Dokumentation Fachtag „Sucht und Familie“ - Agethur

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Dokumentation zum Fachtag Sucht und Familie am 16. Februar 2013 Beispiel guter fach- und trägerübergreifender Zusammenarbeit. Ich bin überzeugt, dass sie dazu beiträgt, auf das Thema aufmerksam zu machen und zum Handeln ermutigt. In diesem Sinne ermutige ich Sie: Geben Sie „vergessenen Kindern“ eine Stimme. 6 Werden Sie Botschafter und tragen Sie Ihre heute gewonnenen Erkenntnisse in die Welt. Ich wünsche Ihnen eine interessante Fachtagung! Vielen Dank.
Dokumentation zum Fachtag Sucht und Familie am 16. Februar 2013 1. Dr. med. Ekkehart D. Englert Drogenkonsum in der Schwangerschaft – Medizin im Blick Die Schwangerschaft Drogenkonsum in der Schwangerschaft Dr. med. Ekkehart D. Englert Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik HELIOS Klinikum Erfurt • Die meisten Autoren beschreiben eine erhöhte Rate an Schwangerschaftskomplikationen. • Häufig riskantes Sexualverhalten mit entsprechenden Infektionsrisiken: - venerischen Infektionen (z. B. Gonorrhoe), - Papillomavirusinfektion - Hepatitis-B / C-Infektion - HIV-Infektion. Drogenkonsum in der Schwangerschaft, E. Englert 2013 Häufigkeit des Substanzkonsums in der Schwangerschaft Australische Untersuchung von Kennare et al. (2005): Repräsentative Datenerhebung von fast 90.000 Schwangeren: • in 0,8% aller Fälle Konsum illegaler Drogen. Davon die am häufigsten missbrauchten Drogen: - Marihuana (39%), - Methadon (30%), - Amphetamine (14,6%) und - Heroin (12,5%) - in 18,8% ein polyvalenter Drogengebrauch. Drogenkonsum in der Schwangerschaft, E. Englert 2013 3 5 7 Die Schwangerschaft • Für viele suchtmittelabhängige Frauen ist die Schwangerschaft ein unerwartetes und ungeplantes Ereignis. • Eine Schwangerschaft wird aufgrund der unter fortgesetztem Substanzkonsum häufigen Amenorrhoe bzw. Zyklusunregelmäßigkeiten erst spät bemerkt. • Die Mehrzahl setzt den Substanzkonsum in der Schwangerschaft und auch nach der Geburt fort. • Die meisten substanzabhängigen Frauen vernachlässigen ihre Gesundheit und bemühen sich kaum um eine adäquate Schwangerschaftsvorsorge. Drogenkonsum in der Schwangerschaft, E. Englert 2013 Psychosoziale Bedingungen • Die Partnerbeziehungen drogenabhängiger Frauen sind instabil, • nur jeder zehnte Drogenkonsument ist verheiratet, • aber ca. ein Drittel der Frauen hat mindestens ein Kind. • Weibliche Drogenabhängige sind häufiger mit gleichfalls drogenabhängigen Partnern zusammen als männliche, was gleichzeitig die biologischen und die psychosozialen Risiken für die Kinder dieser Mütter vergrößert. Drogenkonsum in der Schwangerschaft, E. Englert 2013 Häufigkeit des Substanzkonsums in der Schwangerschaft Australische Untersuchung von Kennare et al. (2005): Repräsentative Datenerhebung von fast 90.000 Schwangeren: • Substanzmissbrauchende Mütter waren in dieser Untersuchung mit einer höheren Wahrscheinlichkeit gleichzeitig auch: - Raucher, - allein stehend, - hatten einen niedrigeren sozio-ökonomischen Status, - lebten in städtischen Einzugsgebieten und - zeigten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auch psychiatrische Symptome. Drogenkonsum in der Schwangerschaft, E. Englert 2013 2 4 6
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