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Blindheit - cisOnline

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ewegen. Da sie besonderes Interesse an rhythmischen Verläufen<br />

zeigte, kam in der 2. Klasse ein Musiktherapeut, der sie in seinen<br />

Rhythmik- und Trommelkurs aufnahm. Alle diese Aktivitäten in den<br />

ersten 4 Jahren der Schulzeit legten einen Grundstein für den<br />

Tanzkurs an einer Wiener Tanzschule, den sie im nächsten Schuljahr<br />

besuchen möchte. Sie erhofft sich davon, für den jährlich<br />

stattfindenden Institutsball besser gerüstet zu sein.<br />

Sehr bald nach ihrer Einschulung bemerkte die Klassenlehrerin<br />

Haltungsschäden an Sabine. Sie informierte darüber die an der Schule<br />

tätige Physiotherapeutin, die in der Folge mit dem Mädchen arbeitete.<br />

Sabine nützte auch von Beginn an die Freizeitangebote des Internates.<br />

So besuchte sie den Judokurs und den Schwimmkurs im<br />

institutseigenen Hallenbad. Beide Kurse werden von speziell<br />

ausgebildeten Behindertensportlehrerinnen durchgeführt.<br />

Sabine fühlt sich im Internat recht wohl. Nach der Schule trifft sie sich<br />

mit ihren Gruppenkolleginnen zum Mittagessen im Speisesaal. Ihre<br />

Sozialpädagogin betreut die Kinder während des Mittagessens. Dabei<br />

erzählen die Mädchen lebhaft über ihren Schulvormittag. Danach<br />

gehen alle auf die „Gruppe“. Dort leben 6 Kinder zusammen. Zwei<br />

Sozialpädagoginnen, die abwechselnd im Dienst sind, betreuen die<br />

Mädchen. Die Kinder schlafen - nach Wunsch - in Ein- bis<br />

Dreibettzimmern. In jeder Internatsgruppe gibt es neben den<br />

Schlafzimmern, Sanitäreinheiten mit Duschen und Badewannen eine<br />

Küche, ein Wohn- und ein Spielzimmer und dem Raum für die<br />

Sozialpädagogin. Nach der Mittagspause setzt sich Sabine zu ihren<br />

Hausaufgaben. An manchen Nachmittagen hat sie noch Unterricht<br />

(Klavier, Flöte, Chorgesang ...) und in der restlichen Zeit nützt sie die<br />

Freizeitangebote des Internats. So besucht sie mit anderen Schülern<br />

Konzerte der "Jeunesse", hat ein Theaterabonnement, geht gerne in<br />

Wien Essen, um verschiedene Speisen kennen zu lernen und genießt<br />

die vielen Ausflüge, die die einzelnen Gruppen unternehmen<br />

(Lagerwochenende, Burgbesuche, Tiergarten Schönbrunn,<br />

Bootsfahrten, Töpferkurse ...). Das Abendessen bereitet Sabine mit<br />

den anderen Kindern in der gruppeneigenen Küche zu, wobei sie den<br />

Küchendienst nicht immer gerne übernimmt. Allerdings - räumt sie in<br />

späteren Jahren ein - hat sie gerade bei diesen Tätigkeiten viel für ihre<br />

Lebenspraxis gelernt. Auch das selbst zubereitete Frühstück nehmen<br />

die Kinder in der Gruppe ein. Die Wochenenden und die Ferien<br />

verbringt Sabine zu Hause.<br />

In ihren Volksschuljahren genießt Sabine besonders die abendlichen<br />

Vorlesestunden. Die blinden Kinder basteln viel, die sehbehinderten<br />

malen dazu noch gerne. Entsprechend den unterschiedlichen<br />

Anlässen im Jahreskreis werden die Gruppenräume mit diesen<br />

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