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Emmerich Heilsgeschichte - Theologisches.info

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Über Gnadenbilder sprach sie sich in folgender Weise aus: „Ich sah nie ein Gnadenbild<br />

leuchten. Ich sah ihm aber eine Lichtsonne gegenüberstehen, aus der es Strahlen empfing und auf<br />

die Betenden nieder sandte. Ich habe das Koesfelder Kreuz nie leuchtend gesehen, wohl aber die<br />

Kreuzpartikel, die in sein Haupt eingeschlossen waren. Ich sah auch Strahlen durch das Kreuz auf<br />

die Betenden niedergehen." Einmal reichte ihr Clemens Brentano einen silbernen Ring, der am<br />

Grabe des seligen Nikolaus von der Flüe (der gewöhnlich Bruder Klaus genannt wird) zu Sachseln<br />

geweiht worden war. Die Seherin sprach: „Dieser Ring ist geweiht zu Bruder Klaus' Ehren", und<br />

erzählte sogleich so manche Begebenheiten aus dessen Leben, die ihr soeben gezeigt worden<br />

waren.<br />

Heilige Reliquien erkannte sie durch den Geruchsinn, durch das Gefühl ihrer rechten Hand<br />

und durch das Licht, das sie von ihnen ausgehen sah. Wenn hl. Reliquien in ihre Nähe gebracht<br />

wurden, oder wenn sie diese mit der Hand berührte, bezeugte sie ihnen sogleich Ehrfurcht. Sie<br />

vermochte auch genau den Ursprung jeder einzelnen Reliquie anzugeben, auch den Namen und<br />

die Lebensgeschichte des betreffenden Heiligen. Sie sah zunächst ein Licht um das Gebein des<br />

Heiligen, mit welchem Lichte sich ein zweites, aus der Höhe herabkommendes Licht verband. In<br />

diesem Licht bemerkte sie dann eine kleine Gestalt, die an Größe zunahm, worauf sie Gestalt,<br />

Kleidung, Leben und Namen des Heiligen sah. Bei Männern stand der Name bei den Füßen, bei<br />

Frauen an der rechten Seite. Es waren aber gewöhnlich nur die ersten Silben des Namens<br />

aufgeschrieben. Als ihr einmal Clemens Brentano hl. Reliquien darreichte, sagte sie: „Ich sehe und<br />

fühle das Licht; es ist wie ein Strahl, der in mich dringt. Ich fühle dann den Zusammenhang des<br />

Strahles mit seinem Lichtkörper und der ganzen Lichtwelt und empfange daraus die Bilder seines<br />

irdischen Lebens und seiner Stellung in den Reihen der triumphierenden Kirche.<br />

Es ist ein merkwürdiges Verhältnis zwischen Leib und Seele, das auch nach dem Tode nicht<br />

aufhört, so dass die seligen Geister immer noch durch die Teile ihres Leibes auf die Gläubigen<br />

wirken. Es muss den Engeln am jüngsten Tage sehr leicht werden, die Guten von den Bösen zu<br />

scheiden; denn alles ist entweder Licht oder Finsternis". Ein andermal sagte sie: „Ich sah, wie diese<br />

verachteten Schätze (nämlich die Leiber der Heiligen, beziehungsweise die hl. Reliquien) den<br />

Orten, wo sie liegen, immer noch Heil bringen und den Wirkungen des Satans wehren. Ich sah<br />

Orte, welche dadurch von großem Elend befreit geblieben sind".<br />

Das Licht, worin sie die hl. Reliquien sah, war nach Farbe und Stärke verschieden. Als ihr<br />

Brentano im Juni 1822 aus Köln eine Reliquie Christi und eine von der Mutter Gottes brachte — es<br />

war ein vom Blute Christi gerötetes Steinchen vom Ölberge und Haare Mariens, eingeschlossen in<br />

ein Amulett — sprach sie: „Andere Reliquien leuchten, diese dagegen leuchten wie Feuer im<br />

Glanze der Mittagssonne".<br />

Sie brauchte kein Tageslicht zur Unterscheidung der Reliquien, sondern vermochte diese<br />

auch zur Nachtzeit genau zu bezeichnen. Sie wusste genau, ob eine Reliquie vom Leibe eines<br />

Heiligen und von welchem Gliede des Leibes oder ob sie von seinem Kleide oder sonst von einem<br />

Gegenstande des Heiligen herrührte. Am 16. Oktober 1816 erhielt der Arzt Dr. Wesener aus dem<br />

Nachlasse seiner verstorbenen Schwiegermutter ein Kästchen mit Reliquien; darunter befanden<br />

sich auch zwei ziemlich bedeutende Partikeln des hl. Kreuzes Christi. Gerne hätte er gewusst, ob<br />

diese auch echt sind. Er zeigte sie dem P. Limberg. Dieser ging mit dem Kästchen sogleich zu der<br />

in ekstatischem Schlaf befindlichen Dienerin Gottes. In einiger Entfernung von ihrem Bett blieb er<br />

mit dem Kästchen in der Hand stehen. Sogleich erhob sich die Kranke und griff mit beiden Händen<br />

nach den Reliquien. Limberg zog das Kästchen zurück und hielt es noch einige Male in

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