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Emmerich Heilsgeschichte - Theologisches.info

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Die Gebete wurden wie auf große weiße Tafeln aufgezeichnet, und sie schienen in vier<br />

Klassen aufgeteilt. Einige Gebete wurden mit prächtigen goldenen Buchstaben aufgeschrieben,<br />

andere mit Silber glänzender Farbe, andere mit dunkler und wieder andere mit schwarzer Farbe,<br />

und durch diese wurde ein Strich gezogen. Mein Engel gab mir dazu die Erklärung: Was<br />

aufgezeichnet ist mit goldenen Buchstaben ist das Gebet derjenigen, die ihre guten Werke ein für<br />

allemal mit den Verdiensten Jesu Christi und der Mutter Gottes vereinigt haben und diese<br />

Vereinigung öfter erneuern, die dabei aber sich sehr angelegen sein lassen, seine Gebote zu<br />

halten und sein Beispiel nachzuahmen.<br />

Was aufgezeichnet ist mit Silberglanz, ist das Gebet jener, die an die Vereinigung mit den<br />

Verdiensten des Herrn nicht denken, die aber doch fromm sind und in der Einfalt des Herzens<br />

beten. Was mit dunkler Farbe aufgeschrieben ist, ist das Gebet derer, die nicht ruhig sind, wenn sie<br />

nicht oft beichten und kommunizieren und täglich gewisse Gebete verrichten, die dabei aber doch<br />

lau sind und das Gute nur aus Gewohnheit tun. Was endlich mit schwarzer Farbe geschrieben und<br />

wieder durchgestrichen wird, ist das Gebet solcher, die ihr ganzes Vertrauen auf mündliche Gebete<br />

und auf ihre vermeintlich guten Werke setzen, aber die Gebote Gottes nicht achten und ihren<br />

bösen Begierden keine Gewalt antun. Dies Gebet hat kein Verdienst vor Gott, darum wird es<br />

durchgestrichen. So werden auch die guten Werke jener durchgestrichen, die sich zwar viele Mühe<br />

geben, etwas Gutes zu stiften, die dabei aber ihre Ehre und zeitliche Vorteile im Auge haben. Ich<br />

erhielt auch Aufschluss über Wunder und Gebetserhörungen bei Wallfahrten und Gnadenbildern.<br />

Ich sah eine Zeit kommen, die schrecklich war und ich bin froh, dies nicht erleben zu<br />

müssen. Ich sah die Peterskirche, als Symbol der katholischen Kirche. Um diese herum war ein<br />

tiefer Graben. Drüben standen die Protestanten. Da sah ich, wie katholische Priester, Ordensleute,<br />

usw. die Kirchen ausräumten. Altäre, Heiligen-Statuen und Bilder in den Graben warfen, um diesen<br />

voll zu bringen, sich den Protestanten anzupassen, damit sie herüberkämen. Als der Graben voll<br />

war, kamen sie zwar herüber, blickten in die katholische Kirche, schlugen die Hände über dem<br />

Kopf zusammen und sagten entsetzt und enttäuscht, die können uns ja nichts mehr geben, die<br />

haben ja weniger als wir und liefen davon. Also, die Katholiken haben (mit dem Ausräumen der<br />

Kirche und vieler Überlieferungen) nur das Gegenteil erreicht.<br />

FEGEFEUER-VISIONEN<br />

„Es ist traurig, wie jetzt so wenig den Armen Seelen geholfen wird. Und ihr Elend ist doch so<br />

groß, sie selber können sich gar nicht helfen. Wenn aber jemand für sie betet, etwas für sie leidet,<br />

ein Almosen für sie spendet, das kommt ihnen augenblicklich zu gute. Sie sind dann so froh, so<br />

selig, wie ein Verschmachtender, dem ein frischer Trunk gereicht wird."<br />

Sie wies auch darauf hin, welche Kraft der Tröstung und Hilfe in verschiedensten Handlungen<br />

liege, die in reiner Absicht für die Armen Seelen aufgeopfert werden, wie in den Übungen ernster<br />

Selbstverleugnug, der Abtötung des Eigenwillens, der Überwindungen verkehrter Neigungen und<br />

Affekte in Akten der Geduld, Sanftmut, gründlicher Demütigung, herzlicher Vergebung,<br />

wahrhaftigen Wohlwollens und dergleichen.<br />

„Ach", pflegte sie zu sagen, „es haben die Armen Seelen so viel zu leiden wegen ihrer<br />

Nachlässigkeit, wegen bequemer Frömmigkeit, wegen Mangels an Eifer für Gott und das Heil des<br />

Nächsten. Wie soll ihnen geholfen werden, wenn nicht durch genugtuende Liebe, welche für sie<br />

jene Tugendakte aufopfert, die sie selbst im Leben besonders vernachlässigt hatten? Die Heiligen<br />

im Himmel können nicht mehr für sie büßen und genugtun; das haben sie von den Kindern der

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