbildungsbedürfnisse e<strong>in</strong>zugehen, sondern auch zentrale Erfolgsfaktoren, die<br />
den E<strong>in</strong>satz von Personalentwicklungsmaßnahmen begünstigen.<br />
Zu diesen zählen u.a.:<br />
1. Die Personalentwicklungsziele und –<strong>in</strong>halte sollten an die Unternehmensstrategie<br />
angepasst se<strong>in</strong>.<br />
2. Es sollen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Arbeitsumgebung geschaffen werden, die<br />
e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen und nachhaltigen Erwerb strategisch wichtiger Kompetenzen<br />
zulassen.<br />
3. Das Umsetzen der gelernten Inhalte <strong>in</strong> den verschiedenen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
soll gefördert und unterstützt werden.<br />
4. Änderungen <strong>in</strong> der Unternehmensstruktur sollen sich nicht negativ auf die Kompetenzentwicklung<br />
auswirken. Das bedeutet, dass es notwendig ist, „dauerhafte<br />
Arbeits- und Aufgabenstrukturen zu schaffen, die geeignet s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche<br />
Anwendung der erlernten Kenntnisse und Fertigkeiten am Arbeitsplatz zu<br />
ermöglichen bzw. die Wirkung des Gelernten zu erhöhen“ (Ryschka et al., 2005,<br />
S. 26)<br />
5. Die durchgeführten Personalentwicklungsmaßnahmen sollen evaluiert und bewertet<br />
werden. Daraus resultierende Ergebnisse (z.B. Verbesserungsvorschläge) sollen<br />
diskutiert und gegebenenfalls umgesetzt werden.<br />
Wie <strong>in</strong> Abbildung 2 dargestellt ist die Personalentwicklung e<strong>in</strong> Prozess, der aus verschiedenen<br />
Elementen besteht. E<strong>in</strong> wichtiger und umfangreicher Teil ist die <strong>Evaluation</strong><br />
von Personalentwicklung. Dieser stellt auch den Mittelpunkt dieser Diplomarbeit<br />
dar. Welche Funktionen und Aufgaben die Personalentwicklungs-<strong>Evaluation</strong> genau<br />
hat, wird im nächsten Abschnitt dargestellt.<br />
- 13 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
2.1.2. Funktionen und Aufgaben der <strong>Evaluation</strong> von Personalent-<br />
wicklung<br />
2.1.2.1. Funktionen<br />
Nach Scriven (vgl. Ryschka et al., 2005, S. 294) gibt es zwei unterschiedliche Arten<br />
von <strong>Evaluation</strong>: die formative und summative <strong>Evaluation</strong>. Bei der formativen <strong>Evaluation</strong><br />
geht es primär um den Steuerungs- und Optimierungsprozess im Zusammenhang<br />
mit der <strong>Evaluation</strong>, wobei h<strong>in</strong>gegen die summative <strong>Evaluation</strong> darauf abzielt, e<strong>in</strong> Programm<br />
am Ende zu bewerten.<br />
Vere<strong>in</strong>facht dargestellt bedeutet dies, dass die formative <strong>Evaluation</strong> konkrete Anmerkungen<br />
zur Verbesserung e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars be<strong>in</strong>haltet, wobei h<strong>in</strong>gegen die summative<br />
<strong>Evaluation</strong> bei bereits durchgeführten Sem<strong>in</strong>aren e<strong>in</strong>gesetzt wird. Die formative <strong>Evaluation</strong><br />
ist vergleichbar mit der Idee der Qualitätssicherung, die summative <strong>Evaluation</strong><br />
ist vergleichbar mit der Qualitätskontrolle (vgl. Stutz). Die Ergebnisse dieser abschließenden<br />
Bewertung sollen Grundlagen für strategische Entscheidungen se<strong>in</strong>. Den beschriebenen<br />
Funktionen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zelne Aufgaben zugeordnet, welche <strong>in</strong> Abbildung 3<br />
dargestellt s<strong>in</strong>d.<br />
2.1.2.2. Aufgaben<br />
Die <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklung umfasst neben der Prüfung der Programmwirksamkeit,<br />
welchem das Hauptaugenmerk gilt, mehrere Aufgaben. Die Grafik auf<br />
der nächsten Seite soll e<strong>in</strong>en Überblick über die weiteren Aufgaben der Personalentwicklungs-<strong>Evaluation</strong><br />
geben.<br />
- 14 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
formative <strong>Evaluation</strong>,<br />
<strong>in</strong>putorientiert<br />
<strong>Evaluation</strong> der <strong>in</strong>itialen<br />
Konzeptentwicklung zwecks Optimierung<br />
der Programmkonzeption<br />
formative <strong>Evaluation</strong>,<br />
prozessorientiert<br />
<strong>Evaluation</strong> der Programmdurchführung<br />
zwecks Steuerung und Optimierung<br />
derselben<br />
summative <strong>Evaluation</strong>,<br />
outputorientiert<br />
<strong>Evaluation</strong> der Programmergebnisse<br />
zwecks f<strong>in</strong>aler Programmbeurteilung,<br />
PE-strategischer Entscheidung,<br />
Market<strong>in</strong>g<br />
<strong>Evaluation</strong>smanagement<br />
Meta-<strong>Evaluation</strong><br />
Zielanalyse<br />
Kontrolle der PE-Bedarfsanalyse<br />
Umfeldanalyse<br />
Analyse der Lernkultur und organisatorischer<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
Konzeptanalyse<br />
Prüfung der <strong>in</strong>haltlichen und der didaktischen<br />
Konzeption<br />
Lehrprozessanalyse<br />
Analyse der Interaktionsprozesse<br />
im Lernfeld<br />
Wirksamkeitsanalyse<br />
Analyse der Programmauswirkungen<br />
auf Erleben, Lernen, Lerntransfer und<br />
geschäftliche Resultate<br />
Effizienzanalyse<br />
Kostenkontrolle, Kosten-Nutzen- und<br />
Kosten-Effektivitäts-Analysen<br />
- 15 -<br />
Bedarfsanalyse<br />
PE-<br />
Konzept-<br />
entwicklung<br />
PE-<br />
Durch-<br />
führung<br />
Transfer-<br />
phase<br />
Abb. 3: Funktionen und Aufgaben der <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklung<br />
(vgl. Ryschka et al., 2005, S. 297)<br />
Es soll nur kurz auf die e<strong>in</strong>zelnen Bereiche e<strong>in</strong>gegangen werden (vgl. Ryschka et al.,<br />
2005, S. 293-323), da das Hauptaugenmerk dieser Diplomarbeit auf der Wirksamkeitsanalyse<br />
liegt. Dieser Bereich wird nochmals genauer im Kapitel 2.2. <strong>Evaluation</strong> von Fortbildungsmaßnahmen<br />
behandelt.<br />
Zielanalyse<br />
In diesem Prozess gilt es zu überprüfen, ob der Personalentwicklungs-Bedarf korrekt<br />
ermittelt wurde. Weiters sollen hier die Programmziele def<strong>in</strong>iert werden. Die Ziele sol-
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
len so festgehalten werden, dass sie später auch anhand messbarer Kriterien auswertbar<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Umfeldanalyse<br />
In der Umfeldanalyse sollen die betrieblichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen geprüft werden.<br />
Fragen wie „Passen die organisatorischen (Zeit, Ressourcen, f<strong>in</strong>anzielle Mittel) und<br />
organisationalen (betriebliche Lernkultur) Rahmenbed<strong>in</strong>gungen?“ sollen hier geklärt<br />
werden.<br />
Konzeptanalyse<br />
Aufgabe der Konzeptanalyse ist die Überprüfung der <strong>in</strong>haltlichen und didaktischen<br />
Konzeption e<strong>in</strong>es Programms. Bei der <strong>in</strong>haltlichen Überprüfung wird untersucht, ob<br />
die geeigneten Lern<strong>in</strong>halte vermittelt werden und somit die gesetzten Ziele erreicht<br />
werden können. Die didaktische Überprüfung zielt auf die Gestaltung des Programms<br />
selbst, die verwendeten Instrumente, Techniken und Medien ab.<br />
Lehrprozessanalyse<br />
Hierbei geht es darum, wie e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong>er, Coach oder Dozent die Lehr<strong>in</strong>halte vermittelt.<br />
Feedbacks zur Performance von Tra<strong>in</strong>ern enthalten meist wichtige Informationen, die<br />
im Zuge der Wirksamkeitsanalyse berücksichtigt werden.<br />
Wirksamkeitsanalyse<br />
Bei der Wirksamkeitsanalyse geht es darum zu ermitteln, welche Auswirkungen e<strong>in</strong><br />
Programm hat. Dieser Bereich bildet den Kern bei der <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklung<br />
und weckt besonderes Interesse, da mit Hilfe dieser Ergebnisse die Existenz<br />
e<strong>in</strong>es Programms gerechtfertigt werden kann und weiters Qualitätsverbesserungen<br />
durchgeführt werden können. Deshalb wird dieser Bereich noch e<strong>in</strong>mal genauer im<br />
Kapitel 2.2. <strong>Evaluation</strong> von Fortbildungsmaßnahmen durchleuchtet und verschiedene Ansätze<br />
und Konzepte <strong>in</strong> diesem Zusammenhang präsentiert.<br />
Effizienzanalyse<br />
Die Effizienzanalyse erweitert die Wirksamkeitsanalyse um die ökonomische Perspektive:<br />
Programme werden h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Kosten-Ertrags-Verhältnisse überprüft.<br />
- 16 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
<strong>Evaluation</strong>smanagement – Meta <strong>Evaluation</strong><br />
Ziel des <strong>Evaluation</strong>smanagements ist die Konkretisierung von <strong>Evaluation</strong>szielen um<br />
diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>Evaluation</strong>smodell e<strong>in</strong>zuarbeiten. Das <strong>Evaluation</strong>smodell selbst bildet den<br />
organisatorischen und methodischen Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>Evaluation</strong>; d.h. es be<strong>in</strong>haltet die<br />
<strong>Evaluation</strong>skriterien, den Aufbau und Ablauf der Untersuchung, die Stichprobe und<br />
an wen wie berichtet werden soll. Den Abschluss könnte e<strong>in</strong>e Meta-<strong>Evaluation</strong> bilden,<br />
welche das Ziel hat, das <strong>Evaluation</strong>sprojekt selbst zu beurteilen. Russ-Eft & Preskill<br />
(Ryschka et al., 2005, S. 296) erarbeiteten folgende Leitfrage, die zur Beurteilung herangezogen<br />
werden kann: „Welche Aussagekraft haben die <strong>Evaluation</strong>sergebnisse angesichts<br />
eventueller Defizite im <strong>Evaluation</strong>smodell – Auswahl der <strong>Evaluation</strong>skriterien,<br />
verwendete Erhebungs<strong>in</strong>strumente, realisiertes <strong>Evaluation</strong>sdesign – bzw. angesichts<br />
aufgetretener Schwierigkeiten im Zuge se<strong>in</strong>er Umsetzung?“<br />
Resümee der bisherigen Erkenntnisse bezüglich Personalentwicklung und betriebliche<br />
Weiterbildung allgeme<strong>in</strong><br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass unter Personalentwicklung e<strong>in</strong> zyklischer<br />
Prozess zu verstehen ist, der mit der Bedarfserhebung beg<strong>in</strong>nt und mit der <strong>Evaluation</strong><br />
der e<strong>in</strong>gesetzten Weiterbildungsmaßnahme endet. Aufgabe der Personalentwicklung<br />
ist ganz klar die Förderung der Mitarbeiter; dies geschieht meist durch Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Nicht alle Sem<strong>in</strong>are s<strong>in</strong>d jedoch für jeden Mitarbeiter geeignet,<br />
da sie unterschiedliche Ausbildungsbedürfnisse haben. Deshalb wird <strong>in</strong> vier<br />
Kompetenzfelder unterschieden, um die Entwicklungsmaßnahmen gezielt e<strong>in</strong>setzen<br />
zu können. Die <strong>Evaluation</strong> der Personalentwicklungsmaßnahme selbst gliedert sich <strong>in</strong><br />
mehrere Aufgaben, wobei der Wirksamkeitsanalyse <strong>in</strong> dieser Forschungsarbeit mehr<br />
Beachtung geschenkt wird.<br />
Der Frage, welchen Stellenwert die betriebliche Weiterbildung allgeme<strong>in</strong> <strong>in</strong> Unternehmen<br />
hat und wie die derzeitige Situation <strong>in</strong> diesem Bereich aussieht, wird im<br />
nächsten Abschnitt „Momentaufnahme der betrieblichen Weiterbildung“ nachgegangen.<br />
- 17 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
2.1.3. Momentaufnahme der betrieblichen Weiterbildung <strong>in</strong><br />
Österreich<br />
Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Nachfolgende Daten stammen von der STATISTIK AUSTRIA (vgl. Pauli, 2003), welche<br />
im Jahr 2001 e<strong>in</strong>e Erhebung zum Thema „f<strong>in</strong>anzierte Weiterbildungsaktivitäten<br />
im Jahr 1999“ durchgeführt hat. 2 Befragt wurden Unternehmen im Produktions- und<br />
Dienstleistungssektor, wobei der Schwerpunkt bei den angebotenen Weiterbildungskursen<br />
lag. Die Ergebnisse entstanden im Kontext der Europäischen Erhebung über<br />
berufliche Weiterbildung (CVTS2), an der sich Österreich erstmalig beteiligte.<br />
Die Erhebung wurde <strong>in</strong> zwei Phasen durchgeführt. Zunächst bekam jedes Unternehmen<br />
der Stichprobe e<strong>in</strong>en Vorabfragebogen, mit dem geklärt wurde, ob betriebliche<br />
Weiterbildung im Unternehmen stattgefunden hat. War dies bei e<strong>in</strong>em Unternehmen<br />
nicht der Fall, so wurde an dieses der Hauptfragebogen nicht geschickt. Insgesamt<br />
wurden 4.372 österreichische Unternehmen mittels e<strong>in</strong>es Fragebogens befragt. Die<br />
Rücklaufquote bei der Erhebung mit dem Hauptfragebogen lag bei 40 %.<br />
Eckdaten<br />
Nachfolgende Grafik zeigt, dass mit zunehmender Unternehmensgröße auch der Anteil<br />
der weiterbildungsaktiven Unternehmen steigt. Bei Unternehmen mit 1.000 und<br />
mehr Beschäftigten wurden durchwegs Weiterbildungsmaßnahmen angeboten.<br />
Abb. 4: Weiterbildungsaktive Unternehmen nach Unternehmensgröße (vgl. Pauli, 2003, S. 21)<br />
2 In der Folge wird diese Quelle (S. 17-43) zusammengefasst, tlw. auch wörtlich zitiert.<br />
- 18 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Betrachtet man die Weiterbildungsquote für Unternehmen (ab 10 Mitarbeiter) im Produktions-<br />
und Dienstleistungssektor so beträgt diese 72 %, d.h. dass rund drei von<br />
vier österreichischen Unternehmen im Jahr 1999 betriebliche Weiterbildung angeboten<br />
haben. Im Zuge der Erhebung konnte festgestellt werden, dass 71 % der Unternehmen<br />
Weiterbildungskurse als Form der Weiterbildung durchgeführt haben; 27 %<br />
boten auch andere Formen der Weiterbildung an.<br />
Abb. 5: Unternehmen mit anderen Formen der Weiterbildung<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 23)<br />
Abbildung 5 zeigt, dass bei den anderen Formen der Weiterbildung Konferenzen, Sem<strong>in</strong>are<br />
usw. mit 23 % an erster Stelle liegen. Ger<strong>in</strong>gere Bedeutung wird dem selbstgesteuerten<br />
Lernen (8 %), Job-Rotation (7 %) und Lern- und Qualitätszirkeln (6 %) zugemessen.<br />
Interessant ist, dass diese anderen Formen der Weiterbildung am häufigsten<br />
von großen Unternehmen angewandt werden: 94 % der Unternehmen mit 1.000 und<br />
mehr Beschäftigen führten solche anderen Formen durch, wobei h<strong>in</strong>gegen es bei den<br />
10 bis 19 Beschäftigten nur 19 % waren.<br />
55 % der weiterbildungsaktiven Unternehmen boten sowohl <strong>in</strong>terne als auch externe<br />
Kurse an. Bei der Nutzung von <strong>in</strong>ternen/externen Kursen zeigte sich e<strong>in</strong> Zusammenhang<br />
mit der Unternehmensgröße: Bei den Unternehmen mit 10 bis 19 Beschäftigen<br />
nutzten 51 % nur externe Kurse, bei den Unternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigten<br />
sank die Zahl auf 7 %.<br />
- 19 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Vergleicht man die Weiterbildungsquote zwischen Unternehmen im Produktions- und<br />
Dienstleistungsbereich, so ergaben sich nur ger<strong>in</strong>ge Unterschiede. Bei Unternehmen<br />
im Produktionsbereich lag diese bei 73 %, bei dienstleistungsorientierten Unternehmen<br />
bei 72 %.<br />
Vergleicht man jedoch die e<strong>in</strong>zelnen Wirtschaftsbranchen, so ergeben sich größere<br />
Unterschiede. Spitzenreiter bei den weiterbildungsaktiven Unternehmen s<strong>in</strong>d jene im<br />
Kredit- und Versicherungswesen (97 %) und <strong>in</strong> der Energie- und Wasserversorgung<br />
(96 %). Deutlich ger<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d die Zahlen im Ernährungsgewerbe (63 %), der Textilbranche<br />
(63 %) und im E<strong>in</strong>zelhandel (61 %).<br />
Abb. 6: Anteil der weiterbildungsaktiven Unternehmen nach Wirtschaftsbereichen<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 22)<br />
Betrachtet man die betriebliche Weiterbildung im Zeitverlauf, so stellt sich diese als<br />
kont<strong>in</strong>uierliche Aufgabe dar. 96 % der befragten Unternehmen gaben an <strong>in</strong> den beiden<br />
Jahren vor dem Berichtsjahr bzw. den folgenden Jahren Qualifizierungsmaßnahmen<br />
durchgeführt bzw. geplant zu haben.<br />
- 20 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
28 % der Unternehmen führten ke<strong>in</strong>e betriebliche Weiterbildung durch, wobei der<br />
Hauptgrund für diesen Verzicht die bereits ausreichenden Fähigkeiten der Beschäftigten<br />
darstellt (64 %).<br />
Abb. 7: Gründe für ke<strong>in</strong>e Weiterbildungsaktivitäten (vgl. Pauli, 2003, S. 24)<br />
Nach der Frage zur Benutzung von Instrumenten und Ressourcen für die Umsetzung<br />
der betrieblichen Weiterbildung gaben 35 % der Unternehmen (mit 20 und mehr Beschäftigten)<br />
an, e<strong>in</strong>en schriftlichen Bildungsplan zu haben. 27 % verfügten über e<strong>in</strong><br />
eigenes Ausbildungsbudget und 11 % hatten e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternes Bildungszentrum.<br />
Je größer e<strong>in</strong> Unternehmen ist, umso professioneller ist die Weiterbildungsarbeit. So<br />
gaben 87 % der Unternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigen an, e<strong>in</strong>en schriftlichen<br />
Bildungsplan zu haben, 61 % hatten e<strong>in</strong> Ausbildungsbudget und 48 % e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternes<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gscenter (Abbildung 8).<br />
- 21 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Abb. 8: Unternehmen mit bestimmten Instrumenten der Ausbildungspolitik<br />
nach Unternehmensgröße (vgl. Pauli, 2003, S. 27)<br />
Bei den kursanbietenden Unternehmen nahmen 35 % der Beschäftigten an Kursen<br />
teil; das bedeutet, dass jeder dritte Beschäftige <strong>in</strong> Österreich im Jahr 1999 an Weiterbildungskursen<br />
teilnahm. Unternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigen wiesen die<br />
höchste Teilnahmequote von 43 % auf.<br />
Abb. 9: Teilnahmequote für alle Unternehmen nach Unternehmensgröße<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 29)<br />
- 22 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Betrachtet man die Teilnahmequote nach Wirtschaftsbranchen so ergibt sich folgendes<br />
Bild: Das Kredit- und Versicherungswesen hat mit 55 % den größten Anteil, den<br />
niedrigsten hat die Textilbranche mit 18 %.<br />
Abb. 10: Teilnahmequote für alle Unternehmen nach Wirtschaftsbereich<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 30)<br />
Durchschnittlich verbrachte jeder Kursteilnehmer 29 Stunden bezahlter Arbeitszeit <strong>in</strong><br />
Weiterbildungskursen; die Größe des Unternehmens hatte ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>fluss auf die<br />
durchschnittliche Zahl der Kursstunden je Teilnehmer.<br />
Abb. 11: Kursstunde je Teilnehmer bzw. je Beschäftigen aller Unternehmen nach<br />
Unternehmensgröße (vgl. Pauli, 2003, S. 32)<br />
- 23 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Bei den Kurs<strong>in</strong>halten konzentrierten sich die Weiterbildungsstunden auf vier große<br />
Themenbereiche: Computer und Informationstechnologie (16 %), Technik und<br />
Produktion (15 %), Verkaufstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und Market<strong>in</strong>g sowie Management und<br />
Verwaltung (je ca. 14 %).<br />
Abb. 12: Kursstunden nach Themenbereich (vgl. Pauli, 2003, S. 36)<br />
Interessant ist, dass 63 % der Unternehmen (ab 20 Beschäftigte), die Kurse abgehalten<br />
hatten, den Kurserfolg überprüft haben. Die drei am häufigsten verwendeten Methoden<br />
waren: Erhebung der Teilnehmerzufriedenheit (64 %), formelle Zeugnisse (61 %)<br />
und Überprüfung der Anwendung der neuen Qualifikationen am Arbeitsplatz (60 %)<br />
(Abbildung 13).<br />
Grundsätzlich kann man sagen, dass bei zunehmender Unternehmensgröße auch die<br />
systematische Überprüfung von Kurserfolgen höher ist. Bei Unternehmen mit 20 bis<br />
49 Beschäftigten überprüften 57 % den Kurserfolg, Unternehmen mit 50 bis 249 lagen<br />
bei 66 % und von den Unternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigten führten 93 %<br />
Kursevaluierungen durch.<br />
- 24 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Bei den Unternehmen ohne systematische Kursevaluierung wurden als wichtigste<br />
Gründe folgende angegeben: Gew<strong>in</strong>nung zuverlässiger Indikatoren sei zu schwierig<br />
(34 %), Erfolgsbeurteilung wird ke<strong>in</strong>e Priorität beigemessen (32 %) und Evaluierung<br />
sei zu zeitaufwändig (24 %) (Abbildung 14).<br />
Abb. 13: Verwendete Methoden zur Überprüfung von Kurserfolgen (vgl. Pauli, 2003, S. 38)<br />
Abb. 14: Gründe für den Verzicht auf die Evaluierung von Kurserfolgen<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 38)<br />
- 25 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Im Zuge dieser Erhebung wurde besonderes Augenmerk auf die Ermittlung der Kosten<br />
von <strong>in</strong>ternen und externen Weiterbildungsmaßnahmen gelegt. Es wurde detailliert<br />
nach Ausgabepositionen gefragt bzw. mit E<strong>in</strong>nahmen aus Förderungen, Zuschüssen,<br />
etc. und auch Ausgaben für externes Personal gegen verrechnet. Die direkten Kosten<br />
ergaben sich aus den Summen von:<br />
Kursgebühren für externe Kurse, Honorare für externe Tra<strong>in</strong>er<br />
Reisekosten, Spesen und Taggeld der Kursteilnehmer<br />
Personalaufwendungen für <strong>in</strong>ternes Schulungspersonal<br />
Kosten der Räumlichkeiten, Ausstattung, Unterrichtsmaterial sowie Unterhaltskosten<br />
für Schulungszentren<br />
Bei den Kurskosten gesamt wurden neben weiteren Ausgabepositionen Beiträge an<br />
Fonds verschiedenster Art berücksichtigt und mit E<strong>in</strong>nahmen aus Zuschüssen von<br />
der Europäischen Union, Regionalen Fonds, Branchenfonds, staatlichen Zuschüssen,<br />
nationale Fonds, Steuervergünstigungen, nichtstaatliche Quellen und Lizenzgebühren<br />
gegen verrechnet.<br />
Es zeigte sich, dass 64 % der direkten Kurskosten auf Kursgebühren und Tra<strong>in</strong>erhonoraren<br />
von externem Schulungspersonal fielen. Auf Reisekosten, Spesen und Taggeld<br />
entfielen 14 %, 13 % fielen auf Personalaufwendungen für <strong>in</strong>ternes Schulungspersonal<br />
und 9 % auf die bereitgestellte Infrastruktur (bspw. Räume, Materialien).<br />
Betrachtet man diese Kosten auf Ebene der Unternehmensgröße, so s<strong>in</strong>ken die Kosten<br />
für Honorare von externen Tra<strong>in</strong>ern, jedoch steigen die Kosten für <strong>in</strong>ternes Schulungspersonal<br />
mit zunehmender Unternehmensgröße. Nachfolgende Grafik zeigt, dass<br />
bei den Unternehmen mit 10 bis 19 Beschäftigen der Anteil an Kursgebühren bei<br />
76 % liegt, bei Unternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigen nur mehr bei 57 %<br />
(Abbildung 15).<br />
- 26 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Abb. 15: Zusammensetzung der direkten Kurskosten nach Unternehmensgröße<br />
(vgl. Pauli, 2003, S. 39)<br />
Nicht nur die direkten Kurskosten wurden ermittelt, sondern auch die Ausfallkosten,<br />
die durch die Teilnahme am Sem<strong>in</strong>ar entstanden. Diese wurden so berechnet, dass die<br />
<strong>in</strong> der Arbeitszeit angefallenen Kursstunden mit den durchschnittlichen Personalaufwendungen<br />
und geleisteten Arbeitsstunden multipliziert wurden. Die Gesamtkosten<br />
setzten sich aus Lohnausfallkosten und Kurskosten zusammen. Die Kurskosten selbst<br />
hatten e<strong>in</strong>en Anteil von 59 % an den geschätzten Gesamtkosten der Weiterbildungskurse.<br />
Bricht man die Kosten der e<strong>in</strong>gesetzten Weiterbildungsmaßnahmen auf die Kursstunden<br />
und Teilnehmer herunter, so zeigt sich folgendes Bild:<br />
Durchschnittliche Kosten je<br />
Stunde<br />
Durchschnittliche Kosten je Teilnehmer<br />
Direkte Kurskosten: € 25,00<br />
Gesamtkosten: € 42,00<br />
Direkte Kurskosten: € 732,00<br />
Gesamtkosten: € 1.212,00<br />
Tab. 4: Kosten je E<strong>in</strong>heit (vgl. Pauli, 2003, S. 42)<br />
- 27 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Ausblicke für die Zukunft – Wichtige Trends<br />
Niki Harramach (vgl. Markowitsch & Strobl, 2005, S. 101 ff.) ist Unternehmensberater,<br />
Wirtschaftstra<strong>in</strong>er und seit mehr als 13 Jahren Sprecher der Wirtschafstra<strong>in</strong>er <strong>in</strong><br />
der Wirtschaftskammer Österreich. Für die Zukunft sieht er u.a. folgende Themen als<br />
richtungweisend:<br />
Quantitative Themen Qualitative Themen<br />
Teilnahmequote<br />
Mehr Mitarbeiter als jetzt werden <strong>in</strong> den<br />
nächsten Jahren m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal pro<br />
Jahr an Aus- und Weiterbildungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />
teilnehmen.<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszeiten pro Teilnehmer<br />
Die Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszeiten werden sich stark<br />
erhöhen; sei es durch Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g „on the<br />
job“ oder durch neue Formen des Lernens<br />
(bspw. eLearn<strong>in</strong>g).<br />
- 28 -<br />
Personalabteilung<br />
fungscenter<br />
als Wertschöp-<br />
Bildungs-Controll<strong>in</strong>g wird verstärkt e<strong>in</strong>gesetzt<br />
und auch Return on Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g-<br />
Rechnungen (RoT) werden wichtiger.<br />
Individualisierung<br />
Der Trend wird verstärkt <strong>in</strong> Richtung<br />
Coach<strong>in</strong>g und Teamentwicklung gehen.<br />
Tab. 5: Trends für die Personalentwicklung (vgl. Markowitsch & Strobl, 2005, S. 101 ff.)<br />
Auch andere Autoren bzw. Organisationen sehen diese beschriebenen Trends als<br />
wichtig. E<strong>in</strong>e im Jahr 2003 durch PEF Consult<strong>in</strong>g durchgeführt Umfrage bei Personalmanagern<br />
<strong>in</strong> Österreich, Deutschland und der Schweiz zeigt, dass <strong>in</strong>terne Sem<strong>in</strong>are,<br />
„on-the-job“-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs sowie Coach<strong>in</strong>g als Formen der Kompetenzentwicklungs-<br />
Maßnahme als besonders effektiv angesehen werden. Dieser Me<strong>in</strong>ung ist auch Decker<br />
(1995), der <strong>in</strong> praktischen Projektarbeiten oder Selbstlernen wichtige Trends sieht.<br />
Resümee des Abschnitts „Momentaufnahme der betrieblichen Weiterbildung<br />
<strong>in</strong> Österreich“<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die betriebliche Weiterbildung <strong>in</strong> Österreich<br />
e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert hat, wobei die Größe e<strong>in</strong>es Unternehmens ausschlaggebend<br />
ist für die Weiterbildung (je größer e<strong>in</strong> Unternehmen, desto mehr Weiterbil-
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
dung). Jeder dritte Österreicher hat im Jahr 1999 e<strong>in</strong>en Weiterbildungskurs besucht<br />
(bezogen auf die kursanbietenden Unternehmen). Es gibt aber auch e<strong>in</strong>ige Unternehmen,<br />
die ke<strong>in</strong>e Weiterbildungsmaßnahmen durchführen. Als wichtigsten Grund für<br />
diese Entscheidung geben diese Unternehmen an, dass ihre Beschäftigten bereits über<br />
ausreichend Fähigkeiten verfügen. Es werden sowohl <strong>in</strong>terne als auch externe Kursangebote<br />
von den Unternehmen wahrgenommen, wobei der Spitzenreiter bei den weiterbildungsaktiven<br />
Unternehmen das Kredit- und Versicherungswesen ist.<br />
Generell kann gesagt werden, dass die Professionalität der Weiterbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unternehmen<br />
von der Unternehmensgröße abhängt (je größer e<strong>in</strong> Unternehmen, desto<br />
professioneller die Weiterbildungsarbeit). Erfreulich ist auch die Tatsache, dass Kurse<br />
evaluiert werden. Am häufigsten wird bei diesen Evaluierungen die Zufriedenheit der<br />
Teilnehmer erfragt. Wenn sich Unternehmen gegen e<strong>in</strong>e Kursevaluierung entscheiden,<br />
dann hauptsächlich aus dem Grund, dass diese Kursevaluierung als zu schwierig angesehen<br />
wird. Trends <strong>in</strong> der Personalentwicklung s<strong>in</strong>d u.a. im Bereich Erhöhung der<br />
Teilnahmequote und verstärkter E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er Return on Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g-Rechnung (RoT) zu<br />
sehen.<br />
Beim nächsten Abschnitt geht es nicht mehr um Personalentwicklung generell, sondern<br />
um ganz konkrete Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung, wobei alternative<br />
Lehr- und Lernmethoden von Interesse s<strong>in</strong>d. Diese s<strong>in</strong>d deshalb <strong>in</strong>teressant, da auch<br />
<strong>in</strong> den qualitativen Interviews mit den Vorgesetzten nach neuen Möglichkeiten von<br />
Fortbildungsmaßnahmen gefragt wurde.<br />
2.1.4. Alternative Lehr- und Lernmethoden<br />
Sem<strong>in</strong>are, Workshops oder Curricula s<strong>in</strong>d bereits gängige Fortbildungsmaßnahmen<br />
<strong>in</strong>nerhalb der PSE. Natürlich gibt es e<strong>in</strong>e Vielzahl an unterschiedlichen Lehr- und<br />
Lernmethoden (abhängig davon, welche Lern<strong>in</strong>halte man vermitteln möchte), jedoch<br />
