Emmerich Heilsgeschichte - Theologisches.info
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Unten in der Kirche aber war alles über die Maßen schläfrig und nachlässig. Das fühlte man<br />
besonders, weil die Engel jedes Wort, das die Priester bei der heiligen Messe träg und zerstreut<br />
sprachen, so unbeschreiblich schnell hinauf zu Gott brachten und alle Mängel zu Gottes Ehren gut<br />
machten. Ich sah in der Kirche eine wunderbare Tätigkeit der Schutzengel neben den Menschen.<br />
Ich sah, wie sie andere Geister von den Menschen scheuchen, indem sie den Menschen bessere<br />
Gedanken zuführten und ihnen rührende Bilder vorstellten.<br />
Die Schutzengel gelüsten nach Gottes Befehl. Das Gebet ihrer Schützlinge macht sie noch<br />
eifriger. Ich habe nämlich gesehen, dass jeder Mensch zwei Geister bei seiner Geburt empfängt,<br />
einen guten und einen bösen. Der gute ist himmlischer Art und aus dem untersten Chor der Engel.<br />
Der böse Engel ist noch nicht in der Pein. Aber er ist außer der Anschauung Gottes.<br />
Ich sah immer in einem gewissen Kreis um die Erde neun Körper oder Räume, Sphären wie<br />
entfernte Sterne, und sah diese von Geistern verschiedener Natur (bevölkert). Die Menschen<br />
erhalten, so sie in ihrem Inneren wachsen, Schutzengel einer höheren Ordnung. Ich sah auch oft,<br />
dass ein Mensch einen anderen Schutzengel erhielt, wenn er eines anderen Schutzes bedurfte.<br />
Die Könige und Fürsten haben auch Schutzengel einer höheren Ordnung.<br />
Es ist eine weit größere Ordnung selbst im Reich der bösen Geister und der Teufel, als auf<br />
Erden. Wo ein Engel weicht, tritt gleich ein Teufel an die Stelle und beginnt sein Wirken. Selbst<br />
unter den Planetengeistern ist eine große Ordnung. Sie wirken auf alles, was auf Erden lebt, auch<br />
auf Früchte und Metalle. Ich ward dann unendlich hoch empor getragen und sah aus einem der<br />
Himmelskörper, dem am weitesten entfernten unter den neun, viele heftige, hartnäckige,<br />
unbeugsame Geister nach der Gegend hinziehen, wo Unruhe und Krieg sich nahten. Diese Geister<br />
kamen zu den Großen und machten die Annäherung guter Seelen an sie schier unmöglich.<br />
Da sah ich die Mutter Gottes.<br />
Und sie erflehte der Welt ein ganzes Heer von Engeln. Und gegen die unbeugsamen Geister<br />
sah ich einen großen feurigen Engel mit einem flammenden Schwert ausgehen.<br />
Und ich sah zwischen Mitternacht und Morgen die Gestalt eines Mannes aufsteigen, mit<br />
langem, bleichem Angesicht. Sein Kopf war mit einer spitzen Mütze bedeckt. Er war mit Bändern<br />
umwickelt und hatte ein Schild auf der Brust mit einer Inschrift. Er trug ein mit bunten Bändern<br />
umwickeltes Schwert und schwebte mit langsamem Flug über die Erde. Und er wickelte die Bänder<br />
los und bewegte sein Schwert hin und her und warf die Bänder auf schlafende Städte. Und die<br />
Bänder umfingen sie wie Schlingen. Auch fielen Blattern und Beulen von ihm nieder in Russland, in<br />
Italien und in Spanien. Um Berlin lag eine rote Schlinge, und von da kam es zu uns.<br />
Und nun war sein Schwert nackt und es hingen blutigrote Bänder vom Griff und es träufelte<br />
Blut auf unsere Gegend. Der Flug war Zickzack. Und ich sah, es stieg ein Engel auf zwischen<br />
Morgen und Mittag mit einem Schwert. Und er hatte am Griff des Schwertes wie eine Scheide voll<br />
Blut, die er hie und da ausgoss, und er kam bis hierher und goss Blut aus in Münster auf dem<br />
Domplatz.<br />
Ich sah dann ein Bild von einer ungeheuren Schlacht. Und ich sah den heiligen Michael mit<br />
einer großen Schar Engel niedersteigen. Er trieb die Streitenden auseinander. Das wird aber erst<br />
geschehen, wenn alles schon verloren scheint. Es wird ein Führer den heiligen Michael anrufen<br />
und dann wird der Sieg kommen.