Emmerich Heilsgeschichte - Theologisches.info
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Vorrechte in Anspruch. Dagegen erhob sich Widerspruch, Befeindung und Aufruhr. Es wurden nur<br />
zwei Stämme für die Unzufriedenen gehalten, sie sollten niedergehalten werden; nun fand sich<br />
aber, dass alle uneins waren. Sie wurden untereinander handgemein und erschlugen sich. Sie<br />
verstanden sich nicht mehr, trennten und zerstreuten sich über den ganzen Erdkreis.<br />
Ich sah das Geschlecht Sems mehr gegen Mittag ziehen, wo Abrahams Heimat war und sah<br />
einen Mann desselben, der gut war, nicht hinweg ziehen, sondern um seines Weibes Willen unter<br />
den Bösen zu Babel bleiben. Und dieser ist der Stammvater der Samanen, welche sich immer<br />
getrennt hielten und später unter der grausamen Semiramis durch Melchisedech einzeln nach dem<br />
gelobten Lande verpflanzt wurden. Da ich als Kind das Bild vom Turmbau hatte, konnte ich es nicht<br />
fassen und verwarf es immer. Ich hatte ja nichts gesehen, als unsere Hütte, wo die Kühe zum<br />
Schornstein hinausgingen, (d. i. wo das Tor auch dem Rauche zum Ausgang diente) und die Stadt<br />
Koesfeld; manchmal glaubte ich sogar, es müsste der Himmel sein. Ich hatte das Bild immer<br />
wieder in der gleichen Weise, später und auch heute noch.<br />
Derketo und Semiramis<br />
Einer der Hauptführer bei dem Turmbau war Nemrod, der nachmals als Götze unter dem<br />
Namen Belus verehrt wurde. Er ist der Stammvater der als Göttinnen verehrten Derketo und der<br />
Semiramis. Die höchste Blüte (satanischer Kunstfertigkeit) war Semiramis, das teuflische Weib.<br />
Nemrod erbaute aus den Steinen des Turmes die Stadt Babylon, und Semiramis führte den Bau zu<br />
Ende.<br />
Nemrod legte auch den Grund von Ninive, gemauerte Grundlagen für Zeltwohnungen. Er war<br />
ein großer Jäger und Tyrann. Es gab damals wilde und grausame Tiere in Unzahl, welche große<br />
Verwüstungen verursachten. Die Jagdzüge gegen sie waren so großartig wie Kriegszüge. Wer<br />
viele wilde Tiere erlegte, wurde wie ein Gott verehrt. Nemrod trieb auch Menschen zusammen, die<br />
er sich unterwarf. Er trieb Götzendienst und hatte viele Nachkommen. Er ist gegen<br />
zweihundertsiebzig Jahre alt geworden. Er war von gelblicher Farbe und führte von früher Jungend<br />
an ein sehr wildes Leben und war ein Werkzeug des bösen Geistes und dem Sterndienste sehr<br />
ergeben. Von den Figuren und mannigfachen Bildern, welche er in den Planeten und Gestirnen<br />
erblickte und aus denen er über dieses und jenes Volk und Land weissagte, suchte er<br />
Nachbildungen zu fertigen und machte diese dann zu Götzen. So haben die Ägypter die Figuren<br />
der Sphinx, wie auch die vielarmigen und vielköpfigen Götzenbilder von ihm empfangen. Siebzig<br />
Jahre lang war Nemrod mit diesen Götzen-Gesichten und der Einrichtung des abgöttischen<br />
Dienstes und der Götzenopfer und mit der Einsetzung der Götzenpriester beschäftigt.<br />
Von Derketo (die später als syrische Göttin verehrt wurde) bis Semiramis sehe ich drei<br />
Geschlechter, und eine die Tochter der anderen. Ich sah Derketo, ein großes, gewaltiges Weib, in<br />
Tierfelle mit vielen hängenden Riemen und Tierschweifen gekleidet, mit vielen andern Weibern und<br />
Männern aus der Gegend von Babylon hervorbrechen. Sie war in stetem Prophezeien, Sehen,<br />
Stiften, Opfern und Herumstreifen begriffen. Sie trieben einzelne Geschlechter mit ihren Herden mit<br />
sich fort, weissagten gute Wohnplätze, türmten hohe Steine auf, die oft ungeheuer waren, opferten<br />
und trieben alle Laster. Alles zog sich zu ihr hin; sie war bald hier, bald dort und wurde überall<br />
verehrt und hatte in spätem Alter eine Tochter, welche nachher ihre Rolle fortspielte. Ich sah sie<br />
zuletzt als ein altes furchtbares Weib in einer Stadt am Meere wieder am Wasser ihre Zauberei<br />
treiben und in einem teuflisch ekstatischen Zustand allem Volk verkünden, daß sie für alle sterben<br />
und sich opfern wolle. Sie könne nicht bei ihnen bleiben, sie werde sich aber in einen Fisch<br />
verwandeln und als solcher immer in ihrer Nähe sein. Sie ordnete auch den Dienst an, den man ihr<br />
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