soll hier das Augenmerk auf jene Konzepte gelegt werden, die noch nicht <strong>in</strong> der PSE<br />
berücksichtigt werden und auch von Interesse se<strong>in</strong> könnten.<br />
- 29 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
E<strong>in</strong>e bis heute noch weit verbreitete Me<strong>in</strong>ung der Allgeme<strong>in</strong>heit, <strong>in</strong>klusive Tra<strong>in</strong>er, ist,<br />
dass Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs nur <strong>in</strong> Form von Frontalunterricht mit PowerPo<strong>in</strong>t Folien abgehalten<br />
werden können (vgl. Lawson, 2006). Wie auch viele andere Autoren sieht Decker<br />
(1995) das anders. Er sieht e<strong>in</strong>en neuen Weg im Bereich Bildungsmanagement.<br />
Neue Formen der methodischen-didaktischen Gestaltung sollen die sem<strong>in</strong>arartigen<br />
Schulungen ablösen und das Prozesslernen <strong>in</strong> den Vordergrund stellen. E<strong>in</strong>ige<br />
Schlagworte <strong>in</strong> diesem Zusammenhang s<strong>in</strong>d:<br />
Praktische Projektarbeit (d.h. die Mitarbeiter sollen Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
durch und <strong>in</strong> praktischen Projektarbeiten gew<strong>in</strong>nen)<br />
Qualitätszirkel/Lernstattzirkel (dabei handelt es sich um Kle<strong>in</strong>gruppen, bei denen<br />
es um das „Lernen vor Ort“ geht) (vgl. Gre<strong>in</strong>ert, 2000)<br />
Selbstlernen<br />
Fernlehrgänge<br />
Coach<strong>in</strong>g (Coach<strong>in</strong>g wird eher als Beratungsmethode gesehen; hierbei geht es <strong>in</strong><br />
erster L<strong>in</strong>ie darum, Lern- und Beratungshilfe für Personen oder Gruppen zu geben)<br />
E<strong>in</strong>e weitere und heutzutage sehr beliebte Methode ist eLearn<strong>in</strong>g. Oft hört man auch<br />
den Begriff „Distance Learn<strong>in</strong>g“ (vgl. Lawson, 2006). Mayer (Markowitsch & Strobl,<br />
2005, S. 181) bezeichnet eLearn<strong>in</strong>g als „elektronisch unterstütztes Lernen“. In der Literatur<br />
f<strong>in</strong>den sich unterschiedliche E<strong>in</strong>teilungen und Ausprägungen von eLearn<strong>in</strong>g,<br />
wobei diese oft redundant und unklar s<strong>in</strong>d. Für diese Forschungsarbeit wird eLearn<strong>in</strong>g<br />
<strong>in</strong> folgende zwei Bereiche e<strong>in</strong>geteilt:<br />
Computer Based Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (CBT)<br />
Blended Learn<strong>in</strong>g<br />
Weiters kann noch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> synchrone und asynchrone Lehr<strong>in</strong>haltsvermittlung<br />
getroffen werden. Der Unterschied besteht dar<strong>in</strong>, dass bei der synchronen Vermittlung<br />
Tra<strong>in</strong>er und Teilnehmer zur gleichen Zeit Zugang zur gleichen Information<br />
haben. Sie können e<strong>in</strong>ander sehen und mite<strong>in</strong>ander kommunizieren, müssen es aber<br />
nicht notwendigerweise.<br />
- 30 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Alle Ausprägungen des eLearn<strong>in</strong>gs haben ihre Berechtigung, jedoch hängt der E<strong>in</strong>satz<br />
e<strong>in</strong>zelner eLearn<strong>in</strong>g Ausprägungen immer von den gegebenen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
und Anforderungen ab. Bevor jedoch auf die Vorteile bzw. Hemmschwellen von e-<br />
Learn<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>gegangen wird, sollen die zuvor erwähnten Bereiche mit deren Ausprägungen<br />
kurz vorgestellt werden.<br />
Formen Beschreibung<br />
Computer Based<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
Unter CBT versteht man das Lernen mit Hilfe von CD-<br />
ROMs, Disketten, Inter- oder Intranet. Lernt man mit Hilfe<br />
des Inter- oder Intranets so spricht man auch von „Web<br />
Based Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g“ (WBT). Hierbei werden die Lehr<strong>in</strong>halte<br />
mittels Web-Browser vermittelt. Im Zusammenhang mit<br />
WBT tauchen auch oft die Begriffe „Telelearn<strong>in</strong>g“ (Lehr<strong>in</strong>halte<br />
und Unterlagen werden auf e<strong>in</strong>er webbasierten<br />
Plattform den Teilnehmern zur Verfügung gestellt) oder<br />
Virtual Classrooms“ (Onl<strong>in</strong>e-Schulungen die ortsunabhängig,<br />
jedoch zeitgleich abgehalten werden) auf.<br />
Vorteile von CD-ROMs s<strong>in</strong>d neben Transportfähigkeit<br />
und Schnelligkeit auch das leichte Gewicht und die Größe<br />
des Datenvolumens. E<strong>in</strong> wesentlicher Nachteil ist jedoch<br />
die Aktualisierung: Änderungen s<strong>in</strong>d nur schwer durchzuführen.<br />
Blended Learn<strong>in</strong>g Blended Learn<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e besondere Form des eLearn<strong>in</strong>g,<br />
da hierbei e<strong>in</strong> ausgewogenes Maß zwischen Präsenz- und<br />
Fernlehre geschaffen wird. Blended Learn<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e<br />
Mischform zwischen Präsenzsem<strong>in</strong>aren und eLearn<strong>in</strong>g,<br />
wobei bei den eLearn<strong>in</strong>g-E<strong>in</strong>heiten CBT zum E<strong>in</strong>satz<br />
kommt (siehe oben).<br />
Tab. 6: Formen des eLearn<strong>in</strong>g (vgl. Cognos & Innotec 2002, Küpper 2004, Schüle 2001 <strong>in</strong><br />
Markowitsch & Strobl, 2005, S. 181 ff. sowie Lawson, 2006, S. 203 ff.)<br />
- 31 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
eLearn<strong>in</strong>g bietet viele Möglichkeiten und hat auch viele (mögliche) Vorteile sowie<br />
Hemmschwellen. Möglich steht deshalb <strong>in</strong> der Klammer, da nicht immer alle Vorteile<br />
positiv bzw. Hemmschwellen negativ gesehen werden müssen. Beispielsweise ist zeitliche<br />
Flexibilität beim Lernen e<strong>in</strong> möglicher Vorteil von eLearn<strong>in</strong>g. Das könnte aber<br />
auch bedeuten, dass Teilnehmer zusätzlich belastet werden, da sie am Tag ihre Arbeit<br />
im Büro erledigen und zu Hause <strong>in</strong> ihrer Freizeit sich auch noch mittels eLearn<strong>in</strong>g<br />
weiterbilden müssten. Was als Vorteil bzw. Hemmschwelle gilt, muss jedes Unternehmen<br />
für sich entscheiden. Die folgende Tabelle gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die<br />
(möglichen) Vorteile und Hemmschwellen.<br />
Vorteile Hemmschwellen<br />
Zeitliche und örtliche Flexibilität<br />
beim Lernen<br />
Individuelles Lernen<br />
Schnelle Aktualisierbarkeit des<br />
Contents (schwierig bei CD-<br />
ROMs)<br />
Hohe Qualität der Inhalte<br />
Schnelle Lehr<strong>in</strong>haltsvermittlung<br />
Leichter Zugang zu Unterrichtsma-<br />
terialien<br />
In e<strong>in</strong>igen Fällen hilft es Kosten zu<br />
sparen (kommt natürlich darauf an,<br />
für welche Variante von eLearn<strong>in</strong>g<br />
man sich entscheidet)<br />
- 32 -<br />
Wegfall von „Social Effects“ (wie<br />
<strong>in</strong>formelle Gespräche, Erfahrungs-<br />
austausch, Treffen mit Kollegen; so-<br />
zialer und kultureller Kontakt s<strong>in</strong>d<br />
ger<strong>in</strong>g bzw. fallen weg)<br />
Fehlende Akzeptanz seitens der Mit-<br />
arbeiter<br />
Fehlende Unterstützung vom Mana-<br />
gement<br />
Zusätzlicher Aufwand bei der Con-<br />
tenterstellung und der technischen<br />
Umsetzung<br />
Hohe Qualität kann sehr teuer wer-<br />
den<br />
Für „Laien“ im Umgang mit der<br />
verwendeten Technologie können<br />
sich zusätzliche Schwierigkeiten er-<br />
geben<br />
Tab. 7: Mögliche Vorteile und Hemmschwellen von eLearn<strong>in</strong>g<br />
(vgl. Markowitsch & Strobl, 2005 und Lawson, 2006)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Die Entscheidung für oder gegen eLearn<strong>in</strong>g kann nicht so e<strong>in</strong>fach getroffen werden,<br />
da viele Faktoren und Rahmenbed<strong>in</strong>gungen diese Entscheidung bee<strong>in</strong>flussen. Zum<br />
e<strong>in</strong>en spielt die Auswahl des geeigneten Sem<strong>in</strong>ars e<strong>in</strong>e wichtige Rolle, zum anderen<br />
sollte der Kostenfaktor nicht unterschätzt werden. Die Kosten für die Erstellung von<br />
eLearn<strong>in</strong>g-Content bewegen sich zwischen 20.000 Euro und 75.000 Euro (vgl. Jäger<br />
2000 und Abicht 2002 <strong>in</strong> Markowitsch & Strobl, 2005, S. 187), wobei sich die Zahlen<br />
auf die Erstellung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>stündigen Contents beziehen. Die Erstellung von eLearn<strong>in</strong>g-Inhalten<br />
ist deshalb so kosten<strong>in</strong>tensiv, da es verschiedener Fachleute bedarf: Didaktik,<br />
Gestaltung und Technik s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige Bereiche die berücksichtigt werden<br />
müssen.<br />
2.1.5. Resümee des Abschnitts „Alternative Lehr- und Lernme-<br />
thoden“<br />
Als eLearn<strong>in</strong>g bezeichnet man Lernen, das elektronisch unterstützt wird. Es gibt verschiedene<br />
E<strong>in</strong>teilungen und Ausprägungen von eLearn<strong>in</strong>g, wobei e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong><br />
Computer Based Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (CBT) und Blended Learn<strong>in</strong>g am s<strong>in</strong>nvollsten ersche<strong>in</strong>t. Als<br />
CBT bezeichnet man das Lernen mit Hilfe von CD-ROMs, Disketten, Inter- oder<br />
Intranet. Blended Learn<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e Mischform aus Präsenz- und Fernlehre. Bei der<br />
Gestaltung von eLearn<strong>in</strong>g-Content s<strong>in</strong>d u.a. die Auswahl des geeigneten Sem<strong>in</strong>ars und<br />
der Kostenfaktor zu beachten.<br />
In den Interviews unserer Fallstudie zeigte sich, dass die E<strong>in</strong>stellung der Vorgesetzten<br />
gegenüber eLearn<strong>in</strong>g durchaus offen ist, es jedoch immer auf das Thema ankommt ob<br />
und wie eLearn<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>setzbar ist. E<strong>in</strong> mögliches Problem beim eLearn<strong>in</strong>g ist die fehlende<br />
Zeit der Mitarbeiter. Für das SEM Sem<strong>in</strong>ar ist eLearn<strong>in</strong>g ke<strong>in</strong>e Alternative zum<br />
jetzigen Sem<strong>in</strong>ar, da das SEM Sem<strong>in</strong>ar sehr stark vom Tra<strong>in</strong>er und dessen Erfahrung<br />
lebt. Es gibt jedoch die Überlegung das SEM Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> mehrere Teile aufzuteilen<br />
und vor jeder E<strong>in</strong>heit Material zum Selbststudium zur Verfügung zu stellen. In der<br />
nächsten Präsenze<strong>in</strong>heit könnte dann mehr Zeit für Diskussionen gewidmet se<strong>in</strong>.<br />
Auch für das JPM Curriculum kann man sich eLearn<strong>in</strong>g höchstens als Unterstützung<br />
vorstellen und zwar <strong>in</strong> Form von Blended Learn<strong>in</strong>g: E<strong>in</strong>ige kle<strong>in</strong>ere Module könnten<br />
über Fernlehre abgehalten werden.<br />
- 33 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
2.2. <strong>Evaluation</strong> von Fortbildungsmaßnahmen<br />
In den folgenden Abschnitten sollen kurz die Themen <strong>Evaluation</strong> im Allgeme<strong>in</strong>en,<br />
<strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Bildungs-Controll<strong>in</strong>g und verschiedene Ansätze zur<br />
Bewertung von Fortbildungsmaßnahmen vorgestellt werden. Zum Schluss soll näher<br />
auf den 4-Ebenen-Ansatz von Kirkpatrick (2006) e<strong>in</strong>gegangen werden, der als Grundlage<br />
für die Ausarbeitung der Fallstudie dienen soll.<br />
2.2.1. <strong>Evaluation</strong> – <strong>Evaluation</strong>sforschung allgeme<strong>in</strong><br />
In der Literatur f<strong>in</strong>den sich unterschiedliche Me<strong>in</strong>ungen zu den Begriffen <strong>Evaluation</strong><br />
und <strong>Evaluation</strong>sforschung: E<strong>in</strong>ige verwenden diese Begriffe synonym, andere wiederum<br />
treffen Unterscheidungen (vgl. Flick, 2006). Thierau et al. (Gerlich, 1999,<br />
S. 11) beschreiben <strong>Evaluation</strong> (me<strong>in</strong>en <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die wissenschaftliche<br />
<strong>Evaluation</strong>) als „Bewertungen, die explizit mit Hilfe systematisch angewandter,<br />
wissenschaftlicher Techniken und Methoden durchgeführt werden“.<br />
Rossi und Freeman (Bortz et al., 1995, S. 96) def<strong>in</strong>ieren <strong>Evaluation</strong>sforschung wie<br />
folgt: „<strong>Evaluation</strong>sforschung be<strong>in</strong>haltet die systematische Anwendung empirischer<br />
Forschungsmethoden zur Bewertung des Konzeptes, des Untersuchungsplans, der<br />
Implementierung und der Wirksamkeit sozialer Interventionsprogramme.“ Wie man<br />
bei e<strong>in</strong>er <strong>Evaluation</strong> vorgeht, zeigt folgende Grafik:<br />
Def<strong>in</strong>ition der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, der<br />
Fragestellung und der Ziele<br />
Planung der <strong>Evaluation</strong><br />
Datenerhebung & Auswertung<br />
Darstellung der Ergebnisse<br />
Reflexion der <strong>Evaluation</strong><br />
- 34 -<br />
Projektmanagement<br />
Abb. 16: Typischer Ablauf e<strong>in</strong>er <strong>Evaluation</strong> nach Thierau-Brunner, Stangel-Meseke & Wottawa<br />
(vgl. Pfeiffer, 2004)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
2.2.2. <strong>Evaluation</strong> und Bildungs-Controll<strong>in</strong>g<br />
Bevor näher auf den Begriff Bildungs-Controll<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>gegangen wird, ist es notwendig,<br />
e<strong>in</strong> Verständnis für verwandte Begriffe <strong>in</strong> diesem Zusammenhang zu erlangen. Deshalb<br />
sollen zunächst die Begriffe <strong>Evaluation</strong> (<strong>in</strong> Zusammenhang mit Personalentwicklung)<br />
und Controll<strong>in</strong>g kurz erklärt werden.<br />
Im vorigen Abschnitt wurde der Begriff <strong>Evaluation</strong> im Allgeme<strong>in</strong>en bereits erklärt. Im<br />
Zusammenhang mit Personalentwicklung hat dieser Begriff ke<strong>in</strong>e eigene Bedeutung,<br />
sondern ist nur e<strong>in</strong>e Anwendung der Forschungsmethode auf e<strong>in</strong>e bestimmte Fragestellung<br />
(vgl. Ryschka et al., 2005). Decker (1995, S. 212) beschreibt Controll<strong>in</strong>g „als<br />
e<strong>in</strong> Führungssystem, das durch die Vernetzung von Information, Planung, Koord<strong>in</strong>ation<br />
und Kontrolle e<strong>in</strong>e langfristige Kostendeckung bzw. Gew<strong>in</strong>noptimierung anstrebt“.<br />
Thierau et al. sagen, dass die Begriffe <strong>Evaluation</strong> und Bildungs-Controll<strong>in</strong>g gleichzusetzen<br />
s<strong>in</strong>d. Gerlich (1999) widerspricht dieser Aussage, da diese beiden Begriffe unterschiedliche<br />
Merkmale vorweisen. Diese s<strong>in</strong>d im Wesentlichen:<br />
Merkmale <strong>Evaluation</strong> Traditionelles Controll<strong>in</strong>g<br />
Aufgaben z.B. Erkenntnisfunktion z.B. Steuerung<br />
Instrumente Befragung jeglicher Art<br />
(z.B. Beobachtung)<br />
Messung Gemessen werden hauptsächlich<br />
qualitative Kriterien<br />
- 35 -<br />
Zahlenorientierte Instrumente<br />
(z.B. Kostenanalyse)<br />
Gemessen werden hauptsächlich<br />
monetäre oder quantitative<br />
Größen<br />
Art der Erhebung E<strong>in</strong>malige Durchführung Kont<strong>in</strong>uierlicher Prozess<br />
Tab. 8: Unterscheidungsmerkmale <strong>Evaluation</strong> – Controll<strong>in</strong>g (vgl. Gerlich, 1999)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Was genau ist dann Bildungs-Controll<strong>in</strong>g, wenn man die Begriffe <strong>Evaluation</strong> und<br />
Controll<strong>in</strong>g nicht gleichsetzten kann? Laut Decker (1995, S. 214) sollte Bildungs-<br />
Controll<strong>in</strong>g „Kosten, pädagogische Wirksamkeit und Steuerung bewusst und transparent<br />
machen und wird dann zu e<strong>in</strong>em Instrument der Erfolgssteuerung<br />
und –kontrolle“. Ohne Zweifel ist Bildungs-Controll<strong>in</strong>g als e<strong>in</strong> Teil des Personalentwicklungs-Prozesses<br />
zu sehen (siehe Kapitel 2.1. Personalentwicklung und betriebliche Weiterbildung).<br />
Dem BC kommt <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong>e immer größere Bedeutung zu, da nicht nur<br />
qualitative Aussagen zu Programmen wichtig s<strong>in</strong>d, sondern auch monetäre Größen<br />
e<strong>in</strong>e immer bedeutendere Rolle spielen. Deshalb versucht man Teile der <strong>Evaluation</strong><br />
und des Controll<strong>in</strong>gs zu e<strong>in</strong>em neuen Ansatz, dem Bildungs-Controll<strong>in</strong>g, zu verschmelzen<br />
(vgl. Gerlich, 1999). „Beim Bildungs-Controll<strong>in</strong>g geht es also nicht nur um<br />
die quantitativen Aussagen (Teilnehmerzahl, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gskosten), sondern auch darum,<br />
wie ich daraus qualitative Aussagen z.B. über den S<strong>in</strong>n der Bildungsarbeit und die Effizienz<br />
der Sem<strong>in</strong>ararbeit ableiten kann. Ferner sollte auch die Transferwirksamkeit<br />
abgeleitet werden.“ (Decker, 1995, S. 218)<br />
Auch Frederic Fredersdorf (Markowitsch & Strobl, 2005, S. 161 f) sieht die steigende<br />
Bedeutung von Bildungs-Controll<strong>in</strong>g, jedoch sollte nicht vergessen werden, dass auch<br />
<strong>in</strong> diesem Bereich Grenzen gesetzt s<strong>in</strong>d. Er betrachtete das Bildungs-Controll<strong>in</strong>g genauer<br />
und hat zehn zentrale Problembereiche im Bildungs-Controll<strong>in</strong>g identifiziert:<br />
1. E<strong>in</strong> anspruchsvolles BC ist kosten<strong>in</strong>tensiv.<br />
2. Formative <strong>Evaluation</strong> ist notwendig.<br />
3. Wenn nur betriebswirtschaftliche Ansätze berücksichtigt werden, fehlen wichtige<br />
immaterielle Aspekte.<br />
4. Orientiert sich das BC ausschließlich an den Kosten, so führt dies <strong>in</strong> Krisenzeiten<br />
zu Budgetkürzungen bei der Bildung.<br />
5. Auf Grund der Messmethoden ist e<strong>in</strong>e Rentabilitätsrechnung nur begrenzt e<strong>in</strong>setzbar.<br />
- 36 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
6. Wenn das BC nur auf dem ISO-Ansatz basiert (geme<strong>in</strong>t ist DIN ISO 9000; dieser<br />
enthält ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltlichen Vorgaben zu Qualitätskriterien, sondern nur Verfahrensrichtl<strong>in</strong>ien),<br />
so sagt dies nur etwas über den Grand der Standardisierung aus, lässt<br />
jedoch die Qualität der Methoden und Effekte unberücksichtigt.<br />
7. Re<strong>in</strong>e Kennzahlenorientierung führt u.a. zu e<strong>in</strong>er Kennzahlen<strong>in</strong>flation oder zu<br />
Fehlern beim Aufstellen von Kennzahlen.<br />
8. Wird BC zu stark standardisiert, so kann dies zu Bürokratisierung, Zahlenfetischismus<br />
oder Vertrauensverlust seitens der Mitarbeiter führen.<br />
9. Oft ist e<strong>in</strong> BC so komplex, dass kont<strong>in</strong>uierliche Prozesse <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
oft nur mangelhaft durchgeführt werden.<br />
10. Oft ist der Erfolg von Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs nur über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum und nur durch<br />
Beobachtung sichtbar.<br />
2.2.3. Ansätze und Konzepte für die Kontrolle von Fortbildungs-<br />
maßnahmen<br />
Nachdem nun der Begriff Bildungs-Controll<strong>in</strong>g erklärt wurde und verschiedene Ansätze<br />
bzw. Konzepte für die Kontrolle von Fortbildungsmaßnahmen kurz erwähnt<br />
wurden, beschäftigt sich dieser Teil der Diplomarbeit mit den unterschiedlichen Herangehensweisen.<br />
Diese sollen nur überblicksartig dargestellt werden. Detaillierter wird<br />
dann auf den 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick (2006) e<strong>in</strong>gegangen, der die Basis für<br />
die Ausarbeitung der Fallstudie darstellt.<br />
2.2.3.1. Ansätze und Konzepte allgeme<strong>in</strong><br />
Es gibt viele Autoren, die sich mit den unterschiedlichsten Ansätzen für die Planung,<br />
Steuerung und Kontrolle von Fortbildungsmaßnahmen beschäftigen. Das ist auch der<br />
Grund, warum es unterschiedliche Kategorisierungen gibt. Feige (vgl. Gerlich, 1999)<br />
unterscheidet generell nur zwischen qualitativen und quantitativen Verfahren. Thierau<br />
et al. (vgl. Gerlich, 1999) unterteilt die Ansätze <strong>in</strong> pädagogisch-psychologische und<br />
ökonomische <strong>Evaluation</strong>sansätze.<br />
- 37 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Gerlich (1999, S. 34) versucht, <strong>in</strong> Anlehnung an Thierau et al., e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> folgende<br />
Ansätze:<br />
prozess- bzw. phasenorientiert<br />
ebenenorientiert<br />
handlungsorientiert<br />
kostenanalytisch<br />
<strong>in</strong>vestitionstheoretisch<br />
kennzahlenorientiert<br />
Prozess- bzw. phasenorientierte Ansätze<br />
Typisches Merkmal dieser Ansätze ist, dass der gesamte Prozess der Weiterbildung<br />
geplant, gesteuert und kontrolliert wird. E<strong>in</strong>ige Ansätze dazu s<strong>in</strong>d:<br />
Ansatz Kurzbeschreibung<br />
Ansatz mit Endlosschleife<br />
nach Heeg und Jäger<br />
5-Phasen-Konzept<br />
nach Enderle<br />
9-Phasen-Konzept<br />
nach Papmehl<br />
Das Hauptaugenmerk bei diesem Ansatz liegt dar<strong>in</strong>,<br />
den Nutzen e<strong>in</strong>es Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf den Unternehmenserfolg<br />
umzulegen.<br />
Bei diesem Konzept gibt es fünf Phasen. Diese<br />
s<strong>in</strong>d: Qualifikationsbedarf ermitteln, Qualifikati-<br />
onsmaßnahmen vorbereiten, Qualifikationsmaß-<br />
nahmen durchführen, Transfer sicherstellen, Qua-<br />
lifikationserfolg kontrollieren. Der Weiterbil-<br />
dungsprozess wird hier als Wertschöpfungskette<br />
gesehen, <strong>in</strong> der die e<strong>in</strong>zelnen Phasen <strong>in</strong> Wechsel-<br />
wirkung zue<strong>in</strong>ander stehen.<br />
Dieses Konzept sieht vor, Ziele für das Bildungs-<br />
Controll<strong>in</strong>g zu bilden und zur Zielrealisierung e<strong>in</strong><br />
„DV-gestützes Bildungs-Controll<strong>in</strong>g-System (…)<br />
zur Steuerung, Koord<strong>in</strong>ation und Optimierung al-<br />
ler Aktivitäten“ heranzuziehen (Gerlich, 1999,<br />
S. 38). Das <strong>in</strong>teressante daran ist, dass der Mitar-<br />
- 38 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
4 Transfer-Phasen-Konzept<br />
nach Wilken<strong>in</strong>g<br />
beiter selbst <strong>in</strong> diesem System agieren kann.<br />
Wilken<strong>in</strong>g schlägt vor, e<strong>in</strong>e Nutzwertmatrix für die<br />
Messung des Transfererfolgs zu verwenden. Für<br />
jede Phase des Transferprozesses wird e<strong>in</strong>e Krite-<br />
rienliste ausgefüllt, wobei e<strong>in</strong>e vierstufige Skala<br />
den Erfüllungsgrad sowohl zahlenmäßig als auch<br />
verbal angibt. Zuständig für die Durchführung<br />
dieser Methode ist der jeweilige Bildungsverant-<br />
wortliche.<br />
Tab. 9: Prozess- bzw. phasenorientierte Ansätze (vgl. Gerlich, 1999)<br />
Ebenenorientierte Ansätze<br />
Hauptaugenmerk hier ist die Betrachtung des Lernerfolgs auf mehrere Ebenen, wobei<br />
e<strong>in</strong>e auf die andere aufbaut. Ziel sollte es se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Betrachtung auf höchster Ebene<br />
(entspricht der des Unternehmenserfolges) zu erreichen.<br />
4-Ebenen-Ansatz<br />
nach Kirkpatrick<br />
Ansatz Kurzbeschreibung<br />
3-Ebenen-Ansatz<br />
nach Wunderer und Sailer<br />
Der Erfolg e<strong>in</strong>es Programms wird auf vier Ebenen<br />
betrachtet: Reaktion – Lernen – Verhalten – Ergebnisse.<br />
Dieser Ansatz wird <strong>in</strong> weiterer Folge näher<br />
behandelt.<br />
Wunderer und Sailer gehen davon aus, dass „per-<br />
sonalwirtschaftliche Erfolgsfaktoren oft nicht mit-<br />
tels Kard<strong>in</strong>alskalen erfassbar s<strong>in</strong>d“ (Gerlich, 1999,<br />
S. 43). Deshalb erfolgt e<strong>in</strong>e Betrachtung auf fol-<br />
genden drei Ebenen: Kosten, Effizienz und Effek-<br />
tivität.<br />
Tab. 10: Ebenenorientierte Ansätze (vgl. Gerlich, 1999)<br />
- 39 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Handlungsorientierter Ansatz<br />
Bei diesen Ansätzen s<strong>in</strong>d zwei Aspekte wichtig: E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung aller Beteiligten beim<br />
<strong>Evaluation</strong>sprozess und Betrachtung des gesamten Prozesses der Weiterbildung. <strong>Evaluation</strong><br />
wird hier als „sozialer Interaktions-, Kommunikations- und Beratungsprozess“<br />
(Gerlich, 1999, S. 47) verstanden.<br />
Kostenanalytischer Ansatz<br />
Hierbei wird vom 3-Ebenen-Ansatz nach Wunderer und Sailer ausgegangen. Wesentlich<br />
bei diesem Ansatz ist, dass die Weiterbildung über „Methoden der Betriebsabrechnung<br />
und der Soll- und Plankostenrechnung (…) analysiert und kontrolliert“<br />
(Gerlich, 1999, S. 52) wird. Typisch für diesen Ansatz ist, dass die Weiterbildungskosten<br />
erfasst, verteilt, zugerechnet und kontrolliert werden.<br />
Investitionstheoretische Ansätze<br />
Wichtigstes Merkmal dieser Ansätze ist, dass die Weiterbildungsmaßnahme als Investition<br />
<strong>in</strong> das Humanvermögen betrachtet wird. E<strong>in</strong> Beispiel ist der „Ansatz zum ökonomischen<br />
Nutzen von Weiterbildung nach Eichenberger“. Hierbei rückt die vierte<br />
Ebene von Kirkpatricks 4-Ebenen-Ansatz <strong>in</strong> den Vordergrund. Auf Eichenbergers<br />
Ansatz wird später im Kapitel 2.2.4. 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick näher e<strong>in</strong>gegangen.<br />
Kennzahlenorientierter Ansatz<br />
Bei diesem Ansatz geht es primär darum, Kennzahlen zu entwickeln, die für die Messung<br />
des Bildungserfolgs als relevant ersche<strong>in</strong>en. Diese Kennzahlen beziehen sich u.a.<br />
auf die Wirtschaftlichkeit und Struktur der Bildungsmaßnahme und sollen Aussagen<br />
zur ökonomischen Planung, Steuerung und Kontrolle zulassen.<br />
Schulte (vgl. Gerlich, 1999, S. 67) entwickelte e<strong>in</strong> Kennzahlensystem für e<strong>in</strong> Bildungs-<br />
Controll<strong>in</strong>g, <strong>in</strong>dem er die Kennzahlen fünf verschiedenen Kategorien zuordnete:<br />
Kennzahlen zu Weiterbildungs<strong>in</strong>halten, Teilnehmern, Träger und Methoden, Kosten<br />
und Weiterbildungserfolg.<br />
- 40 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
E<strong>in</strong>ige dieser Kennzahlen s<strong>in</strong>d u.a.:<br />
Weiterbildungs<br />
<strong>in</strong>halte<br />
Ø Zeitdauer je<br />
Veranstaltung<br />
Anzahl bzw.<br />
Zeitaufwand für<br />
verschiedene<br />
Themenkreise<br />
Anzahl unterschiedlicheVeranstaltungen<br />
Teilnehmer<br />
(TN)<br />
Anteil<br />
weibl./männl.<br />
TN<br />
Altersstruktur<br />
der TN<br />
Anzahl TN je<br />
Standort<br />
Träger und<br />
Methoden<br />
Anteil <strong>in</strong>terner<br />
bzw.<br />
externer<br />
Tra<strong>in</strong>er<br />
Anteil aktiver<br />
bzw.<br />
passiver<br />
Lehrmethoden<br />
Anteil e<strong>in</strong>zelnerTra<strong>in</strong>ergruppen<br />
- 41 -<br />
Kosten Weiterbildung<br />
Gesamtkosten<br />
der Weiterbildung<br />
(WB)<br />
WB-Aufwand je<br />
Mitarbeiter<br />
WB-Kosten pro<br />
Tag und TN<br />
serfolg<br />
Teilnehmer-<br />
Zufriedenheit<br />
(am Sem<strong>in</strong>arende)<br />
Produktivität<br />
Qualität<br />
Tab. 11: Kennzahlensystem für e<strong>in</strong> Bildungs-Controll<strong>in</strong>g nach Schulte<br />
(vgl. Gerlich, 1999, S. 67)<br />
2.2.3.2. Resümee der dargestellten Ansätze und Konzepte<br />
Laut Gerlich (1999) eignet sich e<strong>in</strong>e phasen- und/oder ebenenorientierte Vorgehensweise<br />
zur Beurteilung von Bildungsmaßnahmen am ehesten, weil neben der Betrachtung<br />
des gesamten Weiterbildungsprozess auch Aufschluss zu qualitativen Daten gegeben<br />
wird. Kennzahlen sowie Kostenanalysen sollte ke<strong>in</strong>e zu große Bedeutung zugemessen<br />
werden. Es soll nicht immer versucht werden qualitative Merkmale ausschließlich<br />
<strong>in</strong> monetären Zahlen ausdrücken zu wollen. Wichtiger und s<strong>in</strong>nvoller ersche<strong>in</strong>t<br />
es qualitative Erkenntnisse, beispielsweise gesteigerte Motivation, <strong>in</strong>tern zu<br />
diskutieren und festzulegen, welcher Wert solchen Merkmalen zuzurechnen ist. Viel<br />
wichtiger ersche<strong>in</strong>t es, durch Bildungs-Controll<strong>in</strong>g feststellen zu können, welchen ökonomischen<br />
und sozialen Nutzen e<strong>in</strong>e Weiterbildungsmaßnahme hat. Bezogen auf
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Führungskräfte könnte dies gesteigerte Leistungsbereitschaft se<strong>in</strong>. Für den Arbeitnehmer<br />
könnte dies vertieftes Wissen zu e<strong>in</strong>em bestimmten Thema bedeuten. Ausgewählte<br />
Kennzahlen s<strong>in</strong>d zwar aussagekräftig, sollten aber nicht als primäre, sondern<br />
lediglich als Ergänzung zu qualitativen Informationsquellen dienen.<br />
