DAS MEISTERHEFT Mai 2011 - Evonik

20 DER BVB-FAKTOR
Evonik-Magazin DAS MEISTERHEFT Mai 2011
Förderung
junger Talente
Mario Götze ist seit
2001 beim BVB, sein
Bundesliga-Debüt
absolvierte er am
21. November 2009
mit 17 Jahren und fünf
Monaten
DIE SCHWARZ-GELBE VIELFALT im Fan-Shop
sorgt für Begeisterung: „Hier darf ich nicht zu oft herkommen,
sonst gebe ich einfach zu viel Geld aus“, lacht
ein junger Vater, der sich gerade nicht nur mit einem
Fantrikot, sondern auch mit dem Nötigsten für seinen
Nachwuchs eingedeckt hat: ein Schnuller-Doppelpack
mit BVB-Logo, eine Mütze „Baby-Beanie“ mit BVB-
Emblem auf der Stirnseite und ein kuscheliger Rasselball
mit dem aufgedruckten Vereins-Maskottchen
„Emma“, benannt nach dem im Jahr 2003 verstorbenen
Kultstürmer Lothar „Emma“ Emmerich. „Eigentlich
wollte ich mir noch diesen Toaster kaufen, der das
BVB-Logo auf jede Scheibe Toastbrot bräunt – aber
dafür muss ich zu Hause erst noch etwas Überzeugungsarbeit
leisten. Ich lasse es erst mal bei sechs Eierlöffeln“,
erklärt der BVB-Fan, während er zufrieden
seinen Einkauf betrachtet. Seit er 14 Jahre alt sei, stehe
er bei fast jedem Heimspiel in der Südkurve, Dauerkarte
Ehrensache.
Matthias Zerber ist Geschäftsführer BVB-Merchandising
und freut sich über die enorme Nachfrage:
„Unser Sortiment umfasst circa 750 Fanartikel –
wegen der Erfolgsserie unserer Mannschaft waren
allerdings etliche Bestseller gegen Ende der Saison
ausverkauft.“ Hier wird schnell klar: Im Profifußball
bilden Sport, Leidenschaft und Geschäft eine Einheit.
In diese Welt gehören Spieler und Fans genauso wie
Medien und Sponsoren.
„Evonik und der BVB – das ist eine ganz besondere
Partnerschaft, weil man sich gut versteht und weil viele
Erfolgsfaktoren ähnlich sind.“ Wer das sagt, sollte es
wissen: Markus Langer ist Leiter Konzernmarketing
und PR bei der Evonik Industries AG. Man sieht ihm an,
wie zufrieden er mit dem Engagement seines Unter-
Dr. Klaus Engel, Vorstandschef von Evonik, und BVB-Torwart
nehmens als Trikotsponsor des frisch gekürten deutschen
Meisters Borussia Dortmund ist, Sportsponsoring
eröffnet Unternehmen vielfältige Möglichkeiten,
auf das Konto ihrer Marke einzuzahlen. Im Fall Evonik
stehen die Zeichen nach dem beispiellosen Siegeszug
des BVB in dieser Saison besonders günstig.
Evonik auf der Brust
Als die damalige RAG zu Saisonbeginn 2006/07 als
Trikotsponsor bei Borussia Dortmund einstieg, waren
Siege des BVB noch nicht so selbstverständlich. Der
Klub hatte nur acht Jahre nach dem Gewinn der Champions
League gerade knapp die Insolvenz abgewendet
und spielte im Niemandsland der Tabelle. „Wir haben
uns damals trotzdem für den BVB entschieden, weil
der Verein bundesweit hohe Sympathien genießt und
damit das Potenzial hatte, für einen Sponsor besonders
schnell auf sympathische Weise Markenbekanntheit
aufzubauen“, erklärt Markus Langer. Der Faszination
BVB könne man sich kaum entziehen, da sei
man schnell mit ganzem Herzen dabei. „Das ist es
eben, was den BVB ausmacht. Wir konnten mit die-
Roman Weidenfeller nach dem Sieg über den SC Freiburg
FOTOS: DEFODI.DE (3)
ser Sponsorship ein Bekenntnis zur Region ablegen.“
Diese Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit: „Wir
waren damals sehr froh, ein so bedeutendes Unternehmen
aus dem Ruhrgebiet als Sponsor gewinnen
zu können“, erinnert sich Carsten Cramer, beim neuen
deutschen Meister Direktor für die Bereiche Marketing,
Vertrieb und Business Development. Experten
bestätigen, dass die beiden Partner gut zusammenpassen,
der sogenannte „Fit-Faktor“ zwischen Sponsor
und Klub ist hoch. Stephan Schröder, Mitglied der
Geschäftsleitung beim Kölner Marktforschungs- und
Beratungsunternehmen Sport + Markt: „Imagefaktoren
wie ‚Identifikation‘ oder ‚leidenschaftlich‘ werden
bei entsprechenden Erfolgen besonders intensiv
erlebbar und belegen das Potenzial zu einer großen
Marke im Fußball. Als Unternehmen aus der Region
mit dem Anspruch eines Global Players passt Evonik
sehr gut zum BVB.“
Der Trikotwerber nimmt im Profifußball eine
besondere Rolle ein und trägt den Premium-Titel
„Hauptsponsor“. Das Firmenlogo direkt neben dem
Vereinsemblem ist immer im (Kamera)bild – die
FOTO: KNSK
„Geht doch“: TV-Image-Kampagne von Evonik mit BVB-Faktor
Massive Präsenz im TV und in
den Printmedien
kontinuierliche Berichterstattung über die Bundesliga
garantiert eine massive Präsenz bei TV-Übertragungen
sowie bebilderten Artikeln in Zeitungen und
Zeitschriften.
Bekanntheitsgrade für Hauptsponsoren erreichen
meist Spitzenwerte, die Akzeptanz für Trikotwerbung
belegt im Ranking der Werbeformen im Fußball Platz
eins (siehe Grafik Seite 24). Viele Klubs sind über Jahre
mit ihrem Hauptsponsor verbunden, und viele Fans
bauen ein besonderes Verhältnis zum Sponsorunternehmen
auf. Das Bekenntnis zur Region macht den
Sponsor eines so bodenständigen Klubs wie des BVB
bei den Fans auf Anhieb sympathisch. Trotzdem ist
für Evonik auch der Auftritt im internationalen Fußball
wichtig: „Wir sind ein weltweit tätiges Unternehmen
und freuen uns deshalb besonders, dass Borussia
Dortmund auch international einen renommierten
Namen hat und nach dem Jahr in der Europa League
in der kommenden Saison sogar in der Champions
League spielen wird“, betont Evonik-Marketing-Chef
Langer. Für Evonik könnte nach Umsatzsprung und
Gewinnrekord im vergangenen Jahr der geplante Börsengang
einen vergleichbaren Aufstieg in die Champions
League der deutschen Unternehmen bedeuten.
Sponsoring wirkt
Klar ist: Sportsponsoring lohnt sich auch für einen
Konzern, dessen Produkte wie bei Evonik vorwiegend
von weiterverarbeitenden Unternehmen und selten
von den Konsumenten direkt gekauft werden: Bereits
wenige Monate nach Vorstellung des neuen Markennamens
im September 2007 kannte jeder zweite Deutsche
im Alter von 25 bis 54 Jahren den neuen Konzern.
Dabei gab nahezu jeder Vierte an, er kenne
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Zielsicher und
durchsetzungsstark:
Lucas Barrios (26)
aus San Fernando in
Argentinien
ist der Torschützenkönig
des BVB
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