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Schneller-Magazin 1/2006 (PDF, 600KB) - EMS

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Foto: Episcopal Church/Zang<br />

keine hundertprozentige Harmonie.“ Für<br />

ihn sind die Christen Zebabdehs, die von<br />

Nablus, Tubas und Jenin die „vergessenen<br />

Christen Palästinas“.<br />

Dabei könnten sie die westlichen<br />

Christen vieles lehren – vor allem was<br />

das christlich-christliche Miteinander betrifft.<br />

Ende der siebziger Jahre begannen<br />

die Christen Jordaniens, Ostern unisono<br />

nach dem orthodoxen und Weihnachten<br />

gemeinsam nach dem westlichen Kalender<br />

zu feiern. „Dieses Modell hielt auch<br />

– mit der Übernahme der palästinensischen<br />

Autonomiebehörde – vor circa zehn<br />

Jahren Einzug in Palästina“, erzählt Pfarrer<br />

Fadi. Außer in Jerusalem und der Geburtskirche<br />

in Bethlehem feiere man in<br />

den christlichen Orten Palästinas nicht<br />

zweimal Weihnachten und Ostern, sondern<br />

jeweils gemeinsam. Zusätzlich feiern<br />

die Christen der vier Denominationen<br />

Zebabdehs – katholisch, melkitisch, griechisch-orthodox<br />

und anglikanisch – vier<br />

12<br />

SCHWERPUNKT: OSTERN IM NAHEN OSTEN<br />

Damit Christen und Muslime auf<br />

gleicher Basis zusammenkommen<br />

und Freunde werden können<br />

Mal im Jahr zusammen einen Wortgottesdienst.<br />

Höhepunkt dieser Ökumene<br />

stellt dabei die gemeinsame Palmsonntagsprozession<br />

dar, „sehr lebendig und<br />

mitreißend“, wie der junge Geistliche bekennt.<br />

Nach dem gemeinsamen Beten<br />

und Singen im Ort begleiten die Gläubigen<br />

jede der vier christlichen Gemeinschaften<br />

nacheinander zu ihrer jeweiligen<br />

Pfarrkirche, in der jede Pfarrei dann<br />

für sich die Eucharistie feiert.<br />

Zebabdeh – ein Vorbild für die Ökumene?<br />

Pfarrer Fadi hat ein weiteres Beispiel<br />

parat: Bei jeder Hochzeit, Taufe und<br />

Beerdigung im Ort versuchen alle vier<br />

Geistlichen anwesend zu sein. Gegenüber<br />

den muslimischen Bewohnern sei dies<br />

ein wichtiges Zeichen. „Wir sind eins.<br />

Wir gehören zusammen.“<br />

Johannes Zang ist Journalist und lebt in<br />

Jerusalem.

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