10.10.2013 Aufrufe

II - CCA Monatsblatt

II - CCA Monatsblatt

II - CCA Monatsblatt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

in etwa der gleichen Besetzung zusammen. Danach verschwand sie ins Reich<br />

der Fußball-Legenden.<br />

Die EM 1976 brachte eine Besonderheit: Alle vier Spiele der Endrunde gingen<br />

in die Verlängerung. Deutschland übte sich in seiner Spezialität, nämlich dem<br />

Aufholen von 0:2-Rückständen. Sowohl im Halbfinale als auch im Finale lag<br />

man nach einer halben Stunde mit zwei Toren hinten, beide Male stand es nach<br />

90 Minuten 2:2. Es müllerte mal wieder heftig vor dem Tor, dieses Mal mit<br />

Vornamen Dieter. Im ersten Länderspiel ein Hattrick nach Einwechslung – ein<br />

solcher Einstand ist selten. Über das Elfmeterschießen im Finale, das Panenka<br />

für die Tschechoslowaken entschied, möchte ich jetzt nichts sagen.<br />

1980 entführten die Deutschen den Titel aus Italien, so wie 10 Jahre später auch<br />

bei der WM. Vielleicht müsste man Verständnis dafür haben, dass die Italiener<br />

sich 2006 bei der WM in Deutschland revanchierten. Na ja, vielleicht auch<br />

nicht. Für italienische Titelgewinne Verständnis zu haben, fällt mir<br />

grundsätzlich schwer.<br />

Horst Hrubesch schoss beide Tore im Finale gegen Belgien, Klaus Allofs wurde<br />

mit drei Toren, die er alle in einem Spiel geschossen hatte, Torschützenkönig,<br />

und ein junger Spieler namens Lothar Matthäus machte durch guten Fußball und<br />

schlechte Interviews auf sich aufmerksam. Italien verlor das Spiel um Platz 3<br />

gegen die Tschechoslowakei in einem denkwürdigen Elfmeterschießen mit 9:8:<br />

Erst der sechzehnte Schütze versagte.<br />

Nein, über die deutsche Mannschaft des Turniers 1984 in Frankreich kann ich<br />

nichts Nettes sagen. Diese Konkursmasse der Betrüger-Elf von Gijon, die<br />

damals bei der WM 1982 gemeinsam mit Österreich ein schändliches 1:0<br />

zusammenschummelte, das beiden auf Kosten Algeriens das Weiterkommen<br />

ermöglichte, diese Mannschaft widerte mich an. Kläglich schaffte sie die<br />

Qualifikation. In der Endrunde schien sie sich auf geradezu italienische Weise<br />

ins Halbfinale zu gurken: 0:0 gegen Portugal, 2:1 gegen Rumänien, da reichte<br />

ein Unentschieden gegen Spanien. So stand es denn auch 0:0. Bis in der letzten<br />

Minute der spanische Libero, ein Herr namens Maceda, im deutschen Strafraum<br />

auftauchte und per Kopf zum 1:0 traf. Dass Maceda ausgerechnet aus Gijon<br />

kam, gab der Sache noch zusätzlich eine hübsche ironische Note.<br />

Eine wunderbar spielende französische Mannschaft um Michel Platini holte sich<br />

den Titel. Die ebenfalls toll spielenden Dänen mussten noch acht Jahre warten.<br />

Denn 1988, bei der bisher einzigen Fußball-EM in Deutschland, waren erst<br />

einmal die Holländer dran. Dabei wären sie um ein Haar bereits in der Vorrunde<br />

ausgeschieden. Erst wenige Minuten vor dem Schlusspfiff gelang der Siegtreffer<br />

gegen Irland. Danach aber kam die Mannschaft um Ruud Gullit und Marco van<br />

Basten immer besser ins Spiel und holte sich beim Finale in München den Titel,<br />

den sie bei der WM 1974 dort verpasst hatte. Marco van Basten erzielte ein<br />

10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!