Emmerich Heilsgeschichte - Theologisches.info
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Weihwasser: Sie bekreuzigte sich jedes Mal, wenn sie mit geweihtem Wasser besprengt<br />
wurde; gegen Besprengen mit ungeweihtem Wasser verhielt sie sich gleichgültig. Hier einige<br />
solche Fälle. Als ihr der Arzt Dr. Wesener die ersten Besuche gemacht hatte, schrieb er Folgendes<br />
in seinem Tagebuch: 25. März 1813. Pater Limberg besprengte sie, als sie bewusstlos in Ekstase<br />
lag, mit Weihwasser. Sie segnete sich und gab auf die Frage des Paters Limberg: „Was war das?"<br />
zur Antwort: „Geweihtes Wasser". Eine Weile darnach reichte er ihr das Gefäß mit geweihtem<br />
Wasser hin; mit verschlossenen Augen richtete sie sich auf, tauchte ins Gefäß und machte das<br />
Kreuz. Als sie sich hingelegt hatte, hielt ihr Pater Limberg ein Glas gewöhnliches Wasser vor. Sie<br />
richtete sich wieder auf, ergriff mit verschlossenen Augen das Glas, trank mit Beihilfe des Paters<br />
Limberg daraus und legte sich dann wieder nieder.<br />
Als im Juni 1813 ihre Bewachung durch 20 Dülmener Bürger stattfand, besprengte sie einmal<br />
einer dieser Bürger mehrmals nacheinander mit gewöhnlichem Wasser, doch die Kranke rührte<br />
sich nicht, dann tauchte er seine Finger in Weihwasser und besprengte sie damit; sogleich hob sie<br />
ihre rechte Hand und segnete sich. Katharina <strong>Emmerich</strong> unterschied sogar den Geschmack des<br />
geweihten Wassers von ungeweihtem, gleichwie andere Menschen Wein von Wasser<br />
unterscheiden. Geweihtes Wasser erquickte und kräftigte sie, ungeweihtes nicht.<br />
Clemens Brentano berichtet darüber: Als sie eines Tages sehr elend war und zu stöhnen<br />
begann, fragte ich sie, was sie begehre. Sie sprach: „Ich muss ein wenig von Priesterhand<br />
gesegnetes Wasser haben. Es sind zwei Priester ganz nahe bei mir. Sie haben diese Kraft Gottes,<br />
aber sie vergessen auf mich und ich muss schmachten. Gott will, dass ich davon lebe. Ach, wenn<br />
sie mich doch nicht sterben ließen!" Brentano, der den Pater Lambert abwesend glaubte, eilte aber<br />
nun in dessen Zimmer und fand dort sowohl ihn, als auch ihren Beichtvater. Er ließ von diesen<br />
frisches Brunnenwasser segnen und brachte es der Kranken, die willig trank und dann sagte: „Ich<br />
bin erquickt."<br />
Glocken: Die Dienerin Gottes fand den Ton geweihter Glocken verschieden von jedem<br />
anderen, noch so wohlklingenden Schall. Bemerkenswert ist folgender Ausspruch von ihr: „Ich<br />
glaube gewiss, dass die geweihten Glocken den Satan verscheuchen. Wenn ich in meiner Jugend<br />
zur Nachtzeit auf dem Felde betete, fühlte und sah ich oft böse Geister um mich. Sobald aber in<br />
Koesfeld die Glocken zur Messe läuteten, empfand ich, dass die bösen Geister flohen. Ich fühlte<br />
den Klang geweihter Glocken wie Strahlen des Segens, welche, soweit dieser Klang reicht, die<br />
Schädlichkeit der feindlichen Mächte vertreiben. Ich fühle den Klang geweihter Glocken wesentlich<br />
heiliger, freudiger, stärker, süßer als jeden anderen Klang, der mir ganz trüb und dumpf dagegen<br />
lautet." In frühester Zeit gab es keine Glocken, da noch die Stimme des Priesters, sein Wort, tief in<br />
die Herzen drang. Durch die allgemeine Lauheit ward es notwendig, Glocken zu schaffen, damit<br />
deren Töne noch die Menschenherzen erreichen.<br />
Auch den priesterlichen Segen, mochte er ihr auch aus der Ferne gegeben worden sein,<br />
empfand die Dienerin Gottes augenblicklich, sei es, dass sie sich im wachen Zustande oder in<br />
ekstatischer Ohnmacht befand. Als ihr einmal jemand ein Muttergottesbildchen brachte, sprach sie:<br />
„Es ist geweiht. Bewahre es gut und lasse es nicht unter ungeweihten Sachen liegen. Wer die<br />
Mutter Gottes verehrt, den ehrt sie wieder bei ihrem Sohne. Die Sachen sind sehr gut in<br />
Anfechtungen ans Herz gedrückt." Von einem Kruzifix, das jemand brachte, wusste sie<br />
desgleichen, dass es geweiht war; sie sagte: „Die Weihe leuchtet wie ein Stern. Halte es hoch in<br />
Ehren.