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Schneller-Magazin 1/2006 (PDF, 600KB) - EMS

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4<br />

SCHWERPUNKT: OSTERN IM NAHEN OSTEN<br />

EIN FEST OHNEGLEICHEN<br />

Ostern in der orthodoxen Liturgie<br />

Ostern ist das Fest schlechthin in der<br />

Orthodoxen Kirche, oder wie es in<br />

ihrer Liturgie heißt: „das Fest der<br />

Feste und die Feierzeit der Feierzeiten“.<br />

Genau genommen ist es das Fest der<br />

Christenheit überhaupt, doch der Konsumgeist<br />

und gewisse Volkstraditionen<br />

haben es ins zweite Glied hinter Weihnachten<br />

gedrängt, das leider zu einem<br />

gesellschaftlichen Ereignis geworden ist.<br />

Der Buchstabe X – in der Algebra das Symbol<br />

für das Unbekannte – wird in dem<br />

englischen Wort für Weihnachten mittlerweile<br />

für Christus selbst eingesetzt,<br />

wenn „Christmas“ nur noch „X-mas“ geschrieben<br />

wird. Und dem Atmosphärischen<br />

wird an Weihnachten ein immer<br />

größerer Stellenwert beigemessen.<br />

Dies alles hat das Weihnachtsfest aus<br />

dem Bereich des Glaubens hinausgedrängt.<br />

Interessanterweise wurde Weihnachten<br />

in der frühen Christenheit zusammen<br />

mit dem Erscheinungsfest gefeiert.<br />

Nur in der Armenischen Kirche ist<br />

diese Tradition heute noch lebendig. Im<br />

orthodoxen Glauben ist Ostern das entscheidende<br />

Fest der Kirche, weil die Auferstehung<br />

Christi das entscheidende Ereignis<br />

für den christlichen Glauben ist.<br />

Deswegen wird Ostern auf eine Art gefeiert,<br />

die mit keinem anderen Fest vergleichbar<br />

ist.<br />

Dem Osterfest geht eine lange Vorbereitungszeit<br />

voraus, die mit einer dreiwöchigen<br />

Bibellesezeit vor der eigentlichen<br />

Fastenzeit beginnt. In diesen Wochen<br />

wird eine bestimmte Bibelstelle während<br />

der Sonntage gelesen, welche die Bedeu-<br />

Foto: <strong>EMS</strong>/Archiv<br />

tung hervorhebt, die das Fasten<br />

hat. Die vorösterliche<br />

Fastenzeit, die zur Unterscheidung<br />

von den zahlreichen<br />

anderen Fastenzeiten<br />

in der Orthodoxen Kirche<br />

auch „die Große Fastenzeit“<br />

genannt wird, umfasst sechs<br />

Wochen sowie die Karwoche.<br />

In dieser Zeit isst und trinkt<br />

der Gläubige vor der Mittagszeit<br />

nichts. Insgesamt<br />

verzichtet er auf Nahrung,<br />

die von Tieren stammt<br />

(Fleisch, Fisch, Eier, Käse<br />

usw.). Jeden Abend finden<br />

Gebetszeiten statt, genannt<br />

Komplet zum Hochfest, und freitags ein<br />

Bittgottesdienst für die Jungfrau Maria.<br />

Die Stimmung in dieser Zeit ist ernst und<br />

feierlich.<br />

Lesungen aus der Bibel beschränken<br />

sich wochentags auf das Alte Testament,<br />

vor allem aus dem Buch der Psalmen, aus<br />

Jesaja und Hiob. Das Neue Testament wird<br />

samstags und sonntags gelesen, weil das<br />

die Tage sind, an denen es die Liturgie<br />

vorsieht. An den Wochentagen wird zweimal<br />

ein besonderer Gottesdienst gefeiert.<br />

Dabei wird den Gläubigen die Heilige<br />

Kommunion gespendet mit Brot, das<br />

während des Gottesdienstes am vorherigen<br />

Sonntag geweiht wurde.<br />

Während der Fastenzeit steht samstags<br />

und sonntags ein bestimmter Heiliger<br />

oder ein besonderes Thema im Mittelpunkt,<br />

um die Bedeutung der Fastenzeit<br />

in den Vordergrund zu stellen. Die Gläu-

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