Emmerich Heilsgeschichte - Theologisches.info
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sehen konnte. Ihr Leib blieb nach dem Tod weich und biegsam. Die Stellen ihrer Wundmale<br />
glänzten wie Silber.<br />
Im Augenblicke ihres Todes, um 20.30 Uhr, erschien über der Stadt Dülmen ein großer<br />
Lichtschein, der von vielen Bewohnern der in der Umgebung gelegenen Ortschaften bemerkt<br />
wurde. Diese vermuteten, dass die Stadt Dülmen in Flammen stehe. Aus der Ortschaft<br />
Dernenkamp kam die Feuerwehr zu Hilfe, kehrte aber vor der Stadt um, als sie erfuhr, dass ihre<br />
Vermutung von einem Brande unbegründet sei. Dass beim Tode von Personen, die heilig gelebt<br />
haben, Lichtglanz oder Lichter in nächster Nähe auftauchen, ist schon öfters beobachtet worden.<br />
Man denke nur an die 5 Lichter, die über der Leiche des auf Befehl des böhmischen Königs<br />
Wenzel zu Prag in die Moldau geworfenen hl. Johann von Nepomuk (1393) erschienen und die<br />
Leiche begleiteten.<br />
Auch aus dem Leben der hl. Äbtissin Hildegard wird folgendes erzählt: Die Heilige starb in<br />
der ersten Dämmerung der Sonntagnacht am 17. September 1179. Alsbald zeigten sich am<br />
Himmel über dem Kloster am Rupertsberg bei Bingen am Rhein, wo die Heilige verschieden war,<br />
zwei überaus lichte Streifen, die sich zu einer Straße erweiterten; einer ging von Norden nach<br />
Süden, der andere von Ost nach West. Dort, wo sich die beiden kreuzten, kam ein noch helleres<br />
Licht in der Größe der Mondscheibe zum Vorschein, das sich immer mehr ausdehnte. In diesem<br />
Lichtschein erschien ein rot schimmerndes Kreuz, das anfangs klein war, dann aber immer größer<br />
wurde, und ringsum bildeten sich wieder unzählige, verschiedenfarbig schimmernde Kreise, in<br />
deren Mitte ein rotes Kreuzchen zu sehen war. Diese Kreise breiteten sich am Firmament immer<br />
mehr aus und neigten sich dann zur Erde gegen das Kloster, wo die hl. Hildegard soeben<br />
gestorben war. Der ganze Berg stand in hellstem Lichte. Es scheint, dass auf solche Weise<br />
kundgetan werden sollte, dass die Seele jener Abgeschiedenen bereits von leuchtenden<br />
himmlischen Heerscharen in das Licht der ewigen Glorie eingeführt wurde.<br />
Freitag, den 13. Feber, vormittags um 8.30 Uhr, wurde die im Herrn Entschlafene auf dem<br />
Friedhof in Dülmen beerdigt unter Begleitung von etwa 20 Priestern und ungeheurer Teilnahme der<br />
Bevölkerung. Da ein Kaufmann sich bemühte, die Leiche um hohes Geld zu kaufen, und sich daher<br />
das Gerücht verbreitete, sie sei von unbekannter Hand heimlich ausgegraben und gestohlen<br />
worden, wurde 5 Wochen nach erfolgter Beerdigung (in der Nacht vom 21. auf den 22. März 1824)<br />
von der Ortsbehörde das Grab geöffnet und das Vorhandensein der Leiche festgestellt. Im Jahre<br />
1858 sandten zwei Fürstinnen aus Rom, die erfahren hatten, dass sich auf dem Grabe der Dienerin<br />
Gottes nicht einmal ein Kreuz befinde, einen größeren Geldbetrag nach Dülmen zur Errichtung<br />
eines einfachen Denkmales auf dem Grabe. Später hat eine polnische Gräfin namens Schapska<br />
um das Grab ein prächtiges Eisengitter anbringen lassen. Da der Besuch des Grabes seitens der<br />
oft aus weiter Ferne kommenden Verehrer der Seligen immer mehr zunahm, stellte man um das<br />
Grab Kniebänke auf und machte dort, wo die Besucher das Gras des Friedhofes schon gänzlich<br />
niedergetreten hatten, einen mit Sand bestreuten Weg zum Grabe.<br />
Anlässlich des 50. Todestages der Seligen (9. 2. 1874) kauften einige ihrer Verehrer aus dem<br />
Münsterlande das kleine Haus, worin sie gestorben war, an und machten ihr Sterbezimmer<br />
andächtigen Besuchern zugänglich; auch brachte man hier gegen einhundert verschiedene<br />
Reliquien der Seligen unter. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wurde an der Hauptstraße in<br />
der Nähe des Friedhofs das sogenannte <strong>Emmerich</strong>-Haus gebaut, wohin die Reliquien übertragen<br />
wurden. Seit 1975 befindet sich ihr Grab in der Krypta der Heilig-Kreuz-Kirche in Dülmen, bei<br />
Münster in Nordrhein-Westfalen.<br />
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