OPUS - an der Hochschule Offenburg
OPUS - an der Hochschule Offenburg
OPUS - an der Hochschule Offenburg
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Fr<strong>an</strong>z Roser:<br />
Es gibt ja verschiedene Arten <strong>der</strong><br />
Betreuung. Die einen haben gern viele<br />
Studenten, die <strong>an</strong><strong>der</strong>en konzentrieren<br />
sich lieber auf wenige, bauen dafür<br />
sehr innige Beziehungen auf.<br />
Campus:<br />
Was ist denn ein Indiz für eine innige<br />
Beziehung?<br />
Uwe Budiner:<br />
Wenn die Studenten von sich aus bei<br />
uns <strong>an</strong>rufen und fragen, wie es geht.<br />
D<strong>an</strong>n fühlen sie sich sicher.<br />
Fr<strong>an</strong>z Roser:<br />
M<strong>an</strong> muss sich ja dessen bewusst sein,<br />
dass wir <strong>der</strong>en Eltern, vielleicht sogar<br />
Großeltern sein könnten. In vielen Län<strong>der</strong>n<br />
ist es unüblich, dass jüngere auf<br />
ältere Menschen zugehen. Da gibt es<br />
eine riesige Hemmschwelle.<br />
Vom Senior Service<br />
Heimat in <strong>der</strong> Fremde<br />
Campus:<br />
45 Männer und Frauen engagieren sich<br />
– reicht das?<br />
Fr<strong>an</strong>z Roser:<br />
Wir könnten schon noch mehr Leute<br />
brauchen, zumal wir in Gengenbach<br />
das Angebot ausbauen möchten.<br />
Campus:<br />
Was sollte m<strong>an</strong> denn mitbringen, wenn<br />
m<strong>an</strong> sich <strong>an</strong> dem Projekt beteiligen<br />
will?<br />
Fr<strong>an</strong>z Roser:<br />
Interesse <strong>an</strong> jungen Menschen und<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>en Kulturen, Offenheit für<br />
An<strong>der</strong>sdenkende und Englisch als<br />
Überbrückung von Kommunikationsprobleme<br />
Campus:<br />
Wie groß ist <strong>der</strong> Zeitaufw<strong>an</strong>d?<br />
Wie <strong>Offenburg</strong>er ausländische Studierende unterstützen<br />
In <strong>der</strong> Fremde, aber nicht allein. Von<br />
einem Ausl<strong>an</strong>dssemester träumen<br />
wohl die meisten Studierenden. Doch<br />
was ist, wenn m<strong>an</strong> die Sprache nicht<br />
spricht? Findet m<strong>an</strong> sich zurecht in dem<br />
fremden L<strong>an</strong>d, in einer fremden Kultur?<br />
Wer als Student aus dem Ausl<strong>an</strong>d nach<br />
Deutschl<strong>an</strong>d kommt und d<strong>an</strong>n auch<br />
noch <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> in <strong>Offenburg</strong><br />
l<strong>an</strong>det, hat Glück. Denn hier helfen 40<br />
Seniorinnen und Senioren beim Eingewöhnen<br />
und im Alltäglichen. „Senior<br />
Service“ nennt sich das Projekt. Mal<br />
ist es eine Stadtführung o<strong>der</strong> die Hilfe<br />
beim Formular-Ausfüllen o<strong>der</strong> die Einladung<br />
zu einem echten deutschen Essen.<br />
Ein bisschen Zuhause für die Studenten<br />
aus <strong>der</strong> Fremde. Und für die „Seniors“<br />
eine wun<strong>der</strong>bare Abwechslung.<br />
So wurde in dem „ZDF-Län<strong>der</strong>spiegel-<br />
Newsletter“ vom 29. Oktober 2010 treffend<br />
<strong>der</strong> Beitrag über die ehrenamtliche<br />
Arbeit des Senior Service <strong>an</strong>gekündigt.<br />
Einen Tag l<strong>an</strong>g begleitete ein Kamerateam<br />
des ZDF Ehrenamtliche und Studierende.<br />
Das Team machte Aufnahmen vom<br />
Deutschkurs <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> mit Martin<br />
Verrel. Umgeben von vielen neugierigen<br />
Zuschauern gab uns Reneé Hauser<br />
eine sehr informative und kurzweilige<br />
Stadtführung. Bei einer Weinprobe<br />
in den wun<strong>der</strong>schön herbstlichen Weinbergen<br />
<strong>der</strong> Winzergenossenschaft Zeller<br />
Abtsberg, geführt durch Jochen Basler,<br />
kamen alle ins Schwärmen: Die warme<br />
Herbstsonne und die köstlichen Weine,<br />
dazu die schönen Ausblicke über die<br />
Stadt und das Uml<strong>an</strong>d!<br />
Die Studierenden und das aus Stuttgart<br />
kommende ZDF-Team konnten den<br />
badischen Wein von seiner besten Seite<br />
kennen- und lieben lernen.<br />
So ein Tag vor laufen<strong>der</strong> Kamera brachte<br />
den Akteuren allerdings auch einigen<br />
Stress. Die Senior–Service-Mitglie<strong>der</strong><br />
Je<strong>an</strong>nine und Hartmut Söhnel luden<br />
alle Beteiligten zu einem kräftigenden<br />
Vesper in ihr Haus ein. Und als beson<strong>der</strong>e<br />
Belohnung für all die aufregenden<br />
Stunden boten sie noch Schwarzwäl<strong>der</strong><br />
Kirschtorte und Kaffee.<br />
INTERNATIONAL COMPETENCE CENTER<br />
Uwe Budiner:<br />
Im Schnitt trifft m<strong>an</strong> sich alle zwei<br />
Wochen, das ist eine Größenordnung.<br />
Die Studenten haben ja gar nicht so viel<br />
Zeit.<br />
Campus:<br />
Lässt sich Ihr Angebot noch verbessern?<br />
Fr<strong>an</strong>z Roser:<br />
Für die Zukunft wollen wir uns auf die<br />
Fahnen schreiben, noch stärker auf die<br />
Studenten zuzugehen, die eine Betreuung<br />
wirklich nötig haben. Derzeit erreichen<br />
wir maximal die Hälfte. Und es<br />
sind meist die Kontaktfreudigen, die<br />
unseren Service nutzen. Aufgabe sollte<br />
sein, diejenigen <strong>an</strong>zusprechen, die gerade<br />
nicht diese Offenheit mitbringen.<br />
GERTRUDE SIEFKE, FREIE JOURNALISTIN<br />
Der g<strong>an</strong>ze Drehtag wurde vier Wochen<br />
später als fünfminütiger Beitrag im<br />
„Län<strong>der</strong>spiegel“ ausgestrahlt. D<strong>an</strong>k<br />
Internet konnten selbst die Eltern und<br />
Freunde unserer ausländischen Studierenden<br />
diesen Beitrag zu Hause,<br />
zum Beispiel in China, <strong>der</strong> Türkei o<strong>der</strong><br />
in Südamerika, downloaden und <strong>an</strong>sehen.<br />
Eine tolle Möglichkeit, sich ein Bild<br />
zu machen wie und wo das eigene Kind<br />
lebt.<br />
FRANZ ROSER<br />
Stadtführung durch Reneé Hauser<br />
(Bildmitte) vor dem <strong>Offenburg</strong>er Rathaus<br />
campus I Das Magazin <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Offenburg</strong> I Winter 2010/11<br />
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