Dokumentation Fachtag „Sucht und Familie“ - Agethur

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Dokumentation zum Fachtag Sucht und Familie am 16. Februar 2013 5.2 Gruppe 2 und 3 unter der Leitung von Projekt „mamamia“ Die Mitarbeiter des Projekts „mamamia“ boten den Teilnehmern des Fachtages die Möglichkeit eine Spiel- und Erfahrungsstrecke der AGETHUR zur Sinnesschulung und das Schwungtuch als psychomotorisches Übungsgerät selbst zu erleben. In anschließenden Reflexionsgesprächen zeigte sich, dass die Teilnehmer zunächst auch – genau wie unsere „mamamia“- Kinder – Hemmschwellen überwinden mussten, um an den Übungen teilzuhaben, um sich zu öffnen und ihre Gefühle und Gedanken preiszugeben. Die Teilnehmer äußerten sich voller Respekt gegenüber den Kindern, die den Mut haben, über ihre Sorgen, Nöte und Ängste zu sprechen, gegenüber den Eltern, die ihre Sucht offenlegen und damit bereit sind, Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber auch gegenüber den Projektmitarbeitern, die mit viel Hingabe und Engagement, Kinder in ihrer Notsituation auffangen und ihnen eine „ruhige Insel im Sturm bieten“. Das Schwungtuch als psychomotorisches Übungsgerät Schwungtücher sind für viele abwechslungsreiche Gruppenspiele geeignet, fördern die Bewegung, trainieren den Körper, besonders die Grobmotorik, und machen gemeinsam viel Spaß. Die Teilnehmer des Fachtags hatte die Möglichkeit, sich selbst davon zu überzeugen. Seichte bis stürmische Wellen zu schla- 42 gen, mehrere Bälle gleichzeitig möglichst lange auf einer geschlagenen Laola-Welle rollen zu lassen oder diese möglichst hoch springen zu lassen, so lauteten die Aufgaben für die Spielteilnehmer. Dass dies gar nicht so leicht ist, stellten sie dabei recht schnell fest. Dennoch hatten die Teilnehmer dabei sichtlich viel Spaß. Anschließend wurde noch einmal gemeinsam reflektiert, welche pädagogischen Ziele hinter dem Einsatz eines Schwungtuches stehen: - individuelle Kinder sind Teil des Ganzen - Verbesserung der optischen (bei Aktionen mit Bällen) und taktilen Wahrnehmung (Materialbeschaffenheit und Luftzug des Tuches) - Anspannung und Entspannung der Muskulatur erleben - Verbesserung der konditionellen Fähigkeiten, wie Kraft (Bewegen des Tuches gegen den Luftwiderstand), Ausdauer (unterschiedliche Laufformen), Beweglichkeit (das Auf- und Abschwingen des Tuches) - Verbesserung der Steuerung und Dosierung des Krafteinsatzes (beim zielgerichteten Rollen der Bälle) - Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit - SOZIALES LERNEN, KOOPERA- TION UND KOMMUNIKATION
Dokumentation zum Fachtag Sucht und Familie am 16. Februar 2013 Spiel- und Erfahrungsstrecke der AGETHUR zur Sinnesschulung Eine anregende Umwelt stellt für uns eine Herausforderung für Aktivität und Handeln dar. Primärerfahrungen durch sehen, hören, riechen, schmecken, tasten, sich bewegen und seinen Körper spüren - dienen der Persönlichkeitsentwicklung, - fördern den Selbstfindungsprozess, - können die Erlebnisfähigkeit erhöhen, - stärken das Selbstvertrauen, - fördern die innere Ausgeglichenheit, - unterstützen die Selbstsicherheit, - regen die Kreativität an und - stärken die Kommunikationsfähigkeit. 43 Gerade in unserer mediatisierten, technisierten Welt, welche häufig durch passiven Konsum und zeitlich nur geringe Möglichkeiten, Wahrgenommenes zu verarbeiten, gekennzeichnet ist und in der Bewegung oftmals mit Störung, Lernen mit Sitzen und Konzentration mit Unbeweglichkeit verbunden ist, kann ein Leben ohne primäre Sinneserfahrungen zu Defiziten - des körperlichen und seelischen Wohlbefindens, - der Aufmerksamkeit, - des Sprechens, - des Zuhörens, - der Konzentrationsfähigkeit, - der sozialen Kompetenz - und der persönlichen Wertschätzung führen. Insbesondere Kinder erfahren und verstehen ihre Umwelt mittels ganzheitlicher Sinneserfahrung. Um den Kindern diese Erfahrungsprozesse zu ermöglichen, braucht es eine Umwelt, die ihren Bedürfnissen nach selbstständigem Handeln und Aktivität entspricht.KinderbenötigenvielfältigeMöglichkeiten für den Einsatz und die Erprobung ihrer Sinne. Sie brauchen den konkreten Umgang mit Dingen, damit sie aus ihrem Tun innere Bilder aufbauen können. Je anregender die Umwelt für ein Kind ist, desto stärker wird es zum Handeln motiviert. Jana Danzer, Leiterin „mamamia“
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