Der 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick ist e<strong>in</strong>e erprobte und die <strong>in</strong> der Praxis am häufigsten<br />
angewandte Vorgehensweise (vgl. Arthur et al., 2003) und bildet auch nach<br />
Abwägung von Vor- und Nachteilen die Basis für die Fallstudie und soll für die <strong>Evaluation</strong><br />
der beiden Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs herangezogen werden. Im nächsten Kapitel soll daher<br />
näher auf diesen Ansatz e<strong>in</strong>gegangen werden.<br />
2.2.4. 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick<br />
Der von Kirkpatrick (2006) <strong>in</strong> den 60er Jahren entwickelte 4-Ebenen-Ansatz soll dazu<br />
dienen, den Erfolg e<strong>in</strong>es Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu messen. Auch heute noch wird dieser Ansatz <strong>in</strong><br />
der Praxis oft verwendet und zitiert. Eichenberger beispielsweise übernimmt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
„Ansatz zum ökonomischen Nutzen von Weiterbildung“ die vierte Ebene von Kirkpatrick<br />
und stellt diese <strong>in</strong> den Mittelpunkt se<strong>in</strong>es Konzepts. Auch Standardwerke für<br />
die Tra<strong>in</strong>-the-Tra<strong>in</strong>er Ausbildung (vgl. Lawson, 2006) beziehen sich auf diesen<br />
4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick. Welche Kriterien, laut Kirkpatrick, helfen nun<br />
dabei, den Erfolg e<strong>in</strong>es Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu messen?<br />
2.2.4.1. Kriterien für die Erfolgsmessung<br />
Die vier Kriterien, Reaction – Learn<strong>in</strong>g – Behavior – Results, stellen Ebenen dar, auf<br />
denen gemessen werden kann, ob das Sem<strong>in</strong>ar erfolgreich war oder nicht. Jede e<strong>in</strong>zelne<br />
Ebene ist wichtig und aussagekräftig und bildet die Vorstufe für die weitere Ebene.<br />
Nachfolgende Grafik gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die vier Ebenen.<br />
- 42 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Level 4<br />
Level 3<br />
Level 2<br />
Level 1<br />
2.2.4.2. Level 1 – Reaktion<br />
RESULTS<br />
BEHAVIOR<br />
LEARNING<br />
REACTION<br />
Abb. 17: 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick (2006)<br />
- 43 -<br />
Unternehmenserfolg<br />
Transfererfolg<br />
Lernerfolg<br />
Zufriedenheit<br />
Auf dieser Ebene wird die allgeme<strong>in</strong>e Zufriedenheit der Teilnehmer eruiert. Ist e<strong>in</strong><br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g erfolgreich, werden die Teilnehmer dementsprechend darauf reagieren. S<strong>in</strong>d<br />
die Teilnehmer im Allgeme<strong>in</strong>en nicht mit dem Programm zufrieden wird auch die Motivation<br />
etwas daraus zu lernen sehr ger<strong>in</strong>g se<strong>in</strong>. Die E<strong>in</strong>stellung zum Programm wird<br />
mit sogenannten „happ<strong>in</strong>ess sheets“ erfragt. Solche Fragebögen be<strong>in</strong>halten meist allgeme<strong>in</strong>e<br />
Fragen zum Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsablauf, zu der Performance der Tra<strong>in</strong>er, Zufriedenheit<br />
mit der Raumausstattung, aber auch zu emotionalen Wertungen. Diese Feedbacks s<strong>in</strong>d<br />
auf ke<strong>in</strong>en Fall irrelevant; sie können uns direkt helfen, die Qualität des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zu<br />
verbessern. Weiters s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong>e große Hilfe für die Tra<strong>in</strong>er selbst. Sie erfahren dadurch,<br />
wie sie sich verbessern und das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g attraktiver gestalten können. Solche<br />
Feedbacks können aber auch quantitative Informationen enthalten, die durchaus relevant<br />
se<strong>in</strong> können für das Management.<br />
Das Attraktive an solchen Zufriedenheitsbefragungen ist, dass sie e<strong>in</strong>fach durchzuführen<br />
s<strong>in</strong>d und dennoch wertvolle Informationen liefern können. Voraussetzung ist je-
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
doch, dass die „happ<strong>in</strong>ess sheets“ auch das abfragen, was ich wissen möchte. Weiters<br />
ist e<strong>in</strong> 100 prozentiger Rücklauf von Vorteil. Jedoch nur die Zufriedenheit zu erfassen,<br />
impliziert nicht, dass die Teilnehmer auch tatsächlich etwas gelernt haben. Deshalb<br />
wird auf Level 2 des 4-Ebenen-Ansatzes versucht, den Lernerfolg zu erfassen.<br />
2.2.4.3. Level 2 – Lernen<br />
Kirkpatrick (2006) nennt drei Bereiche, die während e<strong>in</strong>es Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs gelehrt werden<br />
können: Wissen, Fähigkeiten und Me<strong>in</strong>ungen bzw. E<strong>in</strong>stellungen. Um den Lernerfolg<br />
zu messen, muss man sich also fragen, ob es zu e<strong>in</strong>er Wissensverbesserung, Fähigkeitsverbesserung<br />
oder E<strong>in</strong>stellungsänderung bei den Teilnehmern nach dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
gekommen ist. Es ist notwendig den Lernerfolg zu messen, da man davon ausgehen<br />
kann, dass wenn <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er dieser eben erwähnten Bereiche e<strong>in</strong>e Verbesserung e<strong>in</strong>getreten<br />
ist, sich auch das Verhalten (Level 3) nicht positiv verändert hat. E<strong>in</strong> Trugschluss<br />
wäre es jedoch zu denken, dass ke<strong>in</strong>e Änderung im Verhalten e<strong>in</strong>getreten ist, weil<br />
nichts gelernt wurde. Dies muss nicht unbed<strong>in</strong>gt der Fall se<strong>in</strong>. Gründe, warum ke<strong>in</strong>e<br />
Verhaltensänderung stattgefunden hat, obwohl der Teilnehmer Inhalte vom Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
gelernt hat, könnten se<strong>in</strong>: unpassendes Arbeitsklima, der Teilnehmer hatte ke<strong>in</strong>e Möglichkeit<br />
die gelernten Inhalte im Arbeitsalltag e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen, etc. Die Messung des<br />
Lernerfolgs ist wesentlich zeitaufwändiger und schwieriger als die Feststellung der Zufriedenheit.<br />
Kirkpatrick (2006) schlägt vor, mit Kontrollgruppen zu arbeiten. Das bedeutet,<br />
dass zum e<strong>in</strong>en Absolventen e<strong>in</strong>es Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs und zum anderen e<strong>in</strong>e andere<br />
Gruppe von Personen, die das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g nicht besucht hat, befragt werden soll.<br />
Me<strong>in</strong>e Vorgehensweise weicht von dem Vorschlag Kirkpatricks ab. Auf Grund der<br />
Größe me<strong>in</strong>er Stichprobe, habe ich darauf verzichtet mit Kontrollgruppen zu arbeiten<br />
und stattdessen Vorgesetzten<strong>in</strong>terviews durchgeführt. Mehr jedoch zur Vorgehensweise<br />
bei der Fallstudie f<strong>in</strong>det sich im Kapitel 3.3.1. Beschreibung der Vorgehensweise.<br />
Was passiert, wenn man das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g verlässt und zum Berufsalltag zurückkehrt? Welche<br />
Veränderungen h<strong>in</strong>sichtlich Wissensverbesserung, Fähigkeitsverbesserung und<br />
E<strong>in</strong>stellungsänderung wurden auf Grund der Teilnahme am Sem<strong>in</strong>ar im beruflichen<br />
Alltag sichtbar? Dieser Frage geht Ebene 3 (Verhalten) auf den Grund.<br />
- 44 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
2.2.4.4. Level 3 – Verhalten<br />
Wie schon erwähnt beschäftigt sich diese Ebene mit der Erfassung von Verhaltensänderungen<br />
im Berufsalltag. Es geht hierbei konkret um die Beurteilung, <strong>in</strong>wieweit der<br />
Teilnehmer die im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gelernten Inhalte im Berufsalltag e<strong>in</strong>setzt. Wie schon<br />
mehrmals erwähnt handelt es sich bei diesen Inhalten nicht nur um Vermittlung von<br />
Wissen sondern auch um E<strong>in</strong>stellungsänderungen und Fähigkeitenvermittlung. Um<br />
jedoch e<strong>in</strong>e Verhaltensänderung herbeizuführen, bedarf es laut Kirkpatrick (2006,<br />
S. 23) e<strong>in</strong>iger Voraussetzungen:<br />
1. Der Teilnehmer muss den Willen haben etwas verändern zu wollen.<br />
2. Der Teilnehmer muss wissen, was er ändern kann und wie.<br />
3. Der Teilnehmer muss im richtigen Arbeitsumfeld arbeiten.<br />
4. Der Teilnehmer muss für Veränderungen belohnt werden.<br />
Die ersten beiden Voraussetzungen können vom Teilnehmer selbst bee<strong>in</strong>flusst werden,<br />
<strong>in</strong>dem er e<strong>in</strong>er Veränderung gegenüber positiv e<strong>in</strong>gestellt ist und die notwendigen<br />
Fähigkeiten und das notwendige Wissen erlernt. Voraussetzung 3, das richtige Arbeitsumfeld,<br />
ist nicht vom Teilnehmer selbst bee<strong>in</strong>flussbar sondern wird primär vom<br />
Vorgesetzen bzw. der Unternehmenskultur geprägt. Kirkpatrick (2006, S. 23 f) unterscheidet<br />
fünf unterschiedliche Formen des Arbeitsklimas:<br />
1. Prevent<strong>in</strong>g: Der Vorgesetzte verbietet dem Teilnehmer, die im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gelernten<br />
Inhalte im Berufsalltag umzusetzen. Gründe für dieses Verhalten f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
nicht geeigneten Unternehmenskultur bzw. konkurriert das Gelernte mit dem<br />
Führungsstil des Vorgesetzten.<br />
2. Discourag<strong>in</strong>g: Es wird dem Teilnehmer nicht direkt verboten, die gelernten Inhalte<br />
im Alltag anzuwenden, jedoch wird er darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass e<strong>in</strong>e Veränderung<br />
nicht vorteilhaft wäre.<br />
3. Neutral: Der Vorgesetzte ist möglichen Veränderungen durch den Teilnehmer<br />
neutral e<strong>in</strong>gestellt. Positive Veränderungen s<strong>in</strong>d jederzeit möglich, wobei h<strong>in</strong>gegen<br />
bei negativen Veränderungen der Vorgesetzte dem Teilnehmer die Umsetzung<br />
weiterer Inhalte verbieten wird.<br />
- 45 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
4. Encourag<strong>in</strong>g: Der Vorgesetzte ermutigt den Teilnehmer die gelernten Inhalte<br />
anzuwenden. Im Idealfall bespricht der Vorgesetzte mit dem Teilnehmer die Inhalte<br />
des Programms vor dessen Start und entscheidet dann geme<strong>in</strong>sam mit ihm,<br />
was umgesetzt werden kann.<br />
5. Requir<strong>in</strong>g: Die Inhalte des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d dem Vorgesetzten bekannt und er<br />
sorgt selbst dafür, dass diese vom Teilnehmer im Berufsalltag umgesetzt werden.<br />
In e<strong>in</strong>igen Fällen wird auch e<strong>in</strong> Vertrag zwischen Vorgesetztem und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs-<br />
Teilnehmer aufgesetzt, <strong>in</strong> dem vere<strong>in</strong>bart wird, was nach dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g umgesetzt<br />
werden soll. Dieser Prozess wird auch <strong>in</strong> dem Buch „Us<strong>in</strong>g Learn<strong>in</strong>g Contracts“<br />
von Malcolm Knowles (1986) beschrieben.<br />
Abhängig vom jeweiligen Klima ist e<strong>in</strong>e je unterschiedliche Verhaltensänderung wahrsche<strong>in</strong>lich.<br />
Die vierte und letzte Voraussetzung für e<strong>in</strong>e Verhaltensänderung betrifft<br />
das Belohnungssystem. Die Belohnung kann <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sisch (Stolz, Zufriedenheit und Erreichung<br />
von Zielen auf Grund der Verhaltensänderung) oder extr<strong>in</strong>sisch (Lob vom<br />
Vorgesetzten, Gehaltserhöhung oder Anerkennung von Kollegen) se<strong>in</strong>. Zur Erfassung<br />
des Verhaltens gibt Kirkpatrick (2006) e<strong>in</strong>ige Vorschläge ab: Umfragen, Interviews mit<br />
Teilnehmer, Interviews mit Vorgesetzten, etc. s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige Methoden. Weiters sollte<br />
e<strong>in</strong>ige Zeit zwischen dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und der <strong>Evaluation</strong> vergangen se<strong>in</strong>, um dem<br />
Teilnehmer die Möglichkeit zu geben, auch etwas verändern zu können. Der wichtigste<br />
und wahrsche<strong>in</strong>lich auch schwierigste Teil des 4 stufigen Prozesses nach Kirkpatrick<br />
ist die <strong>Evaluation</strong> der Resultate. Dieser wird im folgenden Kapitel näher erläutert.<br />
2.2.4.5. Level 4 – Ergebnisse<br />
Auf der vierten und letzten Ebene soll festgestellt werden, welche Auswirkungen das<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf das Unternehmen hat. Als Ergebnisse werden die Resultate bezeichnet,<br />
die auf Grund des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auftreten. Kirkpatrick (2006) nennt e<strong>in</strong>ige Ergebnisse wie<br />
z.B. Produktionssteigerung, Qualitätssteigerung, s<strong>in</strong>kende Kosten, höhere Absatzzahlen,<br />
höhere Gew<strong>in</strong>ne etc. auf Unternehmensebene. Genau solche Ergebnisse s<strong>in</strong>d der<br />
Grund, warum man <strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong>vestiert und diese fördert. Deshalb ist die Ziel- und<br />
- 46 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Maßnahmendef<strong>in</strong>ition im S<strong>in</strong>ne der Unternehmenserfolgsebene wichtig. Ganz wichtig<br />
jedoch ist es, die Ziele greifbar und messbar zu gestalten. Ergebnisse zu den Themen<br />
Führung, Kommunikation, Zeitmanagement oder Motivation s<strong>in</strong>d jedoch sehr<br />
schwierig zu erhalten. Solche Ergebnisse zeigen sich meist nicht <strong>in</strong> monetären Größen,<br />
jedoch <strong>in</strong> Verhaltensänderungen oder verbesserter Arbeitsmoral.<br />
E<strong>in</strong>e Möglichkeit diesem Ansatz mehr Aussagekraft im S<strong>in</strong>ne greifbarer monetärer<br />
Zahlen zu verleihen ist, hier den bereits erwähnten „Ansatz zum ökonomischen Nutzen<br />
von Weiterbildung“ nach Eichenberger e<strong>in</strong>fließen zu lassen. Dieser Ansatz wurde<br />
bereits kurz im Kapitel 2.2.3.1. Ansätze und Konzepte allgeme<strong>in</strong> kurz erläutert. Er soll hier<br />
nochmals und <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Ebene 4 nach Kirkpatricks 4-Ebenen-Ansatz genauer<br />
beschrieben werden. Wie bereits erwähnt stellt Eichenberger diese vierte Ebene <strong>in</strong><br />
den Mittelpunkt se<strong>in</strong>es Konzepts. Eichenberger (Gerlich, 1999, S. 53 ff.) sagt, dass es<br />
wichtig ist, e<strong>in</strong>e „richtige (=effektive) Bildungs<strong>in</strong>vestition richtig (=effizient) zu tätigen“.<br />
Um das zu ermitteln schlägt er drei Kennzahlen zur Berechnung der Effizienz, Effektivität<br />
und Rentabilität vor.<br />
Effizienz =<br />
Effektivität =<br />
Rentabilität =<br />
Σ Bildungse<strong>in</strong>heiten<br />
Σ Input<br />
Σ Nutzenoutput<br />
Σ Bildungse<strong>in</strong>heiten<br />
Σ Nutzenoutput<br />
- 47 -<br />
Σ Input<br />
Abb. 18: Formeln zur Berechnung von Effizienz, Effektivität und Rentabilität nach<br />
Eichenberger (vgl. Gerlich, 1999, S. 54)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Die Effizienz wird herangezogen, „um Aussagen über das Verhältnis zahlenmäßig geschaffener<br />
Bildungse<strong>in</strong>heiten zum notwendigen Input“ (Gerlich, 1999, S. 55) möglich<br />
zu machen. Als Bildungse<strong>in</strong>heiten ist „die Summe aus der Anzahl der Mannjahre, -tage<br />
oder –stunden Bildungsarbeit“ (Gerlich, 1999, S. 55) zu verstehen. Als Input können<br />
Aufwendungen wie verrechneter Preis, Spesen, Gehaltsanteil und Opportunitätskosten<br />
herangezogen werden. Die Effektivität wird als „die Verhältniszahl zwischen der<br />
Summe aller Nutzenoutputgrößen gemessen an der Anzahl verursachender Bildungse<strong>in</strong>heiten“<br />
(Gerlich, 1999, S. 55) dargestellt. Der Nutzenoutput ist schwieriger darzustellen.<br />
Eichenberger schlägt deshalb vor, diesen Nutzen beim so genannten Bildungs-<br />
Controll<strong>in</strong>g-Gespräch, welches zwischen Führungskraft und Mitarbeiter stattf<strong>in</strong>det, zu<br />
ermitteln.<br />
Wesentliche Punkte, die so e<strong>in</strong> Gespräch be<strong>in</strong>halten sollte s<strong>in</strong>d folgende:<br />
1. Leistungs-/Beitrags-Ermittlung: Indikatoren für diese Größe s<strong>in</strong>d u.a. erhöhte<br />
Qualität, Umsatz- oder Gew<strong>in</strong>ngrößen sowie der Erfüllungsgrad.<br />
2. Ursachenrückführung der ermittelten Leistung/des ermittelten Beitrags:<br />
Indikatoren für diese Größe s<strong>in</strong>d u.a. Motivationssteigerung auf Grund verschiedener<br />
Arbeitsgestaltungsmaßnahmen und bessere Kommunikation.<br />
3. Anteilsmäßige Abschätzung der ermittelten Ursachefaktoren: prozentuale<br />
Schätzungen des Verursachungsgrads verschiedener Maßnahmen sollen angeben,<br />
<strong>in</strong>wieweit der Erfolg oder Misserfolg des Programms bee<strong>in</strong>flusst wird.<br />
4. Bestimmung der Bandbreiten des bildungsbed<strong>in</strong>gten Outputs am Gesamtnutzen:<br />
hier wird beispielsweise aufgelistet, wo „sich die Nutzenströme der aufgelisteten<br />
und gewichteten Ursachenquellen“ (Gerlich, 1999, S. 56) bewegen<br />
5. Versuch der Zuordnung der ermittelten Nutzengrößen auf e<strong>in</strong>zelne oder<br />
zusammengefügte Bildungsmaßnahmen: „Gesamtnutzenströme werden die<br />
die Ebene der e<strong>in</strong>zelnen Bildungsmaßnahme heruntergebrochen“ (vgl. Gerlich,<br />
1999, S. 56).<br />
Letztendlich gibt die Rentabilität über den Erfolg e<strong>in</strong>es Programms Aufschluss. Diese<br />
Kennzahl wird als „Verhältnis der Gegenüberstellung vom ermittelten Nutzenoutput<br />
- 48 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
(aus der Effektivitätsbeurteilung) zum aufgewendeten Input (aus der Effizienzbeurteilung)“<br />
(Gerlich, 1999, S. 56) dargestellt.<br />
2.2.5. Resümee des Abschnitts „<strong>Evaluation</strong> von Fortbildungs-<br />
maßnahmen“<br />
In der Literatur f<strong>in</strong>den sich unterschiedliche Me<strong>in</strong>ungen zu den Begriffen <strong>Evaluation</strong><br />
und <strong>Evaluation</strong>sforschung. Thierau et al. (Gerlich, 1999, S. 11) beschreiben <strong>Evaluation</strong><br />
als „Bewertung, die explizit mit Hilfe systematisch angewandter, wissenschaftlicher<br />
Techniken und Methoden durchgeführt wird“. Auch beim Begriff Bildungs-<br />
Controll<strong>in</strong>g gehen die Me<strong>in</strong>ungen ause<strong>in</strong>ander. Def<strong>in</strong>itiv gesagt werden kann jedoch,<br />
dass Bildungs-Controll<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Teil des Personalentwicklungs-Prozesses ist und sowohl<br />
quantitative als auch qualitative Aussagen im BC wichtig s<strong>in</strong>d.<br />
Bei den Ansätzen und Konzepten zur Evaluierung von Fortbildungsmaßnahmen unterscheidet<br />
Gerlich <strong>in</strong> folgende Kategorien (1999, S 34):<br />
prozess- bzw. phasenorientiert<br />
ebenenorientiert<br />
handlungsorientiert<br />
kostenanalytisch<br />
<strong>in</strong>vestitionstheoretisch<br />
kennzahlenorientiert<br />
E<strong>in</strong>e Betrachtung der verschiedenen Ansätze dieser Kategorien zeigte, dass sich phasen-<br />
und/oder ebenenorientierte Ansätze zur Beurteilung von Bildungsmaßnahmen<br />
eher eignen, da diese den gesamten Prozess der Weiterbildung betrachten und qualitative<br />
Aussagen zulassen.<br />
Nach Betrachtung der Vor- und Nachteile sowie Referenzen <strong>in</strong> der Literatur wurde<br />
der 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick (2006) für die Ausarbeitung der Fallstudie ausgewählt.<br />
Auf vier Ebenen, Reaction – Learn<strong>in</strong>g – Behaviour – Results, wird gemessen,<br />
ob die beiden ausgewählten Sem<strong>in</strong>are erfolgreich waren oder nicht.<br />
- 49 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Auf Ebene 1 (Reaction) wird die Zufriedenheit der Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer mit dem Sem<strong>in</strong>ar<br />
erfragt; emotionale Wertungen und der subjektive Nutzen werden erfasst. Auf<br />
Ebene 2 (Learn<strong>in</strong>g) wird untersucht <strong>in</strong>wieweit der Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer die Sem<strong>in</strong>ar<strong>in</strong>halte<br />
verstanden hat. Ebene 3 (Behavior) untersucht, ob die gelernten Inhalte <strong>in</strong> der<br />
Praxis angewendet werden. Die letzte Ebene (Results) beschäftigt sich mit den Auswirkungen<br />
des Sem<strong>in</strong>ars auf das Unternehmen. Als Ergänzung zu Ebene 4 wurde<br />
auch Eichenbergers „Ansatz zum ökonomischen Nutzen von Weiterbildung“ näher<br />
betrachtet. Dieser rückt Ebene 4 von Kirkpatricks 4-Ebene-Ansatz <strong>in</strong> den Vordergrund<br />
und versucht mit Hilfe von Formeln die Effizienz, Effektivität und Rentabilität<br />
von Sem<strong>in</strong>aren zu errechnen.<br />
Nachdem nun grundlegende Bereiche wie Personalentwicklung allgeme<strong>in</strong>, verschiedene<br />
Ansätze zur Erfolgsmessung e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars, sowie die Basis der Fallstudie<br />
(4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick) beschrieben und geklärt wurden, folgen Überlegungen<br />
zu Datenerhebungsmethoden und e<strong>in</strong>e Beschreibung der Instrumente, die zur<br />
Durchführung der Fallstudie herangezogen wurden.<br />
2.3. Angewandte Methoden<br />
2.3.1. Quantitative und Qualitative Methoden<br />
In der Literatur ist e<strong>in</strong>e Vielzahl von verschiedenen Methoden zur Datenerhebung<br />
beschrieben (vgl. Bortz et al., 1995). Da e<strong>in</strong>e umfangreichere Beschreibung dieser<br />
Werkzeuge den Rahmen dieser Diplomarbeit sprengen würde und auch nicht Fokus<br />
dieser Arbeit ist, soll hier nur e<strong>in</strong> Überblick über die vorhandenen Methoden geben<br />
werden, um den E<strong>in</strong>satz der ausgewählten Methoden, des Onl<strong>in</strong>e-Fragebogens und<br />
des qualitativen Interviews zu rechtfertigen.<br />
Laut Bortz et al. (1995, S. 127) haben „die Methoden der empirischen Datenerhebung<br />
die Funktion, Ausschnitte der Realität, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Untersuchung <strong>in</strong>teressieren, möglichst<br />
genau zu beschreiben oder abzubilden.“ Er unterscheidet zwischen quantitativer<br />
und qualitativer Forschung. „In der qualitativen Forschung werden verbale bzw.<br />
- 50 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
nichtnumerische Daten <strong>in</strong>terpretativ verarbeitet, <strong>in</strong> der quantitativen Forschung werden<br />
Messwerte statistisch analysiert.“ (Bortz et al., 1995, S. 274) Ob man sich für qualitative<br />
oder quantitative Erhebungsmethoden entscheidet, hängt u.a. von den f<strong>in</strong>anziellen<br />
und zeitlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen ab und muss für jede Erhebung neu entschieden<br />
werden. Pr<strong>in</strong>zipiell kann man sagen, dass man meist nicht nur e<strong>in</strong>e Methodenart<br />
verwendet, sondern meistens qualitative und quantitative Erhebungsmethoden<br />
komb<strong>in</strong>iert.<br />
Folgende Tabelle soll e<strong>in</strong>en Überblick über e<strong>in</strong>ige Datenerhebungsmethoden geben,<br />
die Bortz et al. (1995) vorstellen:<br />
Qualitative Methoden<br />
(Erhebung von<br />
qualitativem Datenmaterial)<br />
Qualitative Befragung<br />
o Qualitative Interviews<br />
Narratives (erzählendes) Inter-<br />
view<br />
E<strong>in</strong>zelbefragung<br />
Gruppenbefragung<br />
Gruppendiskussion<br />
Qualitative Beobachtung<br />
o Rollenspiele<br />
o E<strong>in</strong>zelfallbeobachtung<br />
o Selbstbeobachtung<br />
Nonreaktive Verfahren<br />
o Physische Spuren<br />
o Lost-Letter-Technik 3<br />
- 51 -<br />
Quantitative Methoden<br />
(Erhebung von<br />
quantitativem Datenmaterial)<br />
Zählen<br />
o Indexbildung<br />
o Quantitative Inhaltsanalyse<br />
Urteilen<br />
o Rangordnungen<br />
o Dom<strong>in</strong>anz-Paarvergleiche<br />
o Ähnlichkeits-Paarvergleiche<br />
o Rat<strong>in</strong>g-Skalen<br />
Testen<br />
Befragen<br />
o Mündliche Befragung<br />
E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terview<br />
Gruppen<strong>in</strong>terview<br />
o Schriftliche Befragung<br />
3 Bei der Lost-Letter-Technik geht es darum, dass frankierte und adressierte Briefe (an fiktive Organisationen)<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stadtgebiet ausgelegt werden. Der F<strong>in</strong>der soll denken, dass der Brief verloren gegangen<br />
ist. Man hofft nun, dass der F<strong>in</strong>der den Brief <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Briefkasten wirft. Die Höhe der Rücklaufquote<br />
gibt an, wie das Image der fiktiven Organisation ist. Als fiktive Organisationen werden Parteien,<br />
Tierschutzorganisationen oder Kirchen angegeben. (vgl. Bortz et al., 1995, S. 301)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
…<br />
o Bücher, Zeitschriften, Filme<br />
und andere Massenmedien<br />
o Symbole<br />
o Archive und Verzeichnisse<br />
- 52 -<br />
Fragebogen (Delphi-Methode 4 )<br />
Beobachtungen<br />
Physiologische Messungen<br />
…<br />
Tab. 12: Qualitative und quantitative Methoden zur Erhebung von Datenmaterial<br />
(vgl. Bortz et al., 1995)<br />
Wie man sieht, gibt es unterschiedliche Arten der Datenerhebung, und nicht jede eignet<br />
sich gleich gut wie andere unter bestimmten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Voraussetzungen.<br />
Was nun e<strong>in</strong> Fragebogen (konkret e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen) und e<strong>in</strong> qualitatives<br />
Interview s<strong>in</strong>d, welche Voraussetzungen gegeben se<strong>in</strong> müssen und welche Vorund<br />
Nachteile die jeweilige Methode mit sich br<strong>in</strong>gt, soll <strong>in</strong> den nächsten Abschnitten<br />
geklärt werden.<br />
2.3.2. Fragebogen – Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen<br />
Was ist e<strong>in</strong> Fragebogen und wozu eignet er sich?<br />
E<strong>in</strong> Fragebogen zählt zu der schriftlichen Befragung, da der „Untersuchungsteilnehmer<br />
schriftlich vorgelegte Fragen (Fragebögen) selbstständig schriftlich beantwortet“<br />
(Bortz et al., 1995, S. 231). Fragebögen eignen sich besonders gut für die Befragung<br />
von homogenen Gruppen, erfordern jedoch e<strong>in</strong>e hohe Strukturierbarkeit der Befragungs<strong>in</strong>halte.<br />
E<strong>in</strong> Fragebogen kann auf verschiedenen Wegen zu den Befragten gelangen:<br />
auf dem Postweg, als Anhang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Email, als WWW-Umfrage, etc. In den<br />
meisten Fällen erhalten die Befragten den Fragebogen <strong>in</strong> ausgedruckter Form via<br />
Postweg.<br />
4 Die Delphi-Methode ist e<strong>in</strong>e spezielle Form der schriftlichen Befragung. E<strong>in</strong> Fragebogen wird an Experten<br />
geschickt und von diesen ausgefüllt. Nach der Auswertung dieser Ergebnisse wird e<strong>in</strong> neuer<br />
Fragebogen an die gleichen Experten noch mal geschickt und diese werden mit den Ergebnissen konfrontiert.<br />
(vgl. Bortz et al., 1995, S 239 f)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Worauf sollte beim Fragebogenerstellen geachtet werden?<br />
Beim Fragebogen sollte darauf geachtet werden, offene Fragen zu vermeiden und so<br />
oft als möglich Antwortmöglichkeiten (geschlossene Fragen) vorzugeben, da geschlossene<br />
Fragen die Auswertung erleichtern. Weiters empfiehlt sich e<strong>in</strong>e Gruppierung von<br />
Fragen. Zu Beg<strong>in</strong>n des Fragebogens empfiehlt es sich, sozialstatistische Angaben der<br />
Befragten zu eruieren. Ganz wichtig ist das Testen von Fragebögen, so genannte Pretests.<br />
Vor dem Ausschicken sollte der Fragebogen auf Layout, Rechtschreibung und<br />
<strong>in</strong>haltliche Fragen getestet werden. Dabei empfiehlt sich e<strong>in</strong> mehrmaliger Durchlauf.<br />
Was s<strong>in</strong>d mögliche Vor- und Nachteile von Fragebögen?<br />
Vorteile Nachteile<br />
Kann e<strong>in</strong>e große Gruppe von Per-<br />
sonen erreichen<br />
Erprobte und oft e<strong>in</strong>gesetzte Me-<br />
thode<br />
Anzahl der möglichen Fragen ist<br />
…<br />
höher als bspw. bei Interviews<br />
- 53 -<br />
Unkontrollierte Erhebungssituation<br />
Erfordert mehr Vorkenntnisse und<br />
Vorarbeit für den Erheber<br />
Meist hohe Versandkosten<br />
Standardisierung verh<strong>in</strong>dert Flexibi-<br />
…<br />
lität (ke<strong>in</strong> Nachfragen möglich, wie<br />
bei den Interviews)<br />
Anonymität (Die Bereitschaft bei anonymen Befragungen ist meist höher, wo-<br />
bei dieser Aspekt auch e<strong>in</strong> Nachteil se<strong>in</strong> kann, da ich nicht genau weiß, wer auf<br />
den Fragebogen antwortet. Bei dieser Diplomarbeit ergab sich dieses Problem<br />
nicht, da die zu befragenden Personen bekannt waren und persönlich ange-<br />
schrieben wurden.)<br />
Tab. 13: Mögliche Vor- und Nachteile von Fragebögen (vgl. Bortz et al., 1995)<br />
Welche Auswertungsverfahren bieten sich an?<br />
Da bei den meisten Fragebögen quantitative Daten erhoben und statistisch ausgewertet<br />
werden, eignen sich die Programme SPSS und Microsoft Excel besonders gut, da<br />
sie statistische Auswertungen unterstützen.
