Emmerich Heilsgeschichte - Theologisches.info
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dieses ihr Orden. Sie waren in wunderbarer Ordnung in die Gärten und Wohnungen verteilt und<br />
diese Gärten waren unaussprechlich leuchtend und lieblich. Ich sah Bäume mit kleinen, gelben,<br />
leuchtenden Früchten. Diejenigen, die durch Ähnlichkeit des heiligenden Strebens in<br />
Genossenschaft waren, hatten als übernatürliches Ordenskleid eine gleichförmige Glorie. Sonst<br />
waren sie durch einzelne Siegeszeichen verschieden. Sie trugen Kronen und Kränze und Zweige in<br />
den Händen und waren aus allen Ständen und Gegenden gemischt.<br />
Ich sah auch die Wirkung der Heiligen auf eine wunderbare Weise: Als ich sie anflehte, sah<br />
ich, dass sie sich über die Mutter Gottes, die Königin der Heiligen, die Königin der Engel, an die<br />
Allerheiligste Dreifaltigkeit wendeten und dass die Strahlen von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit<br />
über Maria zu ihnen ausgingen. Ich sah auf der Erde einzelne Bilder, wie Notleidende (durch diese<br />
Gnaden) erquickt wurden, wie plötzlich Menschen gerührt sich besannen, ich sah in dunklen,<br />
fernen Landen Licht erwachen und dies Licht um sich greifen und wachsen, ich sah, wie Betende<br />
sich in diesem Lichte sammelten.<br />
83<br />
Du Königin des Heiligen Rosenkranzes<br />
Ich sah das Rosenkranzgebet mit allen seinen Geheimnissen. Ein frommer Einsiedler hatte<br />
die Mutter Gottes so verehrt und ihr in aller Einfalt von Blumen und Kräutern Kränze geflochten. Er<br />
hatte ein tiefes Verständnis von der Bedeutung aller Kräuter und Blumen, seine Kränze wurden<br />
immer tiefsinniger. Da erbat sich die Mutter Gottes von Jesus ihrem Sohne eine Gnade für ihn und<br />
er gab ihm den Rosenkranz.<br />
Die Mutter Gottes hat dann später auch dem heiligen Dominikus den Rosenkranz gezeigt. Ich<br />
sah den Rosenkranz von drei Reihen verschiedenfarbiger und gezackter Blätter umgeben, auf<br />
denen alle Geheimnisse der Kirche des Alten und des Neuen Bundes in durchsichtigen Figuren<br />
dargestellt waren. In der Mitte des Rosenkranzes stand Maria mit dem Kindlein. Sie war auf der<br />
einen Seite von Engeln, auf der anderen von Jungfrauen umgeben, die sich gegenseitig die Hände<br />
reichten. Alles an ihnen bedeutete nach Farbe, Stoff und Eigenschaft das geheimste Wesen der<br />
Dinge.<br />
Das Kreuz, womit der Rosenkranz vor dem Glaubensbekenntnis beginnt, wuchs aus einer<br />
Frucht, die dem Apfel des verbotenen Baumes glich. Im Innern des Kreuzes stand das Bild eines<br />
Jünglings, aus dessen Hand eine Rebe wuchs. Und die Rebe zog sich nach den Kreuzbalken hin<br />
und auf den Kreuzbalken saßen immer wieder andere Gestalten. Das Kreuz selbst war<br />
durchbrochen und von bestimmter Farbe und voll kleiner Nägel.<br />
Die einzelnen „Gegrüßt seist du Maria" waren Sterne von bestimmten Edelsteinen, auf denen<br />
nach der Ordnung die Patriarchen und Vorfahren der Mutter Gottes in Handlungen abgebildet<br />
waren, die sich auf die Herbeiführung der Menschwerdung und Erlösung bezogen.<br />
So umfasst der Rosenkranz Himmel und Erde, Gott und Natur und Geschichte und die<br />
Herstellung aller Dinge und des Menschen durch den Erlöser, der aus Maria geboren ist. Und jede<br />
Figur und Farbe ist in ihrer wesentlichen Bedeutung zur Vollendung dieses göttlichen Kunstwerkes<br />
gebraucht. Dies ist der Rosenkranz, wie er von der Mutter Gottes als die ihr liebste Andacht den<br />
Menschen gegeben worden ist. Wenige haben ihn so gebetet. Er ward auf Erden dermaßen<br />
verstaubt und verschmutzt, dass nur große Gnade, Einfalt und Frömmigkeit ihn noch verstehen<br />
können. Er ist verhüllt und entfernt, und nur Übung und Betrachtung bringen ihn näher.