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nommen wird. Bei der Durchführung der<br />

Bewertung ist es deshalb eminent wichtig,<br />

dass die verschiedenen Interessengruppen<br />

(Frauen und Männer, Arbeitnehmer-<br />

Innen und ArbeitgeberInnen) vertreten<br />

sind.<br />

Viele Fehlerquellen ergeben sich aber<br />

dennoch bei der Durchführung der<br />

Arbeitsbewertung in einer Gruppe. Hier<br />

soll nur auf einige dieser größten<br />

Schwierigkeiten bei der Beurteilung in<br />

Gruppen hingewiesen werden.<br />

Der Halo-Effekt (vgl. Semmer et al. 1991,<br />

S. 43f, Jochmann-Döll 1990, S. 65) kommt<br />

dadurch zustande, dass die einzelnen<br />

Merkmale nicht unabhängig voneinander<br />

beurteilt werden, sondern jeweils von<br />

einem Gesamteindruck der Tätigkeit<br />

beeinflusst werden.<br />

Allgemeine Antworttendenzen (vgl.<br />

Semmer et al, S. 44) ergeben sich, weil<br />

viele Personen dazu neigen, Extremeinstufungen<br />

zu vermeiden und eine Tendenz<br />

zur Mitte haben oder wieder zu Ja- oder<br />

Nein- Antworten tendieren.<br />

In den meisten Gruppen entsteht über<br />

kurz oder lang ein Machtgefüge, das dazu<br />

führt, dass die Meinungen gewisser<br />

Gruppenmitglieder von anderen übernommen<br />

wird (vgl. Semmer et al. S. 44f).<br />

Es ist deshalb unverzichtbar, dass in einer<br />

Schulung die verschiedenen Mitglieder<br />

einer Bewertungsgruppe auf die verschiedenen<br />

Beurteilungsfehler und<br />

Diskriminierungsquellen von Arbeitsbewertungsinstrumenten<br />

aufmerksam<br />

gemacht werden.<br />

ABAKABA –<br />

ein geschlechtsunabhängiges<br />

Arbeitsbewertungsinstrument<br />

Es hat sich also gezeigt, dass Arbeitsbewertungsverfahren<br />

nicht per se ein pro-<br />

bates Mittel sind, zwei verschiedene<br />

Tätigkeiten ohne Diskriminierung von<br />

typischen Frauenarbeitsplätzen zu vergleichen.<br />

Diese Tatsache führte das<br />

Eidgenössische Büro <strong>für</strong> die Gleichstellung<br />

von Frau und Mann dazu, Prof.<br />

Dr. Christof Baitsch und Dr. Christian Katz,<br />

zwei ausgewiesene Wissenschafter, ein<br />

geschlechtsunabhängiges Arbeitsbewertungsinstrumente<br />

entwickeln zu lassen.<br />

Mit ABAKABA (Analytische Bewertung<br />

von Arbeitstätigkeiten nach Katz und<br />

Baitsch) haben sie ein Arbeitsbewertungsinstrumente<br />

geschaffen, das<br />

Merkmale von typischen Männer- und<br />

Frauentätigkeiten gleich stark enthält und<br />

gewichtet.<br />

Für die Entwicklung des Instrumentes<br />

waren die drei folgenden Punkte wichtig.<br />

g Zum ersten wurden die in der Arbeitswissenschaften<br />

zur Verfügung stehenden<br />

wissenschaftlich sorgfältig und ausgiebig<br />

geprüften Arbeitsanalyseverfahren<br />

(z.B. PAQ, RHIA/VERA)<br />

beigezogen.<br />

g Zum zweiten wurden bestehende<br />

Merkmalskataloge auf ihre Überschneidungen<br />

und generelle Tauglichkeit<br />

überprüft.<br />

g Und zum dritten sollten die in anderen<br />

Ländern mit längerer Gleichstellungspraxis<br />

als die Schweiz angewandten<br />

Erkenntnisse in diskrimierungsfreien<br />

Bewertungsmethoden berücksichtigt<br />

werden.<br />

Merkmalsbereiche von ABAKABA<br />

Das Konzept von ABAKABA, entwickelt im<br />

Jahre 1995, unterscheidet zwischen den<br />

folgenden vier Merkmalsbereichen:<br />

g Intellektueller Bereich<br />

g Psycho-sozialer Bereich<br />

g Physischer Bereich<br />

g Verantwortung<br />

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