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Dokumentation Fachtag „Sucht und Familie“ - Agethur

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<strong>Dokumentation</strong> zum <strong>Fachtag</strong> Sucht <strong>und</strong> Familie am 16. Februar 2013<br />

5. Praktisches „zum Anfassen“ - Fragecafé<br />

5.1 Gruppe 1 unter der Leitung von Projekt „Kunterbunt“<br />

In meiner Kleingruppe habe ich den Teilnehmern<br />

des <strong>Fachtag</strong>es die Arbeit mit<br />

dem „MIMÜRFEL“ vorgestellt. Der<br />

„Mimürfel“ ist ein großer Schaumstoffwürfel,<br />

auf dessen Seiten anstatt Zahlen oder<br />

Punkten, verschiedene Gesichtsausdrücke<br />

dargestellt sind. In der täglichen Arbeit mit<br />

den Kindern erleichtert der „Mimürfel“ den<br />

Einstieg in das schwierige Thema der Gefühle.<br />

Dabei wird er nicht selten unschlüssig<br />

gedreht, verlegen geknetet, oder auch<br />

liebevoll gedrückt.Ich bezeichne ihn gerne<br />

auch als „Türöffner“.<br />

In der 1. Spielr<strong>und</strong>e sollten die einzelnen<br />

Mienen durch viele verschiedene Adjektive<br />

benannt werden. Hier zeigte sich, dass<br />

Kinder viel kreativer sind <strong>und</strong> mehr Gefühle<br />

benennen können, als die erwachsenen<br />

<strong>Fachtag</strong>steilnehmer.<br />

In der 2. Spielr<strong>und</strong>e werden typische Alltagssituationen<br />

benannt, die zu den entsprechenden<br />

Gesichtern bzw. Gefühlen<br />

passen. Kinder werden in dieser R<strong>und</strong>e<br />

meist schon sehr konkret, <strong>und</strong> ich erkenne<br />

in ihren Aussagen eigene Erlebnisse. Die<br />

erwachsenen Teilnehmer reagierten weniger<br />

spontan, <strong>und</strong> benannten meist fiktive<br />

Situationen.<br />

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In der 3. Spielr<strong>und</strong>e wähle ich dann die<br />

positiven Mienen aus <strong>und</strong> frage konkret<br />

nach einem eigenen Erlebnis, das zu dem<br />

jeweiligen Gesicht passt. Durch Weitergabe<br />

des „Mimürfels“ erhalten so alle Teilnehmer<br />

die Möglichkeit zum Berichten.<br />

Wir sprechen dabei über Gefühle <strong>und</strong> ihre<br />

physischen (körperliche Reaktionen) <strong>und</strong><br />

psychischen Auswirkungen (Gedanken).<br />

In der 4. Spielr<strong>und</strong>e erfolgt das Gleiche<br />

mit den negativ besetzten Mienen. Mit<br />

Kindern werden in dieser R<strong>und</strong>e Lösungsmöglichkeiten<br />

aufgezeigt <strong>und</strong> besprochen.<br />

Die Erwachsenen sollten berichten,<br />

in welcher Situation sie sich eher<br />

schlecht (wütend, traurig, abgelehnt) gefühlt<br />

haben <strong>und</strong> ob es Strategien für den<br />

Umgang mit negativen Gefühlen gibt. Dabei<br />

greift das Prinzip der Selbsthilfe: jeder<br />

hört zu <strong>und</strong> lernt vom anderen.<br />

In der 5. Spielr<strong>und</strong>e sollte jeder Teilnehmer<br />

das Gesicht zeigen, mit dem er am<br />

Morgen aus dem Haus gegangen ist, <strong>und</strong><br />

das Gesicht, das die augenblickliche Gefühlslage<br />

ausdrückt. Erklärungen dazu<br />

sind möglich, sollten aber kurz gefasst<br />

sein.<br />

Die Teilnehmer der Erwachsenenspielr<strong>und</strong>e<br />

waren sichtlich erschöpft, <strong>und</strong> stellten<br />

fest, wie schwer es ihnen fiel, sich trotz<br />

des Hilfsmittels „Mimürfel“ auf ihr Gefühlsleben<br />

einzulassen <strong>und</strong> dieses wahrzunehmen.<br />

Kinder reagieren spontaner <strong>und</strong><br />

konkreter <strong>und</strong> wirken erleichtert nach der<br />

R<strong>und</strong>e.<br />

Susanne Ilgen, Leiterin „Kunterbunt“

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