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Emmerich Heilsgeschichte - Theologisches.info

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verschiedenen Richtungen der Kranken vor. Jedes Mal griff sie mit verschlossenen Augen nach der<br />

betreffenden Richtung. Als man ihr das Kästchen gab, drückte sie es sogleich fest an ihr Herz. Auf<br />

die Frage, was darin sei, entgegnete sie: „Etwas vom heiligen Kreuz".<br />

Am 3. Juli 1817 kam Dr. Wesener mit Dr. Christian Brentano, dem Bruder des Dichters, zur<br />

Kranken und fand sie schlafend. Brentano hielt ihr ein Reliquien-Kästchen vor das Gesicht.<br />

Wiederum streckte sie die Hände aus, ergriff das Kästchen und drückte es an ihr Herz. Auf die<br />

Frage, wie viele Reliquien darin seien, zählte sie bis 15 und wollte noch weiterzählen, doch bekam<br />

sie inzwischen eine neue Frage, nämlich von welchem Heiligen diese Reliquien seien. Sie<br />

antwortete: „Ich sehe zwei Apostel oben und dann mehrere Jungfrauen; ich kann deren Glanz fast<br />

gar nicht ertragen". Tatsächlich befanden sich im Kästchen laut Anschrift u. a. auch Reliquien vom<br />

hl. Petrus, von der hl. Agnes, der hl. Barbara u. a.<br />

Am 8. November 1819 kam Clemens Brentano zur Dienerin Gottes und hatte ein Reliquien-<br />

Kreuz, das sie noch nicht gesehen hatte, in seiner Brusttasche. Augenblicklich rief sie aus: „Da<br />

kommt ja eine ganze Prozession", und streckte ihre Hände nach dem in der Rocktasche<br />

befindlichen Kreuze aus. Dann erzählte sie die ganze Geschichte des Reliquienkreuzes.<br />

Am 8. Januar 1820 erhielt der Dülmener Kaplan Niesing vom Rektor Overberg in Münster ein<br />

turmähnliches Gefäß mit hl. Reliquien, damit er es der Dienerin Gottes überbringe. An demselben<br />

Tage erzählte diese, dass sie den Kaplan Niesing auf seiner Rückkehr nach Dülmen eine bunte,<br />

einem Regenbogen ähnliche Flamme unter seinem Arm habe tragen sehen, und dass es ihr<br />

sonderbar vorkomme, dass der Kaplan von diesem Leuchten gar nichts bemerke; er habe dieses<br />

Licht auch durch die ganze Stadt Dülmen und an ihrer Wohnung vorübergetragen. Tags darauf<br />

erhielt sie die Reliquien, worauf sie gleich die Lebensgeschichte einzelner Heiliger zu erzählen<br />

begann, deren Überreste soeben in ihren Besitz gelangt waren.<br />

Katharina <strong>Emmerich</strong> erkannte auch die Nähe und Gegenwart des allerheiligsten<br />

Altarsakramentes. Das zeigt folgender Fall: Obschon Pater Limberg viele Jahre ihr Beichtvater war<br />

und sich schon unzählige Male von der Übernatürlichkeit der Gnadengaben Katharinas überzeugt<br />

hatte, wurde er doch, wenn er irgend einen Angriff auf die Begnadete in der Zeitung las oder davon<br />

hörte, immer wieder in seinen Urteilen unschlüssig. So kam es, dass er sich Dienstag, den 3. Juni<br />

1817, sogar entschloss, eine konsekrierte Hostie ins Zimmer der <strong>Emmerich</strong> zu bringen, um die<br />

Kranke auf die Probe zu stellen. Er ging also zum Tabernakel, holte eine konsekrierte Hostie, legte<br />

sie ins Korporale, verbarg dieses auf seiner Brust und ging so ins Zimmer der Dienerin Gottes, die<br />

gerade mit geschlossenen Augen in tiefer Ekstase lag. Kaum hatte er aber die Zimmertür geöffnet,<br />

raffte sich die Kranke mit großer Anstrengung auf, breitete die Arme aus und sank anbetend in die<br />

Knie mit den Worten: „Ach, da kommt Jesus aus dem Tabernakel zu mir." Limberg fragt: „Wo ist er<br />

denn?", worauf sie mit fest geschlossenen Augen auf seine Herzgegend zeigte und sprach: „Da ist<br />

er." Hierauf befahl ihr Pater Limberg, sich wieder niederzulegen, während er mit dem Allerheiligsten<br />

fort ging.<br />

Dagegen wurde die Dienerin Gottes mit Abscheu und Entsetzen erfüllt, wenn etwas Schuldund<br />

Fluchbeladenes in ihre Nähe kam. Dieses Gefühl hatte sie schon in ihren jungen Jahren, als<br />

sie noch gehen konnte, sobald sie an einen solchen Ort kam, wo einmal eine bis dahin noch<br />

ungesühnte Schlechtigkeit verübt worden war. Am 9. Mai 1820 hatte der Arzt Dr. Wesener aus<br />

einem Heidengrabe einen Aschenkrug mit einer Hirnschale ausgegraben. Clemens Brentano legte<br />

nun der Dienerin Gottes während ihrer Ekstase ein Stückchen von diesem heidnischen Knochen<br />

auf ihr Bett. Dieser Knochensplitter machte auf sie gar keinen Eindruck. Als er ihn aber immer mehr<br />

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