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Wie bereits erwähnt gibt es verschiedene Arten von Fragebögen. Spezielles Augenmerk<br />
soll auf den Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen gelegt werden, da dieser als Methode für die<br />
Fallstudie ausgewählt wurde.<br />
Was ist e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen – wozu eignet er sich – worauf sollte geachtet<br />
werden?<br />
E<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen ist e<strong>in</strong>e Kategorie des Fragebogens: Befragungen per Email,<br />
Newsgroup oder WWW-Befragungen s<strong>in</strong>d mögliche Formen von Onl<strong>in</strong>e-Fragebögen.<br />
Von den drei erwähnten Befragungsformen wird die WWW-Befragung am häufigsten<br />
verwendet. Der Grundgedanke und Anwendungsbereich unterscheidet sich nicht wesentlich<br />
vom „normalen“ Fragebogen: Auch die WWW-Befragung eignet sich für<br />
homogene Gruppen. Weiters s<strong>in</strong>d auch die oben beschriebenen Vorschläge bei der<br />
Fragebogenerstellung gültig. E<strong>in</strong>zig die Art, wie die Befragten den Fragebogen erhalten,<br />
unterscheidet sich vom postalischen Fragebogen.<br />
Bei e<strong>in</strong>er WWW-Befragung gibt es zwei Möglichkeiten, den Fragebogen den Teilnehmern<br />
zugänglich zu machen (vgl. Bat<strong>in</strong>ic, 1999). Bei der ersten Variante wird versucht<br />
potentielle Teilnehmer auf den Fragebogen aufmerksam zu machen und man hofft,<br />
dass so viele Personen wie möglich teilnehmen. Die zweite (und weitaus s<strong>in</strong>nvollere)<br />
Variante ist die Auswahl e<strong>in</strong>er Stichprobe. Mittels Email-Stichprobe werden Personen<br />
ausgewählt und diese angeschrieben. Diese Personen werden ersucht, den Fragebogen<br />
auszufüllen. Dieses Verfahren wurde auch bei der Ausarbeitung der Fallstudie angewandt<br />
(näheres dazu im Kapitel 3.3. Durchführung der Untersuchung). Was spricht nun für<br />
oder gegen e<strong>in</strong>en Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen?<br />
Was s<strong>in</strong>d mögliche Vor- und Nachteile von Onl<strong>in</strong>e-Fragebögen?<br />
Vorteile Nachteile<br />
Multimediale Unterstützung (E<strong>in</strong>-<br />
b<strong>in</strong>dung von Ton und Bild mög-<br />
lich)<br />
Zeit- und Ortsunabhängigkeit<br />
- 54 -<br />
Stichprobenverzerrung (Meist wis-<br />
sen die Personen nicht, welcher<br />
Fragebogen wo auff<strong>in</strong>dbar ist und<br />
deshalb muss der Fragebogen be-
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Höhere Geschw<strong>in</strong>digkeit (Es müs-<br />
sen ke<strong>in</strong>e Fragebögen ausgedruckt<br />
und verschickt werden; Rücklauf<br />
erfolgt schneller; man kann sofort<br />
am Ende des Fragebogenstichtags<br />
mit der Auswertung beg<strong>in</strong>nen)<br />
Ger<strong>in</strong>gere Kosten<br />
…<br />
- 55 -<br />
worben werden. Das führt zu dem<br />
Problem, dass der Fragebogen-<br />
Aussender nicht weiß, wer wirklich<br />
den Fragebogen ausfüllt.)<br />
Repräsentativität (Wenn man die<br />
Grundgesamtheit nicht kennt, kann<br />
man nicht sagen, ob die Stichpro-<br />
be/erhaltenen Antworten repräsen-<br />
tativ s<strong>in</strong>d oder nicht.)<br />
Mehrfaches Abschicken des Frage-<br />
…<br />
bogens<br />
Tab. 14: Mögliche Vor- und Nachteile von Onl<strong>in</strong>e-Fragebögen (vgl. Bat<strong>in</strong>ic, 1999)<br />
Die Probleme der Stichprobenverzerrung und der Repräsentativität haben sich bei<br />
dieser Forschungsarbeit nicht ergeben, da e<strong>in</strong>e bestimmte Personengruppe angeschrieben<br />
wurde d.h. die Stichprobe war bekannt. Ebenfalls war die Grundgesamtheit<br />
bekannt (alle Teilnehmer des SEM Sem<strong>in</strong>ars und des JPM Curriculums) sodass Aussagen<br />
getroffen werden könne, ob die erhaltenen Antworten repräsentativ s<strong>in</strong>d oder<br />
nicht.<br />
Welche Auswertungsverfahren bieten sich an?<br />
Da auch bei den meisten Onl<strong>in</strong>e-Fragebögen quantitative Daten erhoben und statistisch<br />
ausgewertet werden, eignen sich auch hier die Programme SPSS und Microsoft<br />
Excel besonders gut, da sie statistische Auswertungen unterstützen. E<strong>in</strong>ige Programme,<br />
die bereits bei der Erstellung von Onl<strong>in</strong>e-Fragebögen helfen, bieten auch spezielle<br />
automatische Auswertungsmöglichkeiten an.<br />
Neben dem Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen wurde auch das qualitative Interview, mittels Interviewleitfaden,<br />
als Erhebungsmethode ausgewählt. Was e<strong>in</strong> qualitatives Interview ist
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
und welche Vor- und Nachteile dieses mit sich br<strong>in</strong>gt, wird im nächsten Abschnitt erläutert.<br />
2.3.3. Qualitative Interviews mit Interviewleitfaden<br />
Qualitative Interviews zählen zu den qualitativen Befragungsmethoden, da man dadurch<br />
„… die subjektive Sichtweise von Akteuren über vergangene Ereignisse, Zukunftspläne,<br />
Me<strong>in</strong>ungen …“ (Bortz et al., 1995, S. 283) erfragen kann. Qualitative Interviews<br />
eignen sich eher für Personen, die gerne reden bzw. für persönliche Themen.<br />
Man unterscheidet zwischen offenem, halbstandardisiertem und standardisiertem Interview.<br />
Das Leitfaden-Interview ist die gängigste Form der qualitativen Befragung<br />
und zählt zu den halbstandardisierten Umfragen. Solche Leitfaden-Interviews dienen<br />
als Gerüst für die Datenerhebung und Datenanalyse, lassen aber auch Spielraum für<br />
neue Fragen oder Themen (vgl. Bortz et al., 1995).<br />
Was s<strong>in</strong>d mögliche Vor- und Nachteile von qualitativen Interviews mit Leitfaden?<br />
Vorteile Nachteile<br />
Untersuchungsvorgang muss nicht<br />
unbed<strong>in</strong>gt standardisiert werden<br />
Zusätzliche Beobachtungen s<strong>in</strong>d<br />
möglich<br />
Nachfragen möglich<br />
Qualitative Daten enthalten viel<br />
mehr Details als quantitative Daten<br />
Durch Antworten der Befragten<br />
können sich Muster erarbeiten las-<br />
sen<br />
- 56 -<br />
Mehr Zeit wird benötigt<br />
Anzahl der befragten Personen ist<br />
beschränkt<br />
Oft mit höheren Kosten verbunden<br />
(bspw. Reisekosten)<br />
Ke<strong>in</strong>e anonyme Befragung<br />
Tab. 15: Mögliche Vor- und Nachteile von qualitativen Interviews mit Leitfaden<br />
(vgl. Bortz et al., 1995)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Welche Auswertungsverfahren bieten sich an?<br />
Je nachdem ob die Daten quantitativ oder qualitativ ausgewertet werden, unterscheidet<br />
man verschiedene Auswertungsverfahren: Qualitative Daten werden mit Hilfe der<br />
qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet, quantitative Daten mit Hilfe der quantitativen<br />
Inhaltsanalyse.<br />
Bei der qualitativen Auswertung s<strong>in</strong>d folgende Schritte, die als grobe Richtl<strong>in</strong>ie dienen,<br />
zu beachten (vgl. Bortz et al., 1995, S. 304 ff.):<br />
1. Text- und Quellenkritik<br />
Hierbei wird überprüft ob das qualitative Datenmaterial den Anforderungen der<br />
Objektivität, Reliabilität und Validität entspricht.<br />
2. Datenmanagement<br />
Die gewonnenen Daten von qualitativen Interviews s<strong>in</strong>d sehr umfangreich. Um<br />
mit der Fülle an Daten am besten umgehen zu können werden Transkripte und<br />
Notizen am besten <strong>in</strong> elektronischer Form aufbereitet.<br />
3. Kurze Fallbeschreibung<br />
Kurze Fallbeschreibungen, die statistische Daten und die wichtigsten Interviewthemen<br />
stichwortartig beschreiben sollen helfen, e<strong>in</strong>en Überblick über das Material<br />
zu erhalten.<br />
4. Auswahl von Fällen für die Fe<strong>in</strong>analyse<br />
Wenn die Anzahl der Interviews sehr hoch ist und die vorhandenen Kapazitäten<br />
beschränkt s<strong>in</strong>d, können auch e<strong>in</strong>ige ausgewählte Fälle zur Fe<strong>in</strong>analyse herangezogen<br />
werden.<br />
5. Kategoriensystem<br />
Kategorien dienen als Variablen bzw. Variablenausprägungen. Kategorien können<br />
sich entweder erst aus dem gewonnenen Material ergeben oder theoriegeleitet im<br />
Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gebildet werden.<br />
6. Kodierung<br />
Beim Kodieren werden die e<strong>in</strong>zelnen Textteile des Interviews den zuvor gebildeten<br />
Kategorien zugewiesen.<br />
- 57 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
7. Kennzeichnung von E<strong>in</strong>zelfällen<br />
Mit Hilfe des vorher gebildeten Kategorienschemas kann nun jeder E<strong>in</strong>zelfall (jedes<br />
Interview) genau beschrieben werden.<br />
8. Vergleich von E<strong>in</strong>zelfällen<br />
Nachdem nun die E<strong>in</strong>zelfälle beschrieben wurden, können diese mite<strong>in</strong>ander verglichen<br />
werden. Diese können zu ähnlichen (<strong>in</strong> etwa die gleichen Aussagen der Interviewten<br />
oder kontrastierenden (Me<strong>in</strong>ungen der Interviewten gehen ause<strong>in</strong>ander)<br />
Gruppen zusammengefasst werden.<br />
9. Zusammenfassung von E<strong>in</strong>zelfällen<br />
Hierbei wird überprüft, ob zu allen Kategorien Interviews zuzuordnen s<strong>in</strong>d. Ist<br />
dies nicht der Fall, so deutet das darauf h<strong>in</strong>, dass die gewählten Kategorien irrelevant<br />
oder schlecht def<strong>in</strong>iert waren.<br />
10. Ergebnispräsentation<br />
Im Zuge der Ergebnispräsentation sollten die kurzen Fallbeschreibungen, das Kategorienschema<br />
und die kategorisierten E<strong>in</strong>zelfälle beschrieben werden. Auch widersprüchliche<br />
Aussagen sollten im Textteil e<strong>in</strong>gebaut werden, um dem Leser die<br />
Möglichkeit zu geben, sich selbst e<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung zu bilden.<br />
2.3.4. Resümee des Abschnitts „Angewandte Methoden“<br />
Empirische Datenerhebungsmethoden erfüllen den Zweck, Ausschnitte der Realität<br />
möglichst genau zu beschreiben oder abzubilden. Es wird zwischen qualitativen und<br />
quantitativen Datenerhebungsmethoden unterschieden. Bei qualitativen Erhebungen<br />
werden nichtnumerische Daten <strong>in</strong>terpretiert, wobei h<strong>in</strong>gegen bei quantitativen Erhebungen<br />
quantitative Werte statistisch analysiert werden.<br />
Der Fragebogen zählt zur schriftlichen Befragung und ist e<strong>in</strong>e Methode um quantitative<br />
Daten zu erheben. Der Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen unterscheidet sich nicht wesentlich<br />
vom normalen Fragebogen: Beide s<strong>in</strong>d für homogene Gruppen geeignet, erfordern<br />
jedoch e<strong>in</strong>e hohe Strukturierbarkeit der Befragungs<strong>in</strong>halte. Bei der Ausarbeitung der<br />
Fallstudie wurde der Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen ausgewählt, da dieser zeit- und ortsunabhän-<br />
- 58 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
gig ist und ger<strong>in</strong>gere Kosten verursacht (ke<strong>in</strong> Versand notwendig). Problematisch war<br />
nur, dass die Möglichkeit bestand, dass die Befragten e<strong>in</strong>en Fragebogen mehrfach abschickten.<br />
Dies war bei dieser Forschungsarbeit jedoch nicht der Fall.<br />
Als zusätzliche Informationsquelle zum Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen wurden qualitative Interviews<br />
mit Leitfaden durchgeführt. Das Leitfaden-Interview zählt zu den qualitativen<br />
Erhebungsmethoden und ist halbstandardisiert. Qualitative Interviews s<strong>in</strong>d sehr beliebt,<br />
da der Befragende nachfragen kann und qualitative Daten mehr Details enthalten<br />
als quantitative. Jedoch ist der Zeitaufwand höher und die Anzahl der befragten Personen<br />
ist beschränkt. Zum Auswerten von Interviews eignet sich die Inhaltsanalyse.<br />
Nachdem nun auch die e<strong>in</strong>gesetzten Methoden beschrieben wurden, beschäftigt sich<br />
Kapitel 3. Empirischer Teil Fallstudie mit der Ausarbeitung der Fallstudie. Bevor jedoch<br />
näher auf dieses Kapitel e<strong>in</strong>gegangen wird, sollen die theoretischen Grundzüge noch<br />
e<strong>in</strong>mal reflektiert werden.<br />
2.4. Folgerungen für die Fallstudie<br />
Forschungsarbeiten ergeben sich meist/immer durch reale Problemstellungen <strong>in</strong> der<br />
Praxis. Bei der PSE ergab sich das Problem, dass ke<strong>in</strong>e genaue Aussage bezüglich des<br />
langfristigen Lernerfolgs zu den Programmen SEM Sem<strong>in</strong>ar und JPM Curriculum getroffen<br />
werden kann.<br />
Nach Literaturrecherche und Studium e<strong>in</strong>iger Bücher stellte sich heraus, dass dies e<strong>in</strong><br />
generelles Problem <strong>in</strong> der Personalentwicklung ist und der <strong>Evaluation</strong> von Personalentwicklungsmaßnahmen,<br />
welche e<strong>in</strong> bedeutender Teil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gesamten Personalentwicklungs-Prozess<br />
ist, oft zu wenig Beachtung geschenkt wird. Meist werden Fortbildungsmaßnahmen<br />
nur mit sogenannten „happ<strong>in</strong>ess sheets“ evaluiert und die allgeme<strong>in</strong>e<br />
Zufriedenheit eruiert. Wie jedoch der Wissenstand nach dem Programm bzw.<br />
die Anwendung des Gelernten im Berufsalltag aussieht, darüber fehlen oft aussagekräftige<br />
Erkenntnisse.<br />
- 59 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Um jedoch auch diese und weitere Bereiche zu erforschen gibt es unterschiedliche<br />
<strong>Evaluation</strong>sansätze. Diese wurden näher betrachtet und nach e<strong>in</strong>gehender Überlegung<br />
und Abwägung der Vor- und Nachteile sowie Anwendbarkeit wurde der 4-Ebenen-<br />
Ansatz nach Kirkpatrick (2006) als <strong>Evaluation</strong>sansatz für die Fallstudie ausgewählt.<br />
Bei jeder <strong>Evaluation</strong> bedarf es jedoch auch geeigneter Methoden/Instrumente zur Erhebung<br />
der Daten. Auch hier wurden nach e<strong>in</strong>gehender Literaturbetrachtung der Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen<br />
und das qualitative Interview mit strukturiertem Leitfaden ausgewählt.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Grund neben den beschriebenen Vorteilen, warum u.a. der Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen<br />
ausgewählt wurde ist der, dass dies e<strong>in</strong> bereits bewährtes Instrument<br />
<strong>in</strong>nerhalb der PSE ist und e<strong>in</strong> Tool zur Erstellung des Fragebogens zur Verfügung<br />
stand. Das qualitative Interview wurde als zusätzliche Methode ausgewählt, da neben<br />
der Selbste<strong>in</strong>schätzung der Sem<strong>in</strong>arteilnehmer auch die Fremdsicht von Vorgesetzten<br />
erfragt werden sollte.<br />
Diese Überlegungen bilden die Grundlage für die nachfolgende Fallstudie, welche im<br />
nächsten Kapitel ausführlicher behandelt wird. Zunächst sollen die erwähnten Programme<br />
vorgestellt und die Vorgehensweise erläutert werden. Der wichtigste Teil dieses<br />
Kapitels ist die Auswertung der erhobenen Daten und die Interpretation der Ergebnisse.<br />
- 60 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
3. EMPIRISCHER TEIL: FALLSTUDIE<br />
3. Empirischer Teil<br />
Programme-Methoden-<br />
Untersuchung-Auswertung<br />
4. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
1. E<strong>in</strong>leitung<br />
Problem-Fragestellung-Ziel<br />
3.1. Beschreibung der ausgewählten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />
In diesem Abschnitt sollen die zu untersuchenden Programme näher dargestellt werden.<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Erläuterungen zu den Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs sowie Ziele und Inhalte bilden die<br />
Grundlage für die Beschreibung. Zunächst soll jedoch kurz darauf e<strong>in</strong>gegangen werden,<br />
warum gerade diese beiden Programme ausgewählt wurden.<br />
Es gibt mehrere Gründe warum gerade diese beiden Sem<strong>in</strong>are ausgesucht wurden:<br />
Auf Grund der Internationalisierung der PSE handelt es sich hierbei um zwei strategisch<br />
wichtige Programme.<br />
Weiters werden diese Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong> allen Ländern der PSE mit relativ vielen Teilnehmern<br />
abgehalten.<br />
Es handelt sich bei diesen Programmen um unterschiedliche „Programmtypen“:<br />
e<strong>in</strong> Curriculum mit persönlichkeitsbildenden Anteilen (0,5 + 3 + 3 Tage; richtet<br />
sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie an angehende Projektleiter) und e<strong>in</strong> umfangreiches Basissem<strong>in</strong>ar<br />
für Software-Entwicklungsmethodik (5 Tage; ist für Softwareentwickler vorgesehen,<br />
die relativ neu im Unternehmen s<strong>in</strong>d).<br />
- 61 -<br />
2. Theoretischer Teil<br />
Personalentwicklung-<br />
<strong>Evaluation</strong>-Methoden
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Diese Komponenten gewährleisten den Anspruch auf Repräsentativität und Aussagefähigkeit<br />
der Daten.<br />
3.1.1. „Systementwicklungsmethode-SEM“<br />
Beschreibung<br />
Die „Systementwicklungsmethode SEM“ ist e<strong>in</strong>e für die PSE spezifische Systementwicklungsmethode.<br />
Es handelt sich hierbei um e<strong>in</strong> fünftägiges Basissem<strong>in</strong>ar, welches<br />
e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es Verständnis (<strong>in</strong> allen PSE Ländern) für die Wichtigkeit von e<strong>in</strong>heitlichen<br />
Prozessen und Term<strong>in</strong>ologie <strong>in</strong> Projekten schaffen soll. Des Weiteren sollen die<br />
Strukturen und die Inhalte wichtiger Dokumente, wie bspw. des Pflichtenhefts oder<br />
des Testplans, erlernt werden. Grundgedanke, warum dieses Sem<strong>in</strong>ar entwickelt wurde<br />
ist der, dass bei der Ausbildung an Universitäten oft Themen, die im realen Projektleben<br />
wichtig s<strong>in</strong>d (wie Aufwandsschätzung oder Review-Techniken) oft zu kurz kommen<br />
oder gar nicht behandelt werden.<br />
Mit der Entwicklung der Systementwicklungsmethode SEM wurde <strong>in</strong> den 80er Jahren<br />
begonnen. In den 90er Jahren erfolgte e<strong>in</strong>e Überarbeitung dieser Methodik, wobei Internetapplikationen<br />
entwickelt und implementiert wurden. Schritt für Schritt wurden<br />
auch weitere „Anwenderhilfen“ entwickelt. Folgende Grafik zeigt e<strong>in</strong>en Überblick über<br />
die Ausprägungen von SEM:<br />
Abb. 19: Ausprägungen von SEM (vgl. SEM Intranet der PSE, 2007)<br />
- 62 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Der wichtigste „Teil“ von SEM s<strong>in</strong>d die sehr gut ausgearbeiteten Dokumentenvorlagen,<br />
die <strong>in</strong> der PSE <strong>in</strong> Projekten angewendet werden. Diese Templates s<strong>in</strong>d im Intranet<br />
für alle Siemens Mitarbeiter verfügbar.<br />
Inhalte des Sem<strong>in</strong>ars<br />
Folgende Themengebiete werden im SEM-Sem<strong>in</strong>ar behandelt:<br />
Development Life Cycle (Projekt-Phasenablauf)<br />
Software Requirements Specification (Pflichtenheft)<br />
Phasenorganisation und Tailor<strong>in</strong>g der Methode<br />
Projektplanung<br />
Qualitätssicherung<br />
Testplanung<br />
Konfigurationsmanagement<br />
Aufwandsschätzung<br />
e-SEM, prodSEM, hs/SEM (spezifische Ausprägungen, die vom Standardmodell<br />
abweichen)<br />
3.1.2. „Junior Promote Curriculum for PSE RoA“<br />
Beschreibung<br />
Das “Junior Promote Curriculum for PSE RoA” (JPM) ist e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für angehende<br />
Projektleiter bzw. Projektmanager, die (vorläufig) <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Projekten tätig se<strong>in</strong> werden.<br />
Dieses Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g wurde spezifisch für Mitarbeiter <strong>in</strong> „Ländern außerhalb Österreichs<br />
(= „Regions outside Austria“; RoA) entwickelt. Es besteht aus drei Teilen: dem<br />
Kickoff Meet<strong>in</strong>g, dem PM Methods Sem<strong>in</strong>ar und dem PM Culture Sem<strong>in</strong>ar. Das<br />
Kickoff Meet<strong>in</strong>g dauert e<strong>in</strong>en halben Tag und dient hauptsächlich dem Kennenlernen<br />
der Teilnehmer und Austausch der Erfahrungen und Erwartungen an das Curriculum.<br />
Der PM Methods Teil ist e<strong>in</strong> dreitägiges Methodensem<strong>in</strong>ar, das auf <strong>in</strong>ternationale Projektmanagement-Standards<br />
(wie PMI) und siemensspezifischen Themen basiert. Der<br />
PM Culture Teil dauert ebenfalls drei Tage und f<strong>in</strong>det ca. e<strong>in</strong> bis zwei Monate nach<br />
