DAS MEISTERHEFT Mai 2011 - Evonik
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26 BVB-TALK<br />
„Ein unfassbares Glück“<br />
Das lange Zeit Unerreichbare ist geschafft: Der BVB ist deutscher Meister –<br />
mit der jüngsten Mannschaft der Bundesliga. Wie der BVB-Faktor <strong>Evonik</strong><br />
befl ügelt, analysiert Manfred Bissinger mit Cheftrainer Jürgen Klopp,<br />
Vereins-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und <strong>Evonik</strong>-Chef Dr. Klaus Engel<br />
FOTOS: KIRSTEN NEUMANN<br />
MEINE HERREN, Sie sind das „Dreigestirn“ des<br />
Erfolgs von Dortmund: Jürgen Klopp, der Trainer,<br />
Taktiker und wortgewaltige Motivator; Hans- Joachim<br />
Watzke, der umsichtige Geschäfts führer, der die Vo -<br />
raus setzungen für den reibungs losen Spiel betrieb<br />
schafft, und Dr. Klaus Engel, der als Vorstandsvorsitzender<br />
des Hauptsponsors <strong>Evonik</strong> Industries AG fest<br />
an die Leistungskraft seines BVB geglaubt und den<br />
Vertrag vor zwei Jahren verlängert hat. Ihnen erst mal<br />
herzlichen Glückwunsch zur Saison! Wir wollen jetzt<br />
ein Gespräch über Erfolg, über Leistung, über Teamgeist<br />
führen.<br />
Als Sie in diese Saison gestartet sind, Jürgen Klopp,<br />
hatten Sie da ein Motto und ein Ziel, das Sie den<br />
Spielern mitgegeben haben?<br />
Klopp: Ja, ich habe den Jungs erst mal klar gemacht,<br />
dass alle über uns lästern werden, weil wir zu jung und<br />
zu früh dran sind. Ich habe ihnen gesagt: „Wir haben<br />
keine Zeit zu verschenken. Alles, was möglich ist, wollen<br />
wir jetzt haben. In dieser Saison.“ Und da wir keine<br />
Erfahrungswerte haben, müssen wir eben neue<br />
Maßstäbe setzen. Ein Beispiel: Sieben Auswärtsspiele<br />
zu gewinnen und daraus abzuleiten, das achte hat<br />
noch keiner gewonnen, das macht dann den unglaublichen<br />
Reiz aus. Die besondere Geschichte war auch,<br />
dass uns das niemand zugetraut hat.<br />
Engel: Es war grandios, wie Sie die Spieler zum Endspurt<br />
aufgerufen haben. Zum ersten Mal wurde es<br />
richtig eng mit dem Spiel gegen Leverkusen. Das ist<br />
dann aber optimal gelaufen. Es war fantastisch. Von<br />
da an war das Saisonende vorgezeichnet.<br />
Herr Watzke, Sie haben schon früh vom dritten Platz<br />
gesprochen. Wollten Sie damit die Emotionen zügeln?<br />
<strong>Evonik</strong>-Magazin <strong>DAS</strong> <strong>MEISTERHEFT</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong><br />
Watzke: Ich habe gesagt, wenn wir am Ende, nach dem<br />
34. Spieltag, den Eindruck haben, diese Mannschaft<br />
hat alles gegeben, dann ist auch der dritte Platz für uns<br />
ein Erfolg. Wir müssen das Gefühl haben, alles für den<br />
Sieg eingesetzt zu haben.<br />
Klopp: Zu Beginn der Saison haben wir mit dieser blutjungen<br />
Mannschaft niemals mit einem solchen Erfolg<br />
gerechnet. Wir haben gewusst, es wird unglaublich<br />
schwer, und uns dann selbst überrascht. Das Schönste<br />
war die Konstanz, mit der die Mannschaft in der Spur<br />
blieb; damit konnten wir nicht rechnen.<br />
Herr Dr. Engel, Sie sitzen im Wirtschaftsrat<br />
des BVB. Da kann man sich ein gutes Bild machen.<br />
Haben sich die Herren Klopp und Watzke mit<br />
zunehmendem Erfolg verändert, oder sind sie die<br />
Gleichen geblieben?<br />
Engel: Jürgen Klopp und Hans-Joachim Watzke waren<br />
bei Saisonstart so gelassen und souverän, wie sie es<br />
jetzt auch sind. Was mich beeindruckt hat, war zum<br />
einen die hohe Professionalität im sportlichen Bereich.<br />
Aber im Profisport ebenso wichtig ist die wirtschaftliche<br />
Seite. Der Verein hat nach einer existenziellen<br />
Krise wieder eine solide Basis geschaffen und sich für<br />
die Zukunft gut aufgestellt. Das finde ich schon klasse.<br />
Da passt alles zusammen.<br />
Herr Watzke, war der Erfolg dieser Saison planbar?<br />
Watzke: Pläne gehen selten auf, im Fußball noch viel<br />
seltener.<br />
Engel: Warum so bescheiden? Sie haben Ihre Ziele<br />
doch verwirklichen können.<br />
Watzke: Bevor wir an den Plan gingen, haben wir erst<br />
mal unsere Plus- und unsere Minuspunkte herausgearbeitet.<br />
Uns war schnell klar, dass wir auf der einen<br />
Seite nicht unerschöpflich viel Geld zur Verfü-<br />
BVB-TALK 27<br />
Gruppenfoto mit Fan-Schal:<br />
BVB-Cheftrainer Jürgen Klopp,<br />
Dr. Klaus Engel, Vorstands vorsitzender<br />
von <strong>Evonik</strong>, BVB-Geschäftsführer<br />
Hans-Joachim Watzke