Baukunst und Kunstakademie
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die symmetrische Aufteilung des Gr<strong>und</strong>risses. In den beiden Winkeln zwischen dem Vestibül<br />
(Nr. 1) <strong>und</strong> dem Garten- <strong>und</strong> Konzertsaal (Nr. 3) einerseils <strong>und</strong> den beiden nach dem Garten gelegenen<br />
Audienz- <strong>und</strong> Gesellschaftsräumen (Nr. 4) andererseits, war auf der einen Seite das<br />
Wohnquartier des Kurfürsten, auf der anderen Seite der Kurfürstin. Jeder hatte seinen eigenen<br />
Wohn- <strong>und</strong> Schlafraum (Nr. 5), der sich in einem vorspringenden Risalit nach einem Privatgarten<br />
öffnet (Abb.30u. 41), Alle diese Räume sind, abgesehen von dem r<strong>und</strong>enGartensaal, gleich hoch <strong>und</strong> entsprechen<br />
den äußeren Fensterrahmen des Erdgeschosses (Abb. 39—42). Aus dem Schlaf* <strong>und</strong>Wohnraum<br />
(Nr. 5) gelangt man nach der Vorderfront in einen intimeren Wohnraum, der indessen ebenso<br />
wie die anschließenden Räume 11 <strong>und</strong> 12 nur bis zweidrittel der Fensteröffnung reichen, während<br />
das obere Drittel ein Zwischengeschoß beleuchten muß. Die Anlage dieser Räume entspricht<br />
denjenigen, die sich um die beiden Binnenhöfe lagern, den Räumen 6—9 <strong>und</strong> den korrespondierenden<br />
Zwiachengeßchoßräumen (Abb. 32). Nach dem Binnenhof zu öffnet sich das Schlafe<br />
gemach in ein ifchambre d'alcove" oder ,,chambre de lit" (Nr. 6). Die ,,ruelles" zu beiden Seiten,<br />
die Nebengemächer, sind zu ovalen Kabinetten ausgebildet (Nr. 7 u, Abb. 44). Das eine führt in das<br />
Toilettenzimmer mit anschließendem Abortraum (Nr. 9), das andere zum Badezimmer (Nr. 8).<br />
Die Zugänge zu den ovalen Kabinetten (Nr. 7) <strong>und</strong> ihren Nebenräumen aus dem Schlafgemach<br />
sind Geheimtüren, damit die geschlossene Raumwirkung des Schlafgemaches nicht gestört wird<br />
(Abb. 41). Nr. 11 ist der Raum des Kammerdieners oder der Kammerfrau, In dem Mauerstück<br />
zwischen dem ovalen Seitenkabinett (Nr. 7) <strong>und</strong> dem Wohnzimmer (Nr. 10) führt aus dem<br />
Schlafgemach (Nr. 5), wie aus dem Dienerzimmer (Nr. 11) eine Treppe in die über den Räumen<br />
11 <strong>und</strong> 6—9 in dem Zwischenstück um den Lichthof angebrachten Dienerräume, außerdem aus<br />
Zimmer Nr. 11 ein geräumiger Gang mit AiVandschränken in das Toilettenzimmer (Nr. 9). Die<br />
Abb. 30. Schloß Bcnratt. Seitenansicht des Hauptbaus. Vgl. Gr<strong>und</strong>riß Atb. 36 u. 38<br />
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