Blindheit - cisOnline
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2. Was ein blindes Kind braucht<br />
2.1. Die Brailleschrift<br />
Blinde brauchen ihre eigene Schrift, die BRAILLE - SCHRIFT. 4<br />
Geschichtliche Entwicklung<br />
1825 Entwicklung einer punktförmigen Schrift für Blinde<br />
durch Louis Braille auf der Basis einer militärischen<br />
Geheimschrift von Charles Barbier<br />
1834 öffentlich vorgestellt; nach anfänglicher Ablehnung in<br />
blindenpädagogischen Kreisen ab ca. 1850 allgemeine<br />
Verbreitung und um 1880 weltweit anerkannt<br />
parallel zur Verbreitung der Blindenschrift Entwicklung von<br />
Schriften für besondere Bedürfnisse:<br />
Kurzschrift, Stenographie<br />
Mathematikschrift, Chemieschrift<br />
Notenschrift, Computerbraille<br />
Die Schriftform<br />
System von 6 oder 8 erhabenen Punkten, paarweise<br />
untereinander angeordnet<br />
Einzelpunkte oder Punktkombinationen bilden ein Zeichen.<br />
Der Lese- und Schreibvorgang<br />
Die Buchstaben sind so groß, dass der Finger immer nur die<br />
Zeichen in der jeweiligen Zelle (einen Buchstaben) erfassen<br />
kann. Daher ist das Lesen der Zeichen nur nacheinander<br />
(sukzessive) möglich, es gibt kein simultanes Erfassen von<br />
Satzteilen, Sätzen oder Absätzen.<br />
Schrift wird mit mechanischen Schreibhilfen erzeugt<br />
(Schreibtafel, Brailleschreibmaschine, elektrische<br />
Braillemodule)<br />
starres, linear angeordnetes Schriftsystem<br />
keine Hoch- und Tiefstellungen möglich<br />
Abstand zwischen Buchstaben sowie Zeilenabstand und<br />
Buchstabengröße sind nicht variabel.<br />
4 Diesem Heft wurde ein Blatt mit dem Braillealphabet beigelegt.<br />
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