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Blindheit - cisOnline

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2.1. Schulalltag eines blinden Grundschülers<br />

Emanuel ist vollblind und besuchte die Volksschule in seinem<br />

Heimatort.<br />

Schulweg<br />

Emanuel wohnt im Nachbarort und fuhr wie alle anderen Kinder<br />

des Ortes mit dem Schulbus in die Schule bzw. nach Hause. Zu<br />

Hause wurde er zur Bushaltestelle gebracht bzw. zu Mittag von<br />

dieser abgeholt , bei der Schule ging er gemeinsam mit<br />

anderen Kindern ins Schulhaus, wobei er von einem der Kinder<br />

geführt wurde.<br />

Pausengestaltung<br />

Allgemein benötigte er keine Sonderstellung in der<br />

Pausenaufsicht. Er war prinzipiell sehr selbstständig und in das<br />

Pausengeschehen im Schulhof oder in der Pausenhalle gut<br />

integriert. Während der Pausen war er fest in das soziale<br />

Gefüge eingebunden, er spielte häufig mit anderen Kindern und<br />

machte auch bei Fangspielen nach seinen Möglichkeiten mit.<br />

Gelegentlich wollte er alleine unterwegs sein.<br />

Organisation des Unterrichts in der Grundschule<br />

Emanuel nahm am Unterricht der Klasse teil und wurde<br />

zielgleich mit allen anderen Kindern nach dem<br />

Volksschullehrplan unterrichtet. Bedingt durch die <strong>Blindheit</strong> war<br />

er lediglich vom Gegenstand Bildnerische Erziehung befreit, er<br />

hatte jedoch vermehrt Therapeutisch-funktionelle Übungen und<br />

konnte in diesem Rahmen für ihn wichtige Spezialtechniken wie<br />

Orientierung und Mobilität sowie lebenspraktische Fertigkeiten<br />

erlernen. Zusätzliche Lerninhalte in diesen Bereichen wurden<br />

im Einzelunterricht von der Blindenlehrerin angeboten.<br />

Viele blindenpädagogische Maßnahmen ließen sich<br />

weitgehend in den Normalunterricht einbauen, wobei sich die<br />

vermehrte Anschauung auf alle Kinder der Klasse positiv<br />

auswirkte.<br />

Deutsch / Lesen<br />

Voraussetzungen für das Lesen und Schreiben wurden in der<br />

Frühförderung geschaffen. Emanuel beherrschte die technische<br />

Handhabung der Punktschriftmaschine und konnte sich im<br />

Sechspunkte-System gut orientieren. Auch die Mutter lernte die<br />

Blindenschrift.<br />

Das Erarbeiten der Braillebuchstaben geschah sowohl im<br />

Schreib- als auch im Leselernprozess parallel zu den anderen<br />

Schülern.<br />

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