Stressbezogene Transaktionen zwischen Person und ... - www-user
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A&O-Projekt 25.10.2002<br />
Hausarbeit zum Thema: <strong>Stressbezogene</strong> <strong>Transaktionen</strong> <strong>zwischen</strong> <strong>Person</strong> <strong>und</strong> Umwelt<br />
Verfasser: Kerstin Beckert, Mehtap Leventler <strong>und</strong> Okan Miski<br />
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6. Kognitive Bewertungsprozesse<br />
Der Begriff Kognition umfasst alle Prozesse <strong>und</strong> Strukturen, die traditionell mit dem<br />
Etikett „ geistig“ versehen wurden, also etwa die Prozesse des Wahrnehmens,<br />
Schlussfolgerns, Erinnerns, Denkens, Problemlösens <strong>und</strong> Entscheidens <strong>und</strong> die<br />
Strukturen des Gedächtnisses, die Begriffe <strong>und</strong> die Einstellungen (vgl. Zimbardo &<br />
Gerring, 1996, S. 13).<br />
Da es bei der Stresstheorie nicht nur um Kognition, sondern um die kognitiven<br />
Bewertungsprozesse geht, folgt nun die Differenzierung. Nach Lazarus & Launier<br />
(1981) besteht Bewertung aus sich ständig ändernden Beurteilungen über die<br />
Bedeutung des laufenden Geschehens für das Wohlbefinden einer <strong>Person</strong>, bewertet<br />
werden Unweltanforderungen wie eigene Ressourcen (vgl. Nitsch, S. 223 ). Sowohl<br />
bei der Bewertung der Umweltanforderungen als auch bei der Bewertung der<br />
eigenen Kapazitäten kommt es auf die subjektive Wahrnehmung <strong>und</strong> weniger auf die<br />
objektive Beschaffenheit der Reize an. Das Individuum musst sich selbst die<br />
Fähigkeit zuschreiben, mit einem gewissen Grad an Anstrengung oder Überwindung<br />
die anstehenden Probleme unter Kontrolle bringen zu können. Die <strong>Person</strong><br />
repräsentiert 5 kognitiv alle für sich wesentlichen Aspekte der Situation, in der sie sich<br />
gerade befindet. Sie modelliert also diese Situation im Hinblick auf die eigene<br />
<strong>Person</strong>, in dem sie die Bedeutsamkeit des Ereignisses ( z. B Verlust) einschätzt (vgl.<br />
Schwarzer, 1981, S. 41).<br />
Es gibt personenbezogene wie umweltbezogene Variablen, die kognitive Bewertung<br />
beeinflussen.<br />
<strong>Person</strong>enbezogene Variablen:<br />
• Ziele einer <strong>Person</strong> <strong>und</strong> die Hierarchie, die eine <strong>Person</strong> diesen Zielen<br />
zuordnet. D.h. wenn in einer Situation mehrere Ziele miteinander in<br />
Konflikt stehen, muss die <strong>Person</strong> entscheiden, welches Ziel das<br />
wichtigere ist.<br />
• Annahmen über uns selbst <strong>und</strong> die Welt. Diese formen unsere<br />
Erwartungen darüber, was wahrscheinlich passieren wird. Solche<br />
Annahmen können Ereignisse sein, die wir fürchten, mögen, die uns<br />
vielleicht überfordern oder von denen wir annehmen, dass wir sie gut<br />
bewältigen können.<br />
• Persönliche Ressourcen. Dazu gehören Intelligenz, Geld, soziale<br />
Fähigkeiten, Bildung, Unterstützung von der Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en, physische<br />
Attraktivität, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Energie, Optimismus usw..<br />
5 Repräsentation: „ Unter ps.-theoretischen Vorraussetzungen verwendete Sammelbezeichnung für alle Arten<br />
von Abbildungen, die im höheren tierischen Organismen <strong>und</strong> beim Menschen verwirklicht werden.<br />
Repräsentiert, in einem anderen Menschen abgebildet sein, können sowohl externe Objekte <strong>und</strong> Vorgänge als<br />
auch – beim Menschen- erlebnishafte Gegebenheiten“ ( zitiert nach Hächer & Stapf, 1998, S. 735).<br />
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