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Stressbezogene Transaktionen zwischen Person und ... - www-user

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A&O-Projekt 25.10.2002<br />

Hausarbeit zum Thema: <strong>Stressbezogene</strong> <strong>Transaktionen</strong> <strong>zwischen</strong> <strong>Person</strong> <strong>und</strong> Umwelt<br />

Verfasser: Kerstin Beckert, Mehtap Leventler <strong>und</strong> Okan Miski<br />

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Beispiel für die Umweltvariablen: Untersucht werden könnten die Gefahr <strong>und</strong> die<br />

Wahrscheinlichkeit einer Schädigung oder die Mehrdeutigkeit einer Situation<br />

(Lazarus <strong>und</strong> Launier, vgl. Nitsch, 1981, S.215).<br />

Diese Untersuchungen können jedoch zu weit in die Richtung der Interaktion gehen.<br />

Bei dem interaktionistischem Ansatz wird nach Determinanten geforscht.<br />

3.4. Der interaktionistische Ansatz<br />

Für hypothetische Beziehungen folgt dieses Modell der Logik der Varianzanalyse.<br />

Unabhängige Umwelt- <strong>und</strong> <strong>Person</strong>envariablen werden nach ihrem Anteil der<br />

Effektvarianz getrennt betrachtet <strong>und</strong> danach wieder in das System eingebracht. Die<br />

Analyse wird dadurch deterministisch. 3 Bei voreiliger oder sklavischer Anwendung<br />

dieses Modells können schwerwiegende Schwierigkeiten entstehen.<br />

Mängel des interaktionistischen Ansatzes:<br />

1. Einige Untersuchungen, die die Trennung der kausalen Variablen zum Ziel<br />

hatten, schlossen die unabhängigen Persönlichkeitsvariablen aus der<br />

Reaktionsvarianz aus. D.h. vielfach wurde der S-R-Ansatz (Situations-Reaktions-<br />

Ansatz) verwendet, um Stressreaktionen wie Ärger, Angst <strong>und</strong> Aggressionen zu<br />

untersuchen. Die Befragten stuften ihre voraussichtliche Reaktion auf Skalen für<br />

einzelne Reaktionen ein. Es ergab sich eine dreidimensionale Datenmatrix<br />

(Situation x Reaktion x <strong>Person</strong>en). Diese Datenmatrix kann nach Interaktionen<br />

<strong>und</strong> Haupteffekten untersucht werden. Es liegen hier nur subjektiv eingeschätzte<br />

Situations- <strong>und</strong> Reaktionsdaten vor. Persönlichkeitseigenschaften wurden<br />

dadurch jedoch weder definiert noch gemessen. Eine so angelegte Forschung<br />

kann daher keine Persönlichkeitseigenschaften (wie z.B. Wertungsdispositionen<br />

oder Überzeugungen) als Determinanten von Stressreaktionen in<br />

verschiedenartigen Situationen identifizieren. Dies wäre jedoch möglich (Lazarus<br />

<strong>und</strong> Launier, vgl. Nitsch, 1981, S. 216).<br />

2. In anderen Untersuchungen werden die Interaktionen <strong>zwischen</strong> <strong>Person</strong> <strong>und</strong><br />

Umwelt streng deterministisch als Stressreaktion gesehen. In diesen<br />

Forschungen werden statische oder strukturellen Variablen (einseitige Maße, die<br />

als stabile Merkmale von <strong>Person</strong>eneigenschaften <strong>und</strong> Umwelt angesehen<br />

werden) verwandt, deswegen sind sie wenig deskriptiv oder prozessorientiert.<br />

Werden statistische Interaktionen gef<strong>und</strong>en, wird schnell angenommen – auch<br />

ohne direkte Beobachtung – dass diese aktuelle Interaktionsprozesse sind. So<br />

wurde festgestellt, dass ein Vermeidungsstil, im Gegensatz zu einem vigilanten 4<br />

Bewältigungsstil, zu einer schwächeren Stressreaktion vor einer Operation <strong>und</strong> zu<br />

einer stärkeren nach der Operation führt. Daraus wurde geschlossen, dass<br />

Unterschiede im Bewältigungsprozess für unterschiedliche Reaktionen<br />

3 Determinismus: „1. Lehre von der kausalen (Vor)bestimmtheit alles Geschehens. 2. die der<br />

Willensfreiheit widersprechende Lehre von der Bestimmung des Willens durch innere od. äußere<br />

Ursachen“ ( zit. nach Häcker, Stapf, 1998, S. 184)<br />

4 Vigilanz: „(Aufmerksamkeit)(...) der Zustand oder der Grad der Bereitschaft , kleine Veränderungen,<br />

die in der Umwelt in zufallsverteilten Zeitintervallen auftreten zu erkennen <strong>und</strong> auf sie zu reagieren.<br />

(...) also die Beobachtungsleistung bei länger dauernden Beobachtungssituationen“ (zit. nach Häcker,<br />

Stapf, S. 933).<br />

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