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Blindheit - cisOnline

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und Beschäftigung sehgeschädigter Menschen hat diese Entwicklung<br />

folgende Bedeutung:<br />

Zunahme der Anforderungen im Ausbildungsbereich<br />

erschwerter Zugang für Ausbildungen mit qualifiziertem Abschluss<br />

teilweiser Wegfall von einfachen Arbeitsplätzen<br />

Verschärfung der beruflichen Anforderungen in den verbleibenden<br />

Arbeitsplätzen<br />

die Verschärfung der Konkurrenzsituation unter „allen“ Bewerbern für einen<br />

Arbeitsplatz.<br />

Die Spirale des Verdrängungsmechanismus wird somit in Gang gesetzt.<br />

3. Die Berufswahl bei blinden und hochgradigen sehbehinderten Jugendlichen<br />

ist durch die geringe Wahlmöglichkeit eingeengt. Dafür gibt es mehrere<br />

Ursachen und Gründe. Einige davon sind nachfolgend aufgezeigt.<br />

Viele Berufe können auf Grund der spezifischen Behinderung nicht erlernt und<br />

daher auch nicht ausgeübt werden. Dennoch gibt es immer wieder blinde und<br />

hochgradig sehbehinderte Menschen, die spezielle Fähigkeiten besitzen und<br />

Berufe erlernen oder ausüben, bei denen man normalerweise ein<br />

entsprechend gutes Sehvermögen voraussetzt (z.B. blinder Feinmechaniker).<br />

Bei der Ausübung eines Berufes spielt natürlich auch der Sicherheitsfaktor am<br />

Arbeitsplatz eine entscheidende Rolle. Sobald dieser auf Grund der<br />

Sehschädigung nicht mehr gewährleistet werden kann, ist eine berufliche<br />

Ausbildung in einem solchen Bereich kaum vertretbar.<br />

Wenn zentrale Tätigkeiten in einem beruflichen Anforderungsprofil trotz<br />

vorhandener Hilfsmittel nicht einigermaßen rationell durchgeführt werden<br />

können, wird es in Bezug auf die vom behinderten Menschen zu erbringende<br />

Arbeitsleistung - auch im Falle eines geschützten Arbeitsplatzes - zu<br />

Schwierigkeiten kommen. Der Verlust des Arbeitsplatzes könnte somit<br />

vorprogrammiert sein.<br />

4. Eine der wichtigsten Hilfen bei der Berufswahl ist deshalb der Aufbau einer<br />

realistischen Bewertung des eigenen Leistungsvermögens, der eigenen<br />

Möglichkeiten und Grenzen. Dazu gehört eben auch die Vorbereitung auf zu<br />

erwartende Schwierigkeiten in der Arbeitswelt und das Wissen um die<br />

Anforderungen in einem bestimmten Beruf. Bei der Berufswahl sollte daher ein<br />

vernünftiger und tragbarer Kompromiss zwischen Wünschen, Fähigkeiten und<br />

Bedingungen gefunden werden. Gleichzeitig müssen aber Anstrengungen<br />

unternommen werden, um am Arbeitsmarkt Nischen ausfindig zu machen, das<br />

heißt Arbeitsplätze, deren Anforderungen von blinden und sehbehinderten<br />

Arbeitnehmern nach abgeschlossener Ausbildung und unter Ausnützung<br />

vorhandener Hilfsmittel erfüllt werden können. Ein weiterer<br />

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