Repetitorium aus Zivilverfahrensrecht
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Urkunden<br />
1. Grundlagen<br />
Urkunde ist eine schriftliche Verkörperung von Gedanken auf einem der<br />
Sinneswahrnehmung unmittelbar zugänglichen Trägermedium<br />
§§ 292 bis 319 ZPO<br />
Abgrenzung<br />
- Augenscheinsgegenstand keine Verkörperung von Gedanken<br />
- Auskunftssache Verkörperung von Gedanken, die nicht schriftlich ist<br />
(§ 318 ZPO; zB Denkmal, Grenzstein)<br />
Absichtsurkunde: zu Beweiszwecken erstellt<br />
Zufallsurkunde<br />
Öffentliche Urkunde (§§ 292, 293 ZPO)<br />
- von österr Behörde oder mit öffentlichem Glauben versehener Urkundsperson in<br />
vorgeschriebener Form errichtete Urkunde<br />
- zur öffentlichen Urkunde erklärte Urkunde<br />
- <strong>aus</strong>ländische öffentliche Urkunde<br />
Privaturkunde<br />
öffentlich beglaubigte Urkunde: Privaturkunde, mit gerichtlicher oder notarieller<br />
Bestätigung, dass sie vom genannten Aussteller unterschrieben wurde<br />
2. Echtheit von Urkunden<br />
Urkunden<br />
Echte Urkunde stammt vom angegebenen Aussteller<br />
Gegenteil: gefälschte Urkunde<br />
Vermutung der Echtheit inländischer öffentlicher Urkunden (§ 310 Abs 1 ZPO)<br />
- einfache Vermutung, keine Beweislastumkehr<br />
- bei Zweifeln muss Echtheit bewiesen werden<br />
Qualifizierte Echtheitsvermutung (§ 294 ZPO)<br />
- bei Privaturkunden<br />
- Vor<strong>aus</strong>setzung: Echtheit der Unterschrift bewiesen<br />
- Vermutung, dass auch der unterschriebene Text vom Aussteller stammt<br />
- Beweislastumkehr, Beweis des Gegenteils möglich<br />
Feststellungsklage über Urkundenechtheit möglich<br />
3. Richtigkeit von Urkunden<br />
Urkunden<br />
Inhalt einer richtigen Urkunde stimmt mit den Tatsachen überein<br />
Beweisregel für öffentliche Urkunden (§ 292 Abs 1 ZPO)<br />
- öffentliche Urkunden begründen vollen Beweis über das, was von der Behörde verfügt<br />
oder erklärt oder von der Behörde bzw der Urkundsperson bezeugt wurde<br />
- schließt freie Beweiswürdigung <strong>aus</strong><br />
- Beweis der Unrichtigkeit der Verfügung <strong>aus</strong>geschlossen<br />
- Beweis des Gegenteils, dass der bezeugte Vorgang sich nicht so ereignet hat, möglich<br />
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