Baukunst und Kunstakademie

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Abb. 86. Karl Wack; Ansickt des neu geplanten Marktplatzes in Düsseldorf. Vgl. Akt. 85 Ein anderes Wachsches Projekt, die neue Kunstakademie, ist, was das Hauptgebäude anlangt, im Rohbau vollendet und wird im Laufe des kommenden Jahres wohl bezogen werden können (Abb. 88). Auf einem ausgedehnten Gelände, auf dem das Vieh für die Tiermaler -weidet, wo die Studierenden dem Sport nachgehen können und die echte niederrheinische Landschaft beginnt, sind die verschiedenen Pavillons der Landschafts-, Tier- und Figurenmaler, der Plastiker und der Werkstätten für angewandte Kunet verteilt. Der Hauptbau -wird die Architekturabreilung, die Zeichenklassen, Verwaltung und Sammlungen aufnehmen. Alles ganz schlichte Nutzbauten, Nur daJ? das Mittelstück des Hauptbaus, das im Hauptgeschol? den Festsaal aufnimmt, sich reicheren Schmuck erlaubt hat. (Abb. 89). Die vor dem Kriege schon begonnene neue Akademie ist ihrer schlichten und schmucklosen Zweck- und Nutzbauten wegen gleichsam ein Symbol der künstlerischen Aufgaben, die uns die 256
Alk 87. Karl Wach: Mittelstuck des neu geplanten Rathauses in Düsseldorf mit der Aufsatzstraße von der Neustadt. Vgl. Abb. 85 Zukunft lassen wird. Die Zeit der reichen Verwaltungs- und Warenhausbauten ist vorbei. Die bittere Not der Gegenwart und das Grauen einer Ungewissen Zukunft zwingen uns zu den schlichtesten Not- und Zweckbauten, um unserer Wohnungsnot Herr werden zu können. Schmucklose Backsteinbauten werden unsere W^ohnstätten sein. Der Anstrich wird die Wandbespannung, selbst die Papiertapete ersetzen müssen. Der dekorative Schmuck wird auf ganz schlichte Stuckrahtnen und die einfachsten farbigen ornamentalen und figürlichen Dinge sich beschränken. Unsere Möbel werden von unserer Armut erzählen können. Aber dann mul? das in letzter Zeit oft geprägte Wort Wahrheit werden, dal? künstlerische Qualität den Mangel an Rohstoffen zu ersetzen habe, um die Armut der Zeit mit künstlerischer Kultur zu durchdringen. Die Zweckmäßigkeit des Bauens muß von rhythmischer Gliederung und einem ausgeprägten Sinn für handwerkliche Bearbeitung 257
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