dem PM Methods Teil statt. Dieser Teil ist e<strong>in</strong> Mix aus „personal skills topics“ und<br />
PSE-spezifischen Themen.<br />
- 63 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Das Kickoff Meet<strong>in</strong>g sowie der PM Methods Teil werden von e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen<br />
und e<strong>in</strong>em lokalen Tra<strong>in</strong>er abgehalten. Der PM Culture Teil wird von e<strong>in</strong>em lokalen<br />
Tra<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>em „personal skills-tra<strong>in</strong>er“ (meist unternehmensfremd)<br />
abgehalten.<br />
Inhalte des Curriculums<br />
Folgende Themengebiete werden im JPM Curriculum behandelt:<br />
Projektumfeldanalyse<br />
Strukturplanung<br />
Projektorganisation<br />
Aufwandsschätzung<br />
Risikomanagement<br />
Netzwerkplanung & „Schedul<strong>in</strong>g“<br />
Ressourcen- & Kostenplanung<br />
Projektüberwachung & Controll<strong>in</strong>g<br />
Team & Führung<br />
Teammotivation<br />
Contract<strong>in</strong>g<br />
Konfliktbewältigung<br />
Kommunikation<br />
Methodisches Vorgehen und Planen (mit Standard-SEM)<br />
Proweb (e<strong>in</strong> firmen<strong>in</strong>ternes Projektcontroll<strong>in</strong>g-Tool)<br />
3.2. Untersuchungsmethoden<br />
In diesem Abschnitt folgen nun Beschreibungen der beiden Werkzeuge h<strong>in</strong>sichtlich<br />
deren Aufbau und Erläuterungen zur Stichprobe.<br />
- 64 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
3.2.1. Design und Stichprobe des Fragebogens<br />
Aufbau des Fragebogens<br />
Es wurden jeweils e<strong>in</strong> Fragebogen für die Befragung der Teilnehmer des SEM Sem<strong>in</strong>ars<br />
und e<strong>in</strong> Fragebogen für die Teilnehmer des JPM Curriculums mit Hilfe des Tools<br />
Microsoft FrontPage erstellt. Die beiden Fragebögen wurden den Teilnehmern onl<strong>in</strong>e<br />
zur Verfügung gestellt. Auf Grund der Internationalität der Befragten wurde sowohl<br />
beim Fragebogen als auch bei den Interviews Englisch als e<strong>in</strong>heitliche Sprache gewählt.<br />
Der Aufbau der Fragebögen ist bei beiden gleich, wobei sich e<strong>in</strong>ige Antwortmöglichkeiten<br />
unterscheiden.<br />
Der Fragebogen wurde <strong>in</strong> drei Bereiche unterteilt:<br />
A) General Data<br />
B) Questions about the Sem<strong>in</strong>ar/Curriculum – General<br />
C) Questions about the Sem<strong>in</strong>ar/Curriculum – Specific<br />
Die Kategorie A) General Data enthält soziodemografische Fragen wie bspw. Alter<br />
oder Geschlecht. Bei B) Questions about the Sem<strong>in</strong>ar/Curriculum – General wurden<br />
die gleichen Fragen gestellt, die schon e<strong>in</strong>mal unmittelbar nach Programmende den<br />
Teilnehmern gestellt wurden. Die gleichen Fragen deshalb noch mal, da untersucht<br />
werden soll, ob und welche Aussageunterschiede sich zwischen dem ersten unmittelbaren<br />
Feedback und e<strong>in</strong>er zeitverzögerten Befragung ergeben. Die Kategorie<br />
C) Questions about the Sem<strong>in</strong>ar/Curriculum – Specific enthält spezifischere Fragen<br />
zum e<strong>in</strong>zelnen Programm. Dieser Teil ist besonders wichtig, da hier Fragen nach Verhaltensänderungen<br />
und Anwendung der gelernten Inhalte im Programm gefragt werden.<br />
Details zu den gestellten Fragen f<strong>in</strong>den sich im Anhang.<br />
Beschreibung der Stichprobe<br />
Befragungszeitraum Alle im Jahr 2006 stattgefundenen SEM Sem<strong>in</strong>are und<br />
abgeschlossenen JPM Curricula wurden untersucht.<br />
SEM Sem<strong>in</strong>ar Im Jahr 2006 nahmen 219 Personen aus den Ländern<br />
Österreich, Ch<strong>in</strong>a, Tschechien und Rumänien am SEM<br />
- 65 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Sem<strong>in</strong>ar teil. Diese wurden angeschrieben, wobei 20 Per-<br />
sonen das Mail nicht zugestellt werden konnte. 5<br />
JPM Curriculum Im Jahr 2006 haben 199 Personen aus den Ländern Kro-<br />
atien, Tschechien, Ungarn, Rumänien und Slowakei das<br />
JPM Curriculum abgeschlossen. Diese wurden ange-<br />
schrieben, wobei sieben Personen das Mail nicht zuge-<br />
stellt werden konnte.<br />
Insgesamt Es wurden <strong>in</strong>sgesamt 418 Personen per Mail angeschrie-<br />
ben, wobei 27 Mails nicht zugestellt werden konnten.<br />
Tab. 16: Stichprobe der Fragebögen<br />
3.2.2. Design und Stichprobe der qualitativen Interviews<br />
Aufbau des qualitativen Interviews – Der Leitfaden<br />
Die qualitativen Interviews wurden mit Hilfe e<strong>in</strong>es Leitfadens, der mit dem Programm<br />
Microsoft Word erstellt wurde, durchgeführt. Für jedes Interview wurde e<strong>in</strong> Fragebogen<br />
verwendet, der sich <strong>in</strong> folgende Frageblöcke e<strong>in</strong>teilen lässt:<br />
Question Part A: General questions about tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />
Question Part B: Questions about the sem<strong>in</strong>ar “System Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g Method<br />
SEM”<br />
Question Part C: Questions about the curriculum “Junior Promote Curriculum for<br />
PSE RoA”<br />
Question Part A diente als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Thema und be<strong>in</strong>haltet allgeme<strong>in</strong>e Fragen<br />
zur Zufriedenheit mit den angebotenen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs. Im Question Part B und C wurden<br />
jeweils spezifische Fragen zu den e<strong>in</strong>zelnen Programmen gestellt wie bspw.<br />
5 Vermutlich hatte der Großteil dieser Personen das Unternehmen bereits verlassen. Interessant ist<br />
auch, dass vielmehr Mails bei den SEM Teilnehmern unzustellbar war als bei den JPM Teilnehmern.<br />
Dies lässt auf e<strong>in</strong>e stärkere Firmentreue der JPM Teilnehmer schließen.<br />
- 66 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
die Zufriedenheit mit diesem Programm und Erkenntnisse über Verhaltensänderungen<br />
ehemaligen Programmteilnehmers nach dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Details zu den gestellten<br />
Fragen f<strong>in</strong>den sich im Anhang.<br />
Beschreibung der Stichprobe<br />
Befragungszeitraum Im Jahr 2007 wurden <strong>in</strong> den Monaten März und April<br />
Vorgesetzten-Interviews durchgeführt. Es wurde versucht<br />
Interviewpartner aus allen Ländern zu gew<strong>in</strong>nen, <strong>in</strong> denen<br />
im Jahr 2006 das SEM Sem<strong>in</strong>ar und das JPM Curriculum<br />
stattgefunden haben.<br />
Vorgesetzte Insgesamt wurden neun Vorgesetzte aus den Ländern<br />
Ch<strong>in</strong>a, Österreich, Rumänien, Slowakei und Tschechien<br />
befragt<br />
Tab. 17: Stichprobe der qualitativen Interviews<br />
3.3. Durchführung der Untersuchung<br />
3.3.1. Beschreibung der Vorgehensweise<br />
Mittels e<strong>in</strong>es Onl<strong>in</strong>e-Fragebogens wurden die Teilnehmer des SEM Sem<strong>in</strong>ars und des<br />
JPM Curriculums e<strong>in</strong>ige Zeit nach Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbesuch noch e<strong>in</strong>mal befragt. Als zusätzliche<br />
Informationsquelle wurden auch e<strong>in</strong>ige Vorgesetzte dieser Teilnehmer befragt.<br />
Bevor das Mail an die ehemaligen Programmteilnehmer ausgeschickt wurde, wurden<br />
die Länderchefs von diesem Vorhaben <strong>in</strong> Kenntnis gesetzt und gebeten für die Interviews<br />
potentielle Interviewpartner zu nom<strong>in</strong>ieren. Nach e<strong>in</strong>igen Tagen wurden dann<br />
die Mails an die SEM und JPM Teilnehmer ausgeschickt. Das Mail enthielt neben e<strong>in</strong>er<br />
kurzen Erläuterung der Gründe für diese Umfrage auch Informationen zur Deadl<strong>in</strong>e<br />
(8. März 2007) und e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>k zum Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen. Die Fragebogen-<br />
Umfrage wurde am 15. Februar 2007 gestartet und dauerte drei Wochen. E<strong>in</strong> Woche<br />
vor Befragungsende wurde e<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerungsmail (28. Februar 2007) an alle Teilnehmer<br />
- 67 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
ausgeschickt, mit der nochmaligen Bitte, sich an der Umfrage zu beteiligen. In der<br />
Zwischenzeit wurden die Term<strong>in</strong>e für die Interviews fixiert.<br />
3.3.2. Rücklauf<br />
E<strong>in</strong>e angenehme und positive Überraschung dieser Forschungsarbeit war der überaus<br />
hohe Rücklauf 6 , der <strong>in</strong> nachfolgender Tabelle und Abbildung 20 dargestellt wird:<br />
Rücklauf SEM Sem<strong>in</strong>ar JPM Curriculum Insgesamt<br />
Absolut (Personen) 89 95 184<br />
In % (Prozent) 44,7 % 49,5 % 47 %<br />
Anzahl<br />
erhaltene FB<br />
Tab. 18: Rücklauf der Fragebogen-Umfrage <strong>in</strong> Tabellenform<br />
95<br />
94<br />
93<br />
92<br />
91<br />
90<br />
89<br />
88<br />
87<br />
86<br />
89<br />
- 68 -<br />
95<br />
SEM JPM<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
Abb. 20: Rücklauf der Fragebogen-Umfrage <strong>in</strong> grafischer Form<br />
Interessant ist, dass die meisten Personen den Fragebogen am ersten Tag der Befragung<br />
(15. Februar 2007) oder am Tag des Er<strong>in</strong>nerungsmails (28. Februar 2007) ausgefüllt<br />
haben, wie die folgenden Grafiken zeigen:<br />
6 Der Rücklauf wurde auf Basis der tatsächlich erreichten Personen errechnet; das s<strong>in</strong>d 391 Personen.
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
15.02.2007<br />
48<br />
15.02.2007<br />
16.02.2007<br />
42<br />
16.02.2007<br />
2 3 3 1 2<br />
17.02.2007<br />
18.02.2007<br />
6<br />
19.02.2007<br />
19.02.2007<br />
20.02.2007<br />
2 1 1 1<br />
20.02.2007<br />
21.02.2007<br />
22.02.2007<br />
22.02.2007<br />
23.02.2007<br />
24.02.2007<br />
27.02.2007<br />
25.02.2007<br />
26.02.2007<br />
28.02.2007<br />
- 69 -<br />
18<br />
27.02.2007<br />
28.02.2007<br />
13<br />
22<br />
01.03.2007<br />
02.03.2007<br />
2 1 1 1<br />
Abb. 21: Rücklauf SEM Sem<strong>in</strong>ar; Darstellung der stärksten und schwächsten Rücklauftage<br />
01.03.2007<br />
02.03.2007<br />
05.03.2007<br />
5 4 3 1 1<br />
03.03.2007<br />
04.03.2007<br />
06.03.2007<br />
05.03.2007<br />
06.03.2007<br />
08.03.2007<br />
07.03.2007<br />
08.03.2007<br />
Abb. 22: Rücklauf JPM Curriculum; Darstellung der stärksten und schwächsten Rücklauftage<br />
3.4. Auswertung<br />
In diesem Abschnitt geht es um die Auswertung der erhobenen Daten. E<strong>in</strong>e Toolaufzählung<br />
soll zunächst die e<strong>in</strong>gesetzten Programme darstellen.<br />
3.4.1. Toolbeschreibung<br />
Folgende Tools wurden zur Auswertung der erhobenen Daten herangezogen:<br />
Tool Beschreibung<br />
SPSS Die Daten der Fragebogen-Umfrage wurden primär mit dem Pro-<br />
gramm SPSS ausgewertet und grafisch dargestellt.
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
MS Excel Als zusätzliche Auswertungs- und Darstellungshilfe, wurde neben<br />
Fehlend<br />
1,1%<br />
Slovakia<br />
24,2%<br />
Romania<br />
14,7%<br />
Hungary<br />
16,8%<br />
SPSS, auch Microsoft Excel verwendet.<br />
MS Word Zur Auswertung der qualitativen Interviews wurde das Programm<br />
Microsoft Word verwendet.<br />
Your country (JPM)<br />
Tab. 19: Verwendete Programme<br />
3.4.2. Ergebnisse und Interpretation<br />
3.4.2.1. Gesamtauswertung<br />
E<strong>in</strong>e Gesamtauswertung soll zunächst e<strong>in</strong>en Überblick über die gewonnenen Daten<br />
geben. Soziodemografische Daten sollen zur Beschreibung der Stichprobe dienen. Detailergebnisse<br />
und Vergleiche der Ergebnisse, gewonnen aus der Feedback-Umfrage<br />
unmittelbar zu Sem<strong>in</strong>arende und der Erhebung im Jahr 2007, werden im<br />
Abschnitt 3.4.2.2. E<strong>in</strong>zelauswertungen dargestellt.<br />
Auswertung allgeme<strong>in</strong>er soziodemografischer Daten<br />
Folgende Grafiken zeigen die Beteiligung der e<strong>in</strong>zelnen Länder an der Onl<strong>in</strong>e-<br />
Umfrage. Dies entspricht ungefähr der prozentuellen Verteilung der Kursbesuche <strong>in</strong><br />
den jeweiligen Ländern.<br />
Croatia<br />
20,0%<br />
Czech Republic<br />
23,2%<br />
- 70 -<br />
Other<br />
1,1%<br />
Romania<br />
33,7%<br />
Czech Republic<br />
24,7%<br />
Your country (SEM)<br />
Austria<br />
16,9%<br />
Ch<strong>in</strong>a<br />
23,6%<br />
Abb.23: Länderspezifischer Rücklauf JPM Abb. 24: Länderspezifischer Rücklauf SEM
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Folgende Grafiken zeigen die Abteilungszugehörigkeit der Teilnehmer. Die meisten<br />
JPM und SEM Teilnehmer gehören der Abteilung MCS (JPM: 19,1 %; SEM: 27,3 %)<br />
an. Die am wenigsten vertretenen Abteilungen s<strong>in</strong>d bei JPM E&I (1,1 %) und bei<br />
SEM BS (3,4 %).<br />
MCS<br />
PRO<br />
Your subdivision (JPM)<br />
SMC<br />
KB<br />
Fehlend<br />
Other<br />
AS<br />
ECT<br />
BS<br />
EAI<br />
E&I<br />
Abb. 25: Zugehörige Abteilung JPM TN<br />
CSS<br />
- 71 -<br />
Fehlend<br />
Other<br />
SMC<br />
PRO<br />
MCS<br />
KB<br />
Your subdivision (SEM)<br />
AS<br />
BS<br />
CSS<br />
E&I<br />
EAI<br />
ECT<br />
Abb. 26: Zugehörige Abteilung SEM TN<br />
Bezüglich Alter der Teilnehmer lässt sich sagen, dass die JPM Teilnehmer generell<br />
zwischen 26 (26-30 Jahre: 44,7 %) und 35 (31-35 Jahre: 39,4 %) Jahre alt s<strong>in</strong>d. Bei den<br />
SEM Teilnehmern sieht die Altersstruktur e<strong>in</strong> wenig anders aus: Auch hier s<strong>in</strong>d zwar<br />
die meisten Teilnehmer zwischen 26 und 30 Jahren (50 %), jedoch s<strong>in</strong>d auch je 21,6 %<br />
zwischen 20 und 25 Jahren bzw. 31 und 35 Jahren.<br />
Prozent<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Your age<br />
Your age (JPM)<br />
51-55 years<br />
41-45 years<br />
36-40 years<br />
31-35 years<br />
26-30 years<br />
20-25 years<br />
Abb. 27: Altersverteilung JPM TN<br />
Häufigkeit<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Your age<br />
Your age (SEM)<br />
20-25 years<br />
26-30 years<br />
31-35 years<br />
36-40 years<br />
41-45 years<br />
Abb. 28: Altersverteilung SEM TN
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Anzahl<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
20-25 years<br />
Your age<br />
1995<br />
2001<br />
26-30 years<br />
1997<br />
31-35 years<br />
36-40 years<br />
41-45 years<br />
1998 1999 2000<br />
2003 2004 2005 2006<br />
Abb. 29: Firmenzugehörigkeitsdauer<br />
JPM TN<br />
51-55 years<br />
- 72 -<br />
Anzahl<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
20-25 years<br />
Your age<br />
26-30 years<br />
31-35 years<br />
36-40 years<br />
Abb. 30: Firmenzugehörigkeitsdauer<br />
SEM TN<br />
E<strong>in</strong>e Interpretation dieser Daten lässt den Schluss zu, dass das SEM Sem<strong>in</strong>ar möglichst<br />
bald nach Firmene<strong>in</strong>tritt absolviert wird, während h<strong>in</strong>gegen das JPM Curriculum<br />
für angehende Projektleiter typischerweise erst ca. drei Jahre nach Firmene<strong>in</strong>tritt von<br />
e<strong>in</strong>em Mitarbeiter besucht wird.<br />
Bei Betrachtung der Geschlechterzugehörigkeit der Teilnehmer zeigt sich folgendes<br />
Bild: Der Großteil der JPM Teilnehmer (90,4 %) ist männlich, nur 9,6 % s<strong>in</strong>d weiblich.<br />
Anders sieht es bei den SEM Teilnehmern aus, da hier der Frauenanteil höher ist:<br />
76,1 % waren männliche, 23,9 % weibliche Teilnehmer. Angehende Projektleiter (JPM<br />
Teilnehmer) s<strong>in</strong>d also deutlich häufiger männlich. Der Besuchsanteil der Frauen beim<br />
SEM Sem<strong>in</strong>ar entspricht ungefähr dem Frauenanteil <strong>in</strong> der PSE (Österreich 18 %,<br />
Ch<strong>in</strong>a 24 %, Tschechien 15 %, Rumänien 36 %) 7 .<br />
7 Für die Berechnung wurden die PSE-Standorte <strong>in</strong> Österreich, Ch<strong>in</strong>a, Tschechien, Kroatien, Ungarn,<br />
Rumänien und Slowakei herangezogen.<br />
1988<br />
2004<br />
41-45 years<br />
2000 2001 2003<br />
2005<br />
2006
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Prozent<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Your sex<br />
Your sex (JPM)<br />
Male<br />
Female<br />
Abb. 31: Männliche und weibliche JPM TN<br />
- 73 -<br />
Häufigkeit<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Your sex<br />
Your sex (SEM)<br />
Male<br />
Female<br />
Abb. 32: Männliche und weibliche SEM TN<br />
Bezüglich Ausbildung ergibt sich bei beiden Sem<strong>in</strong>aren das gleiche Bild: Fast alle der<br />
JPM (95,7 %) und SEM (94,4 %) Teilnehmer haben e<strong>in</strong>e akademische Ausbildung.<br />
Unter akademischer Ausbildung wurden Universitäten, Fachhochschulen und Colleges<br />
verstanden.<br />
Prozent<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Your education (JPM)<br />
Non academic<br />
Academic<br />
Your education<br />
Abb. 33: Ausbildung JPM TN<br />
Häufigkeit<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Your education (SEM)<br />
Non academic<br />
Academic<br />
Your education<br />
Abb. 34: Ausbildung SEM TN
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Beim aktuellen Tätigkeitsbereich ergaben sich ke<strong>in</strong>e besonderen Überraschungen. Der<br />
Großteil der JPM Teilnehmer arbeitet als Project Manager (38 %) und als Analyst<br />
(28,3 %). Bei den SEM Teilnehmern arbeitet fast die Hälfte als Developer (46,9 %).<br />
Present area of responsiblity (JPM)<br />
Project Manager<br />
L<strong>in</strong>e Manager<br />
Developer<br />
Architect<br />
QA Manager (QSV)<br />
Tester<br />
Configuration Manage<br />
Abb. 35: Tätigkeitsbereiche JPM TN<br />
Further Tasks<br />
Fehlend<br />
Analyst<br />
- 74 -<br />
Present area of responsiblity (SEM)<br />
Fehlend<br />
Tester<br />
Quality Manager (QM)<br />
QA Manager (QSV)<br />
Project Manager<br />
L<strong>in</strong>e Manager<br />
Analyst<br />
Architect<br />
Configuration Manage<br />
Abb. 36: Tätigkeitsbereiche SEM TN<br />
Als Anmerkungen zu weiteren/anderen Tätigkeiten kamen folgende Aussagen:<br />
JPM Teilnehmer SEM Teilnehmer<br />
Project Integration<br />
Team Leader (8)<br />
Geschäftsleiter (2)<br />
Tra<strong>in</strong>er<br />
Lead<strong>in</strong>g Developer<br />
Application Responsible<br />
Sales Channel Management<br />
3rd Party Tool Responsible<br />
Developer<br />
Consultant (2)<br />
Systems Eng<strong>in</strong>eer<br />
Technical Product/Support Diagnose<br />
Technical Consultant<br />
Team Leader<br />
Technical Sales<br />
Service<br />
Tra<strong>in</strong>er<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Manager<br />
Tab. 20: Kommentare zu weiteren Tätigkeiten
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
3.4.2.2. E<strong>in</strong>zelauswertungen<br />
In diesem Abschnitt geht es darum, Detailergebnisse auszuwerten und zu <strong>in</strong>terpretieren.<br />
Zunächst sollen die Ergebnisse der Feedback-Umfrage aus dem Jahr 2006 mit<br />
den Ergebnissen der Onl<strong>in</strong>e-Umfrage im Jahr 2007 verglichen werden.<br />
Vergleich des unmittelbaren Feedback zu Sem<strong>in</strong>arende und im Jahr 2007<br />
Hierbei geht es darum, die Aussagen der SEM und JPM Teilnehmer unmittelbar zu<br />
Sem<strong>in</strong>arende im Jahr 2006 mit den Aussagen der Onl<strong>in</strong>e-Umfrage im Jahr 2007 zu<br />
vergleichen. Bei diesem Frageblock der Onl<strong>in</strong>e-Umfrage wurden die gleichen Fragen<br />
gestellt wie im Feedback-Formular im Jahr 2006. Folgende Tabelle zeigt den genauen<br />
Wortlaut der Fragen und wie diese ausgewertet wurden:<br />
„If you remember your SEM sem<strong>in</strong>ar/JPM curriculum <strong>in</strong> the year 2006,<br />
please valuate each s<strong>in</strong>gle topic by select<strong>in</strong>g one of the five possible answers:<br />
Frage (mit Antwortmöglichkeiten) Auswertungsform<br />
Quantity of content<br />
(Too much – Ok – Too little)<br />
Degree of difficulty<br />
(Too difficult – Ok – Too easy)<br />
Exercises<br />
(Too many – Ok – Too few)<br />
Discussion<br />
(Too much – Ok – Too little)<br />
Practical relevance<br />
(Usable bis Not usable)<br />
Presentation<br />
(Good bis Bad)<br />
Material<br />
(Good bis Bad)<br />
Topic<br />
- 75 -<br />
Bei diesen Fragen wurde die Abweichung<br />
vom Mittel (Ok) ermittelt. E<strong>in</strong>e negative<br />
Abweichung bedeutet, dass das genannte<br />
Themengebiet zu leicht war bzw. zu wenig.<br />
E<strong>in</strong>e positive Abweichung bedeutet<br />
das Gegenteil.<br />
Bei diesen Fragen wurde e<strong>in</strong>e Note auf<br />
Basis des österreichischen Schulnotensystems<br />
errechnet.
