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Blindheit - cisOnline

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Namen, sich selbst vorzustellen, für klare Gesprächsstrukturen<br />

zu sorgen, Gesprächsregeln zu erarbeiten, usw.<br />

Veränderungen in der Stimme des Gesprächspartners werden<br />

von vielen blinden Kindern bewusst wahrgenommen.<br />

Nonverbale Anteile wie Mimik und Gestik bleiben ihnen<br />

verschlossen.<br />

Mimik und Gestik sind visuell erworbene Verhaltensmuster. Bei<br />

blinden Kindern sind nonverbale Äußerungen oft nicht so<br />

ausgeprägt. Auf die Umwelt kann ein fehlender Blickkontakt<br />

sehr irritierend wirken. Das sehende Kind "leiht" einem<br />

Ansprechpartner das Auge, ein blindes Kind "leiht" seinem<br />

Gegenüber das Ohr.<br />

Die Sprachkompetenz blinder Kinder entwickelt sich<br />

unterschiedlich und ist abhängig von<br />

der individuellen Begabung<br />

der Art und dem Ausmaß der sprachlichen Förderung<br />

der Zuwendung durch die Bezugspersonen<br />

der Motiviertheit des Kindes Gegenstände zu erforschen und<br />

zahlreiche Sinneseindrücke zu einem Gesamten (Begriff) zu<br />

verbinden.<br />

2.4. (Nicht-) Sehen und Bewegung<br />

Auslöser für Bewegungen sind oft visuelle Anreize, daher ist die<br />

Bewegungsförderung bei blinden Kindern von Anfang an<br />

besonders wichtig.<br />

Blinde Babys lehnen die Bauchlage eher ab, weil dies für sie<br />

eine unsichere Position bedeutet. In Rückenlage hören sie<br />

besser und bekommen mehr Informationen über die Umwelt.<br />

Dennoch ist das Liegen in Bauchlage wichtig, um das Stützen<br />

und Krabbeln zu erlernen.<br />

Das blinde Kind hat auch wenig Motivation, den Kopf aufrecht<br />

zu halten, weil das Sehen fehlt. Daneben ist auch kein<br />

Imitationslernen möglich (Lernen durch Nachahmung).<br />

Akustische Reize können optische nicht ganz ersetzen, um das<br />

Kind zu einer Bewegung zu aktivieren.<br />

Statische Positionen wie Sitzen und Stehen entwickeln sich<br />

beim blinden Kind wie beim sehenden Kind zur selben Zeit. Es<br />

fehlen aber die Bewegungsübergänge, d.h. das blinde Kind<br />

weiß nicht, wie es vom Liegen zum Sitzen kommt. Dies führt in<br />

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