DAS MEISTERHEFT Mai 2011 - Evonik
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32 BVB-HIGHTECH<br />
Hightech stürmt immer mit<br />
Titel und Erfolge erzielen Vereine heute mit modernen Methoden und Hightech<br />
auf allen Ebenen – vom Ball zum Rasen, vom Fußballschuh über die Trainingseinheit bis hin<br />
zum Stadion. Auch wenn der Signal Iduna Park immer wieder auf den neuesten Stand<br />
der Technik gebracht worden ist, für die Fans ist er einfach „das schönste Stadion der Welt“<br />
TEXT KLAUS JOPP<br />
DIE LEUCHTEND GELBEN STAHLPYLONEN sind<br />
schon von Weitem nicht zu übersehen: 62 Meter<br />
ragen die acht Pfeiler, die das Dach von Deutschlands<br />
größtem Stadion tragen, in den Dortmunder<br />
Himmel. Wahrlich eines deutschen Meisters würdig<br />
sind schon die Dimensionen der Spielstätte – Platz<br />
für 80.720 Zuschauer, davon allein 25.000 Stehplätze<br />
auf der Südtribüne, die damit die größte in Europa<br />
ist – und die Ausstattung des Hightechtempels, die für<br />
die digitale Übertragung jedes Spiels in alle Welt bestens<br />
gerüstet ist.<br />
Fußball ist heute vor allem ein Medienereignis,<br />
gigantische Datenmengen werden von jedem Match,<br />
von jeder Spielszene aus mehreren Perspektiven simultan<br />
aufgezeichnet und in Echtzeit übertragen. Glasfaserkabel,<br />
Stromleitungen und WLAN-Verbindungen<br />
sind die Arterien und Nervenzellen der BVB-Arena, die<br />
in den frühen 1970er-Jahren noch als West falen sta dion<br />
für die Fußballweltmeisterschaft 1974 gebaut worden<br />
war, aus heutiger Sicht in der Steinzeit der Informationstechnik.<br />
Seit Mitte der 1990er-Jahre wurde das<br />
Stadion in drei Ausbaustufen auf Weltklasseniveau<br />
umgebaut: In Dortmund können seitdem Matchs aller<br />
Kategorien ausgetragen werden. Dabei gilt: je größer<br />
das internationale Interesse an einer Begegnung, desto<br />
gewaltiger auch die Datenströme. Telekom Austria,<br />
die 2008 die Fußballeuropameisterschaft in Wort und<br />
Bild transportiert hat, schätzt, dass ihr Glasfasernetz<br />
eine Datenmenge von über zwei Petabyte (Billiarden<br />
Byte) transportiert hat – das entspricht etwa der fünffachen<br />
Datenmenge aller Bücher, die jemals geschrieben<br />
wurden. Und das in gerade einmal drei Wochen.<br />
Die multimediale Entwicklung in den Stadien geht<br />
weiter. Das zeigt sich besonders deutlich beim<br />
<strong>Evonik</strong>-Magazin <strong>DAS</strong> <strong>MEISTERHEFT</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong><br />
FOTOS:DEFODI.DE, IMPIRE AG (6)<br />
Jeder Schritt der Spieler wird digital ausgewertet<br />
Für die Nachbereitung von Spiel- und Taktikanalysen wird das Geschehen auf dem Rasen mit Videokameras aufgenommen und mithilfe<br />
von hochleistungsfähigen Informationstechnik(IT)-Systemen grafi sch aufbereitet: Die erste Darstellung (Mitte oben) zeigt, wie viel und wie<br />
schnell jeder Spieler gelaufen ist. Die zweite Grafi k (oben rechts) demonstriert, wie sich Spielszenen entwickeln. Im dritten Bild (Mitte<br />
unten) werden die Bewegungen eines Spielers analysiert, auf welchen Strecken ein Fußballer in welchem Tempo gelaufen ist, und Schaubild<br />
vier (rechts unten) gibt Auskunft über die Position eines Kickers während eines Spiels, es zeigt an, wie lange er sich wo aufgehalten hat<br />
Zeitlupe allein bringts nicht<br />
mehr: Auch Sportjournalisten<br />
wie Marcel Reif profi tieren von den<br />
vielfältigen multimedialen<br />
Möglichkeiten, die die Infrastruktur<br />
moderner Sportstätten für die<br />
aktuelle Berichterstattung bietet