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
(Covered bis Not covered)<br />
Organization<br />
(Good bis Bad)<br />
Overall impression<br />
(Good bis Bad)<br />
I will recommend this tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
(Certa<strong>in</strong>ly bis Certa<strong>in</strong>ly not)<br />
Tab. 21: Darstellung der Auswertungsform der e<strong>in</strong>zelnen Fragen<br />
Vorweg genommen soll gesagt werden, dass bei den Fragen mit Notenberechnung<br />
e<strong>in</strong>e durchschnittliche Verschlechterung von 0,23 sichtbar wurde (die Ergebnisse bezogen<br />
auf das SEM Sem<strong>in</strong>ar verschlechterten sich im Schnitt um 0,25 h<strong>in</strong>gegen die<br />
Ergebnisse bezogen auf das JPM Curriculum um 0,21). Mögliche Ursachen für diese<br />
Verschiebung der Ergebnisse können se<strong>in</strong>, dass Menschen ihre Me<strong>in</strong>ung und E<strong>in</strong>stellung<br />
im Laufe der Zeit ändern oder dass die Er<strong>in</strong>nerung an bestimmte Ereignisse sich<br />
ändert und daher der Trend eher <strong>in</strong> Richtung Mitte geht. Wissenschaftliche Erklärungen<br />
zu diesem Zusammenhang konnte ich ke<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>den, jedoch kommt es im Zeitverlauf<br />
bei Befragungen mit Menschen immer zu Änderungen ihrer Aussagen.<br />
Betrachtet man sich die Ergebnisse der Onl<strong>in</strong>e-Umfrage, so zeigt sich e<strong>in</strong>e durchschnittliche<br />
Verbesserung h<strong>in</strong>sichtlich des Umfangs der Sem<strong>in</strong>ar<strong>in</strong>halte bei beiden<br />
Sem<strong>in</strong>aren. Auf die Frage „Quantity of content“ gaben im Jahr 2007 sowohl die SEM<br />
als auch die JPM Teilnehmer an, dass der Umfang ok ist. Bei den Teilnehmer-<br />
Kommentaren f<strong>in</strong>det sich ke<strong>in</strong> direkter H<strong>in</strong>weis, warum e<strong>in</strong>e Verschiebung von Toomuch_Ok<br />
zu Ok stattgefunden hat, jedoch gaben sowohl die SEM als auch die JPM<br />
Teilnehmer an, dass alle Themen <strong>in</strong> den Sem<strong>in</strong>aren wichtig und notwendig waren. E<strong>in</strong><br />
möglicher Grund warum sich dieses Ergebnis verbessert hat könnte se<strong>in</strong>, dass sich die<br />
Teilnehmer nicht mehr so genau an den Umfang der Sem<strong>in</strong>are er<strong>in</strong>nern und deshalb<br />
eher zur Antwort <strong>in</strong> der Mitte neigen.<br />
- 76 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2006: Too much<br />
2,0 2,1<br />
2007: Too much<br />
20,1<br />
2006: Toomuch_Ok<br />
8,4<br />
2007: Toomuch_Ok<br />
2006: Ok<br />
69,5<br />
2007: Ok<br />
80,0<br />
2006: Ok_Toolittle<br />
8,3 8,4<br />
2007: Ok_Toolittle<br />
2006: Too little<br />
Abb. 37: JPM – Quantity of content<br />
0,0 1,1<br />
2007: Too little<br />
- 77 -<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2006: Too much<br />
2,2 2,2<br />
2007: Too much<br />
23,7<br />
16,9<br />
2006: Toomuch_Ok<br />
2007: Toomuch_Ok<br />
2006: Ok<br />
69,9 75,3<br />
2007: Ok<br />
2006: Ok_Toolittle<br />
4,3 5,6 0,0 0,0<br />
2007: Ok_Toolittle<br />
2006: Too little<br />
Abb. 38: SEM – Quantity of content<br />
Auf die Frage nach „Degree of difficulty“ zeigte sich bei den JPM Teilnehmern, dass<br />
die Antwortkategorie Ok_Tooeasy im Laufe des Jahres abgenommen hat. Möglicher<br />
Grund für dieses Ergebnis könnte se<strong>in</strong>, dass sich die Ok_Tooeasy-Angaben eher auf<br />
den Culture-Teil bezogen haben, bei dem es sich um „soft skill“ Themen handelt, bei<br />
denen jeder mitreden kann und der auch <strong>in</strong>teressanter zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t, als der Methods-Teil.<br />
Bei den SEM Teilnehmern zeigt sich wieder die Tendenz zur Mitte. Möglicherweise<br />
trägt aber bei den SEM Teilnehmern auch der Tra<strong>in</strong>er wesentlich zur Empf<strong>in</strong>dung<br />
bei, dass das Sem<strong>in</strong>ar als nicht so schwierig empfunden wird, <strong>in</strong>dem der Tra<strong>in</strong>er<br />
schwierige Inhalte e<strong>in</strong>fach vermitteln kann.<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2006: Too difficult<br />
0,0 0,0 2,6 4,2<br />
2007: Too difficult<br />
2006: Toodifficult_Ok<br />
2007: Toodifficult_Ok<br />
2006: Ok<br />
70,7 75,8<br />
2007: Ok<br />
23,6<br />
15,8<br />
2006: Ok_Tooeasy<br />
2007: Ok_Tooeasy<br />
2006: Too easy<br />
Abb. 39: JPM – Degree of difficulty<br />
3,1 4,2<br />
2007: Too easy<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2006: Too difficult<br />
0,6 0,0<br />
2007: Too difficult<br />
3,4<br />
2006: Toodifficult_Ok<br />
10,1<br />
2007: Toodifficult_Ok<br />
2006: Ok<br />
77,5 76,4<br />
2007: Ok<br />
2006: Ok_Tooeasy<br />
15,7 13,5<br />
2007: Ok_Tooeasy<br />
2006: Too easy<br />
2,8 0,0<br />
Abb. 40: SEM – Degree of difficulty<br />
2007: Too easy<br />
2007: Too little
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Bei der Frage nach der Anzahl der Übungen zeigt sich, dass der Großteil der Teilnehmer<br />
beider Sem<strong>in</strong>are mit den Übungen zufrieden ist. Bei den JPM Teilnehmern ist<br />
e<strong>in</strong>e leichte Tendenz <strong>in</strong> Richtung „Ok_Toofew“ zu erkennen. Die SEM Teilnehmer<br />
tendieren zur Antwortkategorie „Ok“. An dieser Stelle soll auch erwähnt werden, dass<br />
die Teilnehmer beider Sem<strong>in</strong>are die Übungen als gut und praktisch empfunden haben.<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
%<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2006: Too many<br />
0,3 0,0<br />
2007: Too many<br />
2006: Toomany_Ok<br />
6,0 4,2<br />
2007: Toomany_Ok<br />
2006: Ok<br />
81,8 81,1<br />
2007: Ok<br />
11,4 12,6<br />
2006: Ok_Toofew<br />
2007: Ok_Toofew<br />
Abb. 41: JPM - Exercises<br />
2006: Too few<br />
0,6 2,1<br />
2007: Too few<br />
- 78 -<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2006: Too many<br />
6,3 3,4 5,8 10,1<br />
2007: Too many<br />
2006: Toomany_Ok<br />
2007: Toomany_Ok<br />
2006: Ok<br />
69,8 70,8<br />
2007: Ok<br />
15,9 15,7<br />
2006: Ok_Toofew<br />
2007: Ok_Toofew<br />
Abb. 42: SEM - Exercises<br />
2006: Too few<br />
2,1 0,0<br />
Auch die Diskussionen werden von den Teilnehmern beider Sem<strong>in</strong>are als gut befunden.<br />
Im Jahr 2007 haben aber die JPM Teilnehmer eher das Gefühl, dass zu wenige<br />
Diskussionen stattgefunden haben. Bei den SEM Teilnehmer ist es gerade umgekehrt.<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2006: Too much<br />
0,3 0,0<br />
2007: Too much<br />
12,2 11,6<br />
2006: Toomuch_Ok<br />
2007: Toomuch_Ok<br />
2006: Ok<br />
77,6 75,8<br />
2007: Ok<br />
2006: Ok_Toolittle<br />
9,1 12,6<br />
2007: Ok_Toolittle<br />
2006: Too little<br />
0,9 0,0<br />
2007: Too little<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
0,0 1,1<br />
10,7 11,4<br />
78,7 78,4<br />
10,1 6,8<br />
Abb. 43: JPM - Discussion Abb. 44: SEM - Discussion<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
2006: Too much<br />
2007: Too much<br />
2006: Toomuch_Ok<br />
2007: Toomuch_Ok<br />
2006: Ok<br />
2007: Ok<br />
2006: Ok_Toolittle<br />
2007: Ok_Toolittle<br />
2006: Too little<br />
2007: Too few<br />
0,6 2,3<br />
2007: Too little
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Interessant ist, dass sich nach der Frage der „Practical relevance“ beide Sem<strong>in</strong>are verschlechtert<br />
haben. Hat das JPM Curriculum im Jahr 2006 noch die Note 1,91 erhalten,<br />
so beträgt diese im Jahr 2007 nur mehr 2,27. Ähnlich ist es auch beim SEM Sem<strong>in</strong>ar:<br />
Im Jahr 2006 bekam das Sem<strong>in</strong>ar die Note 1,73, im Jahr 2007 nur mehr die Note 2,28.<br />
45,0<br />
40,0<br />
35,0<br />
30,0<br />
25,0<br />
%<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
2006: 1 (Usable)<br />
36,5<br />
22,3<br />
2007: 1 (Usable)<br />
2006: 2<br />
42,1 40,4<br />
2007: 2<br />
2006: 3<br />
15,4<br />
2007: 3<br />
25,5<br />
2006: 4<br />
5,6<br />
2007: 4<br />
11,7<br />
2006: 5 (Not usable)<br />
0,3 0,0<br />
Abb. 45: JPM – Practical relevance<br />
2007: 5 (Not usable)<br />
- 79 -<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
% 30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2006: 1 (Usable)<br />
55,4<br />
34,1<br />
2007: 1 (Usable)<br />
2006: 2<br />
24,3 22,7<br />
2007: 2<br />
2006: 3<br />
14,1<br />
2007: 3<br />
23,9<br />
2006: 4<br />
4,5<br />
2007: 4<br />
19,3<br />
2006: 5 (Not usable)<br />
Abb. 46: SEM – Practical relevance<br />
1,7 0,0<br />
Mögliche Gründe warum sich die „Practical relevance“ bei den JPM Teilnehmer verschlechtert<br />
hat können se<strong>in</strong> (aus den verbalen Kommentaren der Teilnehmer):<br />
Manche JPM Teilnehmer empfanden das JPM Curriculum eher für Anfänger beeignet;<br />
viele waren jedoch schon Fortgeschrittene auf diesem Gebiet und daher<br />
war das Curriculum nicht so relevant, wie es se<strong>in</strong> sollte.<br />
Das JPM Curriculum war zu sehr für Entwickler-Projekte konzipiert und nur e<strong>in</strong><br />
ger<strong>in</strong>ger Teil waren Entwickler (siehe „Present area of responsibility“).<br />
Zu viel <strong>Theorie</strong> im Culture-Teil: Obwohl dieser Teil sehr gut bei den Teilnehmern<br />
ankommt, weil hier Themen besprochen werden bei denen alle mitdiskutieren<br />
können, ist der Anteil der <strong>Theorie</strong>, die dann im wirklichen Projektalltag eher nicht<br />
zur Anwendung kommt, zu hoch.<br />
Man darf Relevanz auch nicht mit Umsetzbarkeit gleichsetzen: Vieles kann zwar<br />
von Bedeutung, jedoch für den Alltag nicht notwendig und daher umsetzbar se<strong>in</strong>.<br />
Wichtig <strong>in</strong> diesem Zusammenhang ist jedoch zu erwähnen, dass viele JPM Teilnehmer<br />
e<strong>in</strong>ige im Curriculum gelernte Themen auch im Projektalltag umsetzten und anwenden<br />
(bspw. die Planung oder Aufwandsschätzung).<br />
2007: 5 (Not usable)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
E<strong>in</strong> möglicher und zentraler Grund warum die „Practical relevance“ beim SEM Sem<strong>in</strong>ar<br />
gesunken ist ist, dass viele SEM Teilnehmer nicht die Entwicklungsmethode SEM<br />
<strong>in</strong> ihrer Arbeit verwenden, sondern e<strong>in</strong>e andere (oft die vom Kunden vorgegebene).<br />
Das sagt aber nicht aus, dass das SEM Sem<strong>in</strong>ar schlecht wäre, ganz im Gegenteil es<br />
hilft den Teilnehmern e<strong>in</strong>en Überblick über die Prozesse und Phasen zu gew<strong>in</strong>nen<br />
und die zur Verfügung gestellten Templates und Dokumente helfen bei der täglichen<br />
Arbeit.<br />
Bei der Kategorie „Presentation“ zeigt sich folgendes Bild: Im Jahr 2006 wurden die<br />
Präsentation im JPM Curriculum von den Teilnehmern mit der Note 1,55 genannt, im<br />
Jahr 2007 bekam das JPM Curriculum die Note 1,72. Beim SEM Sem<strong>in</strong>ar war es im<br />
Jahr 2006 die Note 1,28, im Jahr 2007 die Note 1,34. Bei der Präsentation hat sich also<br />
ke<strong>in</strong>e Änderung ergeben und sie wird immer noch als sehr gut beurteilt. Hier dürfte<br />
auch wieder der Tra<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>en wesentlichen Anteil am Ergebnis haben. Da das SEM<br />
Sem<strong>in</strong>ar sich <strong>in</strong> diesem Bereich nur unwesentlich verschlechtert hat, dürften die Tra<strong>in</strong>er<br />
beim SEM Sem<strong>in</strong>ar besser <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung bleiben, als beim JPM Curriculum.<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
% 30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
57,1<br />
2006: 1 (Good)<br />
2007: 1 (Good)<br />
48,4<br />
2006: 2<br />
31,8 31,6<br />
2007: 2<br />
2006: 3<br />
10,2<br />
2007: 3<br />
20,0<br />
2006: 4<br />
0,9 0,0 0,0 0,0<br />
2007: 4<br />
Abb. 47: JPM - Presentation<br />
2006: 5 (Bad)<br />
2007: 5 (Bad)<br />
- 80 -<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
78,7 77,5<br />
2006: 1 (Good)<br />
2007: 1 (Good)<br />
2006: 2<br />
15,2 12,4<br />
2007: 2<br />
2006: 3<br />
5,6<br />
2007: 3<br />
9,0<br />
2006: 4<br />
0,6 1,1 0,0 0,0<br />
2007: 4<br />
Abb. 48: SEM - Presentation<br />
Auf die Frage nach der Qualität des Materials zeigt sich bei den JPM Teilnehmern e<strong>in</strong>e<br />
Tendenz zur Mitte. Möglicher Grund könnte se<strong>in</strong>, dass die Er<strong>in</strong>nerung an die Materialien<br />
nicht mehr sehr präsent ist.<br />
2006: 5 (Bad)<br />
2007: 5 (Bad)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Alles <strong>in</strong> allem hat sich die Note des Materials beim JPM Curriculum von 1,93 auf 2,09<br />
nur unwesentlich verschlechtert. In den Teilnehmerkommentaren fanden sich auch<br />
ke<strong>in</strong>e Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge bezogen auf das Material.<br />
Auch beim SEM Sem<strong>in</strong>ar hat sich die Note von 1,27 auf 1,47 nur ger<strong>in</strong>g verschlechtert.<br />
Auch hier fanden sich ke<strong>in</strong>e konkreten Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge<br />
zum Material <strong>in</strong> den Teilnehmerkommentaren.<br />
45,0<br />
40,0<br />
35,0<br />
30,0<br />
25,0<br />
%<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
38,7<br />
2006: 1 (Good)<br />
33,6<br />
29,8<br />
2007: 1 (Good)<br />
2006: 2<br />
2007: 2<br />
42,6<br />
2006: 3<br />
23,9<br />
2007: 3<br />
18,1<br />
2006: 4<br />
3,4<br />
2007: 4<br />
Abb. 49: JPM - Material<br />
8,5<br />
2006: 5 (Bad)<br />
0,3 1,1<br />
2007: 5 (Bad)<br />
- 81 -<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
%<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
82,0<br />
2006: 1 (Good)<br />
69,3<br />
2007: 1 (Good)<br />
2006: 2<br />
11,8 17,0<br />
2007: 2<br />
2006: 3<br />
4,5<br />
2007: 3<br />
11,4<br />
2006: 4<br />
0,6<br />
Abb. 50: SEM - Material<br />
2007: 4<br />
2,3<br />
2006: 5 (Bad)<br />
1,1 0,0<br />
Negativ aufgefallen ist, dass sich bei der Frage „Topic“ (abgedeckt oder nicht) die Note<br />
beim JPM Curriculum von 1,59 auf 1,88 verschlechtert hat. Hier zeigt sich deutlich<br />
e<strong>in</strong>e Verlagerung der Antworten auf die Antwortkategorie 2. E<strong>in</strong> möglicher Grund für<br />
diese Verschlechterung ist die verblassende Er<strong>in</strong>nerung an das Curriculum. Aus den<br />
Teilnehmerkommentaren ist ersichtlich, dass alle Themen im Curriculum wichtig und<br />
e<strong>in</strong>ige auch ausbaufähig s<strong>in</strong>d (bspw. deal<strong>in</strong>g with conflicts oder risk management). E<strong>in</strong><br />
ähnliches Bild zeigt sich auch beim SEM Sem<strong>in</strong>ar: Auch hier verschlechtert sich die<br />
Note von 1,40 auf 1,74 und auch hier ist e<strong>in</strong>e Tendenz zur Antwortkategorie 2 ersichtlich.<br />
Den Teilnehmerkommentaren konnte entnommen werden, dass e<strong>in</strong>ige Themen<br />
(wie bspw. eSEM, prodSEM oder hsSEM) auf Grund ihrer Relevanz im Berufsalltag<br />
nur kurz erwähnt werden sollten und dafür mehr Zeit für andere Themen aufgebracht<br />
werden sollte. Zu diesen anderen Themen zählen z.B agile Entwicklungsmethoden.<br />
Dieses Thema wird immer <strong>in</strong>teressanter und relevanter für die SEM Sem<strong>in</strong>ar Teilnehmer<br />
(Grafiken mit den Detailergebnissen bef<strong>in</strong>den sich auf der nächsten Seite).<br />
2007: 5 (Bad)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
% 30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2006: 1 (Covered)<br />
54,1<br />
36,8 33,9<br />
2007: 1 (Covered)<br />
2006: 2<br />
2007: 2<br />
42,1<br />
2006: 3<br />
11,1<br />
2007: 3<br />
16,8<br />
2006: 4<br />
0,9<br />
2007: 4<br />
Abb. 51: JPM - Topic<br />
4,2<br />
2006: 5 (Not covered)<br />
0,0 0,0<br />
2007: 5 (Not covered)<br />
- 82 -<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
%<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
68,4<br />
2006: 1 (Covered)<br />
2007: 1 (Covered)<br />
45,5<br />
2006: 2<br />
24,3<br />
2007: 2<br />
36,4<br />
2006: 3<br />
6,8<br />
2007: 3<br />
17,0<br />
2006: 4<br />
0,6 1,1 0,0 0,0<br />
2007: 4<br />
Abb. 52: SEM - Topic<br />
Der Großteil der JPM und SEM Teilnehmer ist noch immer mit der Organisation der<br />
beiden Sem<strong>in</strong>are zufrieden. Sowohl beim JPM Curriculum als auch beim SEM Sem<strong>in</strong>ar<br />
veränderten sich die Noten nur m<strong>in</strong>imal: Beim JPM Curriculum veränderte sich<br />
die Note von 1,42 auf 1,51, beim SEM Sem<strong>in</strong>ar von 1,29 auf 1,44.<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
71,8<br />
2006: 1 (Good)<br />
63,8<br />
2007: 1 (Good)<br />
2006: 2<br />
18,2 23,4<br />
2007: 2<br />
2006: 3<br />
7,4 11,7<br />
2007: 3<br />
2006: 4<br />
1,7 0,0 0,9 1,1<br />
2007: 4<br />
Abb. 53: JPM - Organization<br />
2006: 5 (Bad)<br />
2007: 5 (Bad)<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2006: 1 (Good)<br />
77,5<br />
70,5<br />
2007: 1 (Good)<br />
2006: 2<br />
16,9 15,9<br />
2007: 2<br />
2006: 3<br />
5,1<br />
2007: 3<br />
12,5<br />
2006: 4<br />
2006: 5 (Not covered)<br />
2007: 5 (Not covered)<br />
0,6 1,1 0,0 0,0<br />
2007: 4<br />
Abb. 54: SEM - Organization<br />
2006: 5 (Bad)<br />
2007: 5 (Bad)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Bezüglich „Overall impression“ wurden beide Sem<strong>in</strong>are gleichbleibend sehr gut bewertet.<br />
Beim JPM Curriculum verschlechterte sich die Note von 1,40 auf 1,63, beim<br />
SEM Sem<strong>in</strong>ar von 1,33 auf 1,51.<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
%<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
66,9<br />
2006: 1 (Good)<br />
52,1<br />
2007: 1 (Good)<br />
2006: 2<br />
34,0<br />
27,2<br />
2007: 2<br />
2006: 3<br />
4,8<br />
2007: 3<br />
12,8<br />
2006: 4<br />
1,1 1,1 0,0 0,0<br />
2007: 4<br />
2006: 5 (Bad)<br />
Abb. 55: JPM – Overall impression<br />
2007: 5 (Bad)<br />
Abb.57: JPM – Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g recommendation Abb.58: SEM – Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g recommendation<br />
- 83 -<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
73,6<br />
2006: 1 (Good)<br />
61,8<br />
2007: 1 (Good)<br />
2006: 2<br />
21,9<br />
2007: 2<br />
27,0<br />
2006: 3<br />
3,4<br />
2007: 3<br />
10,1<br />
2006: 4<br />
0,6 1,1 0,6 0,0<br />
2007: 4<br />
Abb. 56: SEM – Overall impression<br />
Auf die Frage, ob die Teilnehmer das SEM Sem<strong>in</strong>ar bzw. das JPM Curriculum weiterempfehlen<br />
würden, beantwortete der Großteil beider Sem<strong>in</strong>are die Frage mit<br />
„Certa<strong>in</strong>ly“, was e<strong>in</strong> gutes Ergebnis ist. Betrachtet man die Gesamtnote von beiden<br />
Sem<strong>in</strong>aren so ergibt sich folgendes Bild: JPM Note änderte sich von 1,38 auf 1,55;<br />
SEM Note von 1,40 auf 1,70.<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2006: 1 (Certa<strong>in</strong>ly)<br />
71,3<br />
2007: 1 (Certa<strong>in</strong>ly)<br />
60,0<br />
2006: 2<br />
27,4<br />
21,0<br />
2007: 2<br />
2006: 3<br />
6,5<br />
2007: 3<br />
10,5<br />
2006: 4<br />
0,9 2,1 0,3 0,0<br />
2007: 4<br />
2006: 5 (Certa<strong>in</strong>ly not)<br />
2007: 5 (Certa<strong>in</strong>ly not)<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
% 40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
2006: 1 (Certa<strong>in</strong>ly)<br />
70,2<br />
2007: 1 (Certa<strong>in</strong>ly)<br />
58,0<br />
2006: 2<br />
22,5 19,3<br />
2007: 2<br />
2006: 3<br />
5,6<br />
2007: 3<br />
18,2<br />
2006: 4<br />
2006: 5 (Bad)<br />
0,6 3,4 1,1 1,1<br />
2007: 4<br />
2006: 5 (Certa<strong>in</strong>ly not)<br />
2007: 5 (Certa<strong>in</strong>ly not)<br />
2007: 5 (Bad)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Auswertung der Detailfragen bezüglich des SEM Sem<strong>in</strong>ars und des JPM Curriculums<br />
In diesem Abschnitt der Auswertung werden jene Fragen betrachtet, die für die<br />
Onl<strong>in</strong>e-Umfrage neu entwickelt wurden und gezielt auf:<br />
die Gründe für die Teilnahme,<br />
die gelernten Inhalte,<br />
Veränderungen im Arbeitsalltag und<br />
sonstige Anmerkungen zu den Sem<strong>in</strong>aren abzielen.<br />
Auf die Frage „Why did you attend the SEM Sem<strong>in</strong>ar/the JPM Curriculum” antworteten<br />
die Teilnehmer folgendermaßen: 62,8 % der JPM Teilnehmer gaben an, dass ihr<br />
Vorgesetzter sie zum Curriculum schickten. Nur 1,1 % gaben an, dass der Informations-<br />
und Erfahrungsaustausch (1,1 %) für sie e<strong>in</strong> Grund war. Kollegenempfehlungen<br />
oder die Verbesserung von praktischen Fähigkeiten wurden von ke<strong>in</strong>em JPM Teilnehmer<br />
als Teilnahmegrund genannt. Bei den SEM Teilnehmern gab auch die Mehrheit<br />
(66,3 %) an, vom Vorgesetzten zum Sem<strong>in</strong>ar geschickt worden zu se<strong>in</strong>. Nur je<br />
2,2 % gaben an, dass das eigene Interesse am Thema bzw. die Verbesserung der praktischen<br />
Fähigkeiten e<strong>in</strong> Grund für die Teilnahme waren. Der Austausch von Informationen<br />
oder Erfahrungen stellte für ke<strong>in</strong>en SEM Sem<strong>in</strong>ar Teilnehmer e<strong>in</strong>en Grund<br />
dar, das Sem<strong>in</strong>ar zu besuchen.<br />
Prozent<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Information exchange<br />
My own <strong>in</strong>terest<br />
Necessary for work<br />
To improve position<br />
Result of check-up<br />
My boss sent me<br />
Reasons<br />
Abb. 59: Gründe für die Teilnahme am JPM<br />
Curriculum<br />
- 84 -<br />
Prozent<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Skill improvement<br />
My own <strong>in</strong>terest<br />
Necessary for work<br />
Improve position<br />
Recommendation<br />
Result of check-up<br />
My boss sent me<br />
Reasons<br />
( )<br />
Abb. 60: Gründe für die Teilnahme am SEM<br />
Sem<strong>in</strong>ar
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Als weitere Gründe für die Teilnahme wurde folgendes genannt:<br />
JPM Teilnehmer SEM Teilnehmer<br />
Wiederholung<br />
Kenntnissen<br />
von theoretischen<br />
Eigenes Interesse am Thema<br />
PM-Culture<br />
- 85 -<br />
Zukünftig: Tätigkeit als QSV<br />
Tab. 22: Weitere Gründe für die Teilnahme am SEM Sem<strong>in</strong>ar und dem JPM Curriculum<br />
Warum das „Check-up“ Gespräch von den JPM Teilnehmern öfters genannt wurde<br />
als von den SEM Teilnehmern lässt sich folgendermaßen erklären: Das „Check-up“<br />
Gespräch ist e<strong>in</strong> unternehmens<strong>in</strong>ternes Instrument bei dem der Vorgesetzte und der<br />
Mitarbeiter die Ziele und Aufgaben des Mitarbeiters besprechen. D.h. dass dieses Instrument<br />
eher den Mitarbeitern bekannt ist, die schon länger <strong>in</strong> der Firma s<strong>in</strong>d. Weiters<br />
ist das JPM Curriculum e<strong>in</strong> bewusstes Personalentwicklungs<strong>in</strong>strument und eher<br />
Teil des „Check-up“ Gesprächs als das SEM Sem<strong>in</strong>ar.<br />
Auch bei den Interviews wurde gefragt, warum die Vorgesetzten ihre Mitarbeiter zum<br />
SEM Sem<strong>in</strong>ar und zum JPM Curriculum schicken. Folgende Antworten wurden dabei<br />
genannt:<br />
Gründe für JPM Curriculum Gründe für SEM Sem<strong>in</strong>ar<br />
Um Erfahrungen zu sammeln<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g soll dem Mitarbeiter die<br />
Augen für Neues öffnen<br />
JPM e<strong>in</strong> wichtiges Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
Mitarbeiter soll PM-Methodik, PM<br />
Tools und „Soft facts“ kennen lernen<br />
Mitarbeiter sollen die PSE Prozesse<br />
und Methoden (SEM) kennen lernen<br />
Pflichtsem<strong>in</strong>ar, wenn man später das<br />
JPM Curriculum besuchen möchte<br />
Mitarbeiter sollen Zusammenhänge<br />
zwischen SEM und anderen Aktivitäten<br />
erkennen<br />
SEM ist Standard: sollte jeder Mitarbeiter<br />
kennen
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
- 86 -<br />
Mitarbeiter haben Möglichkeit, Erfahrungen<br />
auszutauschen<br />
An den Universitäten herrscht e<strong>in</strong><br />
Mangel an Veranstaltungen für Methodenthemen<br />
Tab. 23: Gründe der Vorgesetzten warum sie ihre Mitarbeiter zum SEM Sem<strong>in</strong>ar und zum<br />
JPM Curriculum schicken<br />
Bei der Frage „Did your area of responsibilty change after the SEM Sem<strong>in</strong>ar/the JPM<br />
Curriculum?” gaben 13,8 % der JPM Teilnehmer an, dass sich der Aufgabenbereich<br />
geändert hat. Die Mehrheit (86,2 %) gab an, dass sich nichts geändert hat. Etwas anders<br />
sieht die Verteilung bei den SEM Teilnehmern aus: Nur 4,5 % gaben e<strong>in</strong>e Änderung<br />
des Aufgabenbereichs an, bei 95,5 % hat sich nichts geändert. Dieses Ergebnis<br />
zeigt die gewünschte positive Tendenz bei den JPM Teilnehmern, die jedoch vermutlich<br />
noch zu schwach ausgeprägt ist.<br />
Folgende Änderungen im Aufgabenbereich wurden von den JPM und SEM Teilnehmern<br />
genannt:<br />
JPM Teilnehmer SEM Teilnehmer<br />
Vom technischen Leiter zum Projektmanager<br />
Ernennung zum L<strong>in</strong>ienmanager<br />
Ernennung zum Teamleiter (3)<br />
Übernahme von mehr L<strong>in</strong>ienmanagementverantwortung<br />
Vom Entwickler zum Sup-<br />
<br />
port/Consultant (danach von Abteilung<br />
XX zu YY)<br />
Teamleitung mit mehr Verantwortung<br />
Projektleiter<br />
Änderung des Projektes
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Ernennung zum Projektmanager<br />
Übernahme von Projektverantwortung<br />
Tab. 24: Konkrete Änderungen im Aufgabenbereich von SEM und JPM Teilnehmern<br />
Folgende Grafik zeigt die Verteilung der Antworten bezüglich Änderungen des Aufgabenbereichs<br />
auf Grund der Sem<strong>in</strong>arteilnahme:<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
% 50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
SEM: Yes<br />
4,5<br />
SEM: No<br />
95,5<br />
- 87 -<br />
JPM: Yes<br />
13,8<br />
JPM: No<br />
Abb. 61: Änderungen auf Grund des JPM Curriculums bzw. SEM Sem<strong>in</strong>ars<br />
Erfreulich ist die Tatsache, dass auf die Frage „Your general impression: did you improve<br />
your skills by attend<strong>in</strong>g this SEM Sem<strong>in</strong>ar/this JPM Curriculum?“ die Mehrheit<br />
der JPM (87,2 %) und SEM (82 %) Teilnehmer mit ja geantwortet haben. Nur 12,8 %<br />
der JPM Teilnehmer und 18 % der SEM Teilnehmer beantwortete diese Frage mit<br />
ne<strong>in</strong>.<br />
86,2
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Fehlend<br />
No<br />
Yes<br />
Abb. 62: Skill improvement auf Grund des<br />
JPM Curriculums<br />
- 88 -<br />
No<br />
Yes<br />
Abb. 63: Skill improvement auf Grund des<br />
SEM Sem<strong>in</strong>ars<br />
Im Onl<strong>in</strong>e-Fragebogen wurde auch die Frage gestellt, von welchen Themen der Sem<strong>in</strong>are<br />
die Teilnehmer <strong>in</strong> welchem Ausmaß profitieren. Der genaue Wortlaut der Frage<br />
war: „Here are details concern<strong>in</strong>g specific topics of the SEM Sem<strong>in</strong>ar/the JPM Curriculum:<br />
please range each s<strong>in</strong>gle topics regard<strong>in</strong>g your degree of profit <strong>in</strong> your daily<br />
worklife/projectlife”. Im Nachfolgenden f<strong>in</strong>den sich Grafiken, die e<strong>in</strong>en Überblick<br />
über die genannten Antworten der Teilnehmer geben sollen. Die Darstellung der<br />
Antworten wurde <strong>in</strong> Noten angegeben (Notenskala: 1 bis 4). Besonders schlechte<br />
bzw. hervorstechende Ergebnisse werden im Weiteren genauer beleuchtet und <strong>in</strong>terpretiert.<br />
Zunächst soll auf die Antworten der JPM Teilnehmer genauer e<strong>in</strong>gegangen werden,<br />
<strong>in</strong>dem auf der nächsten Seite e<strong>in</strong> Überblick über die Themenbereiche und deren Benotung<br />
dargestellt wird.
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Note<br />
Note<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
2,12 2,23 2,32 2,28 2,28 2,42 2,40 2,52 2,35<br />
Themengebiete<br />
- 89 -<br />
2,82<br />
Terms of project management (JPM) Project environment analysis (JPM)<br />
Structure plann<strong>in</strong>g (JPM) Project organization (JPM)<br />
Effort estimation (JPM) Risk management (JPM)<br />
Network plann<strong>in</strong>g & schedul<strong>in</strong>g (JPM) Resource & cost plann<strong>in</strong>g (JPM)<br />
Project monitor<strong>in</strong>g & controll<strong>in</strong>g (JPM) PM <strong>in</strong> distributed projects (JPM)<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
Abb. 64: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (I)<br />
2,18 2,19 2,30 2,86 2,44 2,14<br />
Themengebiete<br />
2,78 2,71 3,01 2,88<br />
Phases of team development (JPM)<br />
Team & leadership (JPM)<br />
Team motivation (JPM)<br />
Contract<strong>in</strong>g (JPM)<br />
Deal<strong>in</strong>g with conflicts (JPM)<br />
Communication (JPM)<br />
Proceed<strong>in</strong>g & plann<strong>in</strong>g methodically with stdSEM (JPM)<br />
The role of a Quality Assurance Manager (QSV) (JPM)<br />
PROWEB (JPM)<br />
Commercial topics <strong>in</strong> PSE (JPM)<br />
Abb. 65: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (II)<br />
Die Grafiken zeigen, dass der Großteil der Themengebiete für die JPM Teilnehmer im<br />
Projektalltag relevant und brauchbar ist. Besonders der Culture-Teil war den Teilnehmern<br />
noch <strong>in</strong> positiver Er<strong>in</strong>nerung.
