Dokumentation Fachtag „Sucht und Familie“ - Agethur
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<strong>Dokumentation</strong> zum <strong>Fachtag</strong> Sucht <strong>und</strong> Familie am 16. Februar 2013<br />
3. Christa Gattwinkel<br />
Von einer Idee zu einer festen Einrichtung – Praxis im Blick<br />
Christa Gattwinkel<br />
Als man mich im Herbst 2012 fragte, ob<br />
ich bereit wäre über meine Arbeit zu berichten,<br />
die ganz klein angefangen hat,<br />
sagte ich spontan ja.<br />
Sie werden innerhalb meiner Erzählung<br />
merken, dass es mir ein Bedürfnis ist,<br />
mich für diese Kinder einzusetzen.<br />
Mein Name ist Christa Gattwinkel, bin verheiratet,<br />
Mutter von 2 erwachsenen Söhnen<br />
<strong>und</strong> Oma von drei w<strong>und</strong>erbaren Enkelmädchen,<br />
ich arbeite ehrenamtlich für<br />
den Kreuzb<strong>und</strong> in der Diözese Paderborn<br />
<strong>und</strong> bin Beauftragte für Kinder, Jugend<br />
<strong>und</strong> Familie.<br />
Als mein Mann am 28. Sept. 1989 von<br />
einer Langzeittherapie in Daun - das liegt<br />
in der Eifel- entlassen wurde, besuchten<br />
wir gemeinsam eine Kreuzb<strong>und</strong>gruppe<br />
<strong>und</strong> ich fing an, mich für Menschen zu<br />
interessieren, die einen Weg suchten um<br />
aus der Sucht herauszukommen.<br />
Zuerst dachte ich mehr an die Partner- an<br />
die Frauen- <strong>und</strong> so gründete ich mit Hilfe<br />
einer Mitbetroffenen einen Frauengesprächskreis.<br />
An die Kinder wurde ich erst später innerhalb<br />
der Kreuzb<strong>und</strong>-Gruppe erinnert.<br />
25<br />
Es war Anfang 1996 als eine Mutter während<br />
der Gruppenst<strong>und</strong>e sagte, sie käme<br />
mit ihrem Sohn nicht mehr zurecht. Der<br />
Vater war gerade zur Therapie. Sebastian<br />
war störrisch <strong>und</strong> auch in der Schule war<br />
er sehr schlecht.<br />
Es dauerte lange bis ich es in meinem<br />
Innern r<strong>und</strong> hatte, evtl. mal für dieses Kind<br />
etwas zu tun. Meine Idee war damals einfach<br />
nur mit Sebastian reden zu dürfen.<br />
Darauf die Mutter:“ Warum nur mit meinem<br />
Sohn, da sind doch noch andere Kinder.“<br />
Ja, - <strong>und</strong> dann ging bei mir das Rotieren<br />
erst richtig los.<br />
Ich plante ein Konzept in das die Eltern<br />
der Kinder mit einbezogen werden müssten,<br />
sonst würde es nicht aufgehen.<br />
Wenn diese Kinder eine Gruppe besuchen,<br />
müssten sie auch daheim mit Jemanden<br />
reden können. Natürlich würde<br />
auch ein Elternteil oder eine vertraute Bezugsperson<br />
genügen. Und so war es denn<br />
auch.<br />
Dann habe ich mich so etwas wie abgesichert.<br />
Ich habe den Kreuzb<strong>und</strong>vorstand im DV<br />
Paderborn über mein Vorhaben informiert<br />
<strong>und</strong> ihnen mitgeteilt, dass ich diese Gruppe<br />
als Projekt für evtl. 3 Jahre plane. Die<br />
Caritasberatungsstelle, das Ges<strong>und</strong>heitsamt<br />
<strong>und</strong> das Jugendamt habe ich um evtl.<br />
Hilfe gebeten <strong>und</strong> erst dann startete ich.<br />
Das Konzept hatte ich mir so aufgebaut:<br />
Kinder treffen sich mit ihren Eltern- Vater<br />
oder Mutter- oder einer vertrauten Bezugsperson,<br />
um getrennt über Sorgen <strong>und</strong><br />
Ängste zu reden. Nach jedem Reden sollte<br />
- bei den Kindern- eine Meditation, Fantasiereise<br />
oder ein Märchen folgen über