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Emmerich Heilsgeschichte - Theologisches.info

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Bezüglich der 5 Wundmale sei noch folgendes bemerkt: Die Male an den Händen und Füßen<br />

waren oval und wirkliche Wunden. Ihre Füße waren vollständig durchbohrt, ebenso die Hände. Auf<br />

der Innenseite der Hände war das Wundmal breiter, auf dem Rücken der Hände schmäler. Auf<br />

dem Rücken der Füße war die Wunde größer als auf der Fußsohle. In den Wunden sah man<br />

hochrote Vertiefungen. Bei der Blutung der Hände traten die Wundmale in den Handflächen etwas<br />

zurück und traten am Handrücken mehr heraus. Auf der Rückseite der Hände blieben nach jeder<br />

Blutung Krusten geronnenen Blutes zurück, ebenso kleine Blutkrusten an der inneren Handfläche;<br />

auch waren Krusten auf dem Rücken der Füße und in der Mitte der Fußsohlen. Diese Krusten<br />

verursachten bei der Berührung Schmerz. Die Seitenwunde von der Lanze lag unter der vierten<br />

Rippe, war fast 8 Zentimeter lang und sah aus wie ein Mund mit kaum getrennten Lippen. Die<br />

Wunde war nach aufwärts gerichtet, als wäre sie von einem Lanzenstoß von unten verursacht<br />

worden. Der geringste Zutritt von Luft zu den Wundmalen machte ihr großen Schmerz, wie wenn<br />

die Wunden von einer Flamme getroffen worden wären. Ihre Wundmale blieben stets rein und<br />

frisch und eiterten nicht im Mindesten. Mochte sie im Bette sitzen oder liegen, hatte sie die Fersen<br />

so fest übereinander gekreuzt wie die Füße auf einem Kruzifix. Ihre Pulse waren in den<br />

Fingerspitzen ebenso fühlbar wie in den Handwurzeln; sie schien doppelte Pulse zu haben.<br />

Brentano erklärte einmal: „Es geht einem durch Mark und Bein, diesen elenden abgezehrten<br />

Leib so wunderbar besiegelt zu sehen. Am Lager dieser gottseligen, nicht von Menschen, sondern<br />

vom Herrn, von seinen Engeln und seinen Heiligen von erster Jungend an unterrichteten Seele<br />

begreife ich erst, was die katholische Kirche ist."<br />

Bei den Blutungen fiel es auf, dass das Blut an den Händen und am Kopf stets nach jener<br />

Richtung rann, nach der es bei Jesus Christus geronnen sein musste. Aus der inneren Handfläche<br />

rann es gegen die Pulse zu, vom Rücken der Füße gegen die Zehen, von der Stirn und den<br />

Schläfen rann es über das Angesicht und Nasenbein, auch wenn sich die Dulderin in liegender<br />

Stellung befand.<br />

In den Fronleichnamsoktaven erschienen, wie Dr. Wesener berichtet, an ihrem Leibe unter<br />

Fieber auch die Wunden der Geißelung, diese hatten die Gestalt von Striemen, als ob sie<br />

Peitschenhiebe erhalten hätte.<br />

Die Schulterwunde Jesu: Katharina hatte auch noch den Schmerz der Schulterwunde, die<br />

Wunde selbst aber hatte sie nicht. Sie sagt: Der Heiland hatte eine schmerzliche Wunde an der<br />

Schulter, die ihm das Tragen des Kreuzes verursacht hat. Als ich im Kloster war, hat er mir<br />

geoffenbart, dass die Schulterwunde, an die so wenig gedacht wird, ihn sehr geschmerzt habe, und<br />

dass, wenn man sie verehre, es ihm ebenso lieb sei, als es ihm lieb gewesen wäre, wenn ihm<br />

jemand das schwere Kreuz abgenommen und es statt seiner auf den Kalvarienberg getragen hätte.<br />

Durch die Kantorstochter Klara Söntgen, welche die Kranke öfters besuchte und einmal (am<br />

28. Februar 1813) die Blutungen wahrnahm, wurde bald das Geheimnis der Stigmatisation in der<br />

ganzen Stadt bekannt. Es war im Willen Gottes gelegen, dass die Dienerin Gottes ihr Kreuz nicht<br />

mehr im Verborgenen trage, sondern dass sie aller Menschen Blicken ausgesetzt sei, gleichwie<br />

Christus am Kreuze, und dass die wunderbaren Vorkommnisse ihres Lebens in der weiten<br />

Öffentlichkeit bekannt werden.<br />

Dr. Wesener: Im März 1813 besuchte sie der Dülmener Kreisarzt Dr. Wesener, ein lauer<br />

Katholik, der im Gasthause von ihrer Stigmatisation gehört hatte. Er kam teils aus Neugierde, teils<br />

in der Absicht, den vermeintlichen Betrug aufzudecken. Die Dienerin Gottes, die seinen ganzen

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