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
E<strong>in</strong> Themenbereich der schlechter bewertet<br />
wurde (Note 2,82) war das Topic „PM <strong>in</strong><br />
distributed projects“. Dieser Bereich wurde<br />
auch als verbesserungsfähig bei den Teilnehmerkommentaren<br />
angegeben. Welche Verbesserungen<br />
im Detail geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d, wurde<br />
nicht angegeben, deshalb wäre es ratsam dieses<br />
Themengebiet <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe<br />
noch e<strong>in</strong>mal zu durchdenken.<br />
Auch das Thema „Contract<strong>in</strong>g“ (Note 2,86)<br />
wurde als weiterer Bereich genannt, von<br />
dem die Teilnehmer des JPM Curriculums<br />
nicht sehr im Projektalltag profitieren konnten:<br />
Vermutlich deshalb, weil <strong>in</strong> der Praxis<br />
kaum Contract<strong>in</strong>g stattf<strong>in</strong>det (e<strong>in</strong> Versäumnis<br />
der L<strong>in</strong>ienvorgesetzten). Deshalb wurde<br />
dieser <strong>in</strong> den Teilnehmerkommentaren auch<br />
als Bereich angegeben, der beim Curriculum<br />
weggelassen werden sollte.<br />
Der Themenbereich „Proceed<strong>in</strong>g & plann<strong>in</strong>g<br />
methodically with stdSEM” bekam die<br />
Note 2,78 und zählt somit auch zu den<br />
schlechter bewerteten Themen. Auch bei<br />
den Teilnehmerkommentaren wurde angegeben,<br />
dass dieser Bereich gekürzt werden<br />
könnte, da SEM sowieso im SEM Sem<strong>in</strong>ar<br />
ausführlicher behandelt wird.<br />
- 90 -<br />
Häufigkeit<br />
Häufigkeit<br />
Häufigkeit<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0<br />
0<br />
7<br />
8<br />
Very much<br />
22<br />
Much<br />
38<br />
A little bit<br />
Degree of profit <strong>in</strong> project life<br />
25<br />
Abb. 67: Contract<strong>in</strong>g (JPM)<br />
5<br />
Very much<br />
Very much<br />
22<br />
Much<br />
Degree of profit <strong>in</strong> project life<br />
26<br />
Much<br />
j ( )<br />
A little bit<br />
46<br />
A little bit<br />
Degree of profit <strong>in</strong> project life<br />
Not at all<br />
Abb. 66: PM <strong>in</strong> distributed projects (JPM)<br />
Not at all<br />
16<br />
Not at all<br />
Abb. 68: Proceed<strong>in</strong>g & plann<strong>in</strong>g methodically<br />
with stdSEM (JPM)<br />
44<br />
19
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Der Themenbereich „The role of a Quality<br />
Assurance Manager (QSV)“ bekam nur die<br />
Note 2,71. Möglicherweise wurde dieser Bereich<br />
deshalb so schlecht bewertet, da nur e<strong>in</strong><br />
ger<strong>in</strong>ger Anteil der JPM Teilnehmer (3,3 %)<br />
als QSVs tätig ist und deshalb für deren tägliche<br />
Projektarbeit nicht von Bedeutung ist.<br />
Die schlechteste Bewertung bekam das Tool<br />
„PROWEB“ (Note 3,01). Das hat nichts damit<br />
zu tun, dass das Tool schlecht wäre, sondern<br />
damit, dass dieses Thema im Curriculum<br />
nur oberflächlich behandelt wird und e<strong>in</strong> eigener<br />
Kurs speziell für dieses Tool notwendig<br />
wäre. Weiters haben auch viele JPM Teilnehmer<br />
ke<strong>in</strong>en Zugang zu diesem Tool im Arbeitsalltag.<br />
Der letzte schlechter bewertete Themenbereich<br />
beim JPM Curriculum war „Commercial<br />
topics <strong>in</strong> PSE“ (Note 2,88). In den Teilnehmerkommentaren<br />
selbst fanden sich ke<strong>in</strong>e<br />
H<strong>in</strong>weise für die schlechte Bewertung, doch<br />
möglicherweise ist dies wieder e<strong>in</strong> Thema das<br />
zwar wichtige und <strong>in</strong>teressante Informationen<br />
enthält, aber für die Umsetzung im Projektalltag<br />
nicht oder nur schlecht geeignet ist.<br />
- 91 -<br />
Häufigkeit<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
6<br />
Very much<br />
31<br />
Much<br />
40<br />
A little bit<br />
Degree of profit <strong>in</strong> project life<br />
16<br />
Not at all<br />
Abb. 69: The role of a Quality Assurance<br />
Manager (JPM)<br />
Häufigkeit<br />
Häufigkeit<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
3<br />
Very much<br />
22<br />
Much<br />
40<br />
A little bit<br />
Degree of profit <strong>in</strong> project life<br />
Abb. 70: PROWEB (JPM)<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
5<br />
Very much<br />
22<br />
Much<br />
45<br />
A little bit<br />
Degree of profit <strong>in</strong> project life<br />
29<br />
21<br />
Not at all<br />
Not at all<br />
Abb. 71: Commercial topics <strong>in</strong> PSE<br />
(JPM)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Vergleicht man das SEM Sem<strong>in</strong>ar mit dem JPM Curriculum so schneidet das SEM<br />
Sem<strong>in</strong>ar bei den Fragen nach „Degree of profit <strong>in</strong> daily worklife“ schlechter ab. Zunächst<br />
gibt nachfolgende Grafik e<strong>in</strong>en Überblick über die e<strong>in</strong>zelnen Themenbereiche,<br />
danach werden wieder e<strong>in</strong>zelne Themengebiete h<strong>in</strong>terfragt.<br />
Note<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
0,00<br />
2,40 2,52 2,53<br />
2,02<br />
2,32 2,49 2,37 2,73 3,08 3,43<br />
3,33<br />
2,53<br />
2,82<br />
Themengebiete<br />
Phases of development life cycle (SEM)<br />
Phase organization & tailor<strong>in</strong>g of the method (SEM)<br />
Interaction of phase results (SEM)<br />
Software Requirements Specification (SEM)<br />
Project plann<strong>in</strong>g & controll<strong>in</strong>g (SEM)<br />
Quality assurance (SEM)<br />
Test plann<strong>in</strong>g (SEM)<br />
Configuration management (SEM)<br />
Effort estimation <strong>in</strong> the project (SEM)<br />
eSEM (SEM)<br />
prodSEM (SEM)<br />
hsSEM (SEM)<br />
Problems <strong>in</strong> the application of the development method (SEM)<br />
Abb. 72: SEM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics<br />
Beim SEM Sem<strong>in</strong>ar wurde der Bereich<br />
„Configuration management“ mit der Note<br />
2,73 bewertet. Sucht man <strong>in</strong> den Teilnehmerkommentaren<br />
nach möglichen Erklärungen<br />
für diese schlechtere Benotung<br />
so f<strong>in</strong>det sich nichts. Auch hier liegt wieder<br />
die Vermutung nahe, dass das Thema<br />
zwar <strong>in</strong>teressant und auch wichtig wäre,<br />
jedoch die Umsetzung im Arbeitsalltag<br />
wenig relevant ist.<br />
- 92 -<br />
Häufigkeit<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
5<br />
Very much<br />
27<br />
Much<br />
36<br />
A little bit<br />
Degree of profit <strong>in</strong> work life<br />
15<br />
Not at all<br />
Abb. 73: Configuration management (SEM)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Am schlechtesten bei der Bewertung des Werts im Arbeitsalltags haben die Bereiche<br />
„eSEM“ (Note 3,08), „prodSEM“ (Note 3,33), „hsSEM“ (Note 3,43) und „Problems<br />
<strong>in</strong> the application of the development method“ (Note 2,82) abgeschnitten. Diese Werte<br />
s<strong>in</strong>d aber nicht als tragisch anzusehen, da diese Themen im Sem<strong>in</strong>ar nur oberflächlich<br />
behandelt werden und weniger relevant s<strong>in</strong>d.<br />
Häufigkeit<br />
Häufigkeit<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
3<br />
Very much<br />
17<br />
Much<br />
31<br />
A little bit<br />
Degree of profit <strong>in</strong> work life<br />
Abb. 74: eSEM (SEM)<br />
Very much<br />
Degree of profit <strong>in</strong> work life<br />
5<br />
Much<br />
29<br />
A little bit<br />
Abb. 76: hsSEM (SEM)<br />
29<br />
43<br />
Not at all<br />
Not at all<br />
- 93 -<br />
Häufigkeit<br />
Häufigkeit<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
3<br />
Very much<br />
Much<br />
27<br />
A little bit<br />
Degree of profit <strong>in</strong> work life<br />
9<br />
42<br />
Abb. 75: prodSEM (SEM)<br />
Very much<br />
25<br />
Much<br />
35<br />
A little bit<br />
Degree of profit <strong>in</strong> work life<br />
15<br />
Not at all<br />
Not at all<br />
Abb. 77: Problems <strong>in</strong> the application of the<br />
development method (SEM)<br />
3.4.2.3. Auswertung der offenen Fragen – JPM Teilnehmer<br />
Die Anmerkungen der Teilnehmer wurden teilweise schon als Interpretationshilfe der<br />
anderen Fragen verwendet. Da jedoch die offenen Fragen e<strong>in</strong> wesentlicher Teil des<br />
Onl<strong>in</strong>e-Fragebogens waren und durchaus <strong>in</strong>teressante Antworten kamen, sollen diese
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
im nächsten Abschnitt dargestellt werden. Zunächst sollen die Antworten der JPM<br />
Teilnehmer betrachtet werden.<br />
Frage: „Could you give examples what you do differently on the job as a result<br />
of the JPM Curriculum? (please be specific)”<br />
Antworten der JPM Curriculum Teilnehmer<br />
Dies war e<strong>in</strong>e zentrale und ganz wichtige Frage, auf die 42 % der JPM Teilnehmer<br />
antworteten. Auch den Vorgesetzten wurde diese Frage gestellt. Bei e<strong>in</strong>igen der Teilnehmer<br />
hat sich nichts bis nur sehr wenig geändert. Viele jedoch gaben an, e<strong>in</strong>e besser<br />
Planung bzw. überhaupt e<strong>in</strong>e Planung durchzuführen und auch die Aufwandsschätzung<br />
würde jetzt viel häufiger angewandt werden. Auch e<strong>in</strong> besseres und organisierteres<br />
Arbeiten wurde von e<strong>in</strong>igen Teilnehmern angegeben. Wichtig war e<strong>in</strong>igen Teilnehmern<br />
auch, dass sie auf Grund des Curriculums e<strong>in</strong> besseres Verständnis für die<br />
Prozesse und Verantwortlichkeiten der verschiedenen Personen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Projekt haben.<br />
Als besonders hilfreiche und deshalb im Projektalltag angewandte Themen wurden<br />
Risikomanagement, Controll<strong>in</strong>g, Konfliktmanagement und Kommunikation genannt.<br />
Antworten der Vorgesetzten<br />
Die Antworten der Teilnehmer überschneiden sich teilweise auch mit den Anmerkungen<br />
der Vorgesetzten. Auch diese erkennen positive Entwicklungen <strong>in</strong> Richtung<br />
Kompetenz und „soft skills“ bei e<strong>in</strong>igen Mitarbeitern. Es ist jedoch schwer, wirkliche<br />
Verhaltensänderungen festzustellen, da das JPM Curriculum eher e<strong>in</strong> „soft skill“ Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
ist und dort generell Aussagen zu Änderungen schwer s<strong>in</strong>d. Weiters gab auch e<strong>in</strong><br />
Vorgesetzter an, dass das JPM Curriculum eher als Informationsquelle bzw. Gedächtnisauffrischung<br />
dient.<br />
Frage: „Are there any topics which could be omitted <strong>in</strong> the JPM Curriculum?<br />
Which ones?”<br />
Auf diese Frage antworteten 36 % der JPM Teilnehmer. Die meistgenannten Antworten<br />
waren (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />
Ke<strong>in</strong>e weglassen, es passt alles so<br />
- 94 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
PROWEB rausnehmen; für Details ist im Curriculum zu wenig Zeit, deshalb rausnehmen<br />
und e<strong>in</strong>en eigenen Kurs anbieten<br />
stdSEM weglassen oder zum<strong>in</strong>dest kürzen<br />
Contract<strong>in</strong>g, Escalation process und Maslow def<strong>in</strong>itiv rausnehmen<br />
JPM Café<br />
Es gab hier aber auch e<strong>in</strong>ige Nennungen zu Themen, bei denen mehr Inhalt bzw. e<strong>in</strong>e<br />
Verbesserung gewünscht wird. Diese waren:<br />
Deal<strong>in</strong>g with conflicts<br />
Risk management<br />
Project monitor<strong>in</strong>g & controll<strong>in</strong>g<br />
PM <strong>in</strong> distributed projects<br />
Frage: „Which positive highlights do you remember from the JPM Curriculum?”<br />
Auf diese Frage antworteten 62 % der JPM Teilnehmer. Bei dieser Frage wurden die<br />
angegeben Antworten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Kategorien zugeteilt. Diese waren:<br />
Kurs selbst<br />
Themen<br />
Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />
Tra<strong>in</strong>er<br />
Folgende Tabelle zeigt, wie die Verteilung der e<strong>in</strong>zelnen Antworten auf die def<strong>in</strong>ierten<br />
Kategorien aussieht (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />
Kategorie Konkrete Nennungen<br />
Kurs selbst Übungen (waren praktisch und auch die<br />
Gruppenübungen waren angenehm)<br />
Angenehme Atmosphäre<br />
Gute und anregende Diskussionen<br />
JPM Café<br />
- 95 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Spiele<br />
Persönliche Feedbackrunde<br />
Themen Culture-Teil:<br />
Teambildung<br />
Kommunikation<br />
Teammotivation<br />
Aufwandsschätzung<br />
Network plann<strong>in</strong>g<br />
Project monitor<strong>in</strong>g & controll<strong>in</strong>g<br />
Projektorganisation<br />
Resource plann<strong>in</strong>g<br />
Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />
Austausch mit Kollegen aus anderen Abteilungen<br />
Austausch mit Kollegen mit mehr Erfahrung<br />
Tra<strong>in</strong>er Gute Tra<strong>in</strong>er (Tra<strong>in</strong>erqualitäten)<br />
Tab. 25: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf positive Highlights des JPM Curriculum<br />
E<strong>in</strong>ige Teilnehmerkommentare waren so positiv, dass diese hier zitiert werden sollen:<br />
„Well, <strong>in</strong> general it required much more energy than our average work<strong>in</strong>g day, but everybody were<br />
do<strong>in</strong>g all tasks with great enthusiasm. If we just had that atmosphere on real projects …”<br />
„For me was the most <strong>in</strong>terest<strong>in</strong>g course, until now … it was very <strong>in</strong>teractive, a lot of discussions, less<br />
presentations, very good workshops”<br />
- 96 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Frage: „Which negative highlights do you remember from the JPM Curriculum?”<br />
Auf diese Frage antworteten 53 % der JPM Teilnehmer. Bei dieser Frage wurden die<br />
angegeben Antworten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Kategorien zugeteilt. Diese waren:<br />
Ke<strong>in</strong>e<br />
Kurs selbst<br />
Themen<br />
Vorbereitung/Organisation<br />
Tra<strong>in</strong>er<br />
Folgende Tabelle zeigt, wie die Verteilung der e<strong>in</strong>zelnen Antworten auf die def<strong>in</strong>ierten<br />
Kategorien aussieht (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />
Kategorie Konkrete Nennungen<br />
Ke<strong>in</strong>e Die meisten Teilnehmer hatten ke<strong>in</strong>e negativen<br />
Anmerkungen da teilweise das Sem<strong>in</strong>ar zu lange<br />
her ist oder alles gepasst hat.<br />
Kurs selbst Kursthemen wurden schon im VPL Sem<strong>in</strong>ar oder<br />
QSV Sem<strong>in</strong>ar behandelt<br />
Zu wenig Zeit zum Kennenlernen<br />
Lessons Learned fehlten<br />
Zeitdruck (zu wenig Zeit für manche Themen;<br />
deshalb fehlten beim Methods-Teil tlw. wichtige<br />
Informationen)<br />
JPM Café wenig bee<strong>in</strong>druckend<br />
PM für Consult<strong>in</strong>gprojekte fehlt<br />
Curriculum war für Anfänger, daher wurden die<br />
meisten Themen nur oberflächlich behandelt; es<br />
sollte etwas für Fortgeschrittene geben<br />
Themen stdSEM<br />
- 97 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Deal<strong>in</strong>g with conflicts<br />
PM tools (zu wenig)<br />
Zu viel <strong>Theorie</strong> beim Culture-Teil (mehr Projekterfahrung<br />
e<strong>in</strong>bauen)<br />
Mehr Communication skills beim Culture-Teil<br />
Vorbereitung/Organisation Manchmal ke<strong>in</strong> Kaffee<br />
Culture-Teil: schlechte Unterbr<strong>in</strong>gung<br />
Tra<strong>in</strong>er „Soft skills“ Tra<strong>in</strong>er unfreundlich<br />
Tab. 26: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf negative Highlights des JPM Curriculum<br />
Frage: „Do you have any further comments regard<strong>in</strong>g the JPM Curriculum<br />
(e.g. duration, type of presentation, organization, …)?”<br />
Antworten der JPM Curriculum Teilnehmer<br />
Auf diese Frage antworteten 38 % der JPM Teilnehmer. Auch hier wurde wieder e<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> folgende Kategorien vorgenommen:<br />
Kurs selbst<br />
Ke<strong>in</strong>e<br />
Vorbereitung/Organisation<br />
Themen<br />
Tra<strong>in</strong>er<br />
Folgende Tabelle zeigt, wie die Verteilung der e<strong>in</strong>zelnen Antworten auf die def<strong>in</strong>ierten<br />
Kategorien aussieht (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />
Kategorie Konkrete Nennungen<br />
Kurs selbst Kursdauer verlängern (gleiche Anzahl von Themen<br />
auf mehrere Tage aufteilen)<br />
Curriculum war ausgezeichnet<br />
Mehr Details bei e<strong>in</strong>igen Themen<br />
- 98 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Dauer ist Ok<br />
Mehr Praxisbezug durch reale Projekterfahrungen<br />
Tipps & Tricks für die Arbeit danach (durch zusätzliche<br />
Literatur od. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Handbuchs)<br />
Ke<strong>in</strong>e Viele Teilnehmer hatten ke<strong>in</strong>e weiteren Anmerkungen,<br />
da das Curriculum zu lange her ist.<br />
Vorbereitung/Organisation Ganzen Tag im Kreis sitzen ist anstrengend<br />
Schlechter Service im Hotel (Culture-Teil)<br />
Themen Ke<strong>in</strong> Wasserfall-Modell (zu alt)<br />
Tra<strong>in</strong>er Zu unprofessionell (Culture-Teil)<br />
Tab. 27: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf weitere Anmerkungen zum JPM Curriculum<br />
Auch hier gab es e<strong>in</strong>ige <strong>in</strong>teressante Anmerkungen der Teilnehmer, die hier erwähnt<br />
werden sollen:<br />
„You could get an accurate feedback about these tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, by observ<strong>in</strong>g what’s happen<strong>in</strong>g with the<br />
company.“<br />
„My experience is that I’ve learned much more from other people which attended the Curriculum than<br />
from the tra<strong>in</strong>ers itself, and that is the biggest benefit which I had.”<br />
Antworten der Vorgesetzten<br />
Auch die Vorgesetzten hatten die Möglichkeit, Anmerkungen zum JPM Curriculum<br />
abzugeben. Hierbei wurde vor allem genannt:<br />
Beim JPM Café sollten auch Informationen zu Offshor<strong>in</strong>g, Outsourc<strong>in</strong>g und Globalisierung<br />
gebracht werden<br />
Tailor<strong>in</strong>g der Inhalte auf die jeweiligen Bedürfnisse des Landes<br />
Abstand zwischen Methods-Teil und Culture-Teil ist zu groß<br />
Case Studies e<strong>in</strong>bauen: „In der PSE gibt es zu dieser <strong>Theorie</strong> folgendes …“<br />
- 99 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Mehr „Raum“ für reale Probleme schaffen: Am Ende des 1. Tages sollte e<strong>in</strong>e Diskussionsrunde<br />
e<strong>in</strong>gerichtet werden zu realen Problemen und diese Anmerkungen<br />
sollten am nächsten Tag im <strong>Theorie</strong>teil e<strong>in</strong>gebaut werden (Hier stellt sich die Frage<br />
ob dies überhaupt möglich ist und wenn ja, höchstwahrsche<strong>in</strong>lich mit enormem<br />
Aufwand für den Tra<strong>in</strong>er)<br />
Frage: „Do you have any comments regard<strong>in</strong>g the evaluation process of the<br />
JPM Curriculum (e.g. do<strong>in</strong>g a test <strong>in</strong>stead of fill<strong>in</strong>g <strong>in</strong> the feedback form at the<br />
end of the curriculum)?”<br />
Antworten der JPM Curriculum Teilnehmer<br />
Auf diese Frage antworteten 37 % der JPM Teilnehmer. Die meisten der Befragten<br />
hatten ke<strong>in</strong>e Anmerkungen zum <strong>Evaluation</strong>sprozess des Curriculums. Die meisten die<br />
Anmerkungen hatten me<strong>in</strong>ten, dass die <strong>Evaluation</strong> so wie sie jetzt durchgeführt wird<br />
(Feedback-Zettel) passen würde. E<strong>in</strong> anderer Teil me<strong>in</strong>te, dass e<strong>in</strong> Test e<strong>in</strong>e gute Idee<br />
wäre. Wenn, dann sollte dieser anonym se<strong>in</strong> und zum Ziel haben, das Wissen und die<br />
Fähigkeiten der Teilnehmer zu verbessern. E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit wäre e<strong>in</strong>e Art<br />
„Supervis<strong>in</strong>g“ der Teilnehmer durch e<strong>in</strong>en Tra<strong>in</strong>er.<br />
Antworten der Vorgesetzten<br />
Bei den Vorgesetzten waren die Antworten zum <strong>Evaluation</strong>sprozess ause<strong>in</strong>ander laufend.<br />
E<strong>in</strong> Teil würde e<strong>in</strong>e Prüfung mit möglicher Zertifizierung begrüßen, da dadurch<br />
die Motivation der Mitarbeiter gesteigert würde und man e<strong>in</strong>e Messung der Kompetenzen<br />
erhalten würde. Der andere Teil lehnt e<strong>in</strong>e Prüfung ab, da die Teilnehmer ke<strong>in</strong>e<br />
Zeit zum Lernen hätten.<br />
3.4.2.4. Auswertung der offenen Fragen – SEM Teilnehmer<br />
Frage: „Could you give examples what you do differently on the job as a result<br />
of the SEM Sem<strong>in</strong>ar? (please be specific)”<br />
Antworten der SEM Sem<strong>in</strong>ar Teilnehmer<br />
Dies war e<strong>in</strong>e zentrale und ganz wichtige Frage, auf die 42 % der SEM Teilnehmer<br />
antworteten. Auch den Vorgesetzten wurde diese Frage gestellt. E<strong>in</strong>ige gaben an, dass<br />
sich ke<strong>in</strong>e Änderungen (bis jetzt) e<strong>in</strong>gestellt haben. Der Großteil der Befragten sagt<br />
- 100 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
aber ganz klar, dass sich etwas verändert hat. In diesem Zusammenhang werden e<strong>in</strong>e<br />
bessere Testplanung und e<strong>in</strong> besseres Verständnis für die Prozesse und Methoden genannt.<br />
Weiters können Probleme leichter identifiziert und die Arbeit ist organisierter<br />
und dokumentierter. Auch die Aufwandsschätzung hat sich verbessert. Die „Software<br />
Requirements Specification“ und die Verwendung der vorhandenen Templates s<strong>in</strong>d<br />
weitere Zeichen für e<strong>in</strong>e Veränderung im Arbeitsalltag. Bei den Themen die im Alltag<br />
Beachtung f<strong>in</strong>den wurden folgende genannt:<br />
Writ<strong>in</strong>g test cases<br />
Test strategy<br />
Plann<strong>in</strong>g <strong>in</strong> the project phases<br />
Development workload estimation<br />
Iterative process<br />
Test plann<strong>in</strong>g<br />
Project plan<br />
Quality assurance<br />
Antworten der Vorgesetzten<br />
Auch hier zeigen sich Überschneidungen zwischen den Kommentaren der Teilnehmer<br />
und der Vorgesetzten. Diese gaben an, dass die Mitarbeiter die Projekte nun als Gesamtes<br />
sehen und sich nicht mehr nur auf ihren Aufgaben- und Verantwortungsbereich<br />
konzentrieren. Weiters wurde auch die leichtere und häufigere Anwendung der<br />
vorhandenen Templates genannt. Als weiteren positiven Aspekt ist zu erwähnen, dass<br />
e<strong>in</strong>ige Projekte auf Grund des Sem<strong>in</strong>ars dokumentiert werden. Es gab aber auch<br />
Kommentare, dass es zwar sichtbare Effekte/Veränderungen geben sollte, aber diese<br />
auf Grund e<strong>in</strong>es schwachen Qualitätsmanagements nicht umgesetzt und sichtbar werden.<br />
- 101 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Frage: „Are there any topics which could be omitted <strong>in</strong> the SEM Sem<strong>in</strong>ar?<br />
Which ones?”<br />
Auf diese Frage antworteten 30 % der SEM Teilnehmer. Die meistgenannten Antworten<br />
waren (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />
Ke<strong>in</strong>e weglassen (SEM ist gut organisiert; passt so; vielleicht etwas dazugeben:<br />
bspw. bei der Implementierungsphase)<br />
Unterschiedliche SEM-Ausprägungen weglassen (hsSEM, etc.)<br />
Ne<strong>in</strong>; alle Themen <strong>in</strong>teressant und notwendig<br />
SEM kürzen und mehr agile Entwicklungsmethoden (bspw. XP, Scrum)<br />
Ke<strong>in</strong>e Ahnung<br />
Sofware development improvement<br />
Frage: „Which positive highlights do you remember from the SEM Sem<strong>in</strong>ar?”<br />
Auf diese Frage antworteten 42 % der SEM Teilnehmer. Bei dieser Frage wurden die<br />
angegeben Antworten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Kategorien zugeteilt. Diese waren:<br />
Kurs selbst<br />
Tra<strong>in</strong>er<br />
Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Themen<br />
Folgende Tabelle zeigt, wie die Verteilung der e<strong>in</strong>zelnen Antworten auf die def<strong>in</strong>ierten<br />
Kategorien aussieht (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />
Kategorie Konkrete Nennungen<br />
Kurs selbst Hilfreiche Übungen (besonders erwähnt:<br />
„Test case“ Übung)<br />
Offene Diskussionen<br />
Spiele<br />
Nützliche Informationen zu standardisierten<br />
Methoden<br />
- 102 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Angenehme Atmosphäre<br />
Für die Arbeit hilfreich<br />
Templates<br />
Case studies<br />
SEM Café<br />
Tra<strong>in</strong>er Tra<strong>in</strong>er waren professionell, hilfreich, aufgeschlossen<br />
und hatten e<strong>in</strong> sehr gutes<br />
Fachwissen<br />
Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />
Organisation/Vorbereitung Gute Organisation<br />
Austausch mit Kollegen aus anderen Abteilungen<br />
Themen Project management<br />
Tab. 28: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf positive Highlights des SEM Sem<strong>in</strong>ars<br />
E<strong>in</strong> Teilnehmer hat das SEM Sem<strong>in</strong>ar deutlich klar beschrieben, deshalb soll dieser<br />
Kommentar hier zitiert werden:<br />
„Active, vivid, and practical.“<br />
Frage: „Which negative highlights do you remember from the SEM Sem<strong>in</strong>ar?”<br />
Auf diese Frage antworteten 35 % der SEM Teilnehmer. Bei dieser Frage wurden die<br />
angegeben Antworten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Kategorien zugeteilt. Diese waren:<br />
Ke<strong>in</strong>e<br />
Kurs selbst<br />
Tra<strong>in</strong>er<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Themen<br />
- 103 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Folgende Tabelle zeigt, wie die Verteilung der e<strong>in</strong>zelnen Antworten auf die def<strong>in</strong>ierten<br />
Kategorien aussieht (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />
Kategorie Konkrete Nennungen<br />
Ke<strong>in</strong>e Über e<strong>in</strong> Drittel der Befragten hatte ke<strong>in</strong>e<br />
negativen Anmerkungen.<br />
Kurs selbst Zu wenig Zeit<br />
Übungen (zu viele und „Hospital“ Case<br />
study)<br />
Lange Präsentationen<br />
Case studies sollten von den Tra<strong>in</strong>ern analysiert<br />
werden, nicht von den Teilnehmern<br />
Tra<strong>in</strong>er Tlw. schlechte Präsentation<br />
Unpassende Scherze<br />
Organisation/Vorbereitung Kursraum zu kle<strong>in</strong><br />
Klimaanlage<br />
Themen Project management<br />
Tab. 29: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf negative Highlights des SEM Sem<strong>in</strong>ars<br />
E<strong>in</strong> Teilnehmer machte e<strong>in</strong>en Vorschlag bezüglich Auswahl der SEM Teilnehmer:<br />
„Für Leute die erst seit kurzem <strong>in</strong> der Siemens s<strong>in</strong>d, ist der Kurs zu früh, man kann von dem Kurs<br />
nur was lernen, wenn man bereits ½ Jahr gearbeitet hat, dann kann man besser abschätzen wo noch<br />
Aufholbedarf ist, was man noch ändern könnte usw.“<br />
- 104 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Frage: „Do you have any further comments regard<strong>in</strong>g the SEM Sem<strong>in</strong>ar (e.g.<br />
duration, type of presentation, organization, …)?”<br />
Antworten der SEM Sem<strong>in</strong>ar Teilnehmer<br />
Auf diese Frage antworteten 37 % der SEM Teilnehmer. Auch hier wurde wieder e<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> folgende Kategorien vorgenommen:<br />
Ke<strong>in</strong>e<br />
Kurs selbst<br />
Tra<strong>in</strong>er<br />
Themen<br />
Material<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Folgende Tabelle zeigt, wie die Verteilung der e<strong>in</strong>zelnen Antworten auf die def<strong>in</strong>ierten<br />
Kategorien aussieht (<strong>in</strong> absteigender Reihenfolge):<br />
Kategorie Konkrete Nennungen<br />
Ke<strong>in</strong>e Über e<strong>in</strong> Drittel der Befragten hatte ke<strong>in</strong>e negativen<br />
Anmerkungen<br />
Kurs selbst Allen Themen sollte die gleiche Bedeutung zukommen<br />
Kursdauer:<br />
Kürzen (3 Tage genug; e<strong>in</strong>ige Themen streichen)<br />
Auf 2 Teile aufteilen (zuerst 2 und dann 3 Tage)<br />
Verlängern<br />
Andere/agile<br />
PPP:D)<br />
Methoden präsentieren (bspw.<br />
Reale Projekte als Beispiele br<strong>in</strong>gen<br />
Abend an dem eSEM, prodSEM präsentiert wurden<br />
war langweilig<br />
Kurstag: 10 Uhr bis 18 Uhr<br />
Sem<strong>in</strong>arabhaltung nur <strong>in</strong> englischer Sprache<br />
- 105 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Tra<strong>in</strong>er Gute Präsentation<br />
Themen Zu wenig praktisches zu „Configuration management“<br />
Material CD/DVD zu SEM wäre besser als ausgedrucktes<br />
Material.<br />
Vorbereitung/Organisation Sesselkreis ist auf die Dauer anstrengend.<br />
Tab. 30: Teilnehmernennungen <strong>in</strong> Bezug auf weitere Anmerkungen zum SEM Sem<strong>in</strong>ar<br />
Antworten der Vorgesetzten<br />
Auch die Vorgesetzten hatten die Möglichkeit, Anmerkungen zum SEM Sem<strong>in</strong>ar abzugeben.<br />
Hierbei wurde vor allem genannt:<br />
Bei e<strong>in</strong>igen Themen (bspw. Configuration management) mehr Informationen<br />
Tailor<strong>in</strong>g der Inhalte auf die jeweiligen Bedürfnisse des Landes<br />
Beispiele könnten spezifischer se<strong>in</strong><br />
Ke<strong>in</strong>e Kürzung des Sem<strong>in</strong>ars, da dadurch wichtige Inhalte verloren gehen würden<br />
SEM Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> der jetzigen Form (5 Tage) sollte beibehalten werden; für e<strong>in</strong>ige<br />
wäre aber e<strong>in</strong>e Verkürzung auf 2 Tage (mit allgeme<strong>in</strong>en methodischen Themen)<br />
und dann e<strong>in</strong> spezielles Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für e<strong>in</strong>zelne Geschäftsgebiete <strong>in</strong>teressant und<br />
vorstellbar<br />
Quality Management coach<strong>in</strong>g & consult<strong>in</strong>g wäre wünschenswert<br />
Frage: „Do you have any comments regard<strong>in</strong>g the evaluation process of the<br />
SEM Sem<strong>in</strong>ar (e.g. do<strong>in</strong>g a test <strong>in</strong>stead of fill<strong>in</strong>g <strong>in</strong> the feedback form at the<br />
end of the sem<strong>in</strong>ar)?”<br />
Antworten der SEM Sem<strong>in</strong>ar Teilnehmer<br />
Auf diese Frage antworteten 32 % der SEM Teilnehmer. Die meisten der Befragten<br />
hatten ke<strong>in</strong>e Anmerkungen zum <strong>Evaluation</strong>sprozess des Sem<strong>in</strong>ars. Die meisten die<br />
Anmerkungen hatten me<strong>in</strong>ten, dass die <strong>Evaluation</strong> so wie sie jetzt durchgeführt wird<br />
- 106 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
(Feedback-Zettel) passen würde. Nur e<strong>in</strong>ige Personen me<strong>in</strong>ten, dass e<strong>in</strong> Test (mit Benotung<br />
und Zertifikat am Schluss) s<strong>in</strong>nvoll wäre.<br />
Am besten lässt sich jedoch die generelle Me<strong>in</strong>ung zum <strong>Evaluation</strong>sprozess mit e<strong>in</strong>igen<br />
Zitaten kommentieren:<br />
„Feedback is a must at the end of the sem<strong>in</strong>ar and maybe feedback after each day.“<br />
„Do<strong>in</strong>g a test wouldn’t give any feedback about what people th<strong>in</strong>k is usable and what not. If some-<br />
body is not very good at the test what would that mean for the sem<strong>in</strong>ar? That it wasn’t very good? I<br />
don’t th<strong>in</strong>k so. I th<strong>in</strong>k the way the evaluation currently is done is ok …“<br />
Antworten der Vorgesetzten<br />
Es gab nur e<strong>in</strong>en Vorgesetzten, der sich e<strong>in</strong>en Test im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> vorstellen könnten.<br />
Es kam jedoch der Zusatz, dass dieser Test <strong>in</strong> abgeschwächter Form abgehalten werden<br />
sollte: E<strong>in</strong> Blatt mit Wissensfragen sollte von den Teilnehmern ausgefüllt werden.<br />
Somit könnte der Tra<strong>in</strong>er überprüfen, bei welchen Themen es Nachholbedarf gibt<br />
und die Teilnehmer könnten gleichzeitig ihren Wissensstand überprüfen.<br />
- 107 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
4. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE<br />
In diesem Kapitel sollen die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst werden. Bezogen<br />
auf Fragestellung 1 bedeutet dies:<br />
1. Generell: Welche Möglichkeiten gibt es, den Erfolg von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />
messen?<br />
3. Empirischer Teil<br />
Programme-Methoden-<br />
Untersuchung-Auswertung<br />
4. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
1. E<strong>in</strong>leitung<br />
Problem-Fragestellung-Ziel<br />
Man kann die verschiedenen <strong>Evaluation</strong>sansätze <strong>in</strong> unterschiedliche Kategorien e<strong>in</strong>teilen.<br />
Gerlich (1999, S. 34) versucht, <strong>in</strong> Anlehnung an Thierau et al. (1999), e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung<br />
<strong>in</strong> folgende Ansätze:<br />
prozess- bzw. phasenorientiert (gesamter Prozess der Weiterbildung wird geplant,<br />
gesteuert und kontrolliert)<br />
ebenenorientiert (Betrachtung des Lernerfolgs auf mehreren Ebenen)<br />
handlungsorientiert (E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung aller Beteiligten beim <strong>Evaluation</strong>sprozess und<br />
Betrachtung des gesamten Prozesses der Weiterbildung)<br />
kostenanalytisch (Weiterbildungskosten werden erfasst, verteilt, zugerechnet und<br />
kontrolliert)<br />
<strong>in</strong>vestitionstheoretisch (Weiterbildungsmaßnahme wird als Investition <strong>in</strong> das<br />
Humanvermögen betrachtet)<br />
- 108 -<br />
2. Theoretischer Teil<br />
Personalentwicklung-<br />
<strong>Evaluation</strong>-Methoden
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
kennzahlenorientiert (entwickeln von Kennzahlen für die Messung des Bildungserfolgs;<br />
beziehen sich auf Wirtschaftlichkeit und Struktur der Bildungsmaßnahme)<br />
Nach e<strong>in</strong>gehender Betrachtung der Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Ansätze<br />
sowie der Referenzen <strong>in</strong> der Literatur, wurde der 4-Ebenen-Ansatz nach Kirkpatrick<br />
für die Ausarbeitung der Fallstudie herangezogen, da dieser e<strong>in</strong>e erprobte und die <strong>in</strong><br />
der Praxis am häufigsten angewandte Vorgehensweise (vgl. Arthur et al., 2003) ist.<br />
Für Fragestellung 2 wurden weitere Forschungsfragen für die Ausarbeitung der Fallstudie<br />
def<strong>in</strong>iert. Folgende Aussagen können diesbezüglich getroffen werden:<br />
2. Speziell für die Fallstudie: Welche Auswirkungen haben die Aus- und Weiterbildungsmaßnah-<br />
men von zwei ausgewählten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf die Teilnehmer und das Unternehmen, wobei die unmittel-<br />
bare/kurzfristige Erfassung der allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit der Teilnehmer e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle<br />
spielt?<br />
Warum werden Mitarbeiter auf Sem<strong>in</strong>are, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs oder Workshops geschickt?<br />
bzw. Welche Erwartungen haben Vorgesetze an Sem<strong>in</strong>are und werden<br />
diese erfüllt?<br />
Sowohl für die SEM als auch die JPM Teilnehmer war der Hauptgrund für die Teilnahme<br />
am SEM Sem<strong>in</strong>ar und am JPM Curriculum der, dass ihr Vorgesetzter sie zum<br />
Sem<strong>in</strong>ar geschickt haben. Weitere Nennungen der Teilnehmer waren: Ergebnis des<br />
Check-up Gesprächs, Verbesserung der Position im Unternehmen oder Notwendigkeit<br />
im Berufsalltag. Die Vorgesetzten der JPM Teilnehmer gaben <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie an,<br />
dass es für sie wichtig ist, dass ihre Mitarbeiter Erfahrungen sammeln und die Grundkenntnisse<br />
des Projektmanagements kennen lernen. Für die Vorgesetzten der SEM<br />
Teilnehmer ist es wichtig, dass ihre Mitarbeiter die Prozesse, Methoden und Zusammenhänge<br />
zwischen SEM und anderen Aktivitäten verstehen.<br />
Werden die im Sem<strong>in</strong>ar gelernten Inhalte <strong>in</strong> der Praxis verwendet?<br />
Die Onl<strong>in</strong>e-Umfrage zeigte, dass die Inhalte beider Sem<strong>in</strong>are zum Großteil für die<br />
SEM und JPM Teilnehmer relevant und im Berufsalltag bzw. Projektalltag anwendbar<br />
- 109 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
s<strong>in</strong>d und auch angewandt werden. Folgende Grafiken zeigen die Beurteilung des Wertes<br />
der Themen im Arbeitsalltag bzw. Projektalltag:<br />
Note<br />
Note<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
2,12 2,23 2,32 2,28 2,28 2,42 2,40 2,52 2,35<br />
Themengebiete<br />
- 110 -<br />
2,82<br />
Terms of project management (JPM) Project environment analysis (JPM)<br />
Structure plann<strong>in</strong>g (JPM) Project organization (JPM)<br />
Effort estimation (JPM) Risk management (JPM)<br />
Network plann<strong>in</strong>g & schedul<strong>in</strong>g (JPM) Resource & cost plann<strong>in</strong>g (JPM)<br />
Project monitor<strong>in</strong>g & controll<strong>in</strong>g (JPM) PM <strong>in</strong> distributed projects (JPM)<br />
Abb.78: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (I)<br />
2,18 2,19 2,30 2,86 2,44 2,14<br />
Themengebiete<br />
2,78 2,71 3,01 2,88<br />
Phases of team development (JPM)<br />
Team & leadership (JPM)<br />
Team motivation (JPM)<br />
Contract<strong>in</strong>g (JPM)<br />
Deal<strong>in</strong>g with conflicts (JPM)<br />
Communication (JPM)<br />
Proceed<strong>in</strong>g & plann<strong>in</strong>g methodically with stdSEM (JPM)<br />
The role of a Quality Assurance Manager (QSV) (JPM)<br />
PROWEB (JPM)<br />
Commercial topics <strong>in</strong> PSE (JPM)<br />
Abb.79: JPM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics (II)
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Note<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
0,00<br />
2,40 2,52 2,53<br />
2,02<br />
2,32 2,49 2,37 2,73 3,08 3,43<br />
3,33<br />
2,53<br />
2,82<br />
Themengebiete<br />
Phases of development life cycle (SEM)<br />
Phase organization & tailor<strong>in</strong>g of the method (SEM)<br />
Interaction of phase results (SEM)<br />
Software Requirements Specification (SEM)<br />
Project plann<strong>in</strong>g & controll<strong>in</strong>g (SEM)<br />
Quality assurance (SEM)<br />
Test plann<strong>in</strong>g (SEM)<br />
Configuration management (SEM)<br />
Effort estimation <strong>in</strong> the project (SEM)<br />
eSEM (SEM)<br />
prodSEM (SEM)<br />
hsSEM (SEM)<br />
Problems <strong>in</strong> the application of the development method (SEM)<br />
Abb.80: SEM – Degree of profit concern<strong>in</strong>g different topics<br />
Wie beurteilen die Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer das Sem<strong>in</strong>ar e<strong>in</strong>ige Zeit danach?<br />
Die Sem<strong>in</strong>are selbst wurden positiv beurteilt, obwohl e<strong>in</strong>e generelle Verschlechterung<br />
der Noten vom Jahr 2006 auf 2007 erkennbar war (auf e<strong>in</strong>er Schulnoten-Skala von<br />
1 bis 5 um durchschnittlich 0,23):<br />
Das SEM Sem<strong>in</strong>ar wurde im Jahr 2007 mit der Note 1,5 beurteilt<br />
Das JPM Curriculum wurde im Jahr 2007 mit der Note 1,6 beurteilt.<br />
Welche Aussageunterschiede ergeben sich zwischen dem Feedback kurz nach<br />
dem Sem<strong>in</strong>ar und e<strong>in</strong>ige Zeit später?<br />
Bei den meisten Fragen ergab sich ke<strong>in</strong>e gravierende Verschlechterung, jedoch ist<br />
schon e<strong>in</strong>e gewisse Tendenz zur Mitte erkennbar. Bereiche, die sich merklich verschlechtert<br />
haben waren sowohl beim SEM Sem<strong>in</strong>ar als auch beim JPM Curriculum<br />
die Fragen: Practical relevance und Topic.<br />
- 111 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Fallen dem Vorgesetzen der Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer positive/negative Veränderungen<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Sem<strong>in</strong>arteilnahme auf (werden Probleme schneller gelöst;<br />
s<strong>in</strong>d die Ergebnisse besser als vor dem Sem<strong>in</strong>ar; Reaktionen von Kunden;<br />
etc.).<br />
Sowohl den SEM und JPM Teilnehmern als auch deren Vorgesetzten fallen konkrete<br />
positive Veränderungen im Arbeitsverhalten auf. Bei den JPM Teilnehmern äußert<br />
sich dies u.a. durch e<strong>in</strong>e bessere Planung oder Aufwandsschätzung. Die SEM Teilnehmer<br />
gaben u.a. an, dass sich die Testplanung verbessert hat und e<strong>in</strong> besseres Verständnis<br />
für die Prozesse und Methoden vorhanden ist.<br />
Hat sich die Position e<strong>in</strong>zelner Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer nach der Teilnahme am<br />
Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong>nerhalb des Unternehmens geändert (mehr Verantwortung; Beförderung;<br />
etc.)?<br />
Beim Großteil der SEM und JPM Teilnehmer haben sich ke<strong>in</strong>e Änderungen im Verantwortungsbereich<br />
auf Grund der Sem<strong>in</strong>arteilnahme ergeben. Nur 4,5 % der SEM<br />
Teilnehmer gaben an, dass sich etwas verändert hätte. Etwas anders sieht es bei den<br />
JPM Teilnehmern aus: Hier ist zwar e<strong>in</strong>e gewünschte positive Tendenz zu erkennen<br />
(13,8 % gaben e<strong>in</strong>e Änderung an), jedoch ist diese vermutlich noch zu schwach ausgeprägt.<br />
S<strong>in</strong>d Sem<strong>in</strong>arveranstaltungen e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit um Erfahrungen auszutauschen?<br />
Der Erfahrungs- und Informationsaustausch stellte für ke<strong>in</strong>en SEM Teilnehmer e<strong>in</strong>en<br />
expliziten Grund dar, das SEM Sem<strong>in</strong>ar zu besuchen. Bei den JPM Teilnehmern sieht<br />
es etwas anders aus. Hier wurde schon angegeben, dass sich das JPM Curriculum eignet<br />
um sich mit anderen Kollegen auszutauschen. Auch bei den Vorgesetzten der JPM<br />
Teilnehmer stellt der Erfahrungsaustausch e<strong>in</strong> Grund dar, die Mitarbeiter auf dieses<br />
Curriculum zu schicken. Generell wurde von den Teilnehmern und den Vorgesetzten<br />
der Erfahrungsaustausch als nützlicher „Zusatzaspekt“ von Sem<strong>in</strong>aren bezeichnet.<br />
- 112 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
Gibt es andere (nützlichere) Formen der Aus- und Weiterbildung als Sem<strong>in</strong>are,<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs oder Workshops?<br />
Bezieht man sich auf die Literatur so gibt es viele unterschiedliche Formen der Ausund<br />
Weiterbildung. Für die PSE <strong>in</strong>teressant wäre eLearn<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Form von Blended<br />
Learn<strong>in</strong>g. Die Vorgesetzten-Interviews zeigten jedoch Skepsis gegenüber eLearn<strong>in</strong>g<br />
für das SEM Sem<strong>in</strong>ar und das JPM Curriculum. Die Vorgesetzten s<strong>in</strong>d zwar generell<br />
positiv e<strong>in</strong>gestellt gegenüber dieser neuen Formen, jedoch könne man sich eLearn<strong>in</strong>g<br />
beim SEM Sem<strong>in</strong>ar und beim JPM Curriculum nur schwer vorstellen, da diese beiden<br />
Sem<strong>in</strong>are sehr stark von der Tra<strong>in</strong>erpräsenz leben.<br />
Waren die zu untersuchenden Sem<strong>in</strong>are, über das kurz unmittelbar danach gegebene<br />
Feedback h<strong>in</strong>aus, auch wirklich wirksam?<br />
Im Großen und Ganzen kann man behaupten, dass das SEM Sem<strong>in</strong>ar und das JPM<br />
Curriculum erfolgreiche und nützliche Sem<strong>in</strong>are s<strong>in</strong>d. Dies wurde durch die Onl<strong>in</strong>e-<br />
Umfrage (Rücklauf von 47 %) und der Vorgesetzten-Interviews bestätigt.<br />
Was den Evaluierungsprozess anbelangt, so ist sich der Großteil der SEM und JPM<br />
Teilnehmer sowie der Vorgesetzten e<strong>in</strong>ig, dass e<strong>in</strong> Test ke<strong>in</strong>e geeignete Wahl wäre und<br />
der Prozess so wie er jetzt ist (Feedback-Sheet am Ende des Sem<strong>in</strong>ars) die beste Lösung<br />
ist.<br />
Verbesserungsvorschläge – mögliches weiteres Vorgehen<br />
1. In e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe sollte geprüft werden, ob sich das SEM Sem<strong>in</strong>ar und das<br />
JPM Curriculum für e<strong>in</strong>e eLearn<strong>in</strong>g-Variante eignen und wenn ja, welche Inhalte<br />
2. Die Anmerkungen der Sem<strong>in</strong>ar-Teilnehmer und der Vorgesetzten sollten bei der<br />
Überarbeitung der beiden Sem<strong>in</strong>are berücksichtigt werden.<br />
3. Es sollte <strong>in</strong> Betracht gezogen werden, das Feedback-Sheet zu aktualisieren, <strong>in</strong>dem<br />
man den für diese Diplomarbeit ausgearbeiteten Fragebogen übernimmt und<br />
adaptiert.<br />
- 113 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
L<strong>IT</strong>ERATURVERZEICHNIS<br />
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27. Pleimer, A. & Wimmer, F. (1994). Ganzheitliche Bildung <strong>in</strong> <strong>Theorie</strong> und Praxis. E<strong>in</strong><br />
Modell für selbstorganisiertes Lernen. L<strong>in</strong>z: BBRZ, Berufl. Bildungs- u. Rehabilitationszentrum.<br />
28. Ryschka, J., Solga, M. & Mattenklott, A. [Hrsg.] (2005). Praxishandbuch Personalentwicklung.<br />
Instrumente, Konzepte, Beispiele. Wiesbaden: Gabler.<br />
29. Sonntag, K. (2002). Personalentwicklung und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Stand der psychologischen<br />
Forschung und Gestaltung. Zeitschrift für Personalpsychologie. 2. 59-79.<br />
30. Stotz, M. (1999). Organisationale <strong>Lernprozesse</strong>. Begriffe – Merkmale - E<strong>in</strong>flussfaktoren.<br />
Wiesbaden: DUV, Deutscher Universitäts-Verlag.<br />
31. Thierau-Brunner, H., Stangel-Meseke, M. & Wottawa, H. (1999). <strong>Evaluation</strong> von<br />
Personalentwicklungsmaßnahmen. Gött<strong>in</strong>gen: Hogrefe.<br />
32. Thonhauser, S. (2000). Weiterbildungs-Controll<strong>in</strong>g. <strong>Theorie</strong>-Boom & Praxis-Defizit?. Diplomarbeit<br />
an der Wirtschaftsuniversität Wien, Studienrichtung Wirtschaftspädagogik.<br />
- 116 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
33. Z<strong>in</strong>nen, H. (2006). Wissensmanagement und betriebliches Lernen. E<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme <strong>in</strong><br />
Ausbildungsbetrieben mit Tipps für die Praxis. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag GmbH<br />
& Co. KG.<br />
Onl<strong>in</strong>equellen:<br />
1. Arthur, W., Bennett, W., Edens, P. S. & Bell, S. T. (2003). Effectiveness of tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
<strong>in</strong> organizations: A meta-analysis of design and evaluation features. Journal of<br />
Applied Psychology. 88 (2). 234-245. http://www.psychologie.uni-mann<br />
heim.de/cip/Tut/sem<strong>in</strong>are_wittmann/meta_fribourg/Arthur_etal_2003_MA_Tra<br />
<strong>in</strong><strong>in</strong>gs_<strong>in</strong>_organisations.pdf. Zugriff am 25.04.2007<br />
2. Brecht, B. (2004). Effektive Weiterbildung. Bildungscontroll<strong>in</strong>g ist mehr als Kostencontroll<strong>in</strong>g.<br />
Management und Qualität. Ausgabe 3. 8-9. http://contentundco.de<br />
/images/uploads/Bildungscontroll<strong>in</strong>g.pdf. Zugriff am 21.12.2006.<br />
3. Systementwicklungsmethode-SEM. QM Intranet der PSE.<br />
http://sem.siemens.at/sem/default.htm#scrollen. Zugriff am 04.04.2007.<br />
4. Porst, R. (2000). Question Word<strong>in</strong>g – Zur Formulierung von Fragebogen-Fragen.<br />
ZUMA How-to-Reihe. Nr. 2. http://www.gesis.org/Publikationen/Berichte<br />
/ZUMA_How_to/Dokumente/pdf/how-to2rp.pdf. Zugriff am 15.01.2007.<br />
5. Prüfer, P. & Stiegler, A. (2002). Die Durchführung standardisierter Interviews: E<strong>in</strong><br />
Leitfaden. ZUMA How-to-Reihe. Nr. 11. http://www.gesis.org/Publikationen/<br />
Berichte/ZUMA_How_to/Dokumente/pdf/how-to11ppas.pdf.<br />
15.01.2007.<br />
Zugriff am<br />
6. Stutz, B. Summative und Formative <strong>Evaluation</strong>. Universität des Saarlandes FR 5.5<br />
– Informationswissenschaften. Kurzreferat zum Prosem<strong>in</strong>ar „Distance Education“.<br />
http://www.jura.uni-sb.de/~fritz/<strong>in</strong>fwiss/dist/bibl/Referate/stutz.htm.<br />
Zugriff am 16.04.2007.<br />
- 117 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
ANHANG<br />
I. Fragebogen – SEM<br />
- 118 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
ANHANG<br />
II. Fragebogen – JPM<br />
- 122 -
T. M. Heiszenberger FHS Informationsberufe 2007<br />
ANHANG<br />
III. Interviewleitfaden<br />
- 127 -
Guide for personal <strong>in</strong>terviews for the diploma thesis:<br />
<strong>Evaluation</strong> of <strong>in</strong>ternal learn<strong>in</strong>g processes <strong>in</strong><br />
theory and practice.<br />
Case study about effectiveness of tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs with<strong>in</strong> Siemens, PSE.<br />
Interview done by:<br />
Tatjana Heiszenberger<br />
Tra<strong>in</strong>ee Learn<strong>in</strong>g Network<br />
Siemens AG Österreich<br />
PSE K<strong>IT</strong> – Learn<strong>in</strong>g Network<br />
A-1100 Wien, Gudrunstraße 11<br />
Tel. +43 (0)51707 / 45627<br />
Interview partner:<br />
Mag. Dr. Benedikt Lutz<br />
Coord<strong>in</strong>ator Learn<strong>in</strong>g Network (tutor)<br />
Siemens AG Österreich,<br />
PSE K<strong>IT</strong> – Learn<strong>in</strong>g Network<br />
A-1100 Wien, Gudrunstraße 11<br />
Tel. +43 (0)51707 / 47702<br />
Name: ________________________________________________________<br />
Country: _______________________________________________________<br />
Phone number/Email: ____________________________________________<br />
Position <strong>in</strong> company: _____________________________________________<br />
Location, date, time (from/to):<br />
_________________________________________________________
QUESTIONS<br />
Question part A: General questions about tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />
1. Your attitude towards <strong>in</strong>ternal tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g at PSE <strong>in</strong> general?<br />
a. Are all relevant topics covered (are there enough tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, cover<strong>in</strong>g all topics)?<br />
b. Do the tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs have the “right” content?<br />
c. Do people acquire the right skills?<br />
d. What about quality of delivery, concern<strong>in</strong>g the tra<strong>in</strong>er quality and the content<br />
quality?<br />
2. Effects of tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs: did you observe any visible changes <strong>in</strong> behavior of your<br />
employees after visit<strong>in</strong>g a sem<strong>in</strong>ar? What is your personal impression?<br />
3. Could you imag<strong>in</strong>e other methods of tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs to be useful at PSE (besides<br />
exist<strong>in</strong>g tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs)? (eLearn<strong>in</strong>g, Blended Learn<strong>in</strong>g, self-study with books, cds,<br />
PowerPo<strong>in</strong>t slides)<br />
a. Which one would you recommend and why?<br />
b. What are you will<strong>in</strong>g/able to contribute?
Question part B: Questions about the sem<strong>in</strong>ar „System<br />
Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g Method SEM“<br />
1. Why did you send your employees to the SEM sem<strong>in</strong>ar? (your expectations)<br />
1. a) In general: what is your overall impression concern<strong>in</strong>g the SEM sem<strong>in</strong>ar<br />
(duration, content, process, etc.)?<br />
b) In detail: which expectations did you have? Which were met completely,<br />
which not and why?<br />
2. a) In general: what is your overall impression concern<strong>in</strong>g changes of behavior<br />
of your employees after the SEM sem<strong>in</strong>ar? Did you observe any changes<br />
<strong>in</strong> the behavior of your employees after visit<strong>in</strong>g this sem<strong>in</strong>ar? Could you<br />
scale these changes?<br />
b) In detail: could you give concrete examples of changes <strong>in</strong> behavior?<br />
3. Did you get concrete feedback of participants after visit<strong>in</strong>g the SEM sem<strong>in</strong>ar?<br />
4. Do you have any suggestions for improvement concern<strong>in</strong>g:<br />
a. Content<br />
b. Procedure and delivery: participants’ selection process, duration, local tra<strong>in</strong>ers,<br />
customiz<strong>in</strong>g, tra<strong>in</strong>ers’ education, eLearn<strong>in</strong>g, blended learn<strong>in</strong>g, f<strong>in</strong>al exam, etc.<br />
5. Are there any other topics you want to mention? (someth<strong>in</strong>g not mentioned;<br />
comments to some po<strong>in</strong>ts; etc.
Question part C: Questions about the curriculum „Junior<br />
Promote Curriculum for PSE RoA“<br />
1. Why did you send your employees to the JPM curriculum? (your expectations)<br />
2. a) In general: what is your overall impression concern<strong>in</strong>g the JPM curriculum<br />
(duration, content, process, etc.)?<br />
b) In detail: which expectations did you have? Which were met completely,<br />
which not and why?<br />
3. a) In general: what is your overall impression concern<strong>in</strong>g changes of behavior<br />
of your employees after the JPM curriculum? Did you observe any<br />
changes <strong>in</strong> the behavior of your employees after visit<strong>in</strong>g this curriculum?<br />
Could you scale these changes?<br />
b) In detail: could you give concrete examples of changes <strong>in</strong> behavior?<br />
4. Did you get concrete feedback of participants after visit<strong>in</strong>g the JPM curriculum?<br />
5. Do you have any suggestions for improvement concern<strong>in</strong>g:<br />
b. Content<br />
c. Procedure and delivery: participants’ selection process, duration, local tra<strong>in</strong>ers,<br />
customiz<strong>in</strong>g, tra<strong>in</strong>ers’ education, eLearn<strong>in</strong>g, blended learn<strong>in</strong>g, f<strong>in</strong>al exam, etc.<br />
6. Are there any other topics you want to mention? (someth<strong>in</strong>g not mentioned;<br />
comments to some po<strong>in</strong>ts; etc.)
Tatjana Maria Heiszenberger, geb. Ecker<br />
Mühlbachgasse 6<br />
A-7341 L<strong>in</strong>dgraben<br />
PERSÖNLICHE DATEN<br />
CURRICULUM V<strong>IT</strong>AE<br />
Geburtsdatum: 28. November 1983<br />
Geburtsort: Oberpullendorf<br />
Familienstand: verheiratet, ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />
Staatsbürgerschaft: Österreich<br />
SCHULBILDUNG<br />
Seit 10/2003 Fachhochschul-Diplomstudiengang Informationsberufe<br />
Information and Knowledge Management, Eisenstadt<br />
Vertiefung Knowledge Management<br />
9/1998 – 6/2003 Bundeshandelsakademie Oberpullendorf<br />
Abgeschlossen mit Ausgezeichnetem Erfolg<br />
9/1994 – 7/1998 Hauptschule Kobersdorf<br />
9/1990 – 7/1994 Volksschule Kobersdorf<br />
BERUFSERFAHRUNG<br />
02/2007 – 06/2007 Siemens AG Österreich, Wien<br />
Werkstudent<strong>in</strong> beim Learn<strong>in</strong>g Network<br />
09/2006 – 01/2007 Siemens AG Österreich, Wien<br />
Pflichtpraktikum beim Learn<strong>in</strong>g Network
07/2005 – 06/2006 Wagner Sicherheitsdienste GesmbH, Eisenstadt<br />
Ger<strong>in</strong>gfügig beschäftigt, Assistenz der Geschäftsleitung<br />
08/2004 Ferialpraxis: Bank Austria Creditanstalt, Wien<br />
Market<strong>in</strong>gabteilung<br />
08/2003 und Ferialpraxis: Steuerberatunsgkanzlei Hött<strong>in</strong>ger,<br />
08/2002 Oberpullendorf<br />
07/2001 Ferialpraxis: Burgenländische Landesregierung, Eisenstadt<br />
Abteilung für Soziales, Gesundheit, Familie und Sport<br />
07/2000 Ferialpraxis: Burgenländische Landesregierung, Eisenstadt<br />
Stabsstelle Europabüro und Statistik<br />
PERSÖNLICHE FÄHIGKE<strong>IT</strong>EN UND KOMPETENZEN<br />
Sprachen Englisch <strong>in</strong> Wort und Schrift<br />
Grundkenntnisse <strong>in</strong> Italienisch<br />
Informatik HTML, Flash MX, Adobe Photoshop 7.0, Microsoft Office<br />
Tools, Dreamweaver, Crimson Editor<br />
Workshops Professionelles Kommunizieren, Projektmanagement,<br />
Professionelles Präsentieren<br />
Persönlichkeit Pflichtbewusst, flexibel, motiviert, dynamisch, sozial- und<br />
menschenorientiert, ordentlich, kommunikativ<br />
Weiteres Teilnahme an diversen Wettbewerben<br />
Projekterfahrung auf Grund zahlreicher Projekte