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Emmerich Heilsgeschichte - Theologisches.info

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Seelenzustand durch innere Erleuchtung kannte, empfing ihn kühl und beantwortete seine Fragen<br />

nicht. Doch er kam später noch einmal. Diesmal erinnerte ihn die Kranke an die Sünden seines<br />

Lebens, von seiner frühesten Jugend angefangen; auch sagte sie ihm zwei Geheimnisse aus<br />

seinem Leben, die kein Mensch wusste. Da wurde der Arzt betroffen. Auch er erkannte nun, dass<br />

er eine von Gott begnadete Person vor sich habe. Er änderte sich ganz in seinen Ansichten, wurde<br />

ein Freund der Dienerin Gottes und bot ihr seine ärztlichen Dienste an, die sie willig annahm. Dr.<br />

Wesener veranlasste alsbald, dass von geistlicher Seite eine Untersuchung angestellt und<br />

gleichzeitig die bischöfliche Behörde verständigt werde.<br />

Clemens von Brentano, Dichter: Im Jahre 1818, am 24. September, besuchte die Begnadete<br />

der bis 1817 glaubenslos gewesene Dichter Clemens Brentano (+1842), der damals in Berlin lebte,<br />

auf einer Durchreise durch Dülmen. Er war von seinem Bruder Christian, Arzt in Frankfurt am Main,<br />

und von der Dichterin Luise Hensel zu Berlin auf sie aufmerksam gemacht worden. Brentano war<br />

der Seherin keine unbekannte Person mehr, denn er war ihr schon oft in Gesichten gezeigt<br />

worden. Auch war ihr mitgeteilt worden, dass dieser Mann — sie nannte ihn den „Pilger" — dazu<br />

bestimmt sei, ihre Visionen niederzuschreiben. Er fand daher bei der Dienerin Gottes freundliche<br />

Aufnahme. Später nahm er in Dülmen ständigen Aufenthalt und harrte fast 5 Jahre an ihrem<br />

Krankenbette aus und schrieb ihre Visionen über das Leben und Leiden Christi, sowie über das<br />

Leben der Mutter Gottes nieder. Denn hier hatte sie in den nächsten drei Jahren fortlaufend<br />

Visionen über die ganze dreijährige Lehrtätigkeit Christi, welche sie im Auftrage des Engels dem<br />

Dichter Brentano erzählen musste. In dieser Wohnung ist sie auch Montag, den 9. Februar 1824,<br />

gestorben.<br />

89<br />

Letzte Lebenstage und Tod<br />

6. Jänner 1824. „Sie liegt in Fieber, Gichtschmerzen, Krämpfen; ist aber fortwährend in<br />

seelischer Tätigkeit für die Kirche und Sterbende, denn einmal äußerte sie: "Der Papst hat mir<br />

seine schreckliche Last aufgeladen. Er war sehr krank; er leidet so viel durch die Einmischung der<br />

Protestanten. Ich hörte ihn einmal sagen, er wolle eher vor St. Peter sich töten lassen, als länger<br />

diese Eingriffe dulden, der Stuhl Petri müsse frei sein."<br />

Jänner. „Sie ist in solcher Pein, dass sie stöhnt und wimmert, ja wie ein Wurm sich krümmt<br />

und wie auf der Folter winselt. Sie sagte zum Beichtvater: "Bis jetzt habe ich für andere gelitten,<br />

nun leide ich für mich."<br />

Sie ruft mit sterbender Stimme nur den Namen Jesus.<br />

Jänner. Sie sagte heute: Das Christkind hat mir auf Weihnachten viele Schmerzen gebracht,<br />

und es ist wieder zu mir gekommen gestern Nacht und brachte noch viel mehr.<br />

16. Jänner. „Der Pilger war einige Minuten an ihrem Lager. Sie spricht nicht und hat keine<br />

Bewegung als zuckende Pein. Ihre Hände zucken unaufhörlich. Das martervolle Stöhnen dauert<br />

Tag und Nacht. Man kann sich nicht enthalten zu weinen und zu beten. Sie schließt die Augen. Auf<br />

ihrem Gesicht ist ein schrecklicher Ernst und Schmerz. Der Beichtvater meint, sie habe den kalten<br />

Brand, der Arzt gebe gar keine Hoffnung. Zum Pilger sagte dieser, nach menschlicher Ansicht<br />

könne sie jede Stunde sterben. Ihre Lage macht einen zerknirschenden Eindruck."<br />

19. Jänner: „Der Pilger sprach in einiger Entfernung von ihr, wo sie es nicht hören konnte, mit<br />

dem Vikar Hilgenberg von der Art ihrer Leiden. Sie sagte nachher mit gebrochener Stimme: Ach

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