Stressbezogene Transaktionen zwischen Person und ... - www-user
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A&O-Projekt 25.10.2002<br />
Hausarbeit zum Thema: <strong>Stressbezogene</strong> <strong>Transaktionen</strong> <strong>zwischen</strong> <strong>Person</strong> <strong>und</strong> Umwelt<br />
Verfasser: Kerstin Beckert, Mehtap Leventler <strong>und</strong> Okan Miski<br />
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8. Copingmodelle:<br />
Zur Einführung in die Thematik der Stressbewältigung sollen Eingangs zwei<br />
traditionelle Copingmodelle angeführt werden. Sie zeigen einen bestimmten Stil, der<br />
augenscheinlich für jede stressbeladene Situation, zutrifft.<br />
Mit der Beschreibung des transaktionistischen Modells von Lazarus <strong>und</strong> Launier, im<br />
Vergleich zu den traditionellen Modellen, wird sichtbar, welche Bedeutung<br />
individuelle Persönlichkeitsmerkmale haben <strong>und</strong> zeigen die Dynamik <strong>zwischen</strong><br />
<strong>Person</strong> <strong>und</strong> Umwelt im Bezug auf Stressbewältigung.<br />
8.1. Physiologisches Modell nach Selye:<br />
Eines der für die Stressforschung bedeutendsten pathophysiologischen Modelle<br />
stammt von Selye (1946).<br />
Stress bedeutet in diesem Modell die nichtspezifische Antwort auf einen Stressor im<br />
Rahmen des Anpassungsprozesses. Selye beobachtete bei zahlreichen Tierversuchen<br />
eine unspezifische Reaktion auf jeglichen Stressor. Diese unspezifische<br />
Reaktion fand auf der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse statt. Diverse<br />
Reaktionen im Nervensystem <strong>und</strong> die Ausschüttung von Hormonen haben ihr<br />
Gesamtergebnis in der Vorbereitung des Organismus auf Abwehraktivitäten.<br />
Die Anpassung vollzieht sich in drei Stufen:<br />
- erste Stufe: Die Alarmbereitschaft ist charakterisiert durch die<br />
Ausschüttung der Nebennierenrindenhormone in das<br />
Blutsystem.<br />
- zweite Stufe: Im Abwehrstadium werden die leeren Zellen der<br />
Nebennierenrinde aus der Reserve aufgefüllt <strong>und</strong> die<br />
durch die Ausschüttung der Hormone hervorgerufenen<br />
Reaktionen normalisieren sich wieder.<br />
- dritte Stufe: Klingt der Stressor nicht ab, ist der Organismus also<br />
weiterhin Stress ausgesetzt, so gerät er ins Erschöpfungs-<br />
stadium. Es kommt zum Zusammenbruch der adaptiven<br />
Mechanismen.<br />
Tache <strong>und</strong> Selye (1978) heben in ihren späteren Arbeiten hervor, dass die<br />
unspezifische Anpassung nur einen Teil des Copingprozesses darstellt.<br />
Der Prozess wird von zahlreichen endogenen <strong>und</strong> exogenen Faktoren, wie Bildung,<br />
Erfahrung, Fähigkeiten, Veranlagungen usw., begleitet.<br />
Sowohl die spezifische, als auch unspezifische Reaktion auf eine Situation wird<br />
begleitet <strong>und</strong> beeinflusst durch das Wahrnehmen, Bewerten <strong>und</strong> Interpretieren der<br />
selbigen. Beide Reaktionsarten ergeben die Gesamtreaktion, die auf die<br />
Homeostase, also das Gesamtgleichgewicht, Einfluss nimmt. Unter den spezifischen<br />
Antworten werden intellektuelle, emotionale <strong>und</strong> metabolische Reaktionen<br />
verstanden, während die unspezifischen Reaktionen physiologische Anpassung <strong>und</strong><br />
psychische Modifikation umfassen.<br />
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