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Chancengleichheit<br />
durch moderne Personalpolitik –<br />
Gender Mainstreaming praxisnah<br />
Anne Lütkes<br />
Ministerin <strong>für</strong><br />
Justiz, Frauen,<br />
Jugend und<br />
Familie<br />
Es ist bereits das zweite Mal, dass eine<br />
Veranstaltung des Ministeriums <strong>für</strong> Justiz,<br />
Frauen, Jugend und Familie in<br />
Zusammenarbeit mit dem Beirat der<br />
Koordinierungsstelle <strong>für</strong> Gleichstellungsund<br />
Frauenbeauftragte das Thema Gender<br />
Mainstreaming aufgreift – heute mit dem<br />
besonderen Schwerpunkt Personalpolitik.<br />
Die große Resonanz, die dieses Thema<br />
hervorruft – und die in der großen Zahl<br />
der Anwesenden nachdrücklich bestätigt<br />
wird – lässt den Schluss zu, dass wir Ihr<br />
Interesse und die Bedeutung unserer<br />
heutigen Veranstaltung richtig eingeschätzt<br />
haben.<br />
Darüber freue ich mich sehr und danke<br />
Ihnen sehr herzlich <strong>für</strong> Ihr Erscheinen.<br />
Lassen Sie mich vorab eine grundsätzliche<br />
Aussage zum Thema der heutigen<br />
Veranstaltung machen:<br />
Die Realisierung von Chancengleichheit<br />
in der Personalpolitik kann sich künftig<br />
kaum noch auf die bislang angewendeten<br />
Mittel und Verfahren stützen, wie<br />
beispielsweise Besetzungsregeln oder<br />
gar Quotenvorgaben. Damit ist künftig<br />
kein echter Fortschritt mehr zu erreichen.<br />
Vielmehr müssen neue Konzepte<br />
und Managementmethoden endlich<br />
ihren Weg in die Praxis finden.<br />
Ein fester Wille zu den erforderlichen<br />
Strukturveränderungen, verbunden mit<br />
kreativem Denken und der Fähigkeit, auch<br />
als Vorbild zu überzeugen – das sind die<br />
Voraussetzungen, damit Erneuerungen<br />
möglich werden.<br />
Dabei fällt den Führungskräften eine<br />
Schlüsselrolle zu – denn deren Einstellungen<br />
und Handlungen sind entscheidend<br />
<strong>für</strong> die Umsetzung gleichstellungsrelevanter<br />
Prozesse, die sich keineswegs<br />
auf die Administration beschränken. Vor<br />
diesem Hintergrund müssen wir der Frage<br />
nachgehen, weshalb eine Neuorientierung<br />
in der Personalpolitik notwendig ist, wie<br />
diese aussehen kann und welche Vorteile<br />
sie mit sich bringt.<br />
Seit 1992 ist die Modernisierung der<br />
Landesverwaltung ein Schwerpunkt der<br />
Regierungsarbeit. Mit dem »Personalentwicklungskonzept«<br />
(PEK) wurde ein<br />
wesentlicher Schritt von der herkömmlichen<br />
Personalverwaltung hin zu einer<br />
modernen Personalpolitik getan.<br />
Damit wurde der Bereich »Personalarbeit«<br />
ausdrücklich in den Aufgabenkatalog der<br />
Führungskräfte aufgenommen und frauenfördernde<br />
Aspekte gezielt in das Instrumentarium<br />
des Personalentwicklungskonzeptes<br />
integriert.<br />
So ist seit dem beispielsweise die so<br />
bezeichnete »Wahrnehmungsfähigkeit <strong>für</strong><br />
die unterschiedliche Lebens- und<br />
Arbeitssituation von Frauen und<br />
Männern« fester Bestandteil des<br />
Anforderungsprofils <strong>für</strong> Führungskräfte.<br />
Und ebenso gehört heute zu den zentralen<br />
Elementen der Schulung von Führungskräften<br />
die Herausbildung der Fähigkeit,<br />
männliche und weibliche Verhaltens- und<br />
Kommunikationsmuster wahrzunehmen.<br />
Dies alles sind erste wichtige Schritte, um<br />
zu einer differenzierteren Geschlechterpolitik<br />
zu gelangen.<br />
Neben dem Personalentwicklungskonzept<br />
der Landesregierung steht als ein weiteres<br />
Instrument das Gleichstellungsgesetz des<br />
Landes, das ebenfalls die Verbindung von<br />
<strong>Verwaltung</strong>smodernisierung, Personalentwicklung<br />
und Chancengleichheit von<br />
Frauen und Männern gewährleistet und<br />
von dem wesentliche reformerische<br />
Impulse ausgehen.<br />
Mit diesem Gesetz wurden alle Träger der<br />
öffentlichen <strong>Verwaltung</strong> verpflichtet,<br />
Frauenförderpläne aufzustellen, um auf<br />
diesem Wege zu einem geplanten und<br />
kontrollierbaren Handeln mit der klaren<br />
Zielvorgabe zu gelangen, Frauen verbesserte<br />
berufliche Perspektiven zu bieten.<br />
Mit den Gleichstellungsbeauftragten als<br />
Teil der <strong>Verwaltung</strong> ist die Gewähr da<strong>für</strong>