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OPUS - an der Hochschule Offenburg

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110 INSTITUT FÜR ANGEWANDTE FORSCHUNG<br />

Jedem Studenten sein eigener<br />

selbst entwickelter PDA<br />

Computer faszinieren uns schon<br />

seit vielen Jahren. Je<strong>der</strong> besitzt<br />

einen PC, einen persönlichen Computer;<br />

damit ist für viele ein Traum wahr<br />

geworden. Da gibt es d<strong>an</strong>n die große<br />

Faszination, einmal zu verstehen, wie<br />

ein solcher Computer funktioniert und<br />

vielleicht sogar einmal einen selbst zu<br />

bauen o<strong>der</strong> zumindest selbst zu programmieren.<br />

Viele Studenten sind noch<br />

aus <strong>der</strong> C64-Generation, dem ersten<br />

wirklichen Schülercomputer. Später<br />

diente d<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Personal-Computer als<br />

Mittel zur Verwirklichung eigener Ideen<br />

in Form von Spielen, Bil<strong>der</strong>n, Fotobearbeitung<br />

o<strong>der</strong> heute insbeson<strong>der</strong>e als<br />

Fenster zur Datenwelt des Internets.<br />

Der Traum vom eigenen Computer<br />

als Eigenbauobjekt ist heute möglich<br />

geworden durch die mo<strong>der</strong>ne Mikroelektronik,<br />

wie sie nun seit über 20<br />

Jahren <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Offenburg</strong><br />

gelehrt wird. Rechnerarchitekturen, programmierbare<br />

und über Software formbare<br />

Strukturen konnten zum ersten<br />

Mal mit Hilfe <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Softwarewerkzeuge,<br />

sogen<strong>an</strong>nter Electronic<br />

Design Automation, in Silizium gegossen<br />

werden. Damit war eine neue sp<strong>an</strong>nende<br />

Spielwiese für interessierte Digitalf<strong>an</strong>s<br />

geschaffen worden, die die Verwirklichung<br />

eigener Ideen ermöglicht.<br />

An <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Offenburg</strong> wurde<br />

schon 1993 mit dem in zwei herausragenden<br />

Diplomarbeiten entworfenen<br />

16-bit-Mikroprozessor FHOP,<br />

was für „First Homemade Operational<br />

campus I Das Magazin <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Offenburg</strong> I Winter 2010/11<br />

Processor“ steht, Synonym für FHO-Prozessor,<br />

ein erster Kern geschaffen, <strong>der</strong><br />

programmiert und in integrierte Schaltungen<br />

eingebaut werden konnte. Als<br />

Mitglied <strong>der</strong> MPC-Gruppe Baden-Württembergs<br />

waren inzwischen die Möglichkeiten<br />

geschaffen worden, eigene integrierte<br />

Schaltungen von steigen<strong>der</strong> Komplexität<br />

im Rahmen von Hochschularbeiten<br />

zu entwickeln und über die damalige<br />

europäische Fertigungsorg<strong>an</strong>isation<br />

EUROCHIP auch zu produzieren.<br />

Der erste so geschaffene Mikroprozessor<br />

FHOP wurde 1993 noch in 1,5<br />

μm-CMOS-Technologie, <strong>der</strong> heutige<br />

St<strong>an</strong>d sind 0,032 μm für die kleinsten<br />

Strukturen, entwickelt. Der Prozessorkern<br />

FHOP wurde in mehreren ASICs,<br />

sogen<strong>an</strong>nten Application Specific Integrated<br />

Circles, erfolgreich eingesetzt<br />

und verschaffte diesen ICs die programmierbare<br />

Intelligenz, die für die Anwendung<br />

in realen Systemen so wichtig<br />

geworden ist. Höhepunkt dieser Entwicklung<br />

war ein 1998 realisierter integrierter<br />

Schaltkreis für einen 24-Stunden-<br />

EKG-Rekor<strong>der</strong>, <strong>der</strong> neben dem eigentlichen<br />

Prozessorkern FHOP noch eine<br />

Waveletkompressionseinheit und digitale<br />

Filter zur Signalaufbereitung enthält.<br />

Der Chip wird heute noch in einem<br />

kommerziellen Produkt „Cardioscout“<br />

erfolgreich verwendet. Diese Entwicklung<br />

war nur möglich durch die Bündelung<br />

zahlreicher Diplom- und Studienarbeiten<br />

und den Einsatz von Mitarbeitern<br />

im Rahmen eines vom L<strong>an</strong>d geför<strong>der</strong>ten<br />

Projekts.<br />

UMC 0,18 μm ASIC SoC mit SIRIUS-JANUS Prozessorkern (Chipfläche: 3,24 x 1,53 mm²,<br />

Kerngröße 0,3 mm²)<br />

Die Mikroelektronik ist nicht stehen<br />

geblieben, die Komplexität hat sich verhun<strong>der</strong>tfacht<br />

seit dieser Zeit, und die<br />

Möglichkeiten für studentische Arbeiten<br />

sind entsprechend gewachsen. So<br />

wurde im Institut für Angew<strong>an</strong>dte Forschung<br />

<strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Offenburg</strong>, im<br />

ASIC-Design-Center auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong><br />

alten Erfahrungen inzwischen eine neue<br />

komplexe und leistungsfähige Prozessorgeneration<br />

unter dem Namen SIRI-<br />

US (Small Imprint Risc for Ubiquitious<br />

Systems) entwickelt, <strong>der</strong> sich inzwischen<br />

in drei Familienmitglie<strong>der</strong>:<br />

SIRIUS-TINY<br />

mit einer internen 16-bit-Struktur- und<br />

einem 16-bit-Adressraum als kleinen<br />

Bru<strong>der</strong>, dem<br />

SIRIUS-JANUS<br />

mit einer internen 32-bit-Struktur,<br />

aber einem 16-bit-Bus-System, das es<br />

erlaubt, den 32-bit-Adressraum zu nutzen,<br />

und dem großen Bru<strong>der</strong>, dem<br />

SIRIUS-HULK<br />

<strong>der</strong> sowohl intern als auch extern über<br />

eine 32-bit-Struktur verfügt, zusätzlich<br />

einen 32-bit-Divi<strong>der</strong> enthält und auf<br />

den Speicher über einen dualen Cache<br />

zugreift, aufteilt.<br />

Diese Familie deckt nun den gesamten<br />

potenziellen Einsatzbereich von kleinen<br />

Mini<strong>an</strong>wendungen (TINY) bis hin<br />

PDA-Platine (51 x 53 mm²) des StudPod

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