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Emmerich Heilsgeschichte - Theologisches.info

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Asenat hatte auch ein Instrument wie eine Rute, womit sie, im Gesichte wandelnd, da, wo es<br />

zuckte, in die Erde schlug und Wasser und Quellbrunnen fand (so lange sie noch nicht voll bekehrt<br />

war). Es war unter dem Einfluß der Gestirne gemacht.<br />

Bei festlichen Aufzügen fuhren Josef und Asenat auf einem blinkenden Wagen. Asenat trug<br />

ein ganz goldenes Brustschild, das unter den Armen den ganzen Leib umschloß. Auf dem Schilde<br />

waren viele Figuren und Zeichen. Ihr Kleid fiel bis über die Knie, von da an waren die Beine<br />

bewickelt. Auf dem Rücken trug sie einen weiten Mantel, der nach vorne über den Knien<br />

zusammengehalten war. Josef trug einen engen Leibrock mit Ärmeln und darüber ein Brustschild<br />

von Gold mit Figuren, um die Lenden kreuzten sich Streifen mit goldenen Knoten, über den Rücken<br />

fiel ein Mantel und sein Kopfschmuck war auch von Federn und Geschmeiden.<br />

Als Josef nach Ägypten kam, wurde an Neu-Memphis gebaut, das ungefähr sieben Stunden<br />

nördlich vom alten Memphis lag. Zwischen beiden Städten war auf Dämmen eine Landstraße mit<br />

Alleen; da und dort waren zwischen Bäumen Figuren von gar ernsthaft und traurig aussehenden<br />

weiblichen Götzenbildern, welche Leiber wie Hunde hatten und auf Steinplatten saßen (Sphinx).<br />

Sonst gab es keine schönen Gebäude, aber ungeheuer lange Wälle und künstliche Steinberge<br />

(Pyramiden) voll von Gewölben und Kammern.<br />

Die Ägypter beteten allerlei Tiere, Kröten, Schlangen, Krokodile an. Sie sahen ganz ruhig zu,<br />

wenn ein Mensch von einem Krokodil gefressen wurde. Bei Josefs Ankunft war der Stiergott noch<br />

nicht in Verehrung; dieser Dienst (Mithras) kam aber bald darauf durch den Traum des Pharao von<br />

den sieben fetten und mageren Kühen in Aufnahme. Sie hatten vielerlei Götzenbilder<br />

Die bösen Geister müssen damals eine mehr körperliche Macht gehabt haben; ich sah die<br />

ägyptische Zauberei mehr aus der Erde, aus der Tiefe kommen. Wenn ein Götzenpriester sein<br />

Zauberwerk begann, sah ich allerlei häßliche Tiergestalten aus dem Erdboden um den Zauberer<br />

hervorkommen und in einer schwarzen Dampflinie in seinen Mund eingehen. Er wurde davon<br />

berauscht und hellsehend. Es war aber, als gehe mit jedem eingezogenen Geiste eine<br />

verschlossene Welt in ihm auf, und er sah nun Nahes und Fernes, die Tiefen der Erde, Länder und<br />

Menschen, geheime und verborgene Dinge, also alles, worauf jene Geister einen Bezug hatten.<br />

Die spätere Zauberei erschien mir immer als stehe sie mehr unter dem Einfluß von den Geistern<br />

aus der Luft. Das, was die Zauberer durch diese Geister sahen, erschien wie ein Blendwerk, eine<br />

Spiegelung, welche ihnen die Geister vorzeigten. Ich konnte hinter diesen Gestalten wegsehen, sie<br />

waren wie Schatten, und als schaue man hinter den Vorhang.<br />

Wenn die ägyptischen Götzenpriester in den Sternen lesen wollten, so gingen Fasten und<br />

Reinigungen vorher, sie hüllten sich in Säcke und bestreuten sich mit Asche, und während sie nach<br />

den Sternen auf einem Turme schauten, wurde geopfert. Die Heiden jener Zeit hatten eine getrübte<br />

Kenntnis von den Religionsgeheimnissen des wahren Gottesdienstes, welche von Seth, Henoch,<br />

Noach und den Patriarchen dem auserwählten Volke überliefert wurden; darum waren so<br />

mannigfache Greuel in ihrem Götzendienst, durch welche der Teufel, wie später durch die<br />

Ketzereien, der reinen, ungetrübt bewahrten Offenbarung Gottes an die Menschen entgegenwirkte.<br />

Darum wurde von Gott das Geheimnis der Bundeslade mit Feuer umhüllt, um es zu bewahren.<br />

Jakob war, als er zu Joseph nach Ägypten kam, auf demselben Weg durch die Wüste<br />

gezogen, wo Moses später nach dem gelobten Lande zog. Er hatte gewusst, dass er Josef wieder<br />

sehen würde, es lag ihm dieses dunkel auf dem Herzen. Schon als er nach Mesopotamien ging,<br />

hatte er da, wo er den Stein aufrichtete, nicht da, wo er die Leiter sah, ein Gesicht von seinen<br />

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