DAS MEISTERHEFT Mai 2011 - Evonik
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Im Rampenlicht: Der Signal Iduna Park liegt wie eine leuchtende Oase im früheren Zechen-Revier und ist für Spiele bis in die höchste<br />
internationale Klasse ausgerüstet. Zuschauer und Spieler profi tieren von der fast schattenwurffreien, taghellen Ausleuchtung des Spielfeldes<br />
Moderne Stadien sind auch Datentempel<br />
„Stadiondeckel“ und<br />
Lesegerät: Die elektronische<br />
Bezahl karte kann<br />
seit dieser Saison an allen<br />
Kiosken und Restaurants<br />
im Signal Iduna Park<br />
eingesetzt werden<br />
<strong>Evonik</strong>-Magazin <strong>DAS</strong> <strong>MEISTERHEFT</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong><br />
Bau der Donbass Arena im ukrainischen Donezk,<br />
einem der Schauplätze der nächsten Europameisterschaft.<br />
Hier hat der schweizerische Spezialist für Informationsinfrastruktur<br />
Reichle & De-Massari (Wetzikon)<br />
60 Kilometer Glasfaser- und über 400 Kilometer<br />
Kupferkabel verlegt. Mit 6.000 Kupfer- und 1.700<br />
Glasfaseranschlüssen beherbergt das neue Bauwerk<br />
eines der größten Netzwerke, die bisher in der Ukrai -<br />
ne installiert wurden. „Stadien sind heute Informationsknotenpunkte,<br />
in denen die Verfügbarkeit der<br />
IT-Systeme nicht nur für Sicherheit und Komfort der<br />
Zuschauer unverzichtbar ist, sondern auch die Basis<br />
für jeden erzielbaren Erlös darstellt, ob über Mediavermarktung,<br />
Ticketing, Shops oder Essen und Trinken“,<br />
erklärt Stefan Leibhard, CEO der BTD Internatio<br />
nal Consulting AG mit Sitz im schweizerischen Zug,<br />
ein international führender Technologieberater für<br />
Stadien und Veranstaltungsorte.<br />
Informationstechnik spielt eine große Rolle in der<br />
Betreuung und im Training der Spieler. So gibt es Software-Lösungen<br />
zur Erfassung der Positionsdaten von<br />
Spielern und Ball während eines Fußballspiels. Die<br />
Daten werden nicht nur zur Ermittlung von Laufwegen<br />
herangezogen, sondern auch zur Analyse des komplexen<br />
Spielgeschehens und der Taktik von Gruppen, wie<br />
der Abwehr oder der gesamten Mannschaft. In einem<br />
Projekt der Deutschen Sporthochschule Köln sollen<br />
künftig künstliche neuronale Netze eingesetzt werden.<br />
Solche Netze bilden Struktur und Informationsarchitektur<br />
von Gehirn und Nervensystem im Computer<br />
nach. Damit wollen die Forscher herausfinden,<br />
wie Kreativität und Originalität im Fußball zustande<br />
kommen und wie man sie trainieren kann. Erst vor<br />
Kurzem hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seine<br />
Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Unternehmen<br />
MasterCoach Int. bis 2012 verlängert, das Spielanalysen<br />
zur Verfügung stellt. „Die Verknüpfung von Bildern,<br />
Animationen und Statistiken bietet den Trainern<br />
und Spielern ein visuelles Angebot, das den modernen<br />
Anforderungen entspricht“, urteilt Oliver Bierhoff,<br />
Teammanager der deutschen Fußballnationalmannschaft.<br />
Auch der BVB ist auf der Höhe der Zeit:<br />
„Wir nutzen solche Tools für die Taktikanalyse in der<br />
Halbzeit und zur Nachbetrachtung. Solche Erkenntnisse<br />
sind unerlässlich“, betont Dr. Christian Hockenjos,<br />
Leiter Organisation und Verwaltung beim BVB.<br />
Auch die Lederpille hat ausgedient<br />
Seit Beginn dieser Saison kommt beim BVB das System<br />
VIS.Track der Impire AG nicht nur bei Pflichtspielen, sondern<br />
auch im Trainingsbetrieb und im Jugendbereich zum<br />
Einsatz. Umfassende Leistungsdaten aller Spieler werden<br />
in Echtzeit erhoben und zur Spiel- und Trainingsanalyse<br />
ausgewertet. Dabei bedient sich das System neuester<br />
Computeralgorithmen und modernster Kameratechnologie.<br />
Die Software kann die Informationen live in Drei-D-<br />
Animationen oder Grafiken darstellen. So können Chefcoach<br />
Jürgen Klopp und sein Stab schnell Vorteile und<br />
Fehler erkennen und die Spieler darauf gezielt hinweisen<br />
– offenbar eine gute Grundlage für die erfolgreichste<br />
Fußballmannschaft Deutschlands.<br />
In manchen Bereichen tut sich der Fußball aber<br />
auch schwer mit technischen Neuerungen – so die<br />
Regelhüter des International Football Association<br />
Board (IFAB), deren Entscheidungen für den Weltfußballverband<br />
FIFA verbindlich sind. Die spielentscheidende<br />
Frage „Tor oder nicht Tor?“ wird auch künftig<br />
nur danach entschieden, was der Schiedsrichter<br />
FOTOS: PR (2), DEFODI.DE<br />
ILLUSTRATION: DANIEL BRITSCH, 3DPIXEL COMPANY G.M.B.H., DORTMUND<br />
Höhe Pylon<br />
62 Meter<br />
Zugang<br />
Osttribüne<br />
Zufahrt<br />
Mannschaften<br />
Zugang Nordtribüne<br />
Nordtribüne<br />
Zugang Nordtribüne<br />
Trilux<br />
Business<br />
Club<br />
Logistische Meisterleistung<br />
Borussia Park OBO Lounge<br />
Familienblock<br />
Stadionvorplatz<br />
Strobelallee<br />
Zugang Süd- und Westtribüne<br />
und sein Team mit ihren Augen gesehen haben. Erst<br />
Anfang März hatte die 125. IFAB-Jahresversammlung<br />
sich erneut gegen den Einsatz elektronischer Hilfsmittel<br />
zur Überwachung der Torlinie entschieden. Grundsätzlich<br />
zur Wahl stehen dabei entweder der Chip im<br />
Ball oder hochauflösende Kameras. „Menschliche Fehler“<br />
gäben dem Fußball ein „menschliches Gesicht“,<br />
äußerte sich FIFA-Präsident Joseph Blatter noch vor<br />
einigen Jahren beschwichtigend. Die Wächter über<br />
die Spielregeln begründen ihre ablehnende Haltung<br />
mittlerweile aber vor allem mit dem Argument, keines<br />
der ihnen bislang präsentierten Systeme sei für<br />
einen Einsatz auf höchster Ebene ausgereift. Dabei<br />
ist der Chip im Ball nach Auskunft der Entwicklerfirma<br />
Cairos technologies AG aus dem badischen Karlsbad<br />
nicht nur voll entwickelt, sondern schon seit 2007<br />
Osttribüne<br />
Zugang Spielfeld<br />
Trainerbänke<br />
Verteilerebene<br />
Südtribüne<br />
erfolgreich getestet. „Es dauert unter eine Sekunde,<br />
bis der Schiedsrichter weiß, ob der Ball im Tor war<br />
oder nicht“, so Christian Holzer, Vorstand der Cairos<br />
AG. Voraussetzung für das System sind dünne Kabel<br />
unter den Linien des Strafraums und der Tor linie. Sie<br />
erzeugen schwache Magnetfelder, die ein Sensor in<br />
der Mitte des Balles misst. Der Chip – etwa 15 Gramm<br />
leicht – sendet die Messwerte über Funk an zwei Empfangs<br />
anten nen, sobald er in den Strafraum eintritt. Auf<br />
dieser Basis ermittelt ein Computer in Sekundenbruchteilen,<br />
ob der Ball die Torlinie komplett überschritten<br />
hat. Das System funktioniert ähnlich der RFID-Technologie,<br />
die sich in verschiedensten Anwendungen<br />
bestens bewährt hat. Dabei werden Gegenstände<br />
automatisch mithilfe elektromagnetischer Wellen<br />
identifiziert und lokalisiert, so zum Beispiel bei<br />
BVB-HIGHTECH 35<br />
<strong>Evonik</strong><br />
Stammtisch<br />
Westtribüne<br />
Parkplätze<br />
Bis zu 80.720 Zuschauer erleben die Heimspiele des BVB live im Stadion mit – so viele wie bei keinem anderen Bundesliga-Verein. Die Menschenströme zügig<br />
auf die Tribünen und wieder zu den Ausgängen zu leiten verlangt logistisches Management auf höchstem Niveau. Im Signal Iduna Park sorgen 103 Drehkreuze<br />
und mehrere Verteilerebenen dafür, dass Spieler, Trainer, Journalisten und Fans sicher zu ihren Plätzen kommen<br />
<strong>Evonik</strong>-Magazin <strong>DAS</strong> <strong>MEISTERHEFT</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong>