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DAS MEISTERHEFT Mai 2011 - Evonik

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48 MYTHOS BVB<br />

Familienfest<br />

in Schwarz-<br />

Gelb<br />

Jahreshauptversammlung<br />

des BVB-Fanklubs<br />

in Oeventrop-Freienohl<br />

mit Blaskapelle, Tombola<br />

und Torte am 16. April<br />

<strong>2011</strong>. Vom Knirps bis zum<br />

Senior – 763 Mitglieder<br />

zählt der Klub. Gefeiert<br />

wird in der Halle der<br />

Schützenbruderschaft<br />

Sankt Sebastianus 1766.<br />

Besonders begehrt sind<br />

bei den jungen Mädchen<br />

die Autogramme des<br />

Torjägers Shinji Kagawa.<br />

Der BVB-Sänger Matthias<br />

„Kasche“ Kartner heizt<br />

die Stimmung ein. Neben<br />

erbaulichen Sinnsprüchen<br />

und beschaulichem<br />

Fangesang gibt es viel<br />

Bier und „ordentlich<br />

was auf die Gabel“:<br />

deftige Hausmannskost.<br />

Außerdem werden<br />

Fußmatten und<br />

Pürier stäbe verlost<br />

<strong>Evonik</strong>-Magazin <strong>DAS</strong> <strong>MEISTERHEFT</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong> <strong>Evonik</strong>-Magazin <strong>DAS</strong> <strong>MEISTERHEFT</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong><br />

FOTOS:DEFODI.DE<br />

Aki lacht „Heute sind die Millionäre die auf dem<br />

Platz.“ Die Gemeinschaften währen nicht mehr ewig.<br />

Die Spieler sind keine Sandkastenfreunde mehr. Sie<br />

kommen von überall her. Sie ziehen weiter, wenn das<br />

richtige Angebot kommt.<br />

Und trotzdem ist dieses BVB-Gefühl geblieben,<br />

dieser schwarz-gelbe Kern. Jetzt wird der Kult im<br />

Borusseum hochgehalten, dem Vereinsmuseum im<br />

Stadion. Da funkeln die Pokale, da kann der Borussia-Anbeter<br />

die alten und neuen Triumphe einatmen,<br />

die Fotos sehen, die Trikots, Maskottchen, Schallplatten,<br />

Plakate. Fans gibt es heute mehr denn je. Borussia<br />

Dortmund hat rund 540 eingetragene Fanklubs,<br />

von „Abfahrt 23“ bis „Zone09“. Mit schrägen Namen<br />

wie „Verstreute Westfalen“, „Durch Dick und Dünn“,<br />

„Rising Sunz“ oder „Rock the Block Schwerte Ruhr“.<br />

Von Aachen bis Xanten fiebern sie, am Jadebusen und<br />

in Oberhessen, in Norwegen und in Österreich.<br />

„Die Masse macht viel aus“<br />

„Mit 52.000 Dauerkarten haben wir einen Rekord für<br />

die Ewigkeit. Und viele dieser Karten sind vererbt worden“,<br />

sagt Norbert Dickel, der „Held von Berlin“, einst<br />

Stürmer, heute Stadionsprecher in Dortmund, der die<br />

Rituale der Fans bestens kennt. Der hier seine Heimat<br />

gefunden hat, der Teil jener Zeremonie ist, die hier<br />

„alle 14 Tage abgeht“. Die „echte Liebe“, die der Verein<br />

heute plakatiert, die habe es auch schon vor 20 oder<br />

30 Jahren gegeben. Aber es sind mehr geworden. „Die<br />

Masse macht viel aus“, findet „Nobby“ Dickel. Und die<br />

zelebriert ihren Verein, lebt ihn, reist gemeinsam zu<br />

Spielen. „Früher fuhren fünf Fans mit uns in der Bahn<br />

zum Auswärtsspiel“, erinnert sich Aki. Heute stehen<br />

auch auswärts große Fanscharen hinter dem BVB.<br />

Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD)<br />

vor seinem Bürofenster mit BVB-Fahne<br />

In Oeventrop, 50 Kilometer östlich von Dortmund<br />

im Sauerland gelegen, feiert der größte Fanklub sein<br />

32-jähriges Bestehen. 763 Mitglieder vermeldet der<br />

Schatzmeister Eugen Kraas. Er trägt zur frohen Kunde<br />

einen schwarzen Anzug und einen gelben Schlips.<br />

Blasmusik lärmt durch die Halle der Schützenbruderschaft<br />

Sankt Sebastianus. An der Wand die Liste<br />

der Könige seit 1766. Dazu der Spruch: „Der Heimat<br />

die Liebe, die Treue dem Brauch, so dachten die<br />

Väter, so denken wir auch.“ Eine lange Schlange hofft<br />

auf ein Autogramm von Offensiv-Star Shinji Kagawa.<br />

Die Tombola lockt mit Fußmatten, Handtüchern und<br />

Pürierstäben. Gerstensaft strömt. Und natürlich gibt<br />

es ordentlich was auf die Gabel, wie man hier sagt:<br />

Rouladen, Frikadellen und Würstchen, dazu eine Torte<br />

in Fußballform. Selbst die Stiefmütterchen auf den<br />

Tischen sind schwarz-gelb.<br />

Die Feier hat etwas von einem überdimensionierten<br />

Familientreffen. Man hängt in Cliquen an den Tischen<br />

herum, erzählt Geschichten. Kleine Jungs laufen im Trikot<br />

herum, allzeit bereit, dem Verein ewige Treue zu<br />

schwören. Alte Herren lehnen sich würdig zurück. Wie<br />

etwa Klaus Althoff, der eine echte Havanna schmaucht,<br />

vor sich eine Urkunde für 25-jährige Mitgliedschaft im<br />

Fanklub Oeventrop-Freienohl. Früher hat er Fans im<br />

Bus kutschiert. 2009, zum 100. des BVB, ließ er sich<br />

„Borussendriver“ auf den Arm tätowieren. Und rezitiert<br />

nun fröhlich die BVB-Version eines alten Liedes: „Ob<br />

ich verroste oder verkalke, ich werde nie ein Fan von<br />

Schalke.“ Herrje, Schalke. Die Blau-Weißen aus Gelsenkirchen.<br />

Seit Menschengedenken die schärfste Konkurrenz<br />

von nebenan. Auch so ein Arbeiterklub. Eigentlich<br />

aus dem gleichen Holz. Aber das darf man einem BVB-<br />

Fan auf keinen Fall